Corona Virus - die Diskussion

  • Der Virologe Streeck sagt, das Hauptproblem in der aktuellen Diskussion seien fehlende Daten und Fakten, um Entscheidungen zu treffen. Die Wirkung der Maßnahmen vor der Kontaktsperre sei nicht ausreichend überprüft worden, außerdem fehlten Richtlinien für eine Exit-Strategie, so Streeck. Er betont jedoch, es sei zum jetzigen Zeitpunkt auch falsch, alle Maßnahmen wieder zurückzudrehen.


    Im stark von Corona-Fällen betroffenen Kreis Heinsberg haben Prof. Streeck und sein Team diverse Oberflächen getestet und kein aktives Virus nachweisen können: Weder auf Handys, Türklinken, Waschbecken noch Katzen, selbst bei hoch infektiösen Familien. Er betont daher, es gebe stand jetzt keine Gefahr, beim Einkaufen, jemand anderen zu infizieren. Die bisherige Forschung zeige: Vor allem große Menschenmengen mit viel Kontakt seien eine Gefahr, also beispielsweise Partys und Fußballspiele.


    Prof. Hendrik Streeck ist Direktor des Instituts für Virologie und HIV-Forschung an der Universität Bonn. Er wird mit seinem Team im Kreis Heinsberg jetzt noch genauer untersuchen, wie sich das Virus ausgebreitet hat. Er will auch der Frage nachgehen, wie hoch die Dunkelziffer von nicht erkannten Krankheitsfällen ist. Davon, dass das RKI keine solche Studie geplant hatte, zeigte er sich überrascht.

    In der Debatte über Mundschutz positioniert sich Streeck klar und sagt, entlang der Empfehlungen der WHO, dass ein flächendeckender Mundschutz nicht angemessen sei. Vor allem deshalb, weil die Schutzausrüstung etwa bei Menschen im medizinischen Bereich dringender benötigt würde.

    >>>ZDFheute Nachrichten

    "Vieles wünscht sich der Mensch und doch bedarf er nur wenig." (J.W.Goethe)


  • Das war schon stark zu Vermuten als es noch um das Nachverfolgen der Infektionsketten ginge und sichtbar wurde, dass der öffentliche Raum eher nicht der Ansteckungsort ist. Bei Noroviren wissen wir, dass schon ca. 20.000 Viren und damit eine Schmierspur auf einen Einkaufswagen oder Rolltreppengeländer als Übertragung durchaus eine Rolle spielt. Aber auch nur dann wenn damit in den Augen, Mund oder Nase danach sich berührt wird.
    Bei Corona ist es sehr selten, dass es das Virus auf Oberflächen schafft lange oder auch nur ein oder zwei Tage zu überleben.


    Das Champions-League-Spiel Bergamo gegen Valencia hat das Coronavirus massiv weiterverbreitet, lautet eine weit verbreitete These in Italien. Was ist dran?


    >>>Zeit.de


    Nehmen wir an, es gab bereits 100 Infizierte welche als Gast dem Spiel beiwohnten so haben davon eventuell 75% gehustet und zwei oder 3 weitere angesteckt. Das macht aus 100 dann 300. Ja, ist schon lokal gesehen schlimm. Aber es ist kein Zombi Virus was in 10 min 100x300x900 usw. Ansteckt.


    Es gab auch keine größeren Veranstaltungen die in Deutschland solche Effekte hatten. Bei 100 Infizierten in Bergamo war es schon vorher mit dem Kind und dem Brunnen.
    Viel Problematischer war ja der Ski Urlaub in Süd Tirol und Österreich für Deutschland. Besonders, wo selbst beim Bekannt werden immer noch Urlauber rein gelassen wurden und selbst dann als der Barkeeper positiv getestet wurde, der Ort und Quarantäne gestellt wurde alle Urlauber fleißig Ausreisen dürften.


    Das war ja erst der Brandbeschleuniger und genau hier war ein Gast oder mehrere auf dieser Ominösen Karnevals Veranstaltung in Heinsberg wo 700 Menschen anwesend waren und es ab da dann so richtig los ging in NRW. Das und die Urlauber aus Italien sind in Frankreich, Deutschland und fast ganz Europa zum Verhängnis geworden. Die Infekte aus China direkte konnten ja, siehe Webasto, leicht isoliert werden.

  • Am 28.3 z.B. waren es nur 785!


    Gestern waren es 1100 welche Beatmet werden mussten und 1500 auf der Intensiv und 7000 gesamt in KKHs.
    Lokal und Regional könnte es nun langsam zu kritischen Zuständen kommen und es werden wohl bald Patienten in andere KKHs verlegt werden bundesweit.
    Die Schwierigkeit ist, dass die Beatmung auch bis zu 3 Wochen dauern kann. Es sollte also so langsam hoffentlich deutlich weniger neue Betroffene geben sonst könnten wir ab heute gerechnet in 15 Tagen die maximale Beatmungsgerätegrenze von ca. 30.000 Betten incl. Intensiv erreicht haben.


  • Das Problem ist, dass die Zahlen absolut Null Aussagekraft haben. Zum einen wurden bestimmte Daten bis vor einigen Tagen gar nicht erfasst, zum anderen ist die Datenbank noch im Aufbau. Sie wurde ja gerade mal vor 14 Tagen auf die Beine gestellt ...... Meines Wissens sind dort knapp 70% der KH mit Intensivbetreuung gemeldet. Tendenz durch Corona und die Bitte des RKI, sich dort zu registrieren, deutlich steigend. Der Anstieg um 30% kann also theoretisch durch neu gemeldete KH künstlich aufgebläht worden sein.


    Um die Zahlen halbwegs beurteilen zu können, müsste man die Fälle pro gemeldetem KH betrachten oder zumindest die Veränderung der gemeldeten KH kennen/abgleichen.


    Edit: Aktuell sind nur 912 von 1.159 KH registriert. Das sind fast 200 mehr als noch am Wochenende! Damit dürfte klar sein woher der hohe Anstieg kommt.....


  • Inwiefern?

    Vergleiche mal 100.000 Positiv Getestete bei zB 150.000 durchgeführten Tests mit 100.000 Positiv Getestete bei 750.000 durchgeführten Tests.
    Die nackte Zahl der Positiv Getesteten ist da nicht so wirklich aussagekräftig bzw. führt nur weiter dazu, dass man im Nebel stochert, wie aktuell.

  • Vergleiche mal 100.000 Positiv Getestete bei zB 150.000 durchgeführten Tests mit 100.000 Positiv Getestete bei 750.000 durchgeführten Tests.
    Die nackte Zahl der Positiv Getesteten ist da nicht so wirklich aussagekräftig bzw. führt nur weiter dazu, dass man im Nebel stochert, wie aktuell.


    Wenn die Anzahl an Neuinfektionen exponentiell ansteigt muss die Anzahl an Tests ebenfalls so ansteigen, wenn man hinterher kommen will. Das Verhältnis sagt nur, dass wir noch hinterher kommen.
    Da das eine Pandemie ist und wir von einer Ausbreitung ausgehen, müssen wir die Anzahl an Testkapazitäten sogar noch erhöhen, wenn wir diese Krise lösen wollen. Viele mit Symptomen werden immer noch nicht getestet, was heißt dass da sogar noch Luft nach oben ist.


    Stand jetzt steckt ein infizierter immernoch mehr als eine Person an. Wenn wir diese Zahl unter 1 bekommen wird das Virus eingedämmt.


  • Wenn die Anzahl an Neuinfektionen exponentiell ansteigt muss die Anzahl an Tests ebenfalls so ansteigen, wenn man hinterher kommen will. Das Verhältnis sagt nur, dass wir noch hinterher kommen.
    Da das eine Pandemie ist und wir von einer Ausbreitung ausgehen, müssen wir die Anzahl an Testkapazitäten sogar noch erhöhen, wenn wir diese Krise lösen wollen. Viele mit Symptomen werden immer noch nicht getestet, was heißt dass da sogar noch Luft nach oben ist.


    Stand jetzt steckt ein infizierter immernoch mehr als eine Person an. Wenn wir diese Zahl unter 1 bekommen wird das Virus eingedämmt.

    Ist ja kein Widerspruch zudem, was ich gesagt habe :D
    Ganz im Gegenteil - umso wichtiger wäre es auch zu wissen, wieviele getestet wurden.

  • Die Zahlen die in den Medien grassieren kann doch (mit Ausnahme der Todeszahlen) niemand ernst nehmen. Es muss ja schon einiges passieren bis man überhaupt auf Corona getestet wird und nur dann gilt man in der Statistik als infiziert. Wenn man jetzt bedenkt, dass 80-85% der Menschen keine oder nur milde Symptome zeigen, ist es ja fast unmöglich dass die Zahl der registrierten Fälle mehr als 15% der tatsächlich Infizierten darstellt. Nimmt man da noch mit rein, dass Ärzte vielen Patienten mit eindeutigen Symptomen den Test verweigern (wie bei meinem Arbeitskollegen geschehen) weil sie bei einem positiven Ausgang die Praxis schliessen müssten...
    Ich denke die Zahl der infizierten in Deutschland kann man locker mit dem Faktor 30-40 nehmen.

    Egal wie laut die Kölner schrein,
    Der Bayer bleibt die Macht am Rhein!

  • Die Zahlen die in den Medien grassieren kann doch (mit Ausnahme der Todeszahlen) niemand ernst nehmen. Es muss ja schon einiges passieren bis man überhaupt auf Corona getestet wird und nur dann gilt man in der Statistik als infiziert. Wenn man jetzt bedenkt, dass 80-85% der Menschen keine oder nur milde Symptome zeigen, ist es ja fast unmöglich dass die Zahl der registrierten Fälle mehr als 15% der tatsächlich Infizierten darstellt. Nimmt man da noch mit rein, dass Ärzte vielen Patienten mit eindeutigen Symptomen den Test verweigern (wie bei meinem Arbeitskollegen geschehen) weil sie bei einem positiven Ausgang die Praxis schliessen müssten...
    Ich denke die Zahl der infizierten in Deutschland kann man locker mit dem Faktor 30-40 nehmen.

    So sieht's aus.
    Was ja nicht schlimm ist, da man ja dann teilweise Grundimmunisierung erreicht.
    Aktuell geht man allerdings von Faktor 10-20 bei den Dunkelziffern aus.

  • Bin eh der MEinung, dass man nicht auf die Zahl der Infizierten, sondern derjenigen in stationärer Betreuung gucken sollte. Was sagen schon 100.000 Infizierte aus, wenn davon - mal als Beispiel - 99.000 in häuslicher Quarantäne sind? Noch schlimmer ist ja, dass die meisten Medien von "Infizierten" und nicht von "aktiven Fällen" sprechen. Da sind also auch alle wieder Genesenen mit enthalten.

  • Bin eh der MEinung, dass man nicht auf die Zahl der Infizierten, sondern derjenigen in stationärer Betreuung gucken sollte. Was sagen schon 100.000 Infizierte aus, wenn davon - mal als Beispiel - 99.000 in häuslicher Quarantäne sind? Noch schlimmer ist ja, dass die meisten Medien von "Infizierten" und nicht von "aktiven Fällen" sprechen. Da sind also auch alle wieder Genesenen mit enthalten.

    Ja.
    Deswegen ist die ganze Zahlenjongliererei wenig aussagekräftig.

  • Ja.
    Deswegen ist die ganze Zahlenjongliererei wenig aussagekräftig.


    Wenn man bei den Infizierten die Geheilten mit einrechnet, kann die Kurve maximal flacher werden, aber nie fallen. Das finde ich sehr unseriös. Man sollte die Bevölkerung zur Vorsicht mahnen und darauf achten, dass die Maßnahmen eingehalten werden, aber Panik schüren ist hier der falsche Weg. Das kann dazu führen, dass sich einige denken, die Katastrophe kommt eh, egal, was ich mache. Und das fördert nicht die Disziplin beim Einhalten der Maßnahmen.

  • Und das fördert nicht die Disziplin beim Einhalten der Maßnahmen.



    Die 17-jährige deutsche Austauschschülerin Anna sitzt in Neuseeland fest. Ihre Gastfamilie hat sie in einem kleinen Zimmer isoliert – aus Angst vor Corona.


    ZEIT ONLINE: Anna, wir haben gehört, deine Gastfamilie habe dich gewissermaßen in deinem Zimmer eingesperrt. Was genau ist passiert?


    Anna: Ich sitze in einem Haus in einer Kleinstadt auf der Nordinsel Neuseelands, nicht weit von Auckland. Und meine Gastfamilie hat mich vor sieben Tagen gebeten, auf mein Zimmer zu gehen und es, wenn möglich, nicht mehr zu verlassen.


    ZEIT ONLINE: Wie kam es dazu?


    Anna: Vor zwei Wochen war ich mit einer Freundin in Wellington. Wir sind dort morgens ins Te Papa Tongarewa gegangen, Neuseelands Nationalmuseum. Eine Woche später, längst zurück im Norden, saßen wir in einem Restaurant und haben in großer Runde den Geburtstag einer Mitschülerin gefeiert. Da bekam meine Freundin einen Anruf und fing an zu weinen: Am selben Vormittag, an dem wir im Te Papa waren, sollten auch zwei Corona-Infizierte im Museum gewesen sein. Die Regierung lege uns nahe, uns in Selbstisolation zu begeben.


    ZEIT ONLINE: Und dann?


    Anna: Bin ich sofort zu meiner Gastfamilie. Als ich da ankam, stand meine Gastmutter in der Tür und rief, ich solle im Vorgarten stehenbleiben. Sie desinfiziere gerade das Haus. Ich hatte ja schon eine Woche wieder dort gewohnt. Also habe ich draußen gewartet. Dann hat sich die ganze Familie – Vater, Mutter und zwei Töchter – in das Obergeschoss zurückgezogen, und die Gastmutter hat mich angerufen und gesagt: Ich solle in mein Zimmer im Erdgeschoss gehen und da bleiben.


    ZEIT ONLINE: Wie soll das gehen? Man muss ja mal auf die Toilette.


    Anna: Da soll ich meiner Gastmutter erst eine Textnachricht schreiben: "Darf ich auf die Toilette?" Dann ziehen sich wieder alle zurück nach oben, machen die Türen ihrer Zimmer zu, und wenn das Okay kommt, kann ich raus. Ich muss nach jedem Benutzen auch die Toilette, das Waschbecken und die Dusche desinfizieren. Obwohl niemand außer mir das kleine Bad im Erdgeschoss noch benutzt. Und ich soll mein Handtuch mit aufs Zimmer nehmen. Das fühlt sich alles sehr demütigend an.


    ZEIT ONLINE: Es wirkt auch virologisch eher sinnfrei …


    Anna: … denke ich auch. Wenn ich den Virus aus Wellington mitgebracht hätte, hätte ich doch in der ersten Woche schon alle angesteckt. Aber vor allem meine Gastmutter hat eine Wahnsinnsangst. Und die Nachbarin, die hat zwei kleine Kinder. Nach Absprache mit meiner Familie darf ich in den Garten, wenn sonst niemand da ist. Als ich dann einmal draußen war, tagsüber, hat die Nachbarin sofort angerufen und gesagt, sie halte das nicht aus. Obwohl ich sicher zwanzig Meter von ihr weg war. Und als es von Regierungsseite noch erlaubt war, ohne Anlass das Haus zu verlassen, bin ich auch mal raus und in einen nahegelegenen Park gegangen – das hat sich in der Nachbarschaft aber sofort herumgesprochen. Ich habe aus meinem Zimmer heraus mit der Health Hotline telefoniert und gefragt, ob ich einen Corona-Test machen kann. Aber einen Test gibt es nur bei Symptomen. Und ich habe ja keine.


    ZEIT ONLINE: Was tust du nun den ganzen Tag?

    >>>weiterlesen?

    "Vieles wünscht sich der Mensch und doch bedarf er nur wenig." (J.W.Goethe)

  • Ich bin nicht der Meinung, dass - bis vielleicht auf die ein oder andere Ausnahme - in Politik oder Gesellschaft derzeit Unvernunft herrscht. Auch nicht, dass wir uns irgendwelche Freiheiten nehmen lassen. Zumindest nicht hier in Deutschland. In anderen Ländern, wie z.B. Ungarn, sieht das ganz anders aus.