Unter Roger Schmidt spielen wir fast immer stark gegen vermeintlich bessere oder gleichstarke Gegner - Atletico Madrid, Barcelona, Lazio Rom, Bayern, BVB. Wir punkten häufiger als früher und verlieren häufig knapp - nicht wie vor kurzem mit Klatschen. Da greift seine Taktik häufig sehr gut.
Gegen schwächere Teams tuen wir uns oft schwer, gerade in Heimspielen (Darmstadt und Köln letzte Saison, zuletzt Augsburg, im Grunde auch HSV).
Ich halte seine Gesamtbilanz nach über zwei Jahren für durchwachsen. Weniger die zweimalige CL-Qualifikation, insoweit Ziel erreicht - vielmehr die großen Leistungsschwankungen innerhalb einer Saison und innerhalb eines Spiels, die fehlende Spielidee gegen tief stehende Gegner, zu schlechte Standards, fehlende Weiterentwicklung des Teams. Wir treten unter ihm auf der Stelle. Die nicht so schlecht ist. Aber eben auch weit von einem Titel entfernt, selbst im DfB-Pokal. Da müssten wir schon unwahrscheinliches Losglück haben um was zu gewinnen.
Und was immer eine Rolle spielt - auch wenn es keine (große) Rolle spielen sollte - wie tritt er auf, wie nimmt der Einzelne ihn wahr, wirkt er sympathisch oder nicht. Viele finden ihn gut ob seiner cojones und seiner power. Andere finden sein Auftreten eher eitel, dünnhäutig und unsouverän.
Als Konsequenz ist hier eine Art Glaubensstreit entbrannt. Jede Seite zieht immer ein Spiel als Beweis heran, das ins jeweilige Argumentationsschema passt.