Heiko Herrlich

  • 5 Wechsel auf einmal sind für meinen Geschmack auch zu viele gewesen. Der "zweite Anzug" tut sich in solchen Mischformationen ja selbst in den Testspielen sichtbar schwer. Aber Herrlich hat es ja nachvollziehbar erklärt. Gegen den HSV dann bitte wieder in Bestbesetzung so weit wie möglich.

  • Da kann man geteilter Meinung sein. Meines Erachtens liegt ein großes Gefälle in der Mannschaft vor. Spieler wie vor allem Aranguiz, Bailey und Wendell sind von den anderen nicht gleichwertig zu ersetzen.

    Für Arranguiz und Wendell scheint sich diese angebliche "Unersetzbarkeit" aber nicht in den Ergebnissen niederzuschlagen: Wendell hat in 17 Spielen gestartet und Arranguiz in15. In beiden Fällen haben wir mit ihnen fast exakt so erfolgreich gespielt wie ohne sie (23% Niederlagen, 36% Unentschieden, 41% Siege). Wirklich erfolgreicher waren wir bei diesen Dreien nur mit Bailey in der Startelf: 14% Niederlagen, 36% Unentschieden und 50% Siege.

  • Das Problem ist, denke ich, nicht, dass die 5 neuen nicht genug Qualität haben. Das Problem ist die Haltung, die mit einem solchen Wechsel transportiert wird. Frei nach dem Motto: Gegen die Hertha schaffen wir es auch mit halber Kraft. Und dass Herrlich dann im Spiel nicht sofort reagiert hat und z.b. einen völlig desolaten Kohr, der zudem noch durch eine dumme Aktion gelb vorbelastet war, spätestens in der Hz ausgewechselt hat, war sicher mitentscheiden für die Niederlage.
    Für das Team war das offenbar das Signal, dass die Spielweise aus Hz 1 schon ok ist. Also haben sie weiter so gespielt. Offenbar ist es immer noch so, dass das Team in alte Muster zurück fällt, wenn der Trainer auch nur ein kleines bisschen nachlässig ist.


    Edit: Nebenbei gesagt finde ich es aber sehr gut, dass Herrlich öffentlich die Rotation verteidigt. Die Spieler, die neu reingekommen sind, öffentlich als zu schwach zu bezeichnen oder direkt öffentlich die Einstellung zu kritisieren, wäre ganz sicher nicht der richtige Weg. Nicht nach einem Spiel. Ich hoffe allerdings auch, dass intern anders gesprochen wird.

    Gonzo, gib Gas! Wir wollen hier gewinnen!



    Bayer Schneider - Bernd Leverkusen!

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  • Für den Aufbau eines dauerhaft leistungsstarken Teams reicht es nicht aus, einen sich gut ergänzenden Kader zusammenzustellen.
    Vor allem müssen aus diesem Kader alle zu gleichen Teilen ihre Spielpraxis bekommen, sonst fallen einige von denen, die nicht regelmäßig spielen, leistungsmäßig ganz schnell hinten runter, und es ist nicht nur vorbei mit der Ausgeglichenheit, sondern schlimmer noch mit dem Team-Spirit.


    Dazu werden so genannte Stammkräfte überstrapaziert, bis sie sich entweder verletzen oder ausgerechnet im Saison-Endspurt leistungsmäßig abbauen.
    Trainer, die eben diese Kardinalfehler begangen und Bayer 04 ohne Not aus der Erfolgsspur und um Titel gebracht haben, weil sie immer wieder dieselben 12 bis 14 Spieler bis zur totalen Erschöpfung oder gar Sportinvalidität verheizten, hatten wir hier wahrlich genug.
    Paradebeispiel Toppmöller, der wie kein Zweiter als Hauptverantwortlicher des Vizekusen-Syndroms festgemacht werden muss.


    Herrlich ist neben Heynckes erst der zweite Bayer 04-Trainer seit gefühlten Ewigkeiten, der diesbezüglich alles richtig macht.
    Seine Weitsicht, den Kader bereits in einer Saison ohne Europacup auf die in Europacup-Saisons unumgängliche Rotation vorzubereiten, kann man gar nicht hoch genug wertschätzen.
    Daran ändern weder Rückschläge in Form von Punktverlusten oder in spieltechnischer oder taktischer Hinsicht etwas.
    Noch viel weniger unreflektierte Nachschwätzerei von Medien-Kritik, die auf nichts anderes abzielt, als schlagzeilenträchtige Unruhe und Zwist in Vereine hineinzutragen.


    Nach bei Licht betracht fußballerisch sehr mageren Jahren und dem überfälligen Umbruch im Kader will ein endlich wieder als Team funktionierendes Bayer 04-Gebilde über Jahre hinweg homogen aufbebaut werden.
    Dass so etwas nicht innerhalb einer Saison zu bewerkstelligen ist, haben von prominenten Trainergrößen wie Hitzfeld oder Klopp in langjähriger, mühevoller Arbeit zu Spitzenteams geformte Kader wie z.B. jene von Dortmund Ende der 1990er und Ende der 2000er - Anfang der 2010er Jahre bewiesen.

    Bayer 04 Leverkusen.
    Weil seit 1904 drin ist, was drauf steht.



  • Deine Analyse hat einen entscheidenden Denkfehler: Der Kader ist nicht ausgeglichen, weshalb eine Groß-Rotation folgerichtig geradezu zwangsläufig zu Niederlagen führt.
    Beispiel: Kohr plus Baum = fehlende Kreativität trotz des braven Bemühens.


    Im Übrigen wenn schon Rotation - wieso spielt Volland immer, der außerdem außer Form ist? Wieso fast nie Danger, Tin oder auch Kieß?


    Die Kritik an Toppi ist unfair; er hat gerade weil er zu Recht auf Rotation verzichtete große Erfolge gefeiert. Dass Nowotny sich Verletzte, Ze im Endspiel gesperrt war und Sebescen, der nur gelegentlich spielte; Sportinvalide wurde, kann man ihm doch nucht ernsthaft vorwerfen

  • Die Kritik an Toppi ist unfair; er hat gerade weil er zu Recht auf Rotation verzichtete große Erfolge gefeiert.

    Wenn er Titel (="große Erfolge") geholt hätte, dann wäre die Kritik in der Tat unfair. Vielleicht wäre es in der Triple-Saison besser gelaufen, wenn er den Jungs aus der zweiten Reihe mehr Spielzeit gegeben hätte. Allerdings hätte ihm Calli dann dafür auch etwas mehr Qualität an die Hand geben müssen. Der hat sich selbst mal damit gerechtfertigt, dass aus dem damaligen Budget auch mit seinen Zauberkünsten einfach nicht mehr rauszuholen war. So bedingt das Ende das Andere...

    Dass Nowotny sich Verletzte, Ze im Endspiel gesperrt war und Sebescen, der nur gelegentlich spielte; Sportinvalide wurde, kann man ihm doch nucht ernsthaft vorwerfen

    Das du dich mit exakt dieser Argumentation selbst widerlegst, merkst du schon, oder? Rotiert wird schliesslich unter anderem, um das Risiko von Verletzungen, Sperren und Sportinvaliditäten zu mindern!

  • Wenn er Titel (="große Erfolge") geholt hätte, dann wäre die Kritik in der Tat unfair. Vielleicht wäre es in der Triple-Saison besser gelaufen, wenn er den Jungs aus der zweiten Reihe mehr Spielzeit gegeben hätte. Allerdings hätte ihm Calli dann dafür auch etwas mehr Qualität an die Hand geben müssen. Der hat sich selbst mal damit gerechtfertigt, dass aus dem damaligen Budget auch mit seinen Zauberkünsten einfach nicht mehr rauszuholen war. So bedingt das Ende das Andere...

    Das du dich mit exakt dieser Argumentation selbst widerlegst, merkst du schon, oder? Rotiert wird schliesslich unter anderem, um das Risiko von Verletzungen, Sperren und Sportinvaliditäten zu mindern!



    Gelbe Karten als Argument für Rotation zu nutzen oder auch die Sportinvalidität eines Einwechselspielers ist schon eine steile These! :LEV19


    Es ist so wie damals bei Calli. Der 2. Anzug bringt sofort Qualitätsverlust, da sich außer den Bayern niemand zwei gleich gute Mannschaften leisten kann.

  • Ich denke, dass ein Ausfall Lewandowskis und/oder Hummels, Boateng in den big games auch für die Bayern schwer zu kompensieren wäre.


    Das qualitative Gefälle zwischen 1.+2. Anzug sollte im Interesse des Ganzen aber nicht zu groß sein.

  • Also wenn Heiko mit seiner Truppe so weiter macht, kommt er auf 54 Punkte am Ende. In einer Saison ohne Dreifachbelastung wäre das jetzt nicht der Burner. Alles unter 60 Punkten halte ich für schwach. Fehlen noch 25. Auf geht's.

  • Naja, dass die Sache jetzt so aufgefallen ist, deutet ja darauf hin, dass vorher bei weitem weniger rotiert wurde. Und tatsächlich sind ja auch die Einsatzzeiten einiger Spieler in diesem Jahr sehr beschränkt (siehe retsos oder pohjanpalo). Auch wenn das nichts an der generellen Einschätzung ändert, dass Heiko Herrlich ziemlich viel richtig macht, kann man ja wohl trotzdem erwähnen, dass er beim Spiel gegen die Hertha einfach ziemlich viel falsch gemacht hat. Das hat dann auch nichts mit Nachplappern von Mediengeschwätz zu tun, sondern es stimmt einfach.


    Das Mittelfeld war spielerisch überfordert, links kam offensiv gar nichts, der Haupt-Zweikämpfer im Mittelfeld hatte früh gelb und konnte seine Stärken kaum noch ausspielen. Und insgesamt hatte man nicht den Eindruck, dass dem Team viel daran liegt, das Spiel zu gewinnen. Einiges davon geht auf herrlichs Aufstellung zurück, nichts davon wurde rechtzeitig korrigiert. Quintessenz sind gegen eine Gurkentruppe zuhause liegen gelassene 3 Punkte. Darüber darf man sich ja wohl bei aller Freude über die insgesamt positive Entwicklung ärgern. Und ich hoffe sehr, dass Spieler und Trainer sich auch ärgern.

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  • Naja, dass die Sache jetzt so aufgefallen ist, deutet ja darauf hin, dass vorher bei weitem weniger rotiert wurde. Und tatsächlich sind ja auch die Einsatzzeiten einiger Spieler in diesem Jahr sehr beschränkt (siehe retsos oder pohjanpalo). Auch wenn das nichts an der generellen Einschätzung ändert, dass Heiko Herrlich ziemlich viel richtig macht, kann man ja wohl trotzdem erwähnen, dass er beim Spiel gegen die Hertha einfach ziemlich viel falsch gemacht hat. Das hat dann auch nichts mit Nachplappern von Mediengeschwätz zu tun, sondern es stimmt einfach.


    Das Mittelfeld war spielerisch überfordert, links kam offensiv gar nichts, der Haupt-Zweikämpfer im Mittelfeld hatte früh gelb und konnte seine Stärken kaum noch ausspielen. Und insgesamt hatte man nicht den Eindruck, dass dem Team viel daran liegt, das Spiel zu gewinnen. Einiges davon geht auf herrlichs Aufstellung zurück, nichts davon wurde rechtzeitig korrigiert. Quintessenz sind gegen eine Gurkentruppe zuhause liegen gelassene 3 Punkte. Darüber darf man sich ja wohl bei aller Freude über die insgesamt positive Entwicklung ärgern. Und ich hoffe sehr, dass Spieler und Trainer sich auch ärgern.


    :bayerapplaus


  • :bayerapplaus


    Es hat aber etwas damit zu tun, dass man hinterher immer oberschlau sein kann. Nach einem Pokalspiel über 120 Minuten den Ansatz zu finden, dass mehr Rotation potentiell gut sein könnte, ist völlig nachvollziehbar und gut zu begründen. Man kann solche Entscheidungen eben nur nach dem Wissensstand von Herrlich VOR dem Spiel bewerten. Hinterher dann zu behaupten, ohne Rotation wäre alles besser gelaufen, ist numal Kaffeesatzleserei. Genauso kann ich behaupten, dass sich bei weniger Rotation drei Spieler einen Muskelfaserriss zugezogen hätten...

  • Naja, dass die Sache jetzt so aufgefallen ist, deutet ja darauf hin, dass vorher bei weitem weniger rotiert wurde.


    Natürlich nicht. Wir hatten vorher auch keine solchen Belastungen (englische Woche mit 120-Minuten-Pokalspiel).


    Ich würde auch schwer davon ausgehen, dass Herrlich kommende Saison bei Dreifachbelastung noch deutlich mehr rotieren wird. Die sportliche Führung wird ihm hoffentlich einen entsprechend breiten Kader zur Verfügung stellen, wie ihn sein Vorgänger auch bekommen hat.

  • Ich würde auch schwer davon ausgehen, dass Herrlich kommende Saison bei Dreifachbelastung noch deutlich mehr rotieren wird. Die sportliche Führung wird ihm hoffentlich einen entsprechend breiten Kader zur Verfügung stellen, wie ihn sein Vorgänger auch bekommen hat.

    Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass der Kader in der nächsten Saison verbreitert wird. Prinzipiell ist man doch schon ganz gut besetzt.

  • Es hat aber etwas damit zu tun, dass man hinterher immer oberschlau sein kann. Nach einem Pokalspiel über 120 Minuten den Ansatz zu finden, dass mehr Rotation potentiell gut sein könnte, ist völlig nachvollziehbar und gut zu begründen. Man kann solche Entscheidungen eben nur nach dem Wissensstand von Herrlich VOR dem Spiel bewerten. Hinterher dann zu behaupten, ohne Rotation wäre alles besser gelaufen, ist numal Kaffeesatzleserei. Genauso kann ich behaupten, dass sich bei weniger Rotation drei Spieler einen Muskelfaserriss zugezogen hätten...



    Natürlich nicht. Wir hatten vorher auch keine solchen Belastungen (englische Woche mit 120-Minuten-Pokalspiel).


    Ich würde auch schwer davon ausgehen, dass Herrlich kommende Saison bei Dreifachbelastung noch deutlich mehr rotieren wird. Die sportliche Führung wird ihm hoffentlich einen entsprechend breiten Kader zur Verfügung stellen, wie ihn sein Vorgänger auch bekommen hat.


    Mit Kaderbreite ist es leider nicht getan. So lange das Leistungsgefälle unserer Spieler so groß ist, nutzt die Breite nichts. Ein zweiter Kohr, ein zweiter Baum, ein zweiter Volland, verdoppelt nur das Mittelmaß.
    Man braucht keine Ergänzungsspieler, sondern 4 bis 5 Top Spieler vom Niveau eines Aranguiz, eines Bender, eines Tag, eines Bailey - sonst droht bei Dreifachbelastung und weiterhin ungeschickten Rotationskäse Berlin Reloaded :LEV17

  • Jojo: Vor dem Spiel die richtigen Personalentscheidungen zu treffen, ist Teil seines Jobs. Wenn nötig, kann er dann während des Spiels noch korrigieren. Beides war am Wochenende eher nicht so erfolgreich...
    Zum Thema "hinterher ist man klüger": Das stimmt. Aber du kannst ja mal in den spieltagsthread schauen und die Kommentare WÄHREND des Spiels lesen. Dass man die dort geäußerte Meinung auch nach dem Spiel wiederholt, halte ich nicht für verwerflich.
    Und die von mir (und anderen) aufgezählten Dinge während des Spiels zu sehen, ist keine Kaffeesatzleserei sondern einfache Beobachtung.


    BigB: Ich bezog mich vor allem auf die User, die geschrieben haben, Herrlich hätte doch immer viel rotiert und die aktuelle Kritik an seiner Aufstellung sei damit Blödsinn.


    Ansonsten gebe ich dir vollkommen recht. In der Breite muss auf einigen Positionen was passieren.

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