WM 2018 in Russland / Spiele , Nachrichten und Kommentare rund um die Fussballweltmeisterschaft

  • Ich denke, dass wir uns wieder ein Stück wegbewegen von dem "Doktrinfussball", der zuletzt oft gespielt wurde. Mehr hin zu variablem, situationsabhängigem Spiel. Im Prinzip haben auch die Franzosen das phasenweise gezeigt. Als sie im Spiel gegen Argentinien kurz nach der Halbzeit in Rückstand gerieten, waren sie sofort in der Lage umzuschalten. Die Aussenverteidiger standen ganz plötzlich weit vorne und die Franzosen zogen plötzlich ein druckvolles Offensivspiel inklusive Pressing auf. Aber um derartige Veränderungen so schnell umzusetzen, brauchst du halt auch die Spieler, die das umsetzen können.


    Und die ein wirkliches Team bilden.
    Eines, in dem jeder mit jedem kann und will, jeder für jeden arbeitet.
    In Zeiten weltweiter Migration brauchst du darüberhinaus ein Team, welches aus der Integration positive und bereichernde Kräfte zieht, anstatt sich durch disintegratives Denken und Handeln selbst zu schwächen.
    Bei einer Nationalmannschaft brauchst du zudem Spieler, die in der Lage und bereit sind, sich im Nationaltrikot dem Nationalteam unterzuordnen, das eigene Ego, die eigene Karriere und das bloße Geschäftsdenken hintanzustellen, sich freudig und dankbar mit dem Land in dem sie leben zu identifizieren, und sich in den Spielen für dieses Land zu zerreissen:


    Zitat von kicker.de vom 13.07.2018

    Pogba, Lloris und Co. sorgen dafür, dass die Menschen in ihrer Heimat wieder näher zusammenrücken. Vergessen, wer woher kommt. Kulturelle Unterschiede spielen aktuell keine Rolle. Angolanische Wurzeln bei Matuidi, Griezmanns Mutter, die Portugiesin ist, Umtiti, der im Kamerun geboren wurde. Oder Pogba, dessen Eltern aus Guinea kamen.



    Griezmann unterstreicht dies:

    Bayer 04 Leverkusen.
    Weil seit 1904 drin ist, was drauf steht.


  • Und die ein wirkliches Team bilden.
    Eines, in dem jeder mit jedem kann und will, jeder für jeden arbeitet....
    Bei einer Nationalmannschaft brauchst du zudem Spieler, die in der Lage und bereit sind, sich im Nationaltrikot dem Nationalteam unterzuordnen, das eigene Ego, die eigene Karriere und das bloße Geschäftsdenken hintanzustellen, sich freudig und dankbar mit dem Land in dem sie leben zu identifizieren, und sich in den Spielen für dieses Land zu zerreissen.

    Das ist wohl richtig, sollte aber ja wohl nicht nur fürs Nationalteam sondern jede Mannschaft gelten. Du gewinnst nichts, denn diese Voraussetzungen nicht erfüllt sind!

    In Zeiten weltweiter Migration brauchst du darüberhinaus ein Team, welches aus der Integration positive und bereichernde Kräfte zieht, anstatt sich durch disintegratives Denken und Handeln selbst zu schwächen.

    Ich halte das für hohle Phrasen. Natürlich müssen wir Leute integrieren, die gerade erst nach Deutschland migriert sind. Aber Spiele wie Boateng, Özil, Gündogan sind in Deutschland geboren und aufgewachsen. Wenn man die nach all den Jahren ausgerechnet dann integrieren muss, wenn sie in der Nationalmannschaft auftauchen, dann verstehe ich den Begriff integrieren nicht. Sie waren in Deutschland in der Schule, in Jugendteams, in mehreren Bundesliagteams und haben i.d.R. auch schon im Ausland gespielt. Muss ich denen erklären, was die Kultur hier ist? Vielleicht müsste man ihnen erklären, welche besonderen Erwartungen Teile der Öffentlichkeit an Deutsche stellt, deren Eltern oder Großeltern einst zuwanderten. Und welche Fettnäpfchen sie tunlichst auslassen sollten. Aber hat das wirklich etwas mit Integration zu tun?

  • Schließe mich Ansteff an. 2014 nach der WM hat da kein Mensch von gesprochen, dass dies ein so wichtiges Thema sei und plötzlich entscheidet es über Erfolg und Misserfolg?

  • Mbappé spendet seine WM-Prämie für Kinder


    Der Franzose, der bei seinem Klub geschätzt um die 18 Millionen Euro im
    Jahr verdient, scheint auch soziale Verantwortung übernehmen zu wollen.
    Statt seinen Kontostand weiter wachsen zu lassen oder die mehr als
    400.000 Euro WM-Prämie in ein teures Auto oder andere Luxusartikel zu
    investieren, spendet Mbappé das Geld. Das hatte er bereits vor der WM
    angekündigt, ohne zu ahnen, dass er den WM-Titel und damit eine
    ordentliche Summe mit nach Hause bringen würde. Man sollte kein Geld
    dafür bekommen, dass man für sein Heimatland spielen darf, hatte Mbappé
    dazu gesagt.
    Das Geld soll an eine Organisation gehen, die in Frankreich



    Sport für kranke und behinderte Kinder anbietet. :LEV5 :LEV5 :LEV5
    rponline.de ->>>

  • Ich halte das für hohle Phrasen. Natürlich müssen wir Leute integrieren, die gerade erst nach Deutschland migriert sind. Aber Spiele wie Boateng, Özil, Gündogan sind in Deutschland geboren und aufgewachsen. Wenn man die nach all den Jahren ausgerechnet dann integrieren muss, wenn sie in der Nationalmannschaft auftauchen, dann verstehe ich den Begriff integrieren nicht. Sie waren in Deutschland in der Schule, in Jugendteams, in mehreren Bundesliagteams und haben i.d.R. auch schon im Ausland gespielt. Muss ich denen erklären, was die Kultur hier ist? Vielleicht müsste man ihnen erklären, welche besonderen Erwartungen Teile der Öffentlichkeit an Deutsche stellt, deren Eltern oder Großeltern einst zuwanderten. Und welche Fettnäpfchen sie tunlichst auslassen sollten. Aber hat das wirklich etwas mit Integration zu tun?

    :bayerapplaus 1904% Zustimmung. Aber mit Integration hat es zu tun: Integration in die "Gruppe" Nationalmannschaft - mit allem, was gesellschaftlich, politisch, ideologisch etc. dahinter steht. Und hier liegt das eigentliche Versagen der Herren Bierhoff und Grindel - das wurde nicht geschafft und eine entsprechende Reaktion blieb aus. Aber wie du selbst schreibst: Ohne das gewinnst du nichts.
    Es ist m.M. nach sogar noch schlimmer, es erfolgte mit dem Text: "Meinem Präsidenten" sogar eine klare Abkehr/Abgrenzung gegenüber der deutschen N11. Jedenfalls würde ich das als Spieler mit Identifikation für diese Elf das so empfinden. Meinungsfreiheit. Man darf sogar Diktatoren gut finden. Aber dann sollte man konsequent sein und eben nicht mehr für sein Heimatland spielen, sondern von vorn herein das Heimatland der Eltern präferieren. Aber da ist marketingtechnisch weniger zu holen.
    "Ich bete während der Nationalhymne" ... auch so eine Nummer ... Es geht dabei doch nicht drum, dass er mitsingt, sondern dass eines der Symbole, das für dieses Land steht, ausgeblendet und dafür das Gebet eingeblendet wird. Soll er doch nicht mitsingen und dazu stehen, aber so einen Driss zu erzählen, der wieder spaltet - einfach nur ungeschickt.
    1974 hat keiner die Nationalhymne mitgesungen und wir sind Weltmeister geworden - vielleicht lag es aber auch am gemeinsamen: "Fußball ist unser Leben".
    Auf jeden Fall haben Ö und G sich mit ihrem Tun nicht in die Gruppe N11 integriert - sie haben sich mehrfach deutlich abgegrenzt. Das ist zu akzeptieren und absolut kein Problem, wenn sie es konsequent leben.
    ... das hat schon mit Integration zu tun, nicht mit Integration von außen, sondern von innen.

    "Der spielt so, wie seine Frisur ist ..." TBG, 29.07.2020 ...

  • :bayerapplaus 1904% Zustimmung. Aber mit Integration hat es zu tun: Integration in die "Gruppe" Nationalmannschaft - mit allem, was gesellschaftlich, politisch, ideologisch etc. dahinter steht. Und hier liegt das eigentliche Versagen der Herren Bierhoff und Grindel - das wurde nicht geschafft und eine entsprechende Reaktion blieb aus. Aber wie du selbst schreibst: Ohne das gewinnst du nichts.
    Es ist m.M. nach sogar noch schlimmer, es erfolgte mit dem Text: "Meinem Präsidenten" sogar eine klare Abkehr/Abgrenzung gegenüber der deutschen N11. Jedenfalls würde ich das als Spieler mit Identifikation für diese Elf das so empfinden. Meinungsfreiheit. Man darf sogar Diktatoren gut finden. Aber dann sollte man konsequent sein und eben nicht mehr für sein Heimatland spielen, sondern von vorn herein das Heimatland der Eltern präferieren. Aber da ist marketingtechnisch weniger zu holen.
    "Ich bete während der Nationalhymne" ... auch so eine Nummer ... Es geht dabei doch nicht drum, dass er mitsingt, sondern dass eines der Symbole, das für dieses Land steht, ausgeblendet und dafür das Gebet eingeblendet wird. Soll er doch nicht mitsingen und dazu stehen, aber so einen Driss zu erzählen, der wieder spaltet - einfach nur ungeschickt.
    1974 hat keiner die Nationalhymne mitgesungen und wir sind Weltmeister geworden - vielleicht lag es aber auch am gemeinsamen: "Fußball ist unser Leben".
    Auf jeden Fall haben Ö und G sich mit ihrem Tun nicht in die Gruppe N11 integriert - sie haben sich mehrfach deutlich abgegrenzt. Das ist zu akzeptieren und absolut kein Problem, wenn sie es konsequent leben.
    ... das hat schon mit Integration zu tun, nicht mit Integration von außen, sondern von innen.

    Naja, man sollte 1.) die Weltmeisterschaft von 1974 nicht verklären. Von wegen "Fußball ist unser Leben", denn im Vorfeld war nichts von der Ehre für Deutschland im eigenem Land eine WM zu spielen zu spüren. Es gab nur ein Thema "Geld", die Spieler, allen voran Franz Beckenbauer als "Revolutionsführer", wollten mehr Geld. Helmut Schön (so glaubt man historischen Berichten) wollte während der Vorbereitung alle 22 Spieler nach Hause schicken. Erst als man sich auf eine Prämie von 70.000 DM geeinigt hatte, ging man das Thema "WM" an. Also nichts mit "Ehre", das "Geld" war okay und der Betrag stimmte. Dann darf die historische Pleite gegen die DDR nicht vergessen werden. Und Last but not least hat dieser "Streit" auch dazu geführt das Beispielsweise Gerd Müller den Rat seiner Frau annahm und nie wieder für Deutschland spielte. Und 2.) diese elendige Diskussion mit der Nationalhymne. Echt jetzt?!? Aber auch hier denke ich sollte man 2018 nicht mit 1974 vergleichen. Warum sang damals keiner die Hymne, ganz einfach, weil es 1974 einfach nicht schick war sie zu singen, was zeit-historische Gründe hatte. 2018 kann man sie "wieder" singen, und wer das nicht tut und lieber betet, oder sich konzentriert oder was auch immer während der 1 1/2 Minuten macht ist sein gutes Recht. Und muss nicht hinterfragt werden.

    Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. (Albert Einstein)
    Ich bin zu alt, um von der Angst vor dummen Menschen beherrscht zu werden. (Charlie Skinner)

  • Tapeworm: Mir ging es um die "WM-Hymne" deren "Titel Fußball ist unser Leben" war. Eher mit einem Augenzwinkern.


    Auch finde ich absolut richtig, dass man nicht hinterfragen muss, ob einer die Hymne singt oder nicht. Wenn mir aber jemand erklärt, dass er in der Zeit betet UND (logisches UND) er vorher ein Bekenntnis zu einem anderen Land abgegeben hat, dann wird ein Thema draus. Ist doch logisch.


    Özil mag ich als Fußballer nicht. Sein Spielstil macht mich wahnsinnig. Dem hat er jetzt mit seinem Erdogan-Feiern noch das Sahnehäubchen aufgesetzt - was hätte der in der türkischen N11 für seinen Präsi alles leisten können ... Aber das hätte dem Marktwert nicht so viel gebracht ...

    "Der spielt so, wie seine Frisur ist ..." TBG, 29.07.2020 ...

  • Die WM hat ganz gut gezeigt, was möglich ist. Mit Frankreich stand ein Team im Finale, das fast ausschließlich aus Spielern mit Migrationshintergrund bestand. Auf der anderen Seite die stark nationalistischen Kroaten. Gleiches Bild im Spiel um Platz drei zwischen Belgien und England (wobei die Engländer da nicht annähernd so extrem sind wie die Kroaten).


    Es liegt da am Trainerteam, aus diesen Spielern eine Einheit zu bilden. Das ist Löw (und Bierhoff) in diesem Jahr nicht gelungen, das Störfeuer durch Özil und Gündogan konnte nicht gelöscht werden. Stattdessen macht man noch im Nachhinein ein noch größeres Fass deswegen auf.


    Bei mir hätte Özil aufgrund mangelnder Identifikation schon lange vor der Erdogan-Nummer keine Rolle gespielt. Egal wie gut er als Fußballer ist. Gleiches gilt für Podolski.

  • Bei mir hätte Özil aufgrund mangelnder Identifikation schon lange vor der Erdogan-Nummer keine Rolle gespielt. Egal wie gut er als Fußballer ist. Gleiches gilt für Podolski.

    Woran machst du die mangelnde Identifikation fest?


    Das englische Team fand ich übrigens ähnlich bunt gemischt wie das französische. Was findest du an der englischen Mannschaft nationalistisch?

  • Woran machst du die mangelnde Identifikation fest?


    Ernsthaft? Das fragst du nach all den Nummern in letzter Zeit noch? Siehe die Beiträge von Santander.

    Das englische Team fand ich übrigens ähnlich bunt gemischt wie das französische. Was findest du an der englischen Mannschaft nationalistisch?

    Sorry, nationalistisch war da der falsche Ausdruck. Aber der Nationalstolz ist in England dann doch ein anderer als in Belgien oder auch bei uns. Und Spieler mit ausländischen Namen suchst du da auch vergebens. Die hätten es auch schwer.


  • Ernsthaft? Das fragst du nach all den Nummern in letzter Zeit noch? Siehe die Beiträge von Santander.

    OK, der schreibt: "Integration in die "Gruppe" Nationalmannschaft - mit allem, was gesellschaftlich, politisch, ideologisch etc. dahinter steht." und nennt die Widmung von Gündogan auf dem Trikot und das beten von Özil während der Nationalhymne als konkrete Beispiele. Meinst du das?

    Sorry, nationalistisch war da der falsche Ausdruck. Aber der Nationalstolz ist in England dann doch ein anderer als in Belgien oder auch bei uns. Und Spieler mit ausländischen Namen suchst du da auch vergebens. Die hätten es auch schwer.

    ??? Dele Alli, Raheem Sterling. Ich vermute, dass mindestens die Hälfte der Spieler im britischen Team Nachfahren von Migranten sind.

  • OK, der schreibt: "Integration in die "Gruppe" Nationalmannschaft - mit allem, was gesellschaftlich, politisch, ideologisch etc. dahinter steht." und nennt die Widmung von Gündogan auf dem Trikot und das beten von Özil während der Nationalhymne als konkrete Beispiele. Meinst du das?


    Genau. Die Erdogan-Nummer alleine reicht eigentlich schon als Beweis.

    ??? Dele Alli, Raheem Sterling. Ich vermute, dass mindestens die Hälfte der Spieler im britischen Team Nachfahren von Migranten sind.

    Dele Alli ist in England geboren und hat eine englische Mutter. Bei Sterling sieht das anders aus, aber auch dem kann man keine mangelnde Identifikation mit England vorwerfen. Ansonsten bin ich gespannt, wen du da noch findest. Wenn irgendwann mal ein Inder oder Pakistani in der englischen Nationalmannschaft spielt, dann wäre es mit Belgien oder Frankreich vergleichbar.

  • Genau. Die Erdogan-Nummer alleine reicht eigentlich schon als Beweis.

    OK. Verstanden.
    Was ist die politische und ideologische Anforderung an einen Nationalspieler? Und welche Kriterien muss er "gesellschaftlich" erfüllen? Dokumentenfälschung, Fahren ohne Führerschein, Polizei und Öffentlichkeit belügen oder Teilnahme an illegalen Autorennen scheinen ja schon mal keine Ausschlusskriterien zu sein...

    Dele Alli ist in England geboren und hat eine englische Mutter. Bei Sterling sieht das anders aus, aber auch dem kann man keine mangelnde Identifikation mit England vorwerfen. Ansonsten bin ich gespannt, wen du da noch findest. Wenn irgendwann mal ein Inder oder Pakistani in der englischen Nationalmannschaft spielt, dann wäre es mit Belgien oder Frankreich vergleichbar.

    Es ging hierbei mal nicht um "Identifikation". Du hattest gemutmasst, das Thema Ausländer sei ein no-Go im englischen Team - so jedenfalls habe ich deine Einlassung zum Thema "ausländische Namen" verstanden. Dele Alli (Nigeria), Danny Rose, Raheem Sterling (Jamaica), Danny Welbeck (Ghana), Marcus Rashford (St. Kitts) und da gibt es sicher noch mehr spielen aber bei den Briten. Und wie schon gesagt: Mindestens die Hälfte der Spieler im britischen Team sind Nachfahren von Migranten.

  • Was ist die politische und ideologische Anforderung an einen Nationalspieler? Und welche Kriterien muss er "gesellschaftlich" erfüllen? Dokumentenfälschung, Fahren ohne Führerschein, Polizei und Öffentlichkeit belügen oder Teilnahme an illegalen Autorennen scheinen ja schon mal keine Ausschlusskriterien zu sein...


    Das muss wohl jeder für sich entscheiden. Bei Löw sind die Anforderungen bekanntlich vom sportlichen Wert abhängig. Wer wichtig ist, darf sich alles erlauben (Özil, Podolski, Reus), wer unwichtig ist, fliegt sofort raus (Kuranyi, Kruse). Reus hätte für mich hinter Gitter gehört nach der Führerschein-Nummer, aber das ist ein anderes Thema.

    Es ging hierbei mal nicht um "Identifikation". Du hattest gemutmasst, das Thema Ausländer sei ein no-Go im englischen Team - so jedenfalls habe ich deine Einlassung zum Thema "ausländische Namen" verstanden. Dele Alli (Nigeria), Danny Rose, Raheem Sterling (Jamaica), Danny Welbeck (Ghana), Marcus Rashford (St. Kitts) und da gibt es sicher noch mehr spielen aber bei den Briten. Und wie schon gesagt: Mindestens die Hälfte der Spieler im britischen Team sind Nachfahren von Migranten.

    Es ist schon sehr selten und in der Regel haben diese Spieler ein englisches Elternteil oder sind in England geboren. Dazu kommen dann noch Commonwealth-Staaten. Und dennoch wirst du so Extremfälle wie bei uns Sean Dundee, Oliver Neuville, Paulo Rink oder Cacau dort nicht finden. Auch nicht Spieler, die aus religiösen Gründen oder aus Respekt vor ihrem eigentlichen Heimatland die Nationalhymne nicht singen. Ganz anders liegt die Sache bei den Nationaltrainern, da haben sie ja gerne mal auf Auslänger zurückgegriffen. Mit mäßigem Erfolg (Capello, Eriksson).


    Es ist im Endeffekt aber eben auch ganz egal, ob die Spieler Migrationshintergrund haben oder nicht. Wichtig ist, dass sie sich mit der Sache identifizieren und als Mannschaft auftreten. Das war bei allen Halbfinalisten der Fall, bei der deutschen Mannschaft nicht.

  • Naja das mit Identifikation kann man doch immer drehen wie man will. Glaube nicht das die aktuelle deutsche N11 weniger Identifikation hatte als die 2014er.


    Und ob jetzt Frankreich und Belgien die besten Beispiele für tolle Identifikation sind bezweifle ich mal anhand von Leuten wie Dembele, Batshuayi etc.
    Da wird hinterher immer mehr reininterpretiert als wirklich dran ist.

    w11 Liga2 2019/2020: Schwolow, Flekken - Sinkgraven, Sane, Zimmermann, Halstenberg, Torunarigha - Haberer, Duda, Sabitzer, Schmid, Serdar, Darida - Mateta, Weghorst, Finnbogason, Mamba

  • Und Last but not least hat dieser "Streit" auch dazu geführt das Beispielsweise Gerd Müller den Rat seiner Frau annahm und nie wieder für Deutschland spielte.


    Hier muss ich einschreiten.


    Deutschland war 1974 zum zweiten Mal nach 1954 Weltmeister - und die Stimmung dennoch getrübt. Noch am Abend des Finalsieges gegen die Niederlande (2:1) erklärten Paul Breitner und Gerd Müller ihren Rücktritt aus der Nationalelf. Grund: Wegen des Ausschlusses der Spielerfrauen vom offiziellen Bankett wollten beide nicht mehr für den Deutschen Fußball-Bund (DFB) spielen.
    >>>spiegel

    "Vieles wünscht sich der Mensch und doch bedarf er nur wenig." (J.W.Goethe)

  • OK. Verstanden.
    Was ist die politische und ideologische Anforderung an einen Nationalspieler? Und welche Kriterien muss er "gesellschaftlich" erfüllen? Dokumentenfälschung, Fahren ohne Führerschein, Polizei und Öffentlichkeit belügen oder Teilnahme an illegalen Autorennen scheinen ja schon mal keine Ausschlusskriterien zu sein...

    Ein Nationalspieler braucht sicher kein leeres polizeiliches Führungszeugnis. Alles nur Menschen. Wurde mit Gerichtsverhandlung "bearbeitet" und ist erledigt.


    Das Grundgesetz zu achten (zu kennen...) und unsere freiheitlich demokratische Grundordnung an sich sind schon Werte, denen sich ein N11-Spieler verpflichtet fühlen sollte. Da habe ich bei den Herren Ö und G so meine Zweifel. Dann kommt noch die sportliche (Eignung, Leistung, Befähigung) Qualität dazu und die damit verbundenen Fairplay-Verpflichtungen.
    Außendarstellung und Fehlverhalten in der Öffentlichkeit können thematisiert werden. Und dann gilt es, dass ein Verband VOR dem Turnier abwägt und seine Entscheidung begründet.

    "Der spielt so, wie seine Frisur ist ..." TBG, 29.07.2020 ...

  • Tapeworm: Mir ging es um die "WM-Hymne" deren "Titel Fußball ist unser Leben" war. Eher mit einem Augenzwinkern.


    Auch finde ich absolut richtig, dass man nicht hinterfragen muss, ob einer die Hymne singt oder nicht. Wenn mir aber jemand erklärt, dass er in der Zeit betet UND (logisches UND) er vorher ein Bekenntnis zu einem anderen Land abgegeben hat, dann wird ein Thema draus. Ist doch logisch.


    Özil mag ich als Fußballer nicht. Sein Spielstil macht mich wahnsinnig. Dem hat er jetzt mit seinem Erdogan-Feiern noch das Sahnehäubchen aufgesetzt - was hätte der in der türkischen N11 für seinen Präsi alles leisten können ... Aber das hätte dem Marktwert nicht so viel gebracht ...

    Okay, mir ist der Schlager bekannt, wusste nur nicht zu welchen Event. Was mich nur stört (nicht du explizit, aber im allgemeinen), ist dieses drauf hauen. Anhand des Beispiels von 1974 sieht man ja, das da schon der eigene "Marktwert" einem näher war, als das "deutsch" sein. Ich finde nur das diese Exempel welches da statuiert werden soll überhöht.

    Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. (Albert Einstein)
    Ich bin zu alt, um von der Angst vor dummen Menschen beherrscht zu werden. (Charlie Skinner)

  • Ansteff
    In keinem meiner Posts steht irgendwo, dass Ö oder G das GG verletzt haben.


    Nochmal: Mir geht es um die Werte, die sich aus dem GG ergeben und die ein deutscher Nationalspieler achten sollte. Wer einen Diktator als "meinen Präsidenten" bezeichnet, tut das nicht. Damit distanziert er sich von Werten, für die unsere Gesellschaft und damit auch die Nationalmannschaft steht. Bums aus Nikolaus (geklaut bei Stromberg).


    Die können von mir aus den ganzen Tag Erdogan-Abziehbilder auf ihre Autos kleben, sich in Erdogan-Bettwäsche schlafen legen und alle anderen Fanartikel benutzen - als Privatperson. Als deutsche Nationalspieler brauchen wir sie dann nicht.


    Da mich das Thema anödet und auch genug dazu getippt wurde, war das mein letzter Post dazu. Gibt schöneres und wichtigeres.

    "Der spielt so, wie seine Frisur ist ..." TBG, 29.07.2020 ...