Roger Schmidt


  • Dem kann ich ausnahmslos zustimmen

  • Der Sky-Kommentator von gestern hat es doch treffend bezeichnet: Es wird immer vom Offensivfußball gesprochen aber Schmidts System umfasst in erster Linie eine stabile Abwehr. Den Gegner so weit wie möglich durch frühes Pressing vom eigenen Tor wegzuhalten, und das funktioniert die letzten Spiele immer besser. Die ersten beiden Spiele wieder ohne Gegentor absolviert, 4 Punkte geholt.


    Wenn unsere Sturmreihe mal ein besseres Gefühl für den letzten Pass oder den Konter hat, geht das Spiel morgen mindestens 2:0 aus und keiner regt sich auf.

  • Der Kommentator gestern war uns grundsätzlich ungewöhnlich besonnen, hat auch was erzählt von "man könnte glauben, selbst wenn Leverkusen mehrere Spiele am Stück gewinnen sollte, gäbe es da trotzdem immer noch wieder was zu meckern" :D

  • Ich zitiere mal aus einem Zeit-Artikel, der die Dortmunder Krise analysiert und worin sich mMn unsere Probleme spiegeln:


    Zitat

    Was haben sich alle die Augen gerieben, als der BVB mit seinem Abenteuerfußball 2011 und 2012 Deutscher Meister wurde! Schnell, aggressiv, kompromisslos, mit viel Herz und noch mehr Risiko. Doch wie das so ist mit dieser Evolution: Die Konkurrenz passt sich an. Einige Clubs entwickelten Gegenstrategien, andere adaptierten das BVB-Spiel. Der FC Bayern rüstete nur so auf, weil der BVB ihn gedemütigt hatte. Als er ernst machte, konnte Dortmund nicht mehr mithalten. Die durchschnittliche Bundesligamannschaft stellt sich längst gegen den BVB nun vors eigene Tor, um nicht mehr auf freiem Feld überrannt zu werden. Dortmund musste sich etwas Neues einfallen lassen, aber hat es bis heute nicht richtig geschafft.


    Eine taktische Bewertung des BVB muss demnach Klopp und Buvač gemeinsam betrachten. Und hier ist das Urteil gesprochen: Das Duo hat die Transformation von der Konter- zur Ballbesitzmannschaft nicht geschafft. Muss er das Spiel machen, fällt dem BVB wenig ein. Das Spiel wirkt noch immer chaotisch, planlos, viel hängt vom Zufall ab. Kein Vergleich mit den perfekt choreografierten Angriffen des FC Bayern. Klopp und Buvač scheinen nur pressen, pressen, pressen zu können. Zu wenig.


    Mit dem aktuellen Pressing-Spielstil wären wir 2011 und 2012 wahrscheinlich ähnlich erfolgreich gewesen. 2014/15 sieht die Situation in der Bundesliga aber einfach anders aus. Die ersten Spieltage waren unsere Gegner noch überrascht. Relativ schnell wurde sich darauf eingestellt. Mittlerweile ist das Pressing-System sogar weitestgehend geknackt: Lange Bälle über die Zonen hinweg und/oder auf die Außenbahnen und der Druck ist entschärft - solange die pressende Mannschaft nicht in der Lage ist, mit dem eigenen Ballbesitz effektiv umzugehen. Resultat ist das Neutralisieren beider Mannschaften, wenig Torraumszenen und noch weniger Tore. Auch wir müssen die Transformation zur Ballbesitzmannschaft schaffen, um 2014/15 und künftig erfolgreich sein zu können.

    Erstes Auswärtsspiel: 12.10.96 in Karlsruhe, 1:1

    Erstes Heimspiel: 08.11.98 gegen Stuttgart, 0:0

  • Ich zitiere mal aus einem Zeit-Artikel, der die Dortmunder Krise analysiert und worin sich mMn unsere Probleme spiegeln:



    Mit dem aktuellen Pressing-Spielstil wären wir 2011 und 2012 wahrscheinlich ähnlich erfolgreich gewesen. 2014/15 sieht die Situation in der Bundesliga aber einfach anders aus. Die ersten Spieltage waren unsere Gegner noch überrascht. Relativ schnell wurde sich darauf eingestellt. Mittlerweile ist das Pressing-System sogar weitestgehend geknackt: Lange Bälle über die Zonen hinweg und/oder auf die Außenbahnen und der Druck ist entschärft - solange die pressende Mannschaft nicht in der Lage ist, mit dem eigenen Ballbesitz effektiv umzugehen. Resultat ist das Neutralisieren beider Mannschaften, wenig Torraumszenen und noch weniger Tore. Auch wir müssen die Transformation zur Ballbesitzmannschaft schaffen, um 2014/15 und künftig erfolgreich sein zu können.


    Kann man ganz stark bezweifeln, erst mal ist es eine Grundregel , dass Leverkusen nie Meister wird. Ältere User haben sich damit abgefunden aber ich will dir ja nicht den Aktionismus, wenn auch blind, nehmen.
    Und zweitens hat der BVB kombinationsstarken Offensivfußball gespielt, schnell und geradlinig nach vorne! Da sehe ich bei uns allerhöchstens Ansätze und ich frage mich auch wie man ernsthaft meinen kann, dass wir uns mit der BVB Meistermannschaft auf Augenhöhe befinden.


    Heißt wir müssen nach dem Ballgewinn auch etwas damit anstellen können, im Moment fehlt immer eine gute Anspielstation, weil oft alle anderen offensiven im Umkreis von 3m zum Ball stehen. Ziel muss es jetzt irgendwann mal sein mehr Schnelligkeit ins Spiel zu bringen, da müssen wir dringend an der Passgenauigkeit arbeiten und eben die Durchschlagskraft eines H.C. zu erhöhen, die ist nämlich besonders auch bei ihm nicht gegeben

  • Verstehe die ganzen Zweifel nicht. Schmidt ist der geilste Trainer hier seit Ewigkeiten. Ich hoffe so sehr, egal wie die Saison ausgehen wird, dass an ihm festgehalten wird. Hab seit langem mal wieder das Gefühl, dass sich mit einem Trainer bei uns etwas entwickeln kann.

  • @ Bayer und der OFC
    Ich glaube, du hast meinen Post einfach grundlegend falsch verstanden. Nirgendwo schreibe ich, dass wir uns mit der Dortmunder Meistermannschaft auf Augenhöhe befinden und wir Meister werden könnten / müssten. Im Kern geht es einfach nur um die Spielanlage:
    Saison 2011/12: auf überfallartigen Konter ausgelegtes Offensiv-Pressing = erfolgreich (im Sinne von "viele Spiele dominant gewinnen"), weil damalige Gegner noch keine effektiven Gegenmittel gefunden hatten. Dortmund hat es damals nahezu perfekt gespielt, wir nicht mal so versucht.
    Saison 2014/15: auf überfallartigen Konter ausgelegtes Offensiv-Pressing = weniger erfolgreich, weil heutige Gegner effektive Gegenmittel gefunden haben. Dortmund spielt es heute nicht mehr so perfekt, wir versuchen es heute. Heißt: Schmidt versucht das Dortmunder Spielsystem der Saison 2011/12 zu adaptieren, sogar laut eigener Aussage. Das wäre 2011/12 "gut" gewesen. Heute ist es nicht mehr ausreichend, weil die Gegner dahingehend zu gut eingestellt sind. Es reicht also nicht auf der Stufe von 2011/12 stehen zu bleiben, um 2014/15 erfolgreich zu seinen (im Sinne von "viele Spiele dominant gewinnen"). Deshalb muss unser System und damit Schmidt sich deutlich weiterentwickeln.

    Erstes Auswärtsspiel: 12.10.96 in Karlsruhe, 1:1

    Erstes Heimspiel: 08.11.98 gegen Stuttgart, 0:0

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  • @ Bayer und der OFC
    Ich glaube, du hast meinen Post einfach grundlegend falsch verstanden. Nirgendwo schreibe ich, dass wir uns mit der Dortmunder Meistermannschaft auf Augenhöhe befinden und wir Meister werden könnten / müssten. Im Kern geht es einfach nur um die Spielanlage:
    Saison 2011/12: auf überfallartigen Konter ausgelegtes Offensiv-Pressing = erfolgreich (im Sinne von "viele Spiele dominant gewinnen"), weil damalige Gegner noch keine effektiven Gegenmittel gefunden hatten. Dortmund hat es damals nahezu perfekt gespielt, wir nicht mal so versucht.
    Saison 2014/15: auf überfallartiges Konter ausgelegtes Offensiv-Pressing = weniger erfolgreich, weil heutige Gegner effektive Gegenmittel gefunden haben. Dortmund spielt es heute nicht mehr so perfekt, wir versuchen es heute. Heißt: Schmidt versucht das Dortmunder Spielsystem der Saison 2011/12 zu adaptieren, sogar laut eigener Aussage. Das wäre 2011/12 "gut" gewesen. Heute ist es nicht mehr ausreichend, weil die Gegner dahingehend zu gut eingestellt sind. Es reicht also nicht auf der Stufe von 2011/12 stehen zu bleiben, um 2014/15 erfolgreich zu seinen (im Sinne von "viele Spiele dominant gewinnen"). Deshalb muss unser System und damit Schmidt sich deutlich weiterentwickeln.


    Ich bezweifele dennoch, dass das an der gegnerische Ausrichtung liegt. Oftmals hapert es auch einfach am Zusammenspiel und vor allem an der Passgenauigkeit, denn viele Pässe gerade von H.C. und Son sind suboptimal

  • Das fehlerhafte Zusammenspiel und die mangelnde Passgenauigkeit sind Resultat der gegnerischen Ausrichtung, wenn sowas nicht "mal", sondern "ständig" vorkommt. Und aus meiner Sicht kommt es bei uns viel zu häufig bei ganz vielen Spielern vor, sodass es nicht an den Individuen allein, sondern eher an den Systemen liegt.

    Erstes Auswärtsspiel: 12.10.96 in Karlsruhe, 1:1

    Erstes Heimspiel: 08.11.98 gegen Stuttgart, 0:0


  • Warum MUSS es? Es gibt Trainer, die stellen ihre Spieler auch mal öffentlich an den Pranger und es gibt Trainer, die das möglichst vermeiden. Da er nun ja schon dafür bekannt zu sein scheint, dass er diesen Weg verfolgt, um sein Team zu führen - warum MUSS er das ändern? Trainer wie Hitzfeld oder Heynckes haben individuelle Kritik auch in erster Linie hinter verschlossenen Türen geäussert. Warum MUSS Schmidt das also anders halten? Ein Trainer hat keine Verpflichtung in der Öffentlichkeit den objektiven Berichterstatter abzugeben: Demnach kann man ihm auch kein "Problem mit der Wahrheit" vorwerfen, wenn er in dérster Linie die Stärken seines Teams herausstellt.


    Hai Ansteff
    Erstens hab ich NICHT aufgefordert,einzelne Spieler an den Pranger zu stellen. das finde ich auch nicht gut, das wär höchstens die "letzte" Massnahme, siehe Luhukay, was dann oft folgt ;)
    Nein: das MUSS bezog sich auf meine wertvorstellung, welche ich im sport absolut für notwendig erachte. Ehrlichkeit, Fairplay vor ERfolg !
    Viele denken ja, das man damit keinen Erfolg hätte,sondern nur Sympathiepunkte sammeln kann. Das sehe ich anders: auch die "erfolgreichsten" Bayer Teams waren immer mit vielen ethisch einwandfreien und fairplay-orientierten Spielen gespickt.
    Ich bin hier nicht, um das auch in irgendeiner Tiefe ergründen zu wollen, aber ich registriere gewisse KJleinigkeiten am Rande. Während Roger super locker und integer in dem Deutschlandfunk-Interview rüber kommt, war der ARd-Schnipsel wirklich deplaziert. Sollte es aus dem Zusammenhang gerissen sein, okay !! aber so klang es mal überhaupt nicht, oder ?


    ich bin hier nur ein "kleiner Bayerfan" ,aber ich weiss, das es noch etliche gibt, welche wie ich denken. Und die Wünschen sich auch,das der Trainer in der Öffentlichkeit richtige Kritik am Team äusserst,und keine Ablenkungsmanöver bringt. ich bringe die "bösen Namen" nicht ins Spiel-weil das eh abgehakt ist, aber ich wünschte, das Roger ausgewogen Stellung bezogen hätte. Ich halte es nämlich für ein MUSS,damit er auf Dauer glaubwürdig bleibt. fg

  • In erster Linie muss er in der Mannschaft glaubwürdig sein. Wir brauchen Punkte und leine Popularitätspreise für Trainer. Wenn er uns zum Titel führt kann ich über vieles hinwegsehen. Vor allem über Interviews

    Liebe die ein Leben hält


    Diese Zeitung ist ein Organ der Niedertracht. Es ist falsch, sie zu lesen. Jemand, der zu dieser Zeitung beiträgt, ist gesellschaftlich absolut inakzeptabel. Es wäre verfehlt, zu einem ihrer Redakteure freundlich oder auch nur höflich zu sein. Man muss so unfreundlich zu ihnen sein, wie es das Gesetz gerade noch zulässt. Es sind schlechte Menschen, die Falsches tun." - Max Goldt über die Bildzeitung

  • @ornInLev


    Nur um sicher zu gehen, dass ich alter Einfaltspinsel deine Zeilen nicht missverstehe: du findest Schmidt handelt unethisch und erzaehlt die Unwahrheit (sprich er luegt), wenn er lieber die unzweifelhaft vorhanene Defensivstaerke seines Teams hervorhebt und es bevorzugt Kritik an den ebenso unzweifelhaft optimierbaren Offensivstaerken intern zu aeussern anstatt das in die Welt zu posaunen?

  • Ehrlichkeit, Fairplay vor ERfolg !

    Willkommen in der Kreisliga. :LEV19
    Du hättest auch schreiben können: "Dabei sein ist alles." Warum sind keine 30.000 Leute bei den Kresiligaspielen zugegen?



    Viele denken ja, das man damit keinen Erfolg hätte,sondern nur Sympathiepunkte sammeln kann. Das sehe ich anders: auch die "erfolgreichsten" Bayer Teams waren immer mit vielen ethisch einwandfreien und fairplay-orientierten Spielen gespickt.

    Geht es um die Spieler oder um den leitenden Trainer? :LEV9



    ich bin hier nur ein "kleiner Bayerfan" ,aber ich weiss, das es noch etliche gibt, welche wie ich denken. Und die Wünschen sich auch,das der Trainer in der Öffentlichkeit richtige Kritik am Team äusserst,und keine Ablenkungsmanöver bringt. ich bringe die "bösen Namen" nicht ins Spiel-weil das eh abgehakt ist, aber ich wünschte, das Roger ausgewogen Stellung bezogen hätte. Ich halte es nämlich für ein MUSS,damit er auf Dauer glaubwürdig bleibt.


    Hier wird es richtig wirr... :wacko:
    Verstehe nur noch Bahnhof... Ganz viele Menschen denken was Borni von sich selber denkt? Wer sind "die bösen Namen"? :wacko:

    "Vieles wünscht sich der Mensch und doch bedarf er nur wenig." (J.W.Goethe)

  • @ornInLev


    Nur um sicher zu gehen, dass ich alter Einfaltspinsel deine Zeilen nicht missverstehe: du findest Schmidt handelt unethisch und erzaehlt die Unwahrheit (sprich er luegt), wenn er lieber die unzweifelhaft vorhanene Defensivstaerke seines Teams hervorhebt und es bevorzugt Kritik an den ebenso unzweifelhaft optimierbaren Offensivstaerken intern zu aeussern anstatt das in die Welt zu posaunen?


    Ich weiss nicht, werter Ansteff,ob man das,was ich schreibe, wirklich missverstehen kann - es sei denn, man will es vielleicht ein bisschen ? und ich halte dich -im Gegensatz zu manch einem hier -wirklich nicht für einen Einfaltspinsel.
    Und du legst da in meine Zeilen durch deine Antwort was rein, was nicht geschrieben steht.


    Schmidt hat in dem besagten Interview den fokus auf eine "Stärke der Bayer-Defensive3 gerichtet, obwohl er mit an Sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit im Gesamtinterview nicht danach gefragt wurde. Das er damit nicht die ganze wahrheit gesagt hat,ist ja offensichtlich, denn zumindest die letzten beiden Spiele (BVB,Hertha) aber in der Tat ja auch schon die letzten spiele der Hinserie zeigen glasklare Schwächen im Offensivspiel: nicht nur im abschluss,sondern auch im Aufbau, in der Spielanlage. Da der Roger ja kein Blinder ist, und er das wohl mit seinem Trainerteam registriert, stellt sich mir die Frage, warum er scheut -zum wiederholten male -in der Öffentlichkeit zu analysieren und kundzutun,das es grosse Mängel in der Bayer-Offensive gibt.
    Es geht nicht darum ,Spieler zu attackieren.


    Wenn man sich das DLF-Interview anhört,und in weiten Teilen die Betonung auf "frischen Offensivfussball aus Überzeugung" heraushört, dann müsste doch gerade einem Schmidt dieser z.z gravierende Mangel im Mittelfeld und Sturm sauer aufstossen .
    Viele können andere Meinung haben, ich hab nun mal diese, das ich von Trainern oder Managern oder auch Spielern erwarte, das sie durch Vorbildfunktion auch in Interviews eine ausgewogene und möglich objektive Artikulation hinbekommen. Da bricht vsich doch keiner nen Zacken aus Kronen,wenn man das sagt, was eh die meisten sahen...
    Das ist das Verwunderliche.
    "Gelogen" hätte er, wenn er gesagt hätte,"wir haben wunderschönen Kombinationsfussball gesehen.." ,und deswegen gilt folgendes : etwas NICHT zu sagen, heisst noch nicht, das man lügt.... aber es ist nicht gerade eine Tugend , wenn man Fehler oder Schwächen nicht öffentlich aussprechen kann oder will. However,deswegen habe ich mich auf Schade s Pathos und Ethos bezogen, und die teile ich auch.


    Sind hier schon derart viele "amerikanisiert", das man das toll findet, über Schwächen die Klappe zu halten und dauernd nur die Stärken betont ?
    also im Ernst,-und ohne Dir was zu wollen. Eine solche Haltung,wie ich sie leider auch in meinem Biz ständig finde, ist für mich nicht akzeptabel.