Diese Niederlage ist Ideenlosigkeit bei eigenem Ballbesitz,, schwache Standards, Formschwäche und individuelle Fehler zurückzuführen. Da hat auch der Trainer einen Anteil dran. Überhaupt hat man sich im Winter keinesfalls weiterentwickelt, wie schon in der Sommervorbereitung. Ein Fortschritt ist nicht zu erkennen.
Dem kann man angesichts des am Dienstag Gebotenen schwerlich widersprechen. Ich bezog mich aber auf deine vorherige Aussage:
Die meisten Gegner stellen sich gegen uns hinten rein, weil das gegen Pressing nun mal die beste Spielweise ist. Dadurch ergibt sich automatisch mehr Ballbesitz für uns, mit dem wir relativ wenig anzufangen wissen. Und es ergeben sich Kontersituationen für den Gegner, was zuletzt Werder Bremen zum Sieg verholfen hat.
Dies trifft meiner Meinung nach in diesem Fall nicht zu. In der ersten Halbzeit, in der wir das Spiel nach allgemeiner Meinung verloren haben, hat sich der Gegner eben nicht hinten reingestellt und uns durch Konter erledigt. Man kann also viel kritisieren, auch am Trainer, aber das Pokalaus ist meiner Meinung nach kein Beispiel dafür, dass die Gegner unser System locker aushebeln. Ehrlicherweise muss man sagen, dass in diesem Spiel unser Pressing eigentlich so gut wie nicht existent war. Das lag meiner Meinung weniger daran, dass die Bremer das so geschickt aushebelten, indem sie sich nur hintern rein stellten und lange Bälle spielten, sondern daran, dass es im Teamverbund überhaupt nicht konsequent angewendet wurde. Warum auch immer.
Unabhängig davon stimme ich dir zu: Die Rückrunde hat eher enttäuschend begonnen. Ich hatte mir viel von der Vorbereitung in der Winterpause versprochen und gehofft, die in der Hinrunde so offensichtlichen Mängel wie Verteidigen gegen fremde Standards, uneffiziente eigene Standards und unstrukturierte bzw. ineffiziente eigene Offensivaktionen könnten abgestellt werden. Das ist bislang aber meist nicht der Fall. Formtiefs von Spielern kommen und gehen. Kann man dem Trainer ankreiden, dann sollte man aber auch positiv herausheben, dass er Toprak und auch Kampl nach dessen miserablen Zeit in Dortmund wieder zur alten Stärke gebracht hat und Tah auf ein ganz neues Niveau verhelfen konnte. Diesbezüglich gibt es also Licht und Schatten. Auch die eigenen Spielidee vom Pressing gestaltet Schmidt meiner Meinung nach inzwischen wesentlich weniger aggressiv als früher. Wir setzen es wesentlich dosierter ein und das finde ich eigentlich sehr gut. Früher wurde zumindest immer bemängelt, dass wir die Gegner viel zu wenig unter Druck setzen. Was man ihm meiner Meinung nach (Stand heute) vorwerfen muss, ist, dass die oben genannten großen Baustellen aus der Hinrunde noch unverändert zu existieren scheinen: Spiel bei Standardsituationen (offensiv und defensiv) und die mangelhafte Struktur im eigenen Offensivspiel.