Trotz der bislang so miserabel verlaufenen Saison scheint Achim Kuczmann, Coach der Bayer Giants, nicht Gefahr zu laufen, seinen Job zu verlieren. Dies ist zumindest aus dem Umfeld der Giants zu hören. In anderen Sportarten oder bei anderen Klubs stünde angesichts des bisherigen Leistungen schon längst der sportlich Verantwortliche zur Disposition oder säße schon nicht mehr auf der Trainerbank.
In Leverkusen läuft es jedoch anders. Der Bayer-Coach macht auch nicht den Eindruck, als befände er sich auf einem Pulverfass, das jederzeit explodieren könnte. „Natürlich habe ich mir einen anderen Saisonverlauf gewünscht, aber es ist nicht so gekommen. Es bringt jetzt ja auch nichts, wenn wir in Panik ausbrechen. Wir müssen einfach weiter im Training an uns arbeiten und die Fehler abstellen. Es ist ja nicht so, dass das Team nicht will.“ Das kann man in der Tat nicht absprechen, aber neben dem Faktor Wollen gibt es auch noch das nicht unerhebliche Moment Können. Und da scheint es im Gesamtniveau doch zu hapern, womit man mal wieder beim bereits häufiger erwähnten Thema Neuverpflichtungen hängen bleibt.
Das letzte Kapitel dieser Geschichte, Kenny Lowe, wird auch am Freitagabend (19.30 Uhr, Dopatka-Halle) gegen die Artland Dragons wieder unter besonderer Beobachtung der Zuschauer stehen, erwartet man doch von Lowe früher oder später überdurchschnittliche Leistungen. Und die müssen auch kommen, schließlich gibt es bereits zu viel Mittelmaß bei den Giants.
Gegen die Gäste muss ein Sieg her, wollen die Giants nicht Gefahr laufen, nicht nur eine weitere Niederlagenserie zu starten, sondern auch irgendwann - trotz gegenteiliger Behauptungen der Verantwortlichen - endgültig den Glauben an sich selbst zu verlieren. Sollte das geschehen, wird es ganz, ganz schwer, in der Liga zu verbleiben. Ohne Erfolgserlebnisse werden zudem auch die Zuschauer ausbleiben, was dem Charme der Dopatka-Halle nicht wirklich förderlich sein und dem Team die im Vergleich zu anderen Klubs eh schon nur mäßig lautstarke Unterstützung noch weiter reduzieren würde. Nicht reduziert ist auf jeden Fall der Kader, der nach wie vor in Bestbesetzung auflaufen können. Allerdings nutzte das Team diesen Umstand in der Saison bislang allzu selten. Vielleicht klappt es ja am Freitag gegen die Dragons.