Die Norddeutschen haben sich für die Playoffs qualifiziert - auch Leverkusen kann das noch schaffen.
Der Eisbär ist von seiner Optik her ein nett anzuschauendes Tier und scheint zum Kuscheln einzuladen. Das Teddy-Schema eben. In Wirklichkeit zählt der weiße Geselle - trotz der netten Kindergeschichten vom kleinen, putzigen Eisbären Lars - zu den Raubtieren, und zwar zu den nicht harmlosen. Vor allem im Frühjahr droht er ungemütlich zu werden, wenn das Eis zu schmelzen beginnt und damit sein Jagdrevier kleiner und die Nahrungssuche schwieriger wird.
Mittlerweile ist der Frühling angebrochen und am Sonntag (16 Uhr, Wilhelm-Dopatka-Halle) werden die Eisbären Bremerhaven in Leverkusen einfallen und versuchen, ihren bislang überaus erfolgreichen Beutezug als Aufsteiger fortzusetzen. Es droht also, ungemütlich für die Bayer Giants zu werden. Bayer-Coach Achim Kuczmann zeigt entsprechenden Respekt vor dem Gegner und der Arbeit seines Kollegen Sarunas Sakalauskas. „Bremerhaven steht zurecht so weit oben. Die haben sehr gut eingekauft, ihre komplette erste Fünf wurde neu geholt und hat sich in der Liga, im Zusammenspiel mit den bereits vorhandenen Akteuren, prima bewährt. Die Mannschaft ist eingespielt, macht nichts Spektakuläres, agiert dafür aber sehr effektiv“, so Kuczmann.
Wie gefährlich die Eisbären sind, erfuhr zuletzt wieder Alba Berlin, das sich nur mit zwei Zählern Vorsprung durchsetzen konnte, obwohl mit Nick Jacobson der beste Scorer Bremerhavens auch noch fehlte. „Und Jacobson wird gegen uns wohl wieder dabei sein“, erwartet Leverkusens Trainer einen komplett antretenden Gegner. Neben dem Guard / Forward spielen Center Darren Fenn und Neuzugang John Bynum (Guard) wesentliche Rollen beim BBL-Neuling, der sich souverän für die Playoffs qualifiziert hat.
Dies könnte den Giants noch gelingen, wenn auch nicht souverän. Voraussetzung ist allerdings, dass die ausstehenden drei Begegnungen allesamt gewonnen werden und die Konkurrenz (Bonn, Quakenbrück, Ludwigsburg) noch mehrfach patzt. Es geht am Sonntag also wieder um einiges für die Leverkusener, die ebenso wie die Gäste in Bestbesetzung antreten können. Sollte dem Bayer-Team tatsächlich noch der Sprung unter die besten acht Mannschaften gelingen, wäre dies ein noch eindeutigeres Signal an den Hauptsponsor Bayer, die Förderung der Basketballer fortzusetzen.
Wie aus gewöhnlich zuverlässiger Quelle zu erfahren war, sieht es diesbezüglich aber bereits gut aus. Es wird wohl nicht daran gedacht, die Finanzierung der Giants stillzulegen. Auf dem Prüfstand soll vielmehr verstärkt die eine oder andere Abteilung stehen. Aber da wird der Sponsor wohl noch zu passender Zeit entsprechende Informationen weitergeben. Am Sonntag heißt es jedoch erst mal für die Giants, sich den Eisbären als nicht zu bezwingender Gegner zu präsentieren, damit die Räuber aus dem Norden ohne Beute wieder den Heimweg antreten müssen. Sollen doch die nächsten Gegner die Frühlingsaggressivität der Eisbären ausbaden.