Sind die Gehälter von Fußballspielern der europäischen Ligen noch angemessen? Bitte fair diskutieren:-)

  • Angemessen ist, was bezahlt wird.
    Wenn man sich Deutschland- oder Europaweit auf ein Maximalgehalt einigen würde, müsste man als Spieler dann halt schauen, ob man aufhört oder sich mit der Maximalsumme zufrieden gibt.

  • Nun ja, das gehört alles irgendwie zusammen. Kleinere Klubs hängen in der Regel mehr von Eintrittsgeldern ab als große Klubs.
    An meiner Einstellung hat sich nichts geändert, trotzdem renne ich immer noch, wie so viele andere auch, jedes Mal wieder hin und wenn ich im Stadion supporte, denke ich selbstverständlich nicht an die Gehälter der Spieler, sondern habe genauso viel Spaß oder Frust wie alle anderen. Die kritische Betrachtung der Gehälter kommt eher zwischen den Spielen und im Moment ist halt Spielpause, da hat man auch mal Zeit, sich Gedanken zu machen, ob man das alles als richtig empfindet. Legitim, denke ich.


    Aber konkret zum Thema:
    Dass Spieler, die mehr Geld verdienen, oft auch mehr Tore schießen, hat der Dortmunder Organisationsforscher Uwe Wilkesmann ermittelt. Astronomische Summen rechtfertigt das aber nicht. Die Erklärung hat der Nobelpreisträger George Akerlof 1976 in seinem Beispiel vom Rattenrennen geliefert. Auf Fußball bezogen heißt das: Geben alle Vereine mehr Geld aus, erhöhen sie damit nur ihre Kosten. Der Fußball wird nicht besser, nur die Spieler werden reicher. Ronaldo würde also genauso gut (oder schlecht) spielen, wenn er mit 200.000 Euro im Jahr der bestbezahlte Kicker der Welt wäre. Alles andere ist Legende.


    Dazu der interessante Artikel aus dem SWR Sport von Sportökonom Bühler, sehr lesenswert:


    Das Rattenrennen in der Bundesliga

  • Zunächst einmal verwehre ich mich dagegen, irgendwelche Ökonomen als Nobelpreisträger zu bezeichnen. Damit tritt man das Erbe Alfred Nobels bewusst mit Füßen.


    Ich persönlich finde es albern, über Gehälter im Fußball und Obergrenzen zu diskutieren. Wir leben halt im Kapitalismus und da gehört der Fußball ganz genauso dazu, wie jede andere Branche auch. Entweder hinterfragt man das System als Ganzes und schaut über den Tellerrand Fußball hinaus, oder man findet sich damit ab. Ich finde es persönlich lächerlich, sich seine heile Welt Fußball irgendwie schön malen zu wollen.

    C. Streich: "Ich habe zwar einen deutschen Pass, aber ich fühle mich nicht als Deutscher. Ich bin ein Mensch, der einen Pass hat, in dem deutsch drin steht"
    Möge die Macht mit Bayer04 sein!

  • Angemessen? Wer kann denn schon beurteilen ob etwas angemessen ist?
    Ist es angemessener wenn ein Fußballer 1 Mio. verdient anstatt 10 Mio? Ist es angemessen wenn ein Erstliga Handballer nur ein Zehntel seines Fußballer-Kollegen bekommt?


    Einer kann nun mal besser Fußball spielen als der andere, der andere ist um einiges fleißiger oder hatte einfach viel Glück bei der Vergabe des Gefühls im Fuß. So etwas wie Gleichheit exisitiert auf diesem Planeten nicht und eine Diskussion der Angemessenheit soll im Endeffekt nur zu Eingriffen führen. Die Vereine werden dann andere Wege finden den Jungs ihre Goldsteaks zu kaufen denn der Wettbewerb exisitiert weiter. Die Mittel der Vereine werden an die Spieler weiter gegeben und der "Konsument" entscheidet über die Menge der Mittel der Vereine.


    Wer wirklich etwas gegen die hohen Gehälter im Fußball hat, muss konsequent sein und sich distanzieren: Nicht ins Stadion gehen, nichts kaufen und im Fernsehen direkt weiterschalten. Nachfrage regelt das Angebot und das ist auch gut so.


    Aber niemals vergessen: Die Fußballer sind einfach nur gut im Fußballspielen. Nicht mehr und nicht weniger.