... "Die Leute äußern sich heute unverholen rassistischer" ... Was für ein Käse. Eine Äußerung wie die von Tönnies hätte vor 20 oder noch vor 10 Jahren nicht einmal ein Zehntel der hysterischen (Über)Reaktion hervorgerufen wie heute.
Rassismuns ist heutzutage, wenn sich drei Leute hinstellen und es als Rassimus bezeichnen. Und wenn man dann darauf hinweist, ist man ein Relativierer, der alles nur nur schmlimmer macht etc. etc.
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Die Aussage von Tönnies war platt und polemisch, inhaltlich wn weiten Teilen zutreffend - 1.) Wir sollten in Afrika investieren, und 2.) der unbegrenzte Bevölkerungszuwachs in vielen Ländern des Kontinets wird Afrika ruinieren (viele Länder sind jetzt schon nicht in der Lage, Ihre eigene Bevölkerung zu ernähren, und schaut man sich mal bspw. Zimbabwe an, hat das zumindest im Fall dieses Landes zu 0 % was mit irgendeiner Kolionalvergangenheit zu tun). Aber Wahrheiten auszusprechen, die dem linksliberalen Gutmenschen-Narrativ widersprechen, ist das Schlimmste, was man heutzutage in Deutschland tun kann. Und das auch naoch als wirtschaftlich erfolgreicher Unternehmer (Wurstfabrikant). Da ist einem zusätzlich noch der Sozialneid der prekär/medial beschäftigten Sozialwissenschaftler (ersatzweise irgendeine andere qualifikations- und leistungslose "Berufs"Ausbildung einsetzen) sicher.
Ich halte den meisten "Rassismus-Warnern" zugute, dass sie diesen ganzen Rassismusquatsch wirklich ernst meinen. Der auch hier im Forum zu beobachtende und mahnend erhobene Zeigefinger ist jedoch nichts anderes als die Eitelkeit der geistig durchschnittlich Bemittelten, die jetzt ganz eindeutig auf der richtigen Seite stehen und es den Minderbemittelten (Rassisten, Rechtspopulisten, Abgehängten etc. etc.) mal so richtig zeigen, worauf es ankommt, und wie moralisch überlegen sie sind.
Der erste Absatz ist mir viel zu polemisch. Man darf gerne darüber streiten, ob die Rassismuskeule zu schnell geschwungen wird. Das kann durchaus problematisch sein, da man irgendwann den Begriff entwertet und verharmlost. Andererseits ist es schon interessant, dass die NP.D (meiner Meinung nach auch zu Recht) jammert, dass alles was die AfD sagt und fordert, sie schon seit Jahrezehnten sagen. Allerdings sitzt die eine Partei in mittlerweile allen ("relevanten") deutschen Parlamenten und steht kurz davor in einigen Bundesländern gar stärkste Partei zu werden. Die Einschätzung, dass rassistische Äußerungen nun unverhohlener ausgesprochen werden, würde ich schon teilen.
Und bei Simbabwe zu sagen, dass die aktuellen Probleme zu 0% etwas mit der Kolonialvergangeheit zu tun haben, ist einfach ahistorisch und nichts anderes als unwissenschaftlich. Aktuelle wirtschaftliche und politische Entwicklungen haben immer historische Bedingungen als Grundlage, schon allein aus einer gewissen Sozialisation heraus.
Darüber hinaus in einer Argumentation die Wörter Gutmensch und Sozialneid zu verwenden, sind schon arg disqualifizierend. Ich frag mich ja schon, in was für einer Gesellschaft wir leben, in der es als Schimpfwort und Herablassung gilt, ein guter Mensch zu sein.
Und ja, Tönnies ist ein erfolgreicher Unternehmer. Aber die 1,6 Mrd. hat er nicht selbst erwirtschaftet. Wie Wert entsteht, muss man nicht bei Marx lesen, das geht auch bei Ricardo und Smith (die vermutlich niemals unter Verdacht stehen würden, irgendwelche sozialistischen/kommunistischen "Spinner" zu sein").
Zum allgemeinen hat es LEViathan gut auf dem Punkt gebracht. Generell bin ich erfreut über einige Aussagen hier von BigB, Tapeworm, JalalS und auch LEViathan (ich hoffe, ich habe da jetzt niemanden ausgelassen ).