Corona Virus - die Diskussion

  • Also ich finde es hochgradig anmaßend, wie hier einige Teilnehmer des Forums bestimmen wollen, wer hier schreiben darf/soll (sprich : Welche Meinungen zulässig sein sollen) und wer nicht. Das könnte man Blockwart-Metalität nennen. Selbst Welt-Leser dürfen hier schreiben, auch taz-Leser, Spiegel-Leser-FAZ-Leser etc. etc.

    Naja oder eine Anspielung darauf, dass die Welt-Kommentarspalte ein Ort voller Verschwörungstheoretiker ist(sogar schon vor Corona haben sich die Dummen dort getroffen.)... :LEV19

  • Naja oder eine Anspielung darauf, dass die Welt-Kommentarspalte ein Ort voller Verschwörungstheoretiker ist(sogar schon vor Corona haben sich die Dummen dort getroffen.)... :LEV19

    OK, das ist Deine Meinung und Dir unbenommen - jeder sieht die Dummen eben woanders - wollen wir wirklich jeden hier "wegschicken", der unserer jeweiligen Meinung nach "dumm" ist ? Ich finde jetzt Kommentare in anderen Zeitungen eher unterkomplex oder ideologisch überladen - soll ich jetzt andere Kommentatoren von hier (beispielsweise : Dich) bitten, doch lieber in den taz-Kommentaren zu schreiben - Fändest Du das zielführend, wenn ich Dich da "hinschicken" würde ? Ich finde bspw. Rayzeel erkennbar gebildet und intelligent, aber gleichzeitig auch eher dumm (und intolerant) - wo soll ich den jetzt "hinschicken" ? Also sicher nicht in die Welt-Leserkommentare, eher in den Spiegel/Sueddeutsche/taz ?

    Oder sollen wir zu abweichenden Meinungen "HDF" schreiben ?

    Und wer entscheidet, was "dumm" ist ? Wer hat die Oberhoheit/Entscheidungsbefugnis und darf den Blockwart geben ?

  • OK, das ist Deine Meinung und Dir unbenommen - jeder sieht die Dummen eben woanders - wollen wir wirklich jeden hier "wegschicken", der unserer jeweiligen Meinung nach "dumm" ist ? Ich finde jetzt Kommentare in anderen Zeitungen eher unterkomplex oder ideologisch überladen - soll ich jetzt andere Kommentatoren von hier (beispielsweise : Dich) bitten, doch lieber in den taz-Kommentaren zu schreiben - Fändest Du das zielführend, wenn ich Dich da "hinschicken" würde ? Ich finde bspw. Rayzeel erkennbar gebildet und intelligent, aber gleichzeitig auch eher dumm (und intolerant) - wo soll ich den jetzt "hinschicken" ? Also sicher nicht in die Welt-Leserkommentare, eher in den Spiegel/Sueddeutsche/taz ?

    Oder sollen wir zu abweichenden Meinungen "HDF" schreiben ?

    Und wer entscheidet, was "dumm" ist ? Wer hat die Oberhoheit/Entscheidungsbefugnis und darf den Blockwart geben ?

    Ach, mach dich bitte nicht lächerlich. :LEV19


    Du hast genau verstanden, dass ich nicht über die Meinungsartikel in der Welt( Kommentare) geschrieben habe. Sondern über die Kommentarspalte der Welt-Zeitung. :LEV14

  • Naja oder eine Anspielung darauf, dass die Welt-Kommentarspalte ein Ort voller Verschwörungstheoretiker ist(sogar schon vor Corona haben sich die Dummen dort getroffen.)... :LEV19

    Wer spricht von Verschwörung? Es geht um mögliche Fehlentscheidungen der Politik. Und sollten dem Bundesverfassungsgericht tatsächlich vorsätzlich falsche Informationen zugetragen worden sein, dann kann man das vielleicht sogar Verschwörung nennen. Ob Du es glaubst oder nicht: Verschwörungen gibt es! Ja, es gibt sie! Auch in der Politik. Da sitzen nicht nur Gutmenschen. Wenn Du das (noch?) nicht begriffen hast, fehlt es Dir bedenklich an Lebenserfahrung und/oder an Durchblick.

  • Ach, mach dich bitte nicht lächerlich. :LEV19


    Du hast genau verstanden, dass ich nicht über die Meinungsartikel in der Welt( Kommentare) geschrieben habe. Sondern über die Kommentarspalte der Welt-Zeitung. :LEV14

    Ja, das habe ich verstanden - und nix anderes behauptet. Also ich lese viel im Internet - auch bei welt.de, bei faz.de, sueddeutsche.de, spiegel.de und taz.de. Auch die Leser-Kommentare dort - sicher nicht alle Kommentare. Natürlich sind die meisten Kommentare je nach Zeitung in eine bestimmte politische Richtung eingefärbt - auch nicht alle kommentare. Willst Du jetzt allen Ernstes behaupten, bei welt.de wären alle/fast alle/die meisten/sehr viele Leser-Kommentare von Verschwürungstheoretikern ? Und bei den anderen Zeitungen nicht ? Entspricht das wirklich Deinem Weltbild ?

  • Ob Du es glaubst oder nicht: Verschwörungen gibt es! Ja, es gibt sie! Auch in der Politik. Da sitzen nicht nur Gutmenschen. Wenn Du das (noch?) nicht begriffen hast, fehlt es Dir bedenklich an Lebenserfahrung und/oder an Durchblick.

    Naja, diese "Verschwörungsleugner-zeros" sind ja gezwungen, an idiotische Dinge zu glauben. Man muss es ja nur herumdrehen. Für solche Leute steht fest, dass z.B. Gaspipelines in der Ostsee sich von alleine in die Luft sprengen oder es völlig normal sein kann, dass tausende Pager im Libanon gleichzeitig explodieren. Da es keine Verschwörungen geben kann, müssen das einzelne, zufällige Fabrikationsfehler gewesen sein...


    Das sind Trottel. Tagesschau-Gläubige; ähnlich Hühnern in einem Hühnerstall - denen kann man einfach ihre Eier klauen und es interessiert sie nicht. Hauptsache es gibt ein paar Fernsehbilder & Fußball zum Picken.

    "Vieles wünscht sich der Mensch und doch bedarf er nur wenig." (J.W.Goethe)

  • „Tödliche Chargen": IDA-SPRECHSTUNDE mit Dr. Gunter Frank und Dr. Kay Klapproth

    Der Mediziner Dr. Gunter Frank und der Immunologe Dr. Kay Klapproth sprechen über neue Studien zu besonders gefährlichen Impfstoffchargen, die Herkunft von SARS-CoV-2, Zero-Covid und längst überfällige Klimadebatten.


    Gefährliche Chargen: Dänemark, Schweden und jetzt die USA: Studien zeigen, dass die Nebenwirkungsrate von mRNA-Impfstoffen von der verwendeten Charge abhängt, die zuerst verwendeten sind besonders gefährlich.


    Virus vom Markt: Labor oder Wildmarkt, woher stammt das Virus SARS-CoV-2? Eine neue Studie favorisiert den Wildmarkt. Wie gut ist die Studie und wie berechtigt ist die Kritik?


    Leben ohne Viren? Mit der Zero-Covid-Strategie forderten Wissenschaftler noch härtere Corona-Maßnahmen, um die Corona-Epidemie zu beenden. Ein unmögliches Ziel. Was sagt eine solche Forderung über die Qualifikationen ihrer Befürworter aus?


    Debattenkultur in Deutschland: Angst vor kritischen Bürgern mit anderer Meinung? Spannend wird der Dialog erst, wenn mehr als eine Meinung erlaubt ist. Dank IDA und Gunter Frank wurde eine öffentliche Veranstaltung zum Thema Klimaschutz und Ernährung zu einem leuchtenden Beispiel für gelungene, respektvolle und sachliche Debatten.

    "Vieles wünscht sich der Mensch und doch bedarf er nur wenig." (J.W.Goethe)

  • Naja oder eine Anspielung darauf, dass die Welt-Kommentarspalte ein Ort voller Verschwörungstheoretiker ist(sogar schon vor Corona haben sich die Dummen dort getroffen.)... :LEV19

    ach die Oberheulsuse und Teilzeitweltkolumnist, Mr. HDF-Abo, hat da einfach einen wunden Punkt, da kannste die Uhr nach stellen, wenn einer die Springer-AFD-Außenstelle diskreditert, dass das Mäuschen auftaucht :D

    "Die Spieler wissen, dass ich keine Konzessionen mache. Sie müssen sich in die Mannschaft reinboxen. Das geht nur über die Leistung. Es gibt nichts Anderes" - Don Jupp

  • Ja, das habe ich verstanden - und nix anderes behauptet. Also ich lese viel im Internet - auch bei welt.de, bei faz.de, sueddeutsche.de, spiegel.de und taz.de. Auch die Leser-Kommentare dort - sicher nicht alle Kommentare. Natürlich sind die meisten Kommentare je nach Zeitung in eine bestimmte politische Richtung eingefärbt - auch nicht alle kommentare. Willst Du jetzt allen Ernstes behaupten, bei welt.de wären alle/fast alle/die meisten/sehr viele Leser-Kommentare von Verschwürungstheoretikern ? Und bei den anderen Zeitungen nicht ? Entspricht das wirklich Deinem Weltbild ?

    ja

    Geblockte User: Stammtisch Trainer, Pascalwerkself, Stubbi, Caminos, tiga88888, 79889300, ARTEMIS, RogerForever, fichtenelch

  • Pandemieaufarbeitung im Bundestag offenbar vom Tisch

    Es wird keine zusätzliche Aufarbeitung der Coronapandemie in dieser Legislaturperiode geben“, sagte heute die SPD-Parlamentsgeschäftsführerin Katja Mast. Hintergrund sind unterschiedliche Auffassungen vor allem von SPD und FDP über die Ausgestaltung dieses Vorhabens.


    „Wir sind an zentralen Punkten nicht zusammen“, erklärte Mast. Es gebe dazu „keinen Konsens in der Koalition“." Dass die geplante Aufarbeitung durch den Bundestag daran scheitere, sei bedauerlich. Inzwischen reiche jedoch die Zeit bis zur Bundestagswahl nicht mehr aus, um beispielsweise einen Bürgerrat einzurichten, wofür sich be­sonders SPD und Grüne eingesetzt hatten.


    Aus Sicht der SPD mache eine Aufarbeitung nur Sinn, wenn diese auch „auf Augenhöhe gemeinsam mit den Bundesländern“ stattfinde, sagte Mast weiter. Sie wies darauf hin, dass damals viele zentrale Maßnahmen auf Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zurückgingen und dann auf Länderebene – teils auch unterschiedlich – umgesetzt worden seien.


    Die SPD-Politikerin betonte aber, dass eine Aufarbeitung gleichwohl auf Regierungsebene stattfinde. Sie ver­wies auf zahlreiche Reformen im Gesundheitsbereich, die auch die Erfahrungen in der Pandemiezeit berück­sichtigen würden.


    Die FDP hatte eine Aufarbeitung der Coronamaßnahmen durch ein Gremium des Bundestages gefordert, etwa einen Untersuchungsausschuss oder eine Enquetekommission. Sie warf vor allem der SPD mangelndes Aufklä­rungsinteresse vor. Die Grünen hatten stets deutlich gemacht, sie seien hinsichtlich der Form der Aufarbeitung flexibel. Sie verwiesen aber auf die Meinungsverschiedenheiten zwischen SPD und FDP.


    Keine Mehrheit für ein „COVID-19-Rehabilitierungsgesetz“ erhielt heute im Rechtsausschuss ein Gesetzentwurf der AfD-Fraktion. Für die Vorlage stimmte die einbringende Fraktion, alle übrigen Fraktionen lehnten die Vor­lage ab. Ziel des Entwurfs war die Aufhebung von Strafurteilen und Bußgeldbescheiden wegen Verstößen gegen Verhaltenspflichten während der Pandemie.

    Die Fraktion nennt unter anderem die Kontaktbeschränkungen und die Maskenpflicht sowie die Impfpflicht im Pflegebereich. Auch Urteile gegen Ärzte, die falsche Impfbescheinigungen ausgestellt haben, sollten nach dem Willen der Fraktion aufgehoben werden.

    "Vieles wünscht sich der Mensch und doch bedarf er nur wenig." (J.W.Goethe)

  • Der Chefredakteur der Rheinpfalz meldet sich in Sachen Corona-Aufarbeitung zu Wort. In einem langen Meinungsartikel bringt er zum Ausdruck, dass es an der Zeit sei, die Aufarbeitung der „Pandemiejahre mit Ehrlichkeit voranzutreiben“. Yannick Dillinger bittet öffentlich in dem Blatt um Verzeihung. Das ist aller Ehren wert und verdient Respekt. Der Beitrag weist jedoch zahlreiche Schwächen auf. Darüber muss gesprochen werden – im Sinne der Aufarbeitung. Ein Kommentar von Marcus Klöckner.


    Die schwersten Grundrechtseinschränkungen der Bundesrepublik waren nur durch Medien möglich, die der Politik sekundiert haben. Der hohe Grad an sprachlicher Gewalt und die Hetze gegen Ungeimpfte waren nur möglich, weil eine Medienlandschaft mitgemacht hat. Ungeimpfte konnten ohne nennenswerte Kritik als „gefährliche Sozialschädlinge“ beschimpft werden. „Möge die gesamte Republik mit dem Finger auf sie zeigen“ – so war es in Richtung der Ungeimpften im Spiegel zu lesen.


    Eine Gruppe von Menschen – öffentlich vor einem Millionenpublikum an den Pranger gestellt. Warum? Weil sie Bedenken gegen einen umstrittenen Impfstoff hatten. Der Furor gegen Ungeimpfte war nur ein Teil einer Politik und einer „Berichterstattung“, denen augenscheinlich der Bezug zu den demokratischen Werten unseres Grundgesetzes abhanden gekommen war. Unveräußerliche Grund- und Menschenrechte? Sie waren verkommen zur Verfügungsmasse einer Politik der Grundrechtsschande. Mit anderen Worten: Die Aufarbeitung der Coronapolitik ist dringend notwendig. Allerdings kann es dabei nicht bleiben. Neben einer Aufarbeitung in der Justiz muss es auch zu einer Aufarbeitung im Journalismus kommen. Wie konnten die Wächter der Demokratie so eklatant versagen?


    Der Chefredakteur der Rheinpfalz geht nun mit gutem Beispiel voran und tut etwas, was dringend auch die Chefredakteure und Verantwortlichen bei ARD und ZDF, aber auch bei anderen Medien tun sollten. Öffentlich um Verzeihung bitten für eine Corona-„Berichterstattung“, die in vielerlei Hinsicht aus journalistischer Sicht eine Zumutung war. Die öffentliche Bitte um Verzeihung ist ein bemerkenswerter Schritt, der Anerkennung verdient. „Manche Journalisten“, so schreibt Dillinger, „vermitteln bei der Kommentierung von Ausgangssperren, 2G oder Besuchsverboten den Eindruck, die eine Wahrheit zu kennen“. Und dann merkt der Journalist an:


    „Ich gehöre dazu und mache damit einen Fehler, durch den sich Andersdenkende stigmatisiert fühlen können. Einen Fehler, für den ich hiermit um Verzeihung bitten möchte.“


    An dieser Stelle möchte man gerne einschwingen und sagen: „In Ordnung. Verzeihung gewährt.“ Das kann man auch tun. Allerdings steht in dem Beitrag so einiges, was darauf schließen lässt, dass einerseits etwas verstanden wurde, aber andererseits noch immer sehr vieles nicht richtig erfasst wird.


    Die Kritik beginnt an der Überschrift und zieht sich durch bis zum Schluss. „Wir müssen verzeihen“[*], heißt es in großen Buchstaben. Alleine schon dadurch, dass diese Überschrift inhaltlich an eine Aussage des ehemaligen Gesundheitsministers Jens Spahn erinnert, gerät der Versuch, Frieden zu schlichten, in eine Schieflage. Spahn veröffentlichte ein Buch unter dem Titel: „Wir werden einander viel verzeihen müssen“.


    Wohl die meisten Menschen werden der Aussage zustimmen, dass ein Verzeihen in einer Grundsätzlichkeit sehr wichtig ist. Doch wenn ein Politiker, der maßgeblich für die Coronapolitik verantwortlich ist, so etwas sagt, gerät die Realität aus den Fugen. Der Gesundheitsminister muss „uns“, den Bürgern, gar nichts verzeihen. Denn „wir“ haben dem Gesundheitsminister nichts getan. Und „wir“ müssen Spahn auch nichts verzeihen. Das können „wir“ tun, wenn wir es wollen. Die Aussage Spahns wurde von vielen Kritikern als billiger Weg empfunden, sich der Verantwortung für die politischen Entscheidungen zu entziehen. Die Überschrift in der Rheinpfalz kann, leider, auch unter diesem Verdacht verstanden werden. Wer soll denn hier wem „verzeihen“? Und warum sollen die, die verzeihen, das „müssen“?


    Nicht, dass an dieser Stelle Missverständnisse entstehen. Man muss nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Und man muss auch nicht auf Biegen und Brechen eine solche Überschrift auseinandernehmen. Würde doch nur, was unter der Überschrift kommt, dem gerecht, was man als Leser erwarten könnte: Wir müssten nicht über die Überschrift reden. Leider ist dem, von der Bitte um Verzeihung abgesehen, nicht so.


    Die Rheinpfalz ist eine große Regionalzeitung. Mit über 230.000 verkauften Exemplaren. Die Rheinpfalz hat Gewicht in Rheinland-Pfalz. Wem, wenn nicht einer Zeitung wie dieser, könnte in dem Bundesland eine Wächterfunktion im Sinne der Demokratie zugeschrieben werden? Die Bürger dieses Bundeslandes sollten darauf vertrauen können, dass eine Zeitung in einer der schwersten Krisen der Bundesrepublik sich an dem orientiert, woran eine demokratische Presse sich zu orientieren hat. Die Grund- und Menschenrechte sind unveräußerlich. Die Würde des Menschen ist unantastbar. Wo war die Redaktion der Rheinpfalz, als Mitmenschen in Rheinland-Pfalz aufgrund der Coronamaßnahmen ohne ihre Angehörigen im Krankenhaus oder in einem Heim sterben mussten? Wo war die Rheinpfalz, als sich Bürger selbst auf Parkplätzen gezwungen sahen, eine Maske zu tragen? Wo war die Rheinpfalz, als es galt, die Inzidenzen mit der gebotenen journalistischen Kritikfähigkeit zu hinterfragen?


    Der Beitrag des Chefredakteurs ist um Erklärung bemüht. Seine Argumentation lässt sich wie folgt zusammenfassen. Es war keine einfache Zeit. Vieles war unklar. Es wurden Fehler gemacht. Eine Pandemie ist „eine Zumutung“, „auch für Journalisten“.


    Und ja, all das stimmt schon. Es greift aber zu kurz. Viel zu kurz. Dillinger bemüht hier eine sehr gefällige und leider auch mit der Realität brechende Argumentation. Dieser Argumentation bedient sich auch die Politik. Aus guten Gründen. Wer will einer solchen Argumentation schon widersprechen? Schließlich sind wir alle Menschen. Wir alle machen Fehler. Doch, und das kommt leider bei Dillinger anscheinend noch immer nicht an: es geht nicht um Fehler. „Fehler“ waren ein Ärgernis. „Fehler“ sollten aufgearbeitet werden. Aber „Fehler“ haben nicht dazu geführt, dass Menschen einem abartigen Impfdruck ausgesetzt waren. „Fehler“ haben nicht dazu geführt, dass Ungeimpfte wie Parias behandelt wurden. „Fehler“ haben nicht dazu geführt, dass die „Berichterstattung“ in eine Schieflage geraten ist.


    Im Journalismus hat eine unfassbare, dauerhaft anhaltende (!) Ignoranz gegenüber der Realität und gegenüber Grundlagen des journalistischen Handwerks dazu geführt, dass mit elementaren Regeln des Berufs mit einer Beliebigkeit umgegangen wurde, die ihresgleichen sucht. Und zumindest in Teilen des Berufsstandes wurde eine erschreckende Bereitschaft zur Konformität bis hin zu einem zutiefst autoritären Verhalten sichtbar. Dieses Verhalten, diese regelrechte „Freude“ an der Bloßstellung, Diffamierung und Abwertung von Ungeimpften, „Spaziergängern“ und Demonstranten hatte nichts mit „Fehlern“ zu tun.


    Eine Stelle in dem Beitrag der Rheinpfalz stößt besonders negativ hervor. Dillinger schreibt:


    „Was ‚Lügenpresse‘-Rufer beim Schimpfen auf Medien oft verwechseln, sind ‚Ausgewogenheit‘ und ‚falsche Balance‘. Die Folge: Sie fordern die Aufnahme fragwürdiger Personen in den Diskurs, negieren aber deren Agenda und fehlende Expertise. Es ist auch heute noch richtig, den Meinungskorridor weit zu lassen, aber auf tatsächliche Experten zu setzen.“


    Der Eindruck entsteht, dass eher Dillinger derjenige ist, der etwas verwechselt oder genauer: nicht verstanden hat. Wie kann man auf der einen Seite Bürgern vorwerfen, dass sie die „Aufnahme“ von „fragwürdigen Personen“ (was heißt hier „fragwürdig“?) in den Diskurs verlangen, deren „Agenda“ sie aber negierten, während man als Zeitung im Dauermodus Politiker mit ihrer je eigenen Agenda zu Wort kommen lässt? Von der „Fragwürdigkeit“ eines manchen Politikers einmal ganz abgesehen.


    Das Ärgerliche an der zitierten Stelle ist: Dillinger scheint noch immer nicht richtig zu verstehen, dass die eigenen Wahrnehmungsraster im Hinblick auf die journalistische Einordnung von echten oder vermeintlichen Experten dringend selbstkritisch zu hinterfragen sind. Wer sich etwas näher mit den veröffentlichten RKI-Protokollen oder denen des Expertenrates auseinandersetzt, kann schnell erkennen: Das Mottto „follow the science“ war ein Hohn. Hätten Medien doch nur mal auf die vielgeschmähten „alternativen“ Experten gehört. Hätten sie nur mal darauf gehört, wie weitreichend die Schäden für Kinder und Jugendliche sein würden, welche Risiken bei der Impfung bestehen usw. Stattdessen haben Medien – auch die Rheinpfalz – den Meinungskorridor geschlossen.


    Ist es so schwer zu verstehen, dass wir als Journalisten niemals den Anspruch haben dürfen, auf dem obersten Felsen der Wirklichkeitsbestimmung zu sitzen? Ja, wir haben die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass in den Publikationen kein Unsinn steht. Aber alleine bei der richtigen Einordnung des Begriffs Unsinn scheitert doch unsere Zunft Tag für Tag. „Unsinn“ wird von dem herrschaftskonformen Journalismus unserer Zeit als das verstanden, was den politischen „Wahrheiten“ entgegensteht. Was sind denn, wie Dillinger schreibt, „tatsächliche“ Experten? War etwa ein Dr. Friedrich Pürner, der sich dem Maßnahmenexzess widersetzt hatte, kein „tatsächlicher“ Experte? Nein, man kommt nicht drumherum anzunehmen, dass die Rheinpfalz beim nächsten Thema, wo kritisch eine Positionierung gegen die vorherrschende Politik notwendig wäre, wo dringend der Meinungskorridor im eigenen Blatt breit gebaut werden müsste, wieder scheitert.


    Vieles deutet darauf hin: Noch immer fehlt es an der Bereitschaft, den eigenen Hang zur Konformität in seinen Grundlagen zu hinterfragen. Und an genau dieser Eigenschaft, die leider im Journalismus tief verwurzelt ist, scheitert ein ums andere Mal eine kritische Berichterstattung.

    >>>Nachdenkseiten

    "Vieles wünscht sich der Mensch und doch bedarf er nur wenig." (J.W.Goethe)

  • Pseudo-Experten & Ausnahmezustände wider die Vernunft | Prof. Dr. Michael Esfeld

    Der Weg zur Rückkehr zur Realität baut auf drei Säulen auf: Stärkung der Urteilskraft statt Entmündigung durch „Experten“, Entflechtung der Machtkonzentration bei der Staatsgewalt und Mut zum öffentlichen Gebrauch des eigenen Verstandes.


    Michael Esfeld ist Professor für Philosophie an der Universität Lausanne und verfolgt seit 30 Jahren ein Leitmotiv: Wissenschaft deckt Fakten auf, kann uns aber nicht Normen für unser Zusammenleben vorgeben.


    Seit 2020 ist er zu einer unerwünschten Person geworden, weil er weiterhin Wissensansprüche kritisch untersucht, statt Pseudo-Wissenschaft zu folgen.

    "Vieles wünscht sich der Mensch und doch bedarf er nur wenig." (J.W.Goethe)

  • RKI-Protokolle: Warum wurden Genesene zur Impfung gedrängt?

    Die Corona-Impfkampagne wirft nach wie vor Fragen auf. Unter anderem, warum die natürliche Immunität geleugnet wurde, obwohl sie der Impfung offenbar überlegen war.


    Zu Beginn des Corona-Geschehens wurde immer wieder betont, dass es sich um ein neuartiges Virus handelt, vor dem niemand geschützt sei. In der Fachsprache nennt sich das immunologisch naiv. Diese Verlautbarungen standen jedoch bald im Widerspruch zu Forschungsergebnissen verschiedener Expertengruppen.


    Ein Team um Dr. Andreas Thiel von der Charité in Berlin fand bereits im Juli 2020 heraus, dass aufgrund vorangegangener Kontakte mit anderen Coronaviren eine Teilimmunität in der Bevölkerung vorhanden war. In einer dazugehörigen Zusammenfassung heißt es: „So wurden in jedem dritten Fall die Gedächtniszellen aktiviert, wenn den T-Helferzellen Bruchstücke des Spike-Proteins von SARS-CoV-2 präsentiert wurden.“

    Im August 2020 widmete sich die New York Times der Immunität nach Infektion und titelte: „Wissenschaftler sehen Anzeichen für dauerhafte Immunität gegen Covid-19, selbst nach leichten Infektionen.“


    Im Oktober 2020 erschien ein Aufruf mit dem Titel „Wissenschaftlicher Konsens über die COVID-19-Pandemie: Wir müssen jetzt handeln“ im Wissenschaftsjournal Lancet, der unter anderem von der damaligen Direktorin des US-amerikanischen Pendants zum RKI, dem CDC, unterschrieben wurde. Darin heißt es: „Außerdem gibt es keine Hinweise auf eine dauerhafte schützende Immunität gegen SARS-CoV-2 nach einer natürlichen Infektion.“ Ende 2020 belegte eine Studie an der medizinischen Universität Innsbruck, „dass Corona-Genesene eine stabile Langzeitimmunität aufweisen“.


    Einer der angesehensten Immunologen Deutschlands und Mitglied der nationalen Akademie der Wissenschaften, Leopoldina, Prof. Andreas Radbruch, veröffentlichte im Juli 2021 einen Aufsatz im renommierten Wissenschaftsjournal der Biomedizin Nature, der sich mit der Immunität nach einer Corona-Infektion beschäftigte. Darin kam er zu dem Schluss, „dass eine Infektion mit SARS-CoV-2 bei den meisten Menschen eine langfristige Immunität hervorruft“. Die Untersuchungen zeigten stabile Werte von neutralisierenden Antikörpern bis 12 Monate nach der Infektion. Für SARS-CoV, einen Verwandten von SARS-CoV-2, fand man in einer vorangegangenen Pandemie nach 17 Jahren noch Antikörper im Blutserum. Erst kürzlich zeigte zudem eine Nature-Publikation, dass die mRNA-Impfung nicht in der Lage ist, langlebige, Antikörper-produzierende Plasmazellen zu bilden. In einem Radbruch-Interview erfährt der Zuhörer, dass bei Corona die Immunität nach einer Infektion sogar „dreimal so stark ist wie nach einer mRNA-Impfung“. Anders ausgedrückt, „entspricht eine Genesung drei Impfungen“.


    Der Medizinprofessor Martin Kulldorff, der an der Harvard-Universität unterrichtete, kommentierte den Umgang mit der erworbenen Immunität durch Infektion während des Corona-Geschehens wie folgt: „Unter den vielen überraschenden Entwicklungen während dieser Pandemie war die erstaunlichste die Infragestellung der natürlich erworbenen Immunität, nachdem eine Person die Covid-Krankheit durchgemacht hat.“ Der hervorragende Effekt der „natürlichen Immunität“ wird von ihm wie folgt beschrieben: „Bei den meisten Viren ist die natürliche Immunität besser als die durch die Impfung hervorgerufene Immunität und das gilt auch für Covid. In der bisher besten Studie war die Wahrscheinlichkeit einer symptomatischen Erkrankung bei Geimpften etwa 27 Mal höher als bei Personen mit natürlicher Immunität.“


    In einer aktuellen Rückschau auf die globale Pandemiepolitik führt der in Schweden geborene Medizinstatistiker bezüglich der Immunität nach Infektion weiter aus: „Die Impfung von Menschen, die bereits an Covid erkrankt waren, war also nicht nur unnötig und unethisch, sondern untergräbt auch das Vertrauen in die Gesundheitsbehörden und das Vertrauen in Impfstoffe. [...] Diese Impfstoff-Fanatiker, die darauf bestanden, dass jeder geimpft werden sollte, auch diejenigen, die bereits durch Covid immun sind, haben meiner Meinung nach das Vertrauen in Impfstoffe im Allgemeinen zerstört.“


    All diese Erkenntnisse münden in einer grundlegenden und gleichzeitig sehr bedeutsamen Frage: Gab es jemals eine wissenschaftliche Grundlage für die Annahme, dass Genese überhaupt geimpft werden müssten? Die oben erwähnten Untersuchungen und das immunologische Grundwissen deuten darauf hin, dass es nicht darum ging, Menschen vor Corona zu schützen, sondern die politische Vorgabe, so viele Leute so schnell wie möglich zu impfen, umzusetzen.

    Die willkürliche Änderung des Genesenenstatus

    Wichtig zu erwähnen ist in diesem Kontext, dass sich der Genesenenstatus durch einen positiven PCR-Test definierte, der keine Immunität nachweisen kann. Der Status galt in Deutschland 180 Tage nach positivem PCR-Test, was mit Blick auf die länderspezifischen Unterschiede willkürlich erschien und suggerierte, dass man sechs Monate nach Infektion wieder immunologisch naiv sei oder ungeschützt sei. In der Schweiz galt der Status ursprünglich 365 Tage. Ein Antikörpertest oder T-Zell Test war als Nachweis für Immunität nicht zulässig.


    Der Genesenenstatus, der immunologisch sozusagen die bestmögliche und langanhaltendste Immunität verspricht, wurde dann überraschend am 15. Januar 2022 von sechs auf drei Monate verkürzt und bedeutete für Hunderttausende Menschen den jähen Ausschluss aus dem öffentlichen Leben. Begründet wurde dies wie folgt: „Das Robert Koch-Institut ist nach Prüfung neuer vorliegender Studien zu dem Ergebnis gekommen, dass Ungeimpfte nach einer durchgemachten Infektion nun – angesichts der Omikron-Variante – einen herabgesetzten und zeitlich stärker begrenzten Schutz vor einer erneuten Infektion haben als bei der Deltavariante.“ Weiter heißt es: „Reduktion des Genesenenstatus auf drei Monate sollte gut kommuniziert werden“.


    Laut Radbruch geschah dies „vollkommen gegen die fachliche Datenlage“. Er verweist auf einen von ihm im Juni 2021 veröffentlichten Aufsatz im angesehenen Medizinjournal der Biomedizin, Nature. Laut Radbruch „kann sich daher niemand rausreden, dass er davon nichts gewusst hat“. Das habe ihn wirklich zur Weißglut getrieben.


    Im Plenum des Bundestages, so wie in allen anderen EU-Ländern, blieb der Genesenenstatus währenddessen bei sechs Monaten. Die Schweiz hatte einen 12-monatigen Genesenenstatus, der später auf 9 Monate verkürzt wurde. In der Öffentlichkeit wurde die spontane Verkürzung so dargestellt, dass das RKI diese Änderungen über Nacht eigenverantwortlich veranlasst habe. Lauterbach „entmachtete“ später RKI-Präsident Wieler und übertrug die Entscheidung über den Genesenenstatus in der Folge auf sich. Die geleakten RKI-Protokolle sprechen jedoch eine ganz andere Sprache: Am 3. Januar 2022 heißt es im RKI: dass „zukünftig klar kommuniziert werden [sollte], dass es nicht mehr um rein fachliche Empfehlung des RKI, sondern um Beschlüsse der GMK/BMG/politischer Ebene handelt, die entschieden [hat].“


    Am 7. Januar 2022: „Laut Minister werden Genesene nur noch für 3 Monate von der Quarantäne ausgenommen. Genesenendefinition muss mit BMG besprochen werden.“ Am 12. Januar heißt es, dass die Definitionsänderung des Genesenenstatus ein Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) war. Außerdem steht dort: „Durchgemachte Infektion zählt wie eine Impfung, trüge zur Verständlichkeit bei, wird vom Minister abgelehnt, da Studiendaten darauf hinweisen, dass AK-Status (Hinweis der Red.: gemeint ist der Antikörperstatus) bei Genesenen mit einer Impfung sehr gut ist“.


    Zwei Tage nach Bekanntgabe der geänderten Dauer des Genesenenstatus heißt es in den RKI-Protokollen: „Es bestehen viele Fragen und auch Sorgen bezgl. der neuen Änderungen der veröffentlichten Empfehlungen, die aus der MPK am 07.01.2022 entstanden.“ Die willkürliche und später von Gerichten als rechtswidrig eingestufte Änderung des Genesenenstatus entstand also am 7. Januar 2022 auf einer Ministerpräsidentenkonferenz.


    Auf Nachfrage bewertet der Immunologe Klapproth diesen Vorgang wie folgt: „Die Befristung des Genesenenstatus auf sechs bzw. drei Monate widersprach der Datenlage, nach der Genesene mindestens genauso gut, wenn nicht besser, vor einer SARS-CoV-2-Infektion geschützt waren wie Personen, die nur einen Impfschutz haben. Da es keine nachvollziehbare immunologische Begründung für diese Entscheidung gab, liegt der Verdacht nahe, dass damit der Druck erhöht werden sollte, sich gegen COVID-19 impfen zu lassen.“


    Wie aufgrund von Lehrbuchwissen zu erwarten war, war bei Corona die Immunität nach Infektion der immunologische Goldstandard und der Impfimmunität haushoch überlegen. Sowohl der Genesenenstatus an sich, als auch die Verkürzung, war medizinisch unbegründet und willkürlich. Somit wurden Millionen von ausreichend geschützten Menschen zu einer Impfung gedrängt, die ein ungeklärtes Sicherheitsprofil aufweist.

    "Vieles wünscht sich der Mensch und doch bedarf er nur wenig." (J.W.Goethe)

  • Wissenschaftler fordern radikalen Neuanfang beim RKI: „Aufklärung statt Unterwürfigkeit“

    Wissenschaftler fordern, dass RKI und PEI nach den Corona-Erfahrungen neu aufgestellt werden: Es dürfe keine Abhängigkeit von politischen Befehlen oder Industrieinteressen geben.


    RKI-Leaks: Welche Rolle spielte die Führung des RKI?

    Die geleakten Dateien des Robert-Koch-Instituts (RKI) haben gezeigt, dass das RKI wissenschaftliche Erkenntnisse verschwiegen und dringend benötigte Daten erst gar nicht erhoben hat. Wir Wissenschaftler staunen, wie einfach und vollständig hier der Geist der Aufklärung durch Unterwürfigkeit verdrängt werden konnte. Wie kommen wir zu dieser Einschätzung?


    1. Wissenschaftliches Versagen

    Dass das RKI während der „Pandemie“ nicht sauber gearbeitet hat, ist vielen schon seit längerem bewusst. Hier nur ein paar Beispiele:


    Das RKI unter Professor Lothar Wielers Leitung hat es anscheinend vermieden, Daten für einen Vergleich zwischen Geimpften und Ungeimpften zu erheben. Es wäre doch äußerst wichtig zu erfahren, getrennt nach Altersgruppen und Anzahl der persönlichen Impfungen, ob sich Geimpfte wirklich weniger häufig anstecken als Ungeimpfte, ob eine Covid-Erkrankung auch nach der dritten, vierten und fünften modRNA-Impfung einen harmloseren Verlauf zeigt und wie es mit dem allgemeinen Gesundheitszustand und der Stabilität des Immunsystems bei Geimpften und Ungeimpften im Vergleich aussieht. Dass der Impfstatus unter Datenschutz steht, ist kein überzeugendes Argument, diese allerwichtigsten Daten nicht zu erheben. Denn als Corona-Maßnahme durfte jeder Gastwirt und auch jeder Einlasskontrolleur im Handel das Vorzeigen des Impfpasses fordern.


    Überhaupt wurden, wie bereits schon seit langem bekannt und häufig auch kritisiert, wichtige Daten nicht erhoben und mit „Fallzahlen“ operiert, deren wissenschaftliche Aussagekraft mehr als fragwürdig ist, aber anhand derer man zum richtigen Zeitpunkt die Krise „hochskalieren“ (Begriff aus den RKI-Files!) konnte, wie von der Politik gewünscht.


    Auf seiner Homepage schreibt das RKI unter Grundlagen für wissenschaftliches Arbeiten und Handeln unter anderem: „Strikte Ehrlichkeit in Hinsicht auf die eigenen und die Beiträge anderer zu wahren und einen kritischen Diskurs in der wissenschaftlichen Gemeinschaft zuzulassen und zu fördern.“ Die RKI-Protokolle zeigen, dass das RKI diesem Anspruch nach außen überhaupt nicht nachgekommen ist. So war es dem RKI klar, dass die sogenannte Impfung nicht vor Übertagung schützt, trotzdem ist man gegen den Begriff „Pandemie der Ungeimpften“ nicht vorgegangen, mit der Begründung (Zitat aus den RKI-Files): „Sagt Minister bei jeder Pressekonferenz, vermutlich bewusst, kann eher nicht korrigiert werden“. Wenn also der Vorgesetzte etwas sagt, dann zählt die gute wissenschaftliche Praxis nicht, obwohl man weiß, dass er Unwahrheiten verbreitet – wodurch letztlich eine tiefe Spaltung der Gesellschaft herbeigeführt wurde!


    Aufgrund des Kenntnisstandes im RKI hätte man sich auch kritisch zu 2G- oder 3G-Regeln, oder zu Maskenpflicht bzw. Schulschließungen äußern müssen, was aber sicher aus den gleichen Gründen nicht erfolgt ist. Wenn das RKI lieber dem Minister als den eigenen wissenschaftlichen Erkenntnissen folgt, stellt sich die Frage, ob hier überhaupt von einer wissenschaftlichen Behörde gesprochen werden kann, denn die Regeln guter wissenschaftlicher Praxis gelten nicht nur für die interne Diskussion, sondern gerade auch für die Kommunikation nach außen.


    2. Moralisches Versagen

    Führung und Mitarbeiter des RKI mögen sich auf das Weisungsrecht des Ministers berufen, da sie dem Ministerium unterstellt und kein freies Forschungsinstitut sind. Sie mögen angeben, dass sie dem zu folgen gehabt hätten. Wir, die Autoren dieses Artikels, können dieses Argument nicht nachvollziehen und wollen dies im Folgenden erläutern:


    (1.) Die Aufgabe des RKI zur epidemiologischen Dokumentation und Information ist in Paragraf 4 Infektionsschutzgesetz kodifiziert. Auf der Webseite des RKI wird ausgeführt, dass zu den Aufgaben des RKI „der generelle gesetzliche Auftrag (gehört), wissenschaftliche Erkenntnisse als Basis für gesundheitspolitische Entscheidungen zu erarbeiten. Vorrangige Aufgaben (liegen) in der wissenschaftlichen Untersuchung …“.


    Wir stellen uns die Frage: Was nützt es, wenn man wissenschaftliche Erkenntnisse erarbeitet, die von der Politik ignoriert werden und diese dann entgegen besseren Wissens auch noch in offiziellen Statements vermeintlich auf „der Wissenschaft“ basierend verkündet. Hier wurde doch in grober Art und Weise gegen die eigenen Aufgaben verstoßen.


    (2.) Aus den RKI-Files und der Anhörung des RKI-Präsidenten Schaade in einem Verfahren vor dem Verwaltungsgericht Osnabrück zur Rechtmäßigkeit der Nachweispflicht einer Corona-Impfung bei Mitarbeitern des Gesundheitswesens ergibt sich, dass das RKI vom Bundesgesundheitsministerium „Weisungen“ erhalten hat, die die Behörde auch gehorsam unabhängig von ihrer wissenschaftlichen Korrektheit umgesetzt hat. Wir fragen uns: Wer trägt die Verantwortung? Niemand im öffentlichen Dienst muss rechtswidrige Anweisungen befolgen: Es gibt im öffentlichen Dienst ein Remonstrationsrecht!


    (3.) Die Regeln für Beamten sind sogar noch strenger, denn aus dem Beamtenrecht ergeben sich besondere Pflichten. Das Remonstrationsrecht des Beamten wird ergänzt durch die Remonstrationspflicht in den Fällen, in denen der Vorgesetzte – im Fall des RKI der Bundesgesundheitsminister – rechtswidrige Weisungen erteilt. In diesem Fall kehrt sich die Pflicht zur Umsetzung von Weisungen in die Pflicht um, Bedenken gegen die Rechtmäßigkeit einer Weisung gegenüber dem Vorgesetzten geltend zu machen. Die Grundlage dieser Remonstrationspflicht ist die Verpflichtung des Beamten zur Achtung des Grundgesetzes und der Gesetze der Bundesrepublik Deutschland und des in Art. 20 Abs. 3 des Grundgesetzes Prinzips der Gesetzmäßigkeit der Verwaltung: Die vollziehende Gewalt ist an Gesetz und Recht gebunden!


    Die Remonstration liegt auch im Interesse des einzelnen Beamten, denn sie tragen nach dem Beamtenrecht die volle persönliche Verantwortung für die Rechtmäßigkeit ihrer dienstlichen Handlungen und können entsprechend für ihr Handeln zur Verantwortung gezogen werden: Teilt der Vorgesetzte die Bedenken nicht und erhält die Weisung aufrecht, müssen sich Beamten an den nächst höheren Vorgesetzten wenden. Erst wenn auch dieser die Weisung aufrechterhält, sind Beamte verpflichtet, die Weisung auszuführen, sind dann aber von ihrer Verantwortung befreit. Ausnahmen bestehen, wenn die Weisung die Würde des Menschen verletzt oder strafbar oder ordnungswidrig ist. Auf Verlangen hat der Vorgesetzte dem Beamten die Weisung schriftlich zu bestätigen: Der Beamte hat somit die Möglichkeit, einen Nachweis über die trotz seiner Remonstration aufrechterhaltene Weisung in der Hand zu haben.


    Der Gesetzgeber geht also davon aus, dass jeder Beamte dafür verantwortlich ist, dass rechtswidriges Handeln vonseiten der Vorgesetzten verhindert wird – die Verwaltung das Prinzip der Gesetzmäßigkeit einhält. Dies erfordert aber Beamte, die über einen eigenen moralischen Kompass verfügen. Uns würde hier interessieren: Wurde im RKI gegen die Maßnahmen remonstriert, die, wie jetzt bekannt ist, der wissenschaftlichen Grundlage entbehrten? Ist insbesondere Professor Wieler seiner Remonstrationspflicht nachgekommen?


    Forderung nach Aufklärung und Konsequenzen

    Für uns Wissenschaftler und Juristen stellen sich hier nun einige Fragen:


    (i.) In welchem Maß trägt der ehemalige Präsident, Professor Wieler, rechtliche Verantwortung dafür, dass sein Institut gesetzlichen Pflichten nicht nachgekommen ist?


    (ii.) Bestand für verbeamtete RKI-Mitglieder und insbesondere Professor Wieler eine Remonstrationspflicht, und wenn ja, sind sie der Remonstrationspflicht nachgekommen?


    (iii.) Ergeben sich arbeits-, dienst-, zivil- oder strafrechtliche Konsequenzen aus den Verstößen gegen die gute wissenschaftliche Praxis? Wie werden die Verstöße geahndet?


    Wir fordern deshalb erstens Aufklärung: Wie kam es zu dieser ängstlichen Unterordnung, zu diesem strikten Gehorsam wider besseres Wissen gegenüber dem Ministerium? Wie ist dieses Verhalten juristisch zu beurteilen? Aufgrund des massiven Verstoßes gegen die Grundprinzipien der guten wissenschaftlichen Praxis stellt sich die Frage, ob das RKI überhaupt eine wissenschaftliche Behörde ist, als welche sie immer dargestellt wird.


    Als zweites, wird über juristische Konsequenzen für die rechtlich Verantwortlichen zu reden sein. Schließlich gibt es gesetzliche Pflichten. Hier müsste ggf. die Staatsanwaltschaft aktiv werden. Warum passiert das nicht? Hat man Angst vor all den Gerichtsentscheiden, die auf Basis der „wissenschaftlichen Erkenntnisse“ des RKI gefällt worden sind und die man jetzt überdenken müsste?


    Schließlich, als drittes, wird es endlich Zeit, die letzten Jahre lückenlos aufzuarbeiten. In der Öffentlichkeit wird zurzeit beklagt, dass das Vertrauen in die Bundesbehörden wie das RKI oder PEI in der Bevölkerung so gering sei und dass man dieses wieder herstellen müsse. Wir sagen: Ja, das Vertrauen in diese Behörden ist gering und das hat seinen Grund! Wollen wir dieses wieder herstellen, müssen wir das Übel an der Wurzel packen, die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen und Strukturen schaffen, die eine Wiederholung derselben Fehler wirksam verhindern.


    Eine Konsequenz muss unserer Meinung nach sein, dass Behörden wie das RKI oder auch das PEI unabhängig von Politik und Industriezuwendungen werden. Diese neuen unabhängigen Behörden würden auch von philanthropischen Organisationen kein Geld annehmen dürfen. Sie müssen daher vom Gesetzgeber hinreichend ausgestattet sein. Das sollte unserer Gesellschaft ihre Gesundheit wert sein.


    "Vieles wünscht sich der Mensch und doch bedarf er nur wenig." (J.W.Goethe)

  • Masken-Mist / Vertrauensverlust / Nervenzusammenbruch - Gretchen entschwärzt .5


    Herz offen, Geist offen, so kennt man das Gretchen, aus Gretchens Dorf, dem Gretchen auf Youtube und aus all ihren Texten. Die Philosophin und Autorin Sylvie-Sophie Schindler ist das Gretchen und entschwärzt jetzt die Geschichten von Diffamierungen, Tabus und Maulkörben, die möglicherweise zwanzig Millionen Menschen in diesem Land der letzten vier Jahren erleben mussten. Sie sollen weiterhin schweigen, geht es nach Buyx, Drosten & Co, die von den „toxischen Stimmen aus dem Untergrund“ sprechen. Doch diesmal wäre es schön, wenn kein Trauma zurück bliebe, wenn die Schuld sich nicht verfestigte, sondern alle Herzen und Seelen erreicht würden, mit jeder einzelnen Geschichte, die erzählt wird. Hören Sie jetzt: Gretchen entschwärzt: Masken-Mist/ Vertrauensverlust/ Nervenzusammenbruch


    Heute mit:

    Stefanie Matt, Sozialarbeiterin; Captain Future, DJ, Friedensaktivist; Bruno Winkler, ehemaliger Polizist; Claudia Hoffmann, Lehrerin


    "Vieles wünscht sich der Mensch und doch bedarf er nur wenig." (J.W.Goethe)