Roger Schmidt

  • Der kicker (bzw. Herr Lußem) trifft es hier mal wieder auf den Punkt:

    Zitat

    Satte 55 Prozent der Gegentore kassierte man nach Standards, was darauf schließen lässt, dass in diesem wichtigen Teilbereich etwas nicht stimmen kann. Liegt es an der Trainingsarbeit? Liegt es daran, dass die Pfosten bei Eckbällen nicht besetzt werden? Sind es Aufmerksamkeitsdefizite? Auch vorne hakt es: Die Chancenverwertung liegt bei bedenklichen 19 Prozent. Woche für Woche wird dies beklagt - es ändert sich nichts. Auch hier muss die Frage nach dem "Warum" gestellt werden. Denn: Der Kader, der Roger Schmidt zur Verfügung steht, ist stark. Auch ohne die prominenten Verletzten muss der Trainer nicht auf Jugendspieler zurückgreifen. Borussia Mönchengladbach leidet ebenso darunter wie unter dem Spielstress, holte aber seit dem sechsten Spieltag neun Zähler mehr als Bayer.


    Wie kann es besser werden? Schmidt tut sich sicherlich keinen Gefallen, wenn er - wie am Sonntag im Sport1-Doppelpass - behauptet: "Die Moral stimmt, die Qualität stimmt, das Konzept stimmt". Das mag vielleicht für gewisse Phasen in einigen Spielen stimmen.
    Für die Gesamtsituation ist diese Einstellung indes schlichtweg falsch - und gefährlich dazu, sollte sie ernst gemeint sein.


    Sollten die Spieler sich mit dieser Einschätzung anfreunden und denken, sie machen also fast alles richtig - dann gute Nacht, Saison!

  • Der gute Herr ist mittlerweile ein gewichtiger Grund, keinen Kicker mehr zu kaufen. Irgendwas muss um Schmidt wohl getan haben. Ist ja nicht komplett falsch was er schreibt aber er macht schon lange Woche für Woche einfach nur Stimmung gegen Schmidt. Das fällt selbst dem neutralen Betrachter auf.

  • Anfangs fand ich das auch befremdlich. Allerdings hat er da bislang absolut richtig gelegen. Und Lußem ist ja schon ewig dabei und hat viele Trainer erlebt. Die anderen Bayer-Journalisten schreiben da momentan ganz ähnlich.

  • Vielleicht haben sie auch einfach Recht? Die Fakten sprechen nun mal eine deutliche Sprache:

    Zitat

    Die Bilanz der Leverkusener im historischen Vergleich nach 15 Spielen liest sich wenig schmeichelhaft: Es war die sechste Saisonniederlage - mehr gab es zu diesem Saisonzeitpunkt nur 1982/83 mit zehn Pleiten. 2005 wies man zuletzt ein negatives Torverhältnis auf. Seit 2006 gab es nicht mehr so wenige Siege; damals fünf, heute sechs, seinerzeit rangierte man auf Rang 10 und seitdem nun erstmals wieder außerhalb der Europacup-Ränge.

    Wer da als Journalist nicht den Trainer hinterfragt, hat seinen Job verfehlt.

  • Vor allem hatte Lußem bisher auch bei jedem Trainer recht. Labbadia hat er auch recht früh damals in die Mangel genommen und die Zeichen der Zeit erkannt. Die Kritik an Schmidt ist ja auch nicht an den Haaren herbeigezogen und wird durch Zahlen untermauert. Wer derart naiv Tore bei Standards kassiert wie wir derzeit, hat in diesem Bereich eben einen eklatanten Mangel. Ich hoffe für Roger auch, dass er es packt, aber die derzeitige Situation spricht eben nicht gerade für ihn. Als Typ hat er der Truppe Mentalität verliehen, aber sportlich gibt es diese Saison eben viel Potential nach oben. Trotz der Ausfälle ist diese Mannschaft gewiss nicht schlechter als die der letzten Jahre. Platz 8 nach 15 Spieltagen fünf Punkten Rückstand auf Rang 4 kann nicht der Anspruch sein.

    Bei Bayer ist es teilweise wie im Schlaraffenland für die Spieler. Es ist toll, für jeden hier zu spielen, aber man muss wissen, dass man was abliefern und gewinnen muss!


    - Michael Ballack im November 2011 -

  • Von dem Gerücht, dass es in der Mannschaft und zwischen Roger und der Mannschaft nicht mehr stimmt, hab ich jetzt schon öffter gehört.
    Weiss da jemand was genaueres, oder wird da was wegen der "Krise" hineingedichtet?

    Wo? Ich lese das nur hier.


    Vor allem hatte Lußem bisher auch bei jedem Trainer recht.

    Was jetzt nicht wirklich schwer ist, wenn man früh genug anfängt. Da man immer Recht hat, da 95% aller Trainer ihren Vertrag wegen Erfolglosigkeit nicht erfüllen werden.

    Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. (Albert Einstein)
    Ich bin zu alt, um von der Angst vor dummen Menschen beherrscht zu werden. (Charlie Skinner)

  • Ja ich auch, aber hier schreiben doch auch Leute, die etwas näher dran sind. Darum meine Frage.

    Okay, ich gebe nicht so viel, auf die 'Insider'. Wobei wenn es zwischen Mannschaft und Trainer nicht stimmt, dann hätte man das Spiel gegen AS Rom nicht "fast" gedreht.

    Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. (Albert Einstein)
    Ich bin zu alt, um von der Angst vor dummen Menschen beherrscht zu werden. (Charlie Skinner)

  • Sorry, aber so wie Völler, der sein Gesicht nicht verlieren möchte, auftritt und so wie sich Schmidt, alles schönredend, verhält. Und so wie die Kommentare hier gepostet werden, ist Schmidt doch langfristig nicht mehr tragbar. Es ist doch nur ein herauszögern, der folgenden Konsequenz. Und ich bin fest davon überzeugt,
    das das hier auch schon ein Ende gefunden hätte wäre der Vertrag nicht vorzeitig verlängert worden. Da har man sich leider mal wieder selbst ins Bein geschossen.

  • Und ich bin fest davon überzeugt,
    das das hier auch schon ein Ende gefunden hätte wäre der Vertrag nicht vorzeitig verlängert worden. Da har man sich leider mal wieder selbst ins Bein geschossen.


    Ich bin bei weitem auch nicht mit allem einverstanden was Völler und vor allem Schade so abliefern, aber die Vertragsverlängerung mit Roger kann man den Beiden wirklich nicht vorwerfen. Nach der überzeugenden Rückrunde hätte man eher Bedenken haben können das unser Trainer bald bei größeren Vereinen auf dem Wunschzettel steht, da war die Verlängerung der einzig logische Schritt. Die negative Entwicklung war zu dem Punkt in keinster Weise absehbar. Ich habe mir von dieser Saison ehrlich gesagt auch einiges erhofft, weil es Schmidts zweites Jahr bei uns ist und er den Kader in der Sommerpause entscheidend mitgestalten konnte. Leider kam alles anders und ich rechne ehrlich gesagt auch nicht damit, dass er am Saisonende noch an der Seitenlinie steht. Der aktuelle Negativtrend erinnert stark an die Rückrunde in der Sami seine Koffer packen musste. Auch wenn man sagen muss das wir wirklich viel Pech (z.B. Schiri-Entscheidungen gegen Wolfsburg, Köln und Berlin, Alu-Könige wie eigentlich jede Saison, allgemein Pech bei der Chancenverwertung) haben trifft Schmidt mit Sicherheit eine nicht unerhebliche Teilschuld an der Misere, und der Trainer ist bekanntlich immer das schwächste Glied in der Kette.

  • Zitat

    ...Sollten die Spieler sich mit dieser Einschätzung anfreunden und denken, sie machen also fast alles richtig - dann gute Nacht, Saison! (Lußem/Kicker)


    Nichts deutet darauf hin. So bekloppt sind weder die Akteure im Kader noch im Trainerstab oder Vorstand. Die Spiele jetzt gegen Barca & Gladbach mit funktionierenden Systemen werden hochinteressant. Da möchte ich gerne Fortschritte bei den hinlänglich angesprochenen Problemen sehen.

  • Es gibt eine ganze Reihe von Punkten, die zur aktuellen Misere beitragen. Die beiden Hauptgründe sind meiner Meinung nach die Formschwäche wichtiger Spieler sowie die Weggänge und Ausfälle tragender Säulen gerade auf den sehr wichtigen Positionen DM und IV.


    Natürlich kann man auch dem Trainer Vorwürfe machen, dass damit nicht richtig umgegangen wird/wurde. Ich würde jedoch die Vereinsführung unterstützen, wenn man mit dem Trainer noch ins neue Jahr startet. Sollte sich auch im neuen Jahr durch die Rückkehr wichtiger Spieler nichts an den Leistungen (und vor allem Ergebnissen) ändern, sollte man reagieren. Zu diesem Zeitpunkt sehe ich zu viele Punkte, für die der Trainer zwar gerne verantwortlich gemacht wird, meiner Meinung nach aber eine Entlassung eher kontraproduktiv wäre.

  • Bei Borussia Mönchengladbach fallen derzeit übrigens Stranzl, Dominguez, Hahn, Herrmann, Traoré und Schulz aus. Bis auf Schulz alles Stammspieler. Scheint die nicht zu stören. Gladbach hat die Saison auf dem falschen Fuß begonnen und ist in eine Abwärtsspirale geraten. Reine Kopfsache. Favre hat daraus den richtigen Schluss gezogen und ist zurückgetreten. Schubert brachte den frischen Wind, die Köpfe waren frei und derzeit ist Gladbach mit das stärkste Team im Land. Da beschwert sich niemand über die vielen verletzten Leistungsträger. Wieso auch, wenn man guten Ersatz dafür hat? Den haben wir auch. Im Gegensatz zu Gladbach mussten wir nicht mal auf Jugendspieler zurückgreifen, weil wir einen extrem starken und breiten Kader haben.

  • Bei Borussia Mönchengladbach fallen derzeit übrigens Stranzl, Dominguez, Hahn, Herrmann, Traoré und Schulz aus. Bis auf Schulz alles Stammspieler. Scheint die nicht zu stören. Gladbach hat die Saison auf dem falschen Fuß begonnen und ist in eine Abwärtsspirale geraten. Reine Kopfsache. Favre hat daraus den richtigen Schluss gezogen und ist zurückgetreten. Schubert brachte den frischen Wind, die Köpfe waren frei und derzeit ist Gladbach mit das stärkste Team im Land. Da beschwert sich niemand über die vielen verletzten Leistungsträger. Wieso auch, wenn man guten Ersatz dafür hat? Den haben wir auch. Im Gegensatz zu Gladbach mussten wir nicht mal auf Jugendspieler zurückgreifen, weil wir einen extrem starken und breiten Kader haben.

    Wir sind aber nicht in Gladbach, und unsere Spieler heißen nicht Stranz, Dominguez, Hahn, Herrmann, Traore und Schulz. Man kann Situationen nicht immer 1 zu 1 vergleichen. Natürlich ist das in Gladbach optimal gelaufen. Aber das Phänomen, dass Du Dir jedes die eine Mannschaft raussuchst, bei der Sachen besser laufen als bei uns, und daraus eine Fundamentalkritik herleitest, ist ja nicht neu. Bringt uns aber nicht weiter. Ich denke, es wäre zu früh den Trainer jetzt zu entlassen.

  • Man sollte vor allem mal den Grund dafür suchen, dass eigentlich alle Stammkräfte der letzten Saison seit dem Sommer im Formtief stecken. Das kann ja kein Zufall sein.

    Dafür wirst Du aber nicht den EINEN Grund finden. Denn das dürfte, wie bei so vielem, eine Kausalkette aus vielen Problemen sein. Eines dieser Probleme könnte beim Trainer liegen. Aber die Lage ist mir persönlich gerade nicht eindeutig, um den Trainer deswegen zu entlassen.

  • Es gibt eine ganze Reihe von Punkten, die zur aktuellen Misere beitragen. Die beiden Hauptgründe sind meiner Meinung nach die Formschwäche wichtiger Spieler sowie die Weggänge und Ausfälle tragender Säulen gerade auf den sehr wichtigen Positionen DM und IV.


    Natürlich kann man auch dem Trainer Vorwürfe machen, dass damit nicht richtig umgegangen wird/wurde. Ich würde jedoch die Vereinsführung unterstützen, wenn man mit dem Trainer noch ins neue Jahr startet. Sollte sich auch im neuen Jahr durch die Rückkehr wichtiger Spieler nichts an den Leistungen (und vor allem Ergebnissen) ändern, sollte man reagieren. Zu diesem Zeitpunkt sehe ich zu viele Punkte, für die der Trainer zwar gerne verantwortlich gemacht wird, meiner Meinung nach aber eine Entlassung eher kontraproduktiv wäre.


    Das sehe ich genauso.


    Wenn ich mir z.B. Bellarabi und Calhanoglu ansehe , die spielen sich überwiegend eine iemliche Grütze zusammen, von gelegentlichen Highlights mal abgesehen.
    Das 1:0 am Samstag wäre mit einem Toprak in Normalform auch niemals gefallen.
    Wendell ist mit letzter Saison nicht zu vergleichen.
    Auch wenn viele ihn am liebsten schon lange losgeworden wären : Ein Gonzalo Castro fehlt uns auch auffallend, das war auch letzte Saison schon feststellbar.
    Nichts desto trotz, kassieren wir zu viele Tore nach Standardsituationen und vor allen Dingen nach individuellen Fehlern von einzelnen Spielern, Leno und Toprak sind mir da am meisten aufgefallen.
    Wenn dann noch die Schiris mit ihren desaströsen Leistungen dazukommen, dann ist man ganz schnell in eben genau der Situation , in der wir gerade sind.


    Klar ist Schmidt nicht fehlerfrei, aber die Pauschalaussage : Es läuft nicht, also muß der Trainer gehen halte ich für völligen Unsinn.
    Es käme ja auch keiner auf die Idee den Fahrer eines Rennwagens auszutauschen, weil er ein paar Fehler macht, aber deutlich mehr Teile im Auto zwischendurch versagen und die Rennleitung ihn permanent ungerechterweise benachteiligt.

    Die heutige Gesellschaft wird durch zwei Extreme geprägt:
    Präzision und Gestammel.
    Meine Äußerungen sind ein Hybrid daraus!