Trainer Peter Bosz

  • Welche Mannschaft, außer Bayern München, ist denn im deutschen Fußball konstant? Hamburg? :LEV14

    Bei der Frage nach der Konstanz sind halt auch immer die Umstände wichtig. Wir waren in der letzten Saison nach der Coronapause nicht mehr so konstant wie zuvor. Das kann aber auch an den Umständen liegen, den das Programm war mörderisch und die Vorbereitung nicht existent.


    Daum hat vermutlich in der Liga konstanter geliefert, aber das war eben auch den Umständen geschuldet. Stress in der Rückrunde fiel immer aus, denn neben dem Ligaspielbetrieb gab es unter Daum in all den Jahren nur ganze 2 (!) zusätzliche Spiele in der Rückrunde in anderen Wettbewerben. Ich konnte es selbst nicht glauben, aber das ist tatsächlich wahr! Calli hat sich mal geäussert, dass der Kader 2001/02 total unterbesetzt war, weil man es aus all den Jahren zuvor gar nicht kannte, dass in der 2. Saisonhälfte mehr als 17 Spiele anstehen. Das war dann im Endspurt unter Toppmöller natürlich verheerend.

  • Der Vergleich Daum - Bosz hinkt ein wenig, da die finanziellen Möglichkeiten für Daum weitaus günstiger waren. Nicht, weil in absoluten Zahlen mehr ausgegeben werden konnte, sondern weil die Top-Vereine damals deutlich weniger ausgeben konnten. (Zusätzlich hat Calmund da dem Konzern ein hübsches Minus hingearbeitet. Ich meine es wären deutlich mehr als 100 Mio Euro gewesen. eine für die damalige Zeit gewaltige Summe) Wir waren um die Jahrtausendwende neben den Bayern der Krösus. Lucio wollten sich die Bayern allerdings nicht leisten.Europaweit hat sich die Sache noch deutlicher auseinanderentwickelt. ( In Italien ist für ausländischeSpieler zunächst mal Bruttogehalt gleich Netto.) Deshalb glaube ich auch nicht an die Top 16. Mit Top 30 kommen wir der Sache schon näher.

  • Daum hat vermutlich in der Liga konstanter geliefert, aber das war eben auch den Umständen geschuldet. Stress in der Rückrunde fiel immer aus, denn neben dem Ligaspielbetrieb gab es unter Daum in all den Jahren nur ganze 2 (!) zusätzliche Spiele in der Rückrunde in anderen Wettbewerben. Ich konnte es selbst nicht glauben, aber das ist tatsächlich wahr! Calli hat sich mal geäussert, dass der Kader 2001/02 total unterbesetzt war, weil man es aus all den Jahren zuvor gar nicht kannte, dass in der 2. Saisonhälfte mehr als 17 Spiele anstehen. Das war dann im Endspurt unter Toppmöller natürlich verheerend.

    Das war schon Roger Schmidts Erfolgsrezept. Wenn die Mannschaft aus allen Pokalen ausgeschieden war, konnte in der Rückrunde das Saisonziel noch erreicht werden. Liegt wahrscheinlich auch an der Spielweise, die auf drei Hochzeiten einfach nicht erfolgreich durchzuziehen ist.

  • Das war schon Roger Schmidts Erfolgsrezept. Wenn die Mannschaft aus allen Pokalen ausgeschieden war, konnte in der Rückrunde das Saisonziel noch erreicht werden. Liegt wahrscheinlich auch an der Spielweise, die auf drei Hochzeiten einfach nicht erfolgreich durchzuziehen ist.


    Was für ein polemischer Schwachsinn. Frühes Ausscheiden als Erfolgsrezept... Das Achtelfinale gegen Atletico scheinst du nicht mehr ganz auf dem Schirm zu haben.

  • Gut, das Erfolgsrezept hätte ich wohl in Anführungszeichen setzen sollen. Hätte nicht gedacht, dass das jemand falsch versteht. Man ist natürlich nie absichtlich ausgeschieden, es hat den Zielen in der Liga aber durchaus geholfen.

  • Es war aber definitiv in den ersten beiden Schmidt-Saisons der Fall, dass man nach Beginn der Rückrunde jeweils ein Tief hatte und hinter die EL-Plätze abgerutscht war, und, nachdem man aus den anderen Wettbewerben ausgeschieden war, eine große und am Ende erfolgreiche Aufholjagd gestartet hatte. Da Schmidts Stil sehr laufintensiv war, kam es der Mannschaft durchaus entgegen, dass man keine Doppel- oder Dreifachbelastung mehr hatte. Das Ausscheiden ist natürlich nie absichtlich und teilweise unglücklich geschehen (Atletico), aber die Fakten liegen nun mal auf der Hand.

  • Erfolgreiche Trainer hatten wir vermutlich einige, die Frage ist, welche Parameter wir zu Grunde legen.


    Unter Ribbeck holten wir den großen Pokal. Ein Erfolg.
    Unter Stepanovic holten wir den kleinen Pokal. Ein Erfolg
    Unter Heynckes blieben wir 24 BL-Spiele ungeschlagen. Ein Erfolg.


    Alle drei waren auf ihre Art erfolgreich und gleichzeitig gab es zu keiner Zeit eine Atmopshäre, die über die Maßen mitreißend war. Dröge und uninspirierend an vielen Stellen.


    Unter Daum waren wir bzgl. des Tabellenplatzes am Ende der jeweiligen Saison so konstant hoch wie noch nie und seit dem nicht wieder. Ein Erfolg.
    Unter Toppmöller erreichten wir alle Finals bzw. spielten in allen Wettbewerben um den Sieg mit. Ein Erfolg.
    Unter Schmidt hatten wir erstmals eine echte Siegermentalität. Ein Erfolg.


    Alle drei waren ebenfalls auf ihre Art erfolgreich, rissen aber Menschen von ihren Stühlen oder eben Verantwortliche und Schiedsrichter. Gleichzeitig erreichten sie entsprechende Platzierungen und wenn über uns gesprochen wird, dann sind es diese Zeiten. Daum änderte ALLES im Verein, unter Toppmöller waren wir taktisch grandios wie nie zuvor, Schmidt war ein Trainer, der auf den Platz ging, um zu Siegen. Schmidt war konstant wie Lewandowski, vllt sind beide diesbzgl. vergleichbar oder eine ähnliche Kategorie. Selbst Skibbe wurde zweimal 5er, Augenthaler wurde sogar 3er. Wie erlösend dennoch deren Abgang war. Und Bosz wird man auch an irgendeinem Parameter messen, jeder nach seinen eigenen Erfolgskriterien...

  • Wie unterschiedlich teilweise die Wahrnehmungen oder Erinnerungen sind. Klar, war der Uefapokal 1988 der größte Erfolg der Vereinsgeschichte, die mitreißendste Saison war unter Toppmöller, und ich finde, die Mentalität war auch grandios, man sich gegen keinen Gegner geschlagen gegeben bis zum Schluss, im CL-Finale hatte man großes Pech, die anderen Titel fielen der großen Belastung und den Verletzten zum Opfer. Bis zum Unterhachingspiel war die Mentalität auch 99/00 grandios, was dann in die Mannschaft gefahren ist, verstehe ich bis heute nicht. Bei Schmidt waren das für mich immer nur Phasen, das hatte auch nicht die Konstanz von Lewandowski oder Heynckes. Den DFB-Pokal 1993 würde ich mehr Saftig als Stepi zuordnen, das Finale gegen die Herthabubis war ja nur noch Formsache. Aber auch unter Stepi wurde einige Zeit sehr schön gespielt, ich erinnere mich noch gerne an das 5:4 gegen Eindhoven. Auges Abgang empfand ich auch nicht als Erlösung, er war für mich nur durch interne Spannungen erklärbar, auch wenn man spürte, dass es insgesamt langsam bergab ging.
    Bosz kann ich noch nicht so einordnen, er ist sehr taktikbesessen, manchmal führt das zum Erfolg und schönen Spielen wie am Donnerstag, manchmal kann man es kaum mit ansehen. Jetzt sind die Zeiten sowieso besonders und dadurch sehr schwer vergleichbar, aber es fehlt irgendwie das Feuer. Aber erfolglos ist er keinesfalls.

  • Gratulation zum wichtigen Sieg gegen Augsburg. Man hat das Gefühl, dass jeder einzelne Spieler wirklich mitzieht. Fehlendes Engagement kann man keinem Spieler vorwerfen, konnte man übrigens auch noch nie, auch unter Heiko Herrlich nicht. Diese Einstellung ist sehr wichtig in dieser alles andere als einfachen Zeit unter schwierigsten Bedingungen, in physischer und psychischer Hinsicht. Das beweist, dass diese Mannschaft auch charakterlich klasse zusammengestellt ist.


    So sehr man aber auch das Gefühl hat, dass jeder einzelne Spieler in jedem Spiel alles aus sich herausholt, so hat man doch auch das Gefühl, dass im Gesamtkontext im Spiel unserer Mannschaft einstudierte Elemente, Esprit und Feuer fehlen. Was auch klar gegen Bosz spricht, ob es hier den ein oder anderen passt oder nicht, ist die Tatsache, dass er es nicht schafft, Demirbay in das Spiel der Mannschaft einzubinden. Es ist ein großes Glück, dass wir so einen genialen Spielgestalter an Land ziehen konnten. Es ist eigentlich ein Wahnsinn, dass Demirbay bis heute nicht in der Lage war, dem Spiel unserer Mannschaft den entscheidenden Stempel aufzudrücken, und mittlerweile sogar ziemlich oft auf der Bank sitzt. Das hat aber nichts mit fehlender Klasse von Demirbay zu tun, sondern beruht ausschließlich auf die Unfähigkeit seines jetzigen Trainers, die Schaltzentrale so zu justieren, dass Demirbays Stärken zum Wohle des Gesamtgefüges des Spiels dieser Mannschaft zum Tragen kommen.


    Bosz profitiert letztlich von einem individuell herausragenden Kader, der dann eben gegen Gegner wie Augsburg den Unterschied macht. Lasst euch nicht täuschen, mit Hasenhüttl würde in diesen Kader eine ganz andere Begeisterung und auch Freude einziehen, was unsere Individualisten beflügeln und damit dem Spiel unserer Mannschaft zu Gute kommen würde. Momentan arbeitet die Mannschaft eher Fußball, als dass sie Fußball spielt. Aber Freude und Begeisterung sind entscheidende Kriterien, um Individualisten bei Laune halten und das Beste aus der Mannschaft herausholen zu können.

  • Was auch klar gegen Bosz spricht, ob es hier den ein oder anderen passt oder nicht, ist die Tatsache, dass er es nicht schafft, Demirbay in das Spiel der Mannschaft einzubinden. Es ist ein großes Glück, dass wir so einen genialen Spielgestalter an Land ziehen konnten. Es ist eigentlich ein Wahnsinn, dass Demirbay bis heute nicht in der Lage war, dem Spiel unserer Mannschaft den entscheidenden Stempel aufzudrücken, und mittlerweile sogar ziemlich oft auf der Bank sitzt. Das hat aber nichts mit fehlender Klasse von Demirbay zu tun, sondern beruht ausschließlich auf die Unfähigkeit seines jetzigen Trainers, die Schaltzentrale so zu justieren, dass Demirbays Stärken zum Wohle des Gesamtgefüges des Spiels dieser Mannschaft zum Tragen kommen.


    Jetzt mal unabhängig von den sonstigen steilen Thesen deines Textes: Die Auftritte von Demirbay samt Fehlpassfestivals, miserablen Ecken und häufig fehlender Spritzigkeit liegt also an Bosz und dessen fehlender Kompetenz ihn richtig einzusetzen? Bei Ecken? Bei Freistößen? Bei Rückpässen? Bei Sprints?


    edit: Sorry an die Blockier-Fraktion.