Jeder dribbelstarke Offensivspieler, der gerne mal in Strafraumnähe gefoult wird, geht auch schonmal schneller zu Boden als unbedingt notwendig. Wenn man merkt, dass man getroffen wird oder dass der Gegner das Bein dumm stehen lässt, dann nimmt man den Kontakt halt mal gerne an und guckt, was der Schiri draus macht. Das empfinde ich persönlich als recht unproblematisch; so ist das Spiel, so sind die Regeln. Muss der Verteidiger halt aufpassen, so ist das nunmal im Strafraum. Ich erinnere an die letzte EM und die Seuche mit den Handelfmetern damals, wo auch jeder noch so zufällige Ballkontakt direkt Strafstoß bedeutete.
Arjen Robben ist halt ein Spieler, der auf engem Raum kaum zu stoppen ist. Im Strafraum ist der brandgefährlich, weil er so beweglich ist, dass jeder faire Zweikampfversuch eben schnell im Foul endet. Da muss der Verteidiger schon SEHR clever sein - und Robben wäre vollkommen blöd, wenn er jeden Zweikampf im Stehen beenden würde. Wenn man schnell genug ist, den Gegner zum Foul zu zwingen, dann muss man das so erreichte Foul halt auch annehmen.
Das ist nicht schön, aber zwangsläufig. Und wenn es gegen Deutschland im Finale passiert, werde ich auch jaulen und sympathischer macht es den Robben auch nicht. - Nur: Es ist halt nicht unfair und nicht mit Schwalbenkönigtum a la Fred im ersten WM-Spiel zu vergleichen. Wenn man das vermeiden will, muss man Robben im Strafraum halt anders behandeln, muss ihn abdrängen, oder idealiter einfach VOR der Strafraumgrenze wegtreten