Bayer Giants

  • Erfreuliches Déjà-vu


    VON MICHAEL ZEIHEN, 04.02.08, 06:45h


    Wie im Hinspiel haben die Leverkusener Glück, dass Tim Black den entscheidenden Dreier verwirft.


    Leverkusen - Tim Black wollte es am Freitagabend besonders gut machen und die Scharte aus dem Hinspiel auswetzen. Der flinke Aufbau der digibu baskets aus Paderborn hatte nämlich bei der 72:74-Hinspiel-Niederlage seines Teams in Leverkusen kurz vor dem Ende die Chance, mit einem Dreier seinem Team doch noch den Sieg zu sichern. Damals produzierte Black einen Airball. Am Freitag lag sein Klub gegen die Giants wieder mit zwei Zählern hinten, dieses Mal mit 74:76 und wenige Sekunden vor dem Ende landete der Ball erneut bei Timothy Black, der jenseits der Dreierlinie hoch stieg, warf - und wieder vergab. Während Leverkusens Coach Achim Kuczmann, Co-Trainer Hansi Gnad und der Rest des Bayer-Trosses kollektiv jubelten und sich über den 76:74 (39:36)- Sieg freuten, zeigte sich Paderborns Trainer Douglas Spradley weniger begeistert, schließlich hatte er seinem Aufbau mit auf den Weg gegeben, zum Korb zu ziehen und so erst mal für den Ausgleich zu sorgen. Dumm gelaufen für die Ostwestfalen. „Machst du das Ding, bist du der Held; geht´s daneben, dann bist du halt der Verlierer“, umschreibt Achim Kuczmann die letzte Aktion der Partie. Diese Spannung hätte aber gar nicht mehr aufkommen müssen, wenn acht Sekunden vor dem Ende Zack Whiting - neben Brendan Winters der beste Giant an diesem Abend - nur einen seiner beiden Freiwürfe getroffen hätte. Hatte er aber nicht und so konnte Achim Kuczmann seine eingeplante Auszeit nicht mehr nehmen, um seine Jungs auf den finalen Angriff des Gegners vorzubereiten. Während der zuvor absolvierten 39 Minuten hatte es mehrfach einen Führungswechsel gegeben, wobei die Giants beim 59:48 (26.) den zwischenzeitlich größten Vorsprung erzielen konnten. Drei Minuten später stand die Partie beim 59:59 aber schon wieder auf der Kippe, ehe die Leverkusener im letzten Viertel bis zur Schlussminute immer mit fünf oder sechs Punkten vorne lagen.


    Stark, wie bereits erwähnt. Zack Whiting und Brendan Winters. Winters versenkte sechs seiner acht Dreierversuche, Whiting markierte 17 Punkte. Überhaupt waren es am Freitag fast nur die Akteure aus der Starting Five, die punkteten: 68 von 76 Zählern gingen auf deren Konto, eine deutliche Aussage. „Dennoch hatten die Bank-Spieler einen wichtigen Anteil am Erfolg, denn Rans Brempong holt sieben Rebounds blockt drei Würfe, Tyron Mc Coy gibt gute Pässe und die anderen bringen Energie aufs Feld“, betont Achim Kuczmann.


    Giants: Winters (22), Whiting (17), Taylor (14), Fox (12), Wyrick (3), Geib (3), Bailey (3), Mc Coy (2), Brempong.

    http://www.ksta.de/jks/artikel.jsp?id=1201184434277

  • Hab grade nach Cuxhaven telefoniert. Es muss grausam gewesen sein. Reine Arbeitsverweigerung. Das Ergebnis sieht nur so aus, weil Cuxhaven bei 30 Punkten Vorsprung seiner Jugendmannschaft ne Chance gegeben hat. 7 Punkte im 3. Viertel von Bayer sagen alles... So gewinnt man keine Sponsoren!

  • Zeit der Wiedergutmachung


    VON FRIEDRICH G. STRAUCH


    Die Leverkusener Korbjäger haben sich bei der Pokalpleite in Cuxhaven von ihrer ganz schlechten Seite gezeigt.


    In Cuxhaven ging den Bayer Giants erst spät ein Licht auf. Viel zu spät, um ein katastrophales Pokalspiel noch zum Guten zu wenden. 28 Punkte lagen die Leverkusener Basketballer im dritten Viertel zurück und machten in einer (vergeblichen) Schlussoffensive noch 22 Punkte gut (80:86). Doch 28 Sekunden vor Schluss kamen die Cuxhavener doch noch zum Leverkusener Korb und damit zum 88:80-Erfolg.


    Für Giants-Boss Otto Reintjes war diese Pleite eine Frage der mangelnden Einstellung: „Wenn man nicht von Anfang an konzentriert ist, kriegt man auch während des Spiels nicht mehr die Kurve.“ So sah Reintjes bereits zur Pause, als der Rückstand noch überschaubare sechs Punkte betrug, das Debakel voraus. Er ist lange genug im Geschäft, um zu spüren, wann eine Mannschaft den unbedingten Willen zum Sieg hat oder ob sie einfach nicht ihren Rhythmus finden kann. Lediglich Gordon Geib, dem man eigentlich noch nie eine mangelnde Einstellung nachsagen konnte, überzeugte in der mit 1300 Zuschauern restlos ausverkauften Halle. Der Rest: Schweigen.


    Damit ist für die Giants ein schöner Traum zerplatzt. Aber lange Zeit zum Nachdenken haben sie ohnehin nicht. Denn bereits am Sonntag geht‘s in der Bundesliga weiter, und zwar gegen die BG Göttingen (16 Uhr, Dopatka-Halle). Das Hinspiel hatten die Leverkusener mit 85:91 verloren. Und da eine Woche später der amtierende Meister Bamberg kommt, stehen diese Tage unter der Überschrift „Zeit der Wiedergutmachung“; denn bekanntlich hatten die Leverkusener in Bamberg mit 59:83 ihre bislang höchste Niederlage in dieser Saison kassiert.


    Reintjes betrachtet es daher auch als überflüssig, die Mannschaft ins Gebet zu nehmen: „Die Spieler dürften selber wissen, was zu tun ist.“ Soll das bislang Erreichte mit tollen Siegen und dem vor der Saison nie erwartetet dritten Tabellenplatz nicht nur etwas Vorübergehendes gewesen sein, dann können die Akteure genau in diesem Augenblick beweisen, was dran ist am „Leverkusener Wunder“.


    Die Punkte in Cuxhaven erzielten: Geib 19, Bailey 15, Wyrick 13, Fox 12, Brempong 8, Winters 5, Taylor 3, Tom Spöler 2, McCoy 2, Whiting 1.


    RP Online




    Gefahr durch schnelle Zwerge


    VON MICHAEL ZEIHEN, 08.02.08, 18:20h, AKTUALISIERT 08.02.08, 19:56h


    Haben die Giants das bittere Pokal-Aus vom Mittwochabend bei den Cuxhaven BasCats verdaut oder gibt es am Sonntag in der Bundesliga gegen die BG Göttingen die Fortsetzung? „Wir müssen zusehen, dass wir die Mannschaft wieder aufrichten bis zum Spiel gegen Göttingen. Schließlich geht so eine Niederlage, bei der man zeitweise vorgeführt wurde, an niemandem spurlos vorbei“, weist Giants-Coach Achim Kuczmann auf mögliche Auswirkungen des Pokal-Desasters hin. Dass es gegen den Bundesliga-Aufsteiger am Sonntag nicht einfacher wird, ist klar. Schließlich mussten die Giants bereits im Hinspiel eine Niederlage gegen die unkonventionell auftretenden Niedersachsen einstecken.


    BG-Trainer John Patrick setzt auf Tempo. Und auf viele Würfe. Die Göttinger zaudern nicht lange, wenn es um einen Wurf geht. Sobald sich eine Gelegenheit ergibt, wird abgedrückt. Sogar Breaks werden nicht selten mit einem Dreier abgeschlossen, und um möglichst viele Gelegenheiten zu kreieren, lässt Patrick nicht selten vier „kleine“ Akteure auf dem Parkett umherwirbeln. Diese setzen den Gegner mit ihrer Geschwindigkeit permanent unter Druck, was bisher bereits so mancher Mannschaft große Schwierigkeiten bereitete. Mit durchschnittlich 82,5 Punkten verfügen die „Veilchen“ über die drittgefährlichste Offense der Liga, dabei treffen vor allem Willie Jenkins und Jeb Ivey aus allen Lagen. Dies sollte der Giants-Verteidigung aber bekannt sein, schließlich sorgten Jenkins (26 Punkte im Hinspiel) und Ivey (24) wesentlich für die Hinrunden-Pleite der Leverkusener.


    Die Zuschauer in der Dopatka-Halle können sich also auf Hochgeschwindigkeits-Basketball einstellen, wobei die Giants den Part des Tempo-Kontrolleurs übernehmen sollten. Der Versuch, das Tempo der Göttinger mitzugehen, könnte sich als durchaus fatal für den Ausgang des Spiels erweisen.

    http://www.ksta.de/jks/artikel.jsp?id=1201184457180

  • Bailey – das Ass im Ärmel


    VON FRIEDRICH G. STRAUCH


    Einen Sieg gegen Göttingen bescherten die Bayer Giants ihrem Chefcoach Achim Kuczmann zu dessen 54. Geburtstag – und steigerten auch die Vorfreude auf das Duell am Sonntag gegen den Deutschen Meister Bamberg.


    Göttingens Trainer John Patrick und seine Basketballer der BG gelten als unberechenbar. „Wir hatten uns nicht auf eine Zonenverteidigung vorbereitet“, bekannte Hansi Gnad, Co-Trainer bei den Bayer Giants, zu den Überrumpelungsversuchen des Gästeteams: „Das hatten die noch nie gemacht.“ Als die Göttinger, Gegner der Leverkusener gestern in der Dopatka-Halle, diese eher unkonventionelle Verteidigungsform praktizierten, taten sich die Hausherren damit sehr schwer. Weil es aber in der eigenen Abwehr sehr gut klappte, sprang für die Giants doch noch ein hart umkämpfter 90:85 (50:39)- Sieg nach diesem von beiden Seiten ungewöhnlich intensiven und temporeichen Spiel heraus. Damit bleiben die Leverkusener härtester Verfolger des Führungsduos Quakenbrück/Berlin.


    Wie knapp der Sieg gegen Göttingen wirklich war, belegt der Zwischenstand von 84:83 gut 50 Sekunden vor Schluss. Und die kamen den Leverkusenern vor wie eine wahre Ewigkeit. Viele taktische Fouls, zwei Auszeiten zur Besprechung und reichlich Freiwürfe zogen die Entscheidung in die Länge. Glück für die Leverkusener, dass Darren Brooks seine beiden Schüsse von der Linie in dieser Phase nicht traf, der Rebound bei Brendan Winters landete, der – natürlich – sofort gefoult wurde. So marschierte er an die gegnerische Freiwurflinie, nahm den Korb fest ins Visier – und traf.


    Auch die Leverkusener hatten wieder einige Überraschungen parat. So hatte John Patrick wohl Brant Bailey nicht auf seiner Rechnung. Mit seinen 20 Punkten besaß er erheblichen Anteil an der Revanche für die Hinspielniederlage in Göttingen. Die Pokalpleite kürzlich in Cuxhaven, über die Trainer Achim Kuczmann am liebsten gar nicht mehr reden würde, bildete immer noch Gesprächsstoff bei den Fans vor der Begegnung. Wenigstens war die Schlappe im Norden nach dem gestrigen Sieg kein bestimmendes Thema mehr.


    Auch während des hitzigen Duells wussten sich die Göttinger immer wieder eindrucksvoll in Szene zu setzen, als sie beispielsweise gleich mit 7:2 in Führung gingen, als sie in der 12. Minute mit 28:22 vorn lagen. Und wie sie eben auch mit ihrer Spielweise die Leverkusener in Verlegenheit brachten und selbst Bayers 64:50-Führung (27. Minute) noch längst nicht als uneinholbar betrachteten. Die Gäste schossen aus allen Lagen, allen voran Selim Mulic. Mit insgesamt 14 Dreiern blieben die Göttinger immer auf Tuchfühlung. Und so wäre ihnen beinahe die Vorgabe geglückt, „das Überraschungsteam aus Leverkusen erneut zu überraschen“ (Homepage der BG Göttingen). Die Vorteile für die Leverkusen lagen eindeutig unter den Körben, allein 47 Rebounds angelten sich Nate Fox und Co.


    RP ONLINE