Heiko Herrlich

  • Naja, da ich hier gegen Daum polemisiert habe, möchte ich schon einen Vorschlag machen. Wenn man sieht wie Salzburg ohne Stars sichin der Liga seit Jahren und in der Euro-L. gegen Leipzig durchgesetzt hat, könnte ich ihn mir schon gut vorstellen. Auch das ist natürlich keine Garantie, dass es auch hier klappt. Aber bei welchem Trainer gibts die schon.( Siehe aktuell Mourinho) Trainer sind und bleiben eine temporäre Erscheinung, wie ein Fußballphilosoph mal treffend behauptet hat. Klopp, Tuchel oder Nagelsmann wären mir lieber, aber die kriegen wir wohl nicht.

    Na geht doch. Marco Rose also. Ist deine Meinung, alles Okay. Ich war ja von Schmidts Bilanz bei Salzburg auch beeindruckt und dachte, das muss hier bei diesem Kader erst recht funktionieren, habe da wohl die Liga in Österreich seinerzeit überschätzt.

  • Na geht doch. Marco Rose also. Ist deine Meinung, alles Okay. Ich war ja von Schmidts Bilanz bei Salzburg auch beeindruckt und dachte, das muss hier bei diesem Kader erst recht funktionieren, habe da wohl die Liga in Österreich seinerzeit überschätzt.


    Also er hat auch in der Euro-L. immer überzeugt und ist mit einer Durchschnittmannschaft meist sehr weit gekommen. Darüber hinaus möchte ich noch einmal deutlich sagen, dass alle Trainer, die wir kriegen können, keine Garantie für dauerhafte Top-Leistungen bieten. Selbstverständlich auch Rose nicht. Wir sind allerdings nicht die Einzigen, die ihn haben wollen.

  • Wundert mich nicht. Wenn keine Einheit mehr da ist, kümmert man sich halt nur um sich selbst. Wir leben primär vom/n Einzelkönne(r)n, nicht vom team-spirit.

    Zum ersten ist gerade Havertz auch nicht einer,der besonders für andere rennt, kratzt und beisst. Zudem sind unsere "Kratzbürsten" Kohr,Bellarabi,Bender,Aranguiz und Baumgartlinger über einige Strecken der Saison mit sich selbst beschäftigt oder sind angeschlagen. Andere ,wie Wendell,Jedvaj oder Alario machen das zu plump, und schädigen der Mannschaft mehr....ich würde denen als Trainer auch verbieten, körperlicher in Erscheinung zu treten.


    Insgesamt darf man , nein muss man immer mehr die Frage in den Mittelpunkt stellen, ob der Kader definitiv zu hoch gehandelt wird und wurde (betrifft die wirklich kontinuierliche Individualfähigkeit aller Spieler), und dazu noch vehementer untersucht werden müsse, ob der Kader wirklich homogen ist.


    Ich persönlich sehe einen Bruch im dritten Trainerljahr von Schmidt, als mit weniger werdenden Erfolgen die "Unzufriedenen" wieder mehr das Ruder in die Hand bekamen , bzws. in Interviews vermehrt Spitzen gegen den Trainer und System einbrachten.
    Es ist kein Geheimnis, das quasi der halbe Kader in der Trainer- und Systemfrage gespalten war.
    Schmidt hatte nicht "irgendein" System, sondern das beinhaltet ne Gretchenfrage : wie hältst du es mit der Power ?


    Lassen wir mal kurz beiseite, das ich schon vor 40 Jahren diesen Anlauffussball von allen 10 Feldspielern (ggfs nicht der Libero ;) ausserordentlich gut und erfolgsversprechend fand, kannst du aber eher verhalteneren,taktisch dosierteren und langsameren Spielern das System nicht schmackhaft machen. Die kommen zu schnell an ihre Grenzen...


    Kampl hat das für sich richtig erkannt und in seinen Äusserungen auch angedeutet : In Leipzig sind bessere Bedingungen in der Mannschaft und im System...


    Nun, mittlerweile sind ein paar neue Spieler-unbelastet in Sachen Schmidt-Ära - dazu gekommen. Insgesamt aber ist diese neuere Mannschaft keinen Deut gefestigter.
    Da sollte auch jeder Schmidt-Kritiker zugeben, das dieser mehr Biss von allen für alle auf dem Platz entfachen konnte.


    Herrlich ist eben kein Anfacher, und der neue Trainer MUSS so ein Anfacher sein. Sonst gibts wieder nix zu gewinnen (Platz 6-3). Ich befürchte,das diese Trainer, die es drauf hätten, nicht mehr zum Bayer post 2016 kommen, weil diese sehen, was da los ist - auch in der GF.

  • Ansteff zu Beitrag Nr. 9146
    Starker Beitrag. Genau da sehe ich die Probleme beim Bayer auch.


    Aber: Wir haben mit der Ausnahme Heynckes (der hat in Frankfurt in den 90ern auch mal Mitsprache bei Transfers/Kaderzusammenstellung gehabt, danach war die Eintracht mausetot) und Schmidt nur Trainer verpflichtet, die nix auf der Kirsche hatten. Heynckes hat nach seiner Zusage in M alle Ziele verraten. Die Nummer mit Vidal als AV in M werde ich ihm nie verzeihen können ... Dutt ... ohne Worte. Lewandowski - das der so weit kommen konnte und niemand von seinen "Spielchen" mit kleinen Jungs was gewusst haben will - Gott sei Dank, kann man im Ergebnis nur sagen. Kindesmissbrauch ist doch kein Spaß.
    Schmidt hatte leider zu wenig auf der Pfanne. Seine Ansätze waren gut, aber er hat diese nicht weiterentwickelt und hat Spieler und Umfeld nicht mitgenommen. Von daher ...
    Wenn man Fehler beim Trainerscouting abstellt, dann läuft es auch wieder. Einfluss auf den Kader sollte ein Trainer nur über den Sportdirektor nehmen können, denn der muss die Konstante sein, die die Richtung vorgibt. Rudi gab nix vor, Jonas wollte und durfte nicht. Rolfes ... kann sich gut verkaufen, die Sprüche vor dem Rasgard-Spiel waren auch ok, aber es folgte eben in der BuLi genau das, was immer folgt.
    Herrlich ist nur noch eine Trainerattrappe, die Nebendarsteller (Thiel und Co) machen keinen besser. Deswegen muss man hier schleunigst für personellen Wechsel sorgen.


    Die Kontinuität auf dem Trainerstuhl halte ich immer noch nicht für etwas wirklich wichtiges. Nur bei einem Verein wie Hertha, Bremen ... kann man das machen, da die Fluktuation in der Mannschaft relativ hoch ist und dadurch der Abnutzungseffekt nicht unbedingt eintritt. Im Ernst: HH faselt bei allen PKs so ziemlich das selbe. Warum sollte das in der Kabine anders sein? Seine Ausstrahlung ist die ganze Zeit gleich - warum sollte das in der Kabine anders sein? Selbst Klopp hat am Ende in DO die Abnutzung gespürt, zugegeben nach einer längeren Zeit. Danach hatten die einen ganz schönen Verschleiß an Trainern. Trainer wechseln ist nicht schlimm. Erhöht die taktische Flexibilität der Spieler, hält die Aufmerksamkeit hoch und neue Einflüsse können selten schaden. Und 2 Jahre halte ich persönlich schon für eine akzeptable Spanne.


    Das Problem ist doch bei uns nicht die Entlassung, sondern WEN wir holen. Dutt, Korkut, Hyppiä, Herrlich, Skibbe - da krampft das Fußballherz schon ganz schön.

    "Der spielt so, wie seine Frisur ist ..." TBG, 29.07.2020 ...

  • Einfluss auf den Kader sollte ein Trainer nur über den Sportdirektor nehmen können, denn der muss die Konstante sein, die die Richtung vorgibt. Rudi gab nix vor, Jonas wollte und durfte nicht. Rolfes ... kann sich gut verkaufen, die Sprüche vor dem Rasgard-Spiel waren auch ok, aber es folgte eben in der BuLi genau das, was immer folgt.


    Im Idealfall agieren Trainer und Sportdirektor als Duo, das gemeinsam den Kader plant. Das hat es bei uns noch nie gegeben, Rudi Völler hat schon immer eher von oben entschieden, ebenso Reschke. Die haben Distanz zum Trainer gewahrt. Erst Boldt hat sich auch mal erbarmt, auf der Ersatzbank Platz zu nehmen, aber der scheint kein großer Freund von Herrlich gewesen zu sein. Jedenfalls fachlich. Gerne würde ich bei uns auch mal ein Duo wie Zorc/Klopp bzw. Zorc/Favre, Eberl/Hecking oder Rosen/Nagelsmann sehen. Vielleicht ist das mit Rolfes ja möglich, je nachdem wen er oder Völler uns als nächsten Trainer präsentieren. Wenn das funktioniert, halte ich ein langfristiges Trainerengagement für wahrscheinlicher als in der bisherigen Konstellation.


    Abgesehen von Korkut und Hyypiä waren die meisten Trainerverpflichtungen zum jeweiligen Zeitpunkt nachvollziehbar und schienen sinnvoll. Am Ende ist die Rechnung nicht aufgegangen und mit den Entlassungen wurde häufig viel zu lange gewartet.


    Auf Teufel komm raus einen Trainer langfristig zu halten, ist nicht sinnvoll. Schmidt hat hier immerhin über zweieinhalb Jahre arbeiten dürfen, aber wenn der Trend so extrem nach unten zeigt, dann muss man einfach reagieren. Korkut war dann natürlich ein Griff ins Klo.


    Herrlich war nur dritte Wahl, nachdem zwei andere abgesagt haben. Dennoch erschien der Wechsel richtig und die letzte Saison war auch okay. Der nächste Entwicklungsschritt ist aber ausgeblieben und das hat man ziemlich früh erkannt. Kurz nach Saisonbeginn hätte man die Reißleine ziehen müssen. Aber das ist nicht Rudi Völlers Art.


  • Sehr guter Beitrag, leider ist die Person die Herrlich's Verfehlungen frühzeitig erkannt hat nicht mehr im Amt. Ich hoffe unter Rolfes auch auf ein gesundes Trainer-Sportdirektor-Verhältnis und eine gemeinsame Entwicklung von Mannschaft und Spielstil. Das setzt natürlich voraus das ihm nicht irgendein Hans Wurst vorgesetzt wird der eine ganz andere Vorstellung von Fußball hat. Wir müssen uns generell erst mal wieder einig werden welche Art von Fußball hier gespielt werden soll, seit Beginn der Post Roger Schmidt Zeit ist das leider nur noch ein großes Fragezeichen.

  • Auf jeden Fall besser als sein Vorgänger, unter dem wir die Bälle einfach nur lang nach vorne geschlagen haben. Unter Herrlich wird von hinten heraus die spielerische Lösung gesucht. Dass es noch deutlich besser geht, steht außer Frage.


    Unter HH haben wir enorme Schwierigkeiten ein sicheres Passspiel zu etablieren. Das ist aber zwingend Notwendig wenn du ala Barca spielen möchtest.


    Es gab zwei Spiele unter HH die jedoch genau das zeigten was Rolfes gerne sehen möchte und ich auch. Das war gegen Bayern und Hoffenheim letzte Saison am Spieltag 1 und 2. Besonders die Phase zu Beginn der zweiten Halbzeit gegen die Bayern wo wir zwei drei Mal Minutenlang den Ball hatten und extrem sicher darin waren und auf die Chance lauerten.


    Nur war ab Spieltag 3 davon nichts mehr zu sehen bis heute. Daher ist HH dafür der falsche Trainer. Auch Bosz wäre dafür klar der falsche Trainer.


    Da ist Rose für gut geeignet. Er zeigt sehr gut wie ein System konsequent umgesetzt werden könnte.


    Es wäre wirklich mal strikt Angesagt somit einen Trainer zum geforderten System zu finden und bis wir diesen finden Interiems nach Lösungen zu suchen. Zur Not halt mit Daum für 6 Monate. ;)

  • Auf jeden Fall besser als sein Vorgänger, unter dem wir die Bälle einfach nur lang nach vorne geschlagen haben. Unter Herrlich wird von hinten heraus die spielerische Lösung gesucht. Dass es noch deutlich besser geht, steht außer Frage.


    Dieser, wie auch dein vorangeganger Post sind absolut zutreffend. Ich halte HH auch zu Gute, dass er es zumindest auch mit Systemänderungen versucht hat (Umstellung auf Dreierkette....). Das war bei R.S. ja völlig ausgeschlossen. Ob das bei Bosz anders wäre?
    Wie schon weiter oben von einigen Usern erwähnt, brauchen wir vor allen Dingen einen Trainer, der eine Einheit aus der Truppe formt (so wie es Heynckes oder Lewandowsky gelungen war). Die Spieler müssen gekitzelt werden und viel mehr aus sich heraus holen (Brandt, Alario, Volland). Ob das mit dem Lethargen Wendell gelingt, kann ich nicht beurteilen.
    Simon als Basis sehe ich schon recht gut, jetzt muss wieder Feuer in die Mannschaft. Glaube.


    Ob man HH und der Mannschaft einen Gefallen damit tut, ihn weiter auf der Bank sitzen zu lassen und im Hintergrund laufend neue Trainernamen zu nennen, sehe ich eher als kontraproduktiv. Wenn man sich einig ist, HH in der WP zu entlassen, hätten sich auch Rudi oder Simon für 2 Spiele auf die Bank setzen können.

  • Auf jeden Fall besser als sein Vorgänger, unter dem wir die Bälle einfach nur lang nach vorne geschlagen haben. Unter Herrlich wird von hinten heraus die spielerische Lösung gesucht. Dass es noch deutlich besser geht, steht außer Frage.


    Besagter Vorgänger hat uns immerhin 3x die CL gesichert (2x selbst eingezogen , 1x die Qali-Spiele für sich entschieden) und hatte selbst in seiner letzten "Katastrophen"-Saison nach 17 Spieltagen 24 Punkte und ein positives Torverhältnis. Das war bei Weitem nicht gut, aber Herrlich schafft es wohl sogar das zu unterbieten.
    Da nehme ich gerne wieder das Kick and Rush.

  • Wir haben heute Abend die Möglichkeit, neben dem sportlichen Wettbewerb auch zwei unterschiedliche Trainertypen in der Coaching Zone zu erleben. Der eine (Heiko) stoisch, fast indifferent wirkend und auf der anderen Seite Tedesco, ein wuseliges Männlein mit viel Emotionalität und einer gewissen Tendenz, sportliche Abläufe in pathetische Satzwolken zu verpacken. So einiges trennt sie, aber die Erfolglosigkeit (Stand heute) verbindet beide. Bin gespannt!



    ach so:

    Zitat

    Dennoch erschien der Wechsel richtig und die letzte Saison war auch okay.


    Die letzte Saison resp. deren Abschluss war natürlich nicht okay, und das dürfte Boldt auch so gesehen haben. Der spielerische Verfall, die Konzeptlosigkeit, von mir aus auch die Mentalitätsfrage, zeichneten sich in der Rückrunde schon sehr deutlich ab.