Prima Klima bei den „Smarten“
VON FRIEDRICH G. STRAUCH
(RP) Die Leverkusener Korbjäger loben die gute Stimmung in der Mannschaft und den menschlichen Zusammenhalt. In dieser Atmosphäre wachsen die Erfolge die vor der Saison niemand von den Giants hat erwarten können.
Der Vorwurf stimmt sicherlich nicht, dass die Basketballer der Bayer Giants nicht auf Fragen antworten. Doch mitunter fielen die Erklärungen kurz und knapp aus. Allerdings nicht gegenwärtig: Die momentane Erfolgsserie löst offenbar auch die Zunge. So wirkte Nate Fox nach seiner fantastischen Leistung beim 84:74-Sieg gegen Trier (wir berichteten) geradezu redselig. „Es macht im Moment einfach Spaß, wie es bei uns läuft. Wir verstehen uns prächtig, die Stimmung könnte nicht besser sein. Wir haben eine gute Mischung mit sehr smarten Spielern“, meinte der Kapitän der Leverkusener.
Werden die Akteure gefragt, die neu in Trainer Achim Kuczmanns Teams gekommen sind, so sind ähnlich positive Ansichten zu hören. „Ich fühle mich von Spiel zu Spiel besser“, betont Ransford Brempong. „Meine Zeit hier in Leverkusen gefällt mir sehr gut“, stellt Zack Whiting fest. Oder: „Wir unternehmen auch sonst sehr viel zusammen, das erinnert mich an meine College-Zeit“, sagt Brendan Winters.
Sicherlich sind die Profis nicht verpflichtet worden, damit sie in Leverkusen ein paar nette Tage verbringen, schließlich wird von ihnen auch Höchstleistung verlangt. Aber offensichtlich sorgt das gute Betriebsklima bei den Giants dafür, dass die Korbjäger deutlich mehr bieten, als vor der Saison erwartet werden durfte. Nate Fox erklärt das so: „Alle hängen sich rein. So finde ich es auch erstaunlich, dass selbst Iron McCoy mit seinen 35 Jahren ein wirklich guter Verteidiger ist. Er hilft uns sehr.“
Auch Abteilungsleiter Otto Reintjes findet sehr viel Spaß daran, was derzeit bei den Giants auf dem Feld passiert: „Allmählich erkennt man, warum Achim Kuczmann sich für Whiting, Winters, McCoy und Brempong als neue Leute entschieden hat. Alle haben spezielle Qualitäten. Alle passen auch menschlich ins Team.“ Hinzu kommt die unaufgeregte Art und nüchterne Berufsauffassung von Achim Kuczmann, in dessen Stellungnahme nach dem siebten Saisonsieg am Mittwoch in der vorgezogenen Partie gegen die Trierer Euphorie keinen Platz fand: „Ich bin sehr froh, dass wir jetzt ein paar Tage Pause haben“, kommentierte der Übungsleiter.
Leverkusen: Winters 4, Geib 4, Brempong 9, McCoy 14, Whiting 13, Fox 27, Wyrick 9, Taylor 4.
Entspannt in die Pause
VON MICHAEL ZEIHEN, 23.11.07, 06:45h
Bis zur Partie am 1. Dezember in Braunschweig haben die angeschlagenen Akteure Zeit zur Erholung.
Leverkusen - Dieses Mal war es nicht Gordon Geib, der den TBB Trier beim Gastspiel in Leverkusen mächtig ärgerte. Geib zeigte beim 84:74 (45:38)-Sieg der Bayer Giants am Mittwochabend in der Basketball-Bundesliga zwar eine engagierte Leistung, die prägenden Figuren waren jedoch andere. Nate Fox avancierte mit 27 Punkten (67 Prozent Trefferquote), wechselweise unter dem Korb oder aus der Distanz erzielt, zum besten Werfer, Ransford Brempong blockte gleich vier Würfe des Gegners (Liga-Saisonrekord), Zack Whiting bot eine starke Partie als Regisseur, und Vollstrecker und Tyron Mc Coy kam neben seinen 14 Punkten noch auf vier Steals - zwei davon in einer wichtigen Phase im letzten Viertel.
Ein dieses Mal erfreulicher Faktor in der Offense war Beckham Wyrick (neun Punkte, drei Assists), da vermochten die Giants den blassen Auftritt von Brendan Winters, der von Triers Defense gut kontrolliert wurde, effektiv zu kompensieren.
Energischer Zwischenspurt
Danach sah es allerdings zu Beginn der Begegnung weniger aus. Zwar lagen die Gastgeber schnell mit 6:2 vorne, doch die Moselstädter antworteten mit einer Serie von 17:0 Punkten gegen die alles andere als aufmerksame Defense der Giants, die zudem alleine im ersten Viertel sieben Ballverluste produzierten. Wurde hier trotz der mahnenden Worte von Trainer Achim Kuczmann der Gegner etwa doch auf die leichte Schulter genommen? Die 2200 Zuschauer konnten bis zur achten Minute durchaus diesen Eindruck erhalten. Ein energischer Schlussspurt der Leverkusener zum 20:27-Viertelende stimmte Trainer und Publikum aber versöhnlich.
Dies änderte sich aber sehr schnell im zweiten Abschnitt. Wieder waren es einige Dreier der Gäste, die den Rückstand der Giants auf 13 Zähler anwachsen ließen (24:37). Doch nun schienen die Gastgeber die Nase voll zu haben vom frechen Auftritt Triers. Dies schien auch TBB-Trainer Joe Whelton zu befürchten, denn als er sein Sakko auszog, begannen Nate Fox & Co. ihre fulminante Aufholjagd: 21:1-Zähler in Folge brachten die Fans zum Toben und das Team zur Pause mit 45:38 in Führung.
So schnell kann's gehen, dachte sich wohl auch Whelton und befasste sich in dieser Phase vermutlich aus Frust intensiver mit den Entscheidungen der Unparteiischen als mit den Fehlern seines Teams. Denn nach dem Wechsel ging die Partie munter weiter in die Richtung, in die sie sich vor der Halbzeit entwickelt hatte. Die Giants setzten sich auf 58:40 ab, ließen dann aber angesichts des nun scheinbar schon sicheren Erfolgs etwas die Zügel schleifen und damit Trier wieder ins Spiel zurück kommen. Mittlerweile hatte Joe Whelton auch wieder sein Sakko an, um so elegant mitverfolgen zu können, wie sein Team nach und nach verkürzte und beim 68:59 für Leverkusen (33. Minute) wieder im Rennen war.
Zwei Minuten später sah es beim 75:59 aber wieder freundlicher für den Rekordmeister aus, und diesen Vorsprung ließen sich die Giants nun nicht mehr aus den Händen nehmen. Der fünfte Sieg im fünften Heimspiel sorgt dafür, dass die Leverkusener vor dem nächsten Bundesliga-Auftritt in Braunschweig am 1. Dezember ganz entspannt in die kommenden Trainingseinheiten gehen können und auch Brant Bailey wieder langsam ins Training einsteigen kann, um in Braunschweig vielleicht wieder mitzumischen.
Giants-Coach Achim Kuczmann kommt die Pause sehr gelegen. „Jetzt können sich die angeschlagenen Spieler etwas erholen, denn zuletzt waren auch Gordon Geib und Zack Whiting etwas kränkelnd, wahrscheinlich von Nate Fox angesteckt. Den Jungs tut's nun gut, erst mal kein Spiel zu haben. Dann werden wir uns auf Braunschweig vorbereiten“, so Kuczmann.
Giants: Winters (4), Geib (4), Brempong (9), Mc Coy (14), Whiting (13), Fox (27), Wyrick (9), Taylor (4), Goddek.
http://www.ksta.de/jks/artikel.jsp?id=1195247811437