Von den Tigern gebissen
VON FRIEDRICH G. STRAUCH
(RP) Die jüngste Erfolgsserie der Bayer Giants wurde in Tübingen gestoppt. Die Play-offs aber bleiben ein Thema. .
Gleich vorweg: Noch brauchen die Bayer Giants die Playoffs nicht abzuschreiben – auch wenn die 75:84 (35:41)-Niederlage in Tübingen Leverkusens Aufholjagd gestoppt hat. „Bei noch neun Spielen müssen wir jetzt halt eine neue Erfolgsserie starten“, fordert Basketball-Chef Otto Reintjes. Er hatte bereits gewarnt: „Die Tigers sind zu Hause nicht zu unterschätzen. Sie haben schließlich schon Berlin geschlagen.“ Weil die Schwaben zuvor eine deftige Niederlage in Bonn kassiert hatten, war Wiedergutmachung angesagt. Also mussten sie ihre schwäbische Gemütlichkei ablegen. Und so verlief die Begegnung der beiden Teams, die sich noch Hoffnungen auf eine Endrundenteilnahme machen – nämlich ausgesprochen ruppig.
Die Leverkusener haben sich viel zu viel rum schubsen lassen – besonders bei den Rebounds. Wenn um die bessere Position bei den zurückspringenden Bällen am Korb gerangelt wird, werden auch schon mal spitze Ellenbogen eingesetzt. Da waren die Tiger viel bissiger und mit 53 Rebounds deutlich besser als die Riesen mit 31 gesicherten Abprallern. Besonders hart bekam das Nate Fox, selbst ja kein Kind von Traurigkeit, durch einen harten Schlag aufs Kinn zu spüren.
Bevor die Leverkusener überhaupt begriffen hatten, was da abging, lagen sie schon klar zurück, im Schlussviertel sogar mit 21 Punkten. Mit spielerischen Mitteln – beispielsweise mit den ergiebigen Weitwürfen – war den Tübingern nicht beizukommen. Von 17 Dreierversuchen trafen die Leverkusener gerade mal drei. Erst als die Giants ihrerseits rücksichtsloser zur Sache gingen, konnten sie auf zehn Punkte verkürzen. Doch ihr Sinneswandel kam mit Verspätung
„Wir haben einfach viel zu spät umgeschaltet“, beklagte Reintjes. Aber solche Spiele, bei denen es klotzig zur Sache geht, mögen die Giants überhaupt nicht. Ihnen fehlte zudem Jared Newson, der sich im Training am Donnerstag den Fuß umgeschlagen hatte. Bayers medizinische Abteilung hofft, Newson bis zum nächsten Heimspiel am kommenden Sonntag gegen Trier wieder fit zu haben.
Bei dem engen Verfolgerfeld auf einen Endrundenplatz ist diese Niederlage in Tübingen noch kein Beinbruch. Aber von den restlichen neun Bundesliga-Spielen, so sieht Reintjes‘ Rechnung aus, müssten noch mindestens sieben gewonnen werden. Dann klappt‘s mit den Playoffs.
Leverkusen: Woudstra 10, Geib 9, Goldsberry 8, Allen 7, Bailey 13, Fox 15, Wyrick, Taylor 13