kicker: Top-Kandidat Alario: Bayer muss geduldig sein

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    "Klar ist: Wir werden noch was machen", kündigte Bayer Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler nach der Auftaktpleite in München (1:3) an. Die größte Baustelle: Das Sturmzentrum. Bislang konnte Kevin Volland auf der Neun nicht in Chicharitos Fußstapfen treten, der im Sommer nach England zu West Ham United abgewandert war. Mitte der vergangenen Woche sickerte der Name des Top-Kandidaten durch: Lucas Alario.
    Er will nach Leverkusen, Leverkusen will ihn: Lucas Alario.
    Ein in Deutschland weitgehend unbekannter argentinischer Stürmer soll den mexikanischen Torjäger ersetzen. Doch obwohl Bayer sich dem Vernehmen nach schnell mit dem Spieler einig wurde, bahnen sich zähe Verhandlungen an. Damit allerdings ist Bayer-Manager Jonas Boldt vertraut, nachdem es bereits 2015 ein großes Chaos rund um den Transfer von Charles Aranguiz gegeben hatte.
    Doch der Reihe nach: Bayer reichte bereits ein Angebot von rund 14 Millionen Euro plus zwei Millionen Bonuszahlungen bei Alarios Verein River Plate ein. Diese Offerte wies der Verein jedoch ab. Alario selbst war sehr angetan vom Interesse aus Deutschland: "Es kann jetzt alles passieren, weil mich das Angebot interessiert. Es ist etwas anderes als ein Angebot aus China, da Bayer ein wichtiger Verein ist."
    Der wuchtige Strafraumstürmer, der für River in 71 Spielen 31-mal traf, sagte aber auch: "Es ist jetzt eine Sache zwischen den Vereinen." Und da liegen die Vorstellungen sehr weit auseinander. Mit seinem Angebot ist Bayer noch weit von River Plates Forderung entfernt. Der Spieler besitzt eine Ausstiegsklausel von über 24 Millionen Euro in seinem Vertrag, diese Summe will River haben. Ein verbessertes Angebot wird Anfang kommender Woche erwartet. Allerdings verfielen die Argentinier nun auf eine andere Taktik und gruben einen Paragraphen aus den FIFA-Statuten aus, der besagt, dass einseitige Kündigungen eines Vertrages während einer laufenden Spielzeit nicht gestattet sind (Paragraph 16). Alario soll aller Voraussicht nach am Sonntagabend im ersten Saisonspiel gegen Temperley spielen.
    Alarios knifflige Vertragssituation
    Inwieweit die Kündigung aber tatsächlich einseitig ist, wenn die Ausstiegsklausel bedient wird, müsste die FIFA prüfen. Nur ein Störmanöver oder mehr? Nicht ganz einfach für die Verhandlungen gestaltet sich der Fakt, dass River lediglich 60 Prozent an den Transferrechten hält - Alarios Ex-Klub Colón besitzt die restlichen 40 Prozent.
    Mitentscheidend für Lucas Alario könnte sein, wie er beim ersten Spiel von den Fans empfangen wird - er bekundete nicht nur Interesse am Bayer-Angebot, es wurde sogar ein Interview aus früherer Zeit veröffentlicht, in dem Alario zugibt, dass er Fan des Stadtrivalen Boca Juniors sei. Und das mögen sie bei River Plate nun gar nicht.