In der Meisterschaft trifft das Kuczmann-Team am Sonntag auf Oldenburg.
Schuld ist Adi Zaar! Ganz klar. Hätte der Betreuer der Bayer Giants wenigstens den Akteuren aus der Starting-Five vor dem Pokalspiel in Bremerhaven am Mittwochabend mit einer Pressluft-Fanfare in die Ohren getrötet, wären die Jungs zwar taub, dafür aber hellwach gewesen. Und dann wäre sicherlich das erste Viertel nicht so in die Hosen gegangen, wie es bei der 80:91 (36:49)-Pleite bei den Eisbären der Fall war. 26:12 hieß es nach zehn Minuten für die Gastgeber. Dies ist noch nicht einmal so erwähnenswert, kommen die Giants doch häufiger schlecht aus den Startlöchern und 14 Punkte bedeuten bekanntermaßen im Basketball längst keinen unaufholbaren Rückstand mehr. Vor allem nicht bei noch 30 zu spielenden Minuten.
Was viel bedenklicher stimmte, war das Reboundverhalten der Leverkusener. Mickrige vier Mal sammelten die Schützlinge von Achim Kuczmann die abprallenden Würfe ein, der Gegner holte im selben Zeitraum schon 12 Rebounds. Die Giants waren schlichtweg nicht da. Zwar sollte sich dies im Laufe der Partie ändern, doch umbiegen konnte Leverkusen das Spiel nicht mehr. Maximal bis auf vier Zähler (51:55) verkürzten die Gäste, doch das war es dann auch. Dass es wieder nicht zu einem Erfolg reichte, lag unter anderem erneut daran, dass der Gegner zu viele einfache Körbe machen durfte (42 Punkte aus der Nahdistanz), während in der eigenen Offense mehrere Ausfälle (Fox, Penland) zu beklagen waren. Zwar zeigte Gordon Geib eine bärenstarke Leistung (fünf Dreier, starke Defense), doch reichte die Vorstellung des Deutschen nicht aus, seine Mannschaft ins Achtelfinale zu bugsieren.
Viel wichtiger erscheint aber sowieso endlich wieder ein Sieg in der Bundesliga. Vielleicht schon am Sonntag (16 Uhr, Dopatka-Halle)? Die EWE Baskets Oldenburg stehen punktgleich mit den Giants in der Tabelle da, haben sich aber nach einem ganz schlechten Start mittlerweile wieder gefangen und sind auf dem Weg nach oben. Ganz anders dagegen Leverkusen, das sich in die entgegengesetzte Richtung bewegt. Also warnt Giants-Coach Achim Kuczmann schon mal vor dem Gegner. „Oldenburg ist besser als es der Tabellenstand vermuten lässt. Das wird ein ganz schweres Spiel für uns“, so Kuczmann. Aber ist nicht zur Zeit jede Begegnung schwer für die Giants? In die Verantwortung will der Bayer-Trainer nun verstärkt Akteure wie Adrian Penland nehmen. „Er muss mehr zeigen, keine Frage. Wir wissen, dass er Verantwortung übernehmen und eine Mannschaft führen kann.“
Ähnliches müsste für Nate Fox gelten, der in der Offense bislang deutlich hinter seinen Werten aus dem letzten Jahr hinterher hinkt. Die einzige Konstante im Angriff bildet seit Wochen Jared Newson. Alle anderen unterliegen (zu) großen Schwankungen. In der Verteidigung sieht es nicht besser aus. Nur Artland (879 Punkte in elf Spielen und Ulm (985 / 12) haben mehr Punkte kassiert als die Giants (878 / 11). Es muss also etwas passieren, wollen die Leverkusener den Trend stoppen und endlich wieder ein Erfolgserlebnis feiern. Denn nur auf die Rückkehr von John Goldsberry zu warten oder hoffen, wäre fatal.