Verliert der Fussball an Bedeutung?

  • Die Frage ist halt auch, wie viel davon tatsächlich Corona geschuldet ist.
    "Richtig" Bock hatte ich auch schon vor Corona kaum noch. Stichwort Langeweileliga, Kommerzialisierung, Behandlung von Fans etc.
    Da hätten DFL und DFB jetzt richtig Chancen, etwas gutzumachen und versagen kläglich.

  • Ich vermute das ist eher der zunehmenden Mittelmäßigkeit des Bayers geschuldet.


    Vermutlich würden in einem Gladbach oder Leipzig Forum andere Antworten kommen. Wer hat schon dauerhaft Lust sich so ein Spiel wie gestern anzusehen

  • Wenn der ganze Testwahnsinn so weitergeht, dann können wir das Forum schließen - denn auf die Dauer schaut sich keiner ewig Geisterspiele an. Es macht am Fernseher ohne Menschen im Stadion einfach keine Laune.


    Aktuell gibt es einfach Dinge, mit denen muss man erstmal klarkommen. Mein Kind, das Sportunterricht mit Maske machen muss. Senioren im Krankenhaus, die nur zweimal die Woche von einer Person besucht werden dürfen. Und nein, eine zweite Person bekommt keinen Termin. Freunde in Kurzarbeit, die in wenigen Wochen ohne Job dastehen. Immer heftigere Grundrechtseinschränkungen und Abnahme der Selbst- und Eigenverantwortung für das eigene Leben durch den Staat - das beschäftigt mich alles weit mehr als die Frage, ob die Muskelverletzungen von Schick und Aranguiz vielleicht doch im Zusammenhang mit der ungenügenden Vorbereitung stehen.


    Ich habe das Spiel gegen RB im Stadion genossen. Aber warum sollte ein Bundesligist diesen Aufwand für 6000 Zuschauer betreiben? Außer dem Verlust über die Eintrittskarten auch noch Personalkosten - da wird jedes Spiel doch ein Draufleggeschäft.


    Kurz und knapp gesagt: Aktuell macht das Ganze keinen Spaß, ob nach einer Corona-Endzeit alles wieder Fahrt aufnimmt - wir werden sehen.

    "Der spielt so, wie seine Frisur ist ..." TBG, 29.07.2020 ...

  • Mmh, ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube einige haben die Frage nicht so richtig verstanden. Ich glaube, hier wurde die allgemeine Bedeutung gemeint und nicht der Wunsch eine weiteren Corona-Thread zu eröffnen.


    Sollte ich es falsch verstanden haben, sorry.

    Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. (Albert Einstein)
    Ich bin zu alt, um von der Angst vor dummen Menschen beherrscht zu werden. (Charlie Skinner)


  • Mmh, ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube einige haben die Frage nicht so richtig verstanden. Ich glaube, hier wurde die allgemeine Bedeutung gemeint und nicht der Wunsch eine weiteren Corona-Thread zu eröffnen.


    Sollte ich es falsch verstanden haben, sorry.



    Wer bestimmt eigentlich, wie eine Frage zu verstehen ist? Du? Du qualifizierst andere Beiträge ab, ohne eine eigene Meinung oder Idee kund zu tun. Schade.


    Corona bestimmt doch die gesellschaftliche Entwicklung im Moment. Dadurch tritt mein Interesse am Fußball weit hinter meinem Interesse an politischer Aktivität zurück - was in den letzten Jahren nicht der Fall war. Die Bedeutung des Fußballs wird kleiner, die des gesellschaftlichen und politischen Lebens wird größer. Eigentlich ganz einfach. Wir steuern gerade auf eine neuerliche Saisonunterbrechung zu, spätestens danach hat der Fußball keine Bedeutung mehr wie bisher.


    Das ist meine ganz persönliche Befindlichkeit. Und Ich werde mir bestimmt von dir nicht vorgeben lassen, was ich wozu an Meinung äußere. Corona zerstört gerade mein komplettes, gewohntes Leben. Und zu diesem gewohnten Leben gehört der Fußball mit einer großen Bedeutung für mich. Daran, an dieser großen Bedeutung, hätte sich ohne Testwahn, Maskenzwang und Einzelhaft für Altersheiminsassen und das große Angstrad, das viele Politiker aktuell drehen, nichts geändert. Aber bleib ruhig in deiner "Ich-will-keinen-Beitrag-mit-Corona-Welt", ist mir ziemlich egal.

    "Der spielt so, wie seine Frisur ist ..." TBG, 29.07.2020 ...

  • Wer bestimmt eigentlich, wie eine Frage zu verstehen ist? Du? Du qualifizierst andere Beiträge ab, ohne eine eigene Meinung oder Idee kund zu tun. Schade.


    Corona bestimmt doch die gesellschaftliche Entwicklung im Moment. Dadurch tritt mein Interesse am Fußball weit hinter meinem Interesse an politischer Aktivität zurück - was in den letzten Jahren nicht der Fall war. Die Bedeutung des Fußballs wird kleiner, die des gesellschaftlichen und politischen Lebens wird größer. Eigentlich ganz einfach. Wir steuern gerade auf eine neuerliche Saisonunterbrechung zu, spätestens danach hat der Fußball keine Bedeutung mehr wie bisher.


    Das ist meine ganz persönliche Befindlichkeit. Und Ich werde mir bestimmt von dir nicht vorgeben lassen, was ich wozu an Meinung äußere. Corona zerstört gerade mein komplettes, gewohntes Leben. Und zu diesem gewohnten Leben gehört der Fußball mit einer großen Bedeutung für mich. Daran, an dieser großen Bedeutung, hätte sich ohne Testwahn, Maskenzwang und Einzelhaft für Altersheiminsassen und das große Angstrad, das viele Politiker aktuell drehen, nichts geändert. Aber bleib ruhig in deiner "Ich-will-keinen-Beitrag-mit-Corona-Welt", ist mir ziemlich egal.


    Mmh. Ich habe geschrieben: "Ich glaube". Du kennst doch die Bedeutung von "ich glaube", oder? Ich habe weiter vorne geschrieben, das die Bedeutung nachgelassen hat (ausführliche Begründung meiner Meinung extra für dich weiter unten).


    Wobei ich das hier eigentlich differenzierter sehe. Denn der Fußball als solches, hat die selbe Bedeutung wie die, als ich noch Kind war. Sobald ich ein Ball sehe, möchte ich gegen Ball treten und kicken. Die Freude und der Spaß hat nicht nachgelassen. Aber ich (vorsichtig) glaube, dass das auch das nicht gemeint war, sondern die Entwicklung des Profifußball. Das lese ich aus den Beispielen heraus, Zitat: "Insbesondere an der Nationalmannschaft und dem bescheidenen Nations Cup". (beides hat meines Wissens recht wenig mit Corona zu tun). Schon mal extra dafür ein neuer Thread eröffnet wurde. Denn ein "Meinungen zu Coronamaßnahmen im Fußballgeschäft" Thread gibt es ja schon.


    Warum hat die Bedeutung des (Profi)Fußball nachgelassen: Korruption bei den Verbänden (hat nichts mit Corona zu tun), Explosion der Transfersummen (hat nichts mit Corona zu tun), Explosion der Kosten für Übertragungsrechte (hat nichts mit Corona zu tun), WM's in solch Staaten wie Russland oder/und Katar, hier auch besonders die Verlegung in den Winter (hat nichts mit Corona zu tun), das aufblähen einer EM, die dann über den kompletten Kontinent verteilt statt findet (hat nichts mit Corona zu tun), die Einführung von neuen (in meinen Augen sinnlosen) Wettbewerbe wie Nationsleague oder der dritte europäische Vereinswettbewerb (hat nichts mit Corona zu tun), die Zersplitterung eines Spieltages von Freitag bis Montag mit bis zu sechs Anstoßzeiten (hat nichts mit Corona zu tun). Allgemein die mediale Überhöhung des Fußballs. Sowohl die Quantität (es wird fast nur über Fußball berichtet) als auch Qualität von heuchlerisch bis zu heißer Luft. Würde fast (überspitzt) sagen, widert mich an (hat nichts mit Corona zu tun). Das man gezwungen wird, wenn man ein Wettbewerb (Bundesliga) am Fernseher schauen möchte, gezwungen wird zwei Abos abzuschließen (hat nichts mit Corona zu tun). Alles Gründe, die mir spontan einfallen, warum die Bedeutung des (Profi)fußball nachgelassen hat und wie du siehst, hat Corona Null Auswirkung darauf.


    Wenn du das alles gut findest/fandest, okay, und erst Corona deine Bedeutung/Sicht beeinflusst. Und wenn du mein Beitrag zu Ende gelesen hättest, hättest du gelesen das ich mich im Vorfeld sogar dafür schon entschuldige, wenn es jemand anders sieht.


    Okay, Corona zerstört gerade dein Leben. Meines nicht. Meiner Meinung nach Leben wir immer noch im Jahr 2020 und nicht im Jahr 0. Beeinträchtigung sicherlich, aber zerstören, nein. Aufgrund der oben aufgeführten Argumente würde ein Saisonabruch mich auch nicht treffen. Ich gebe gern zu, dass mich dieses ständige Corona ist Schuld auf die Eier geht. Und mich veranlasst hat, diesen Beitrag in einem Fußballforum bei dieser Frage zu schreiben. Und bin noch immer überzeugt, das diese Frage in einem Augen in einem Fußballforum eher allgemein gehalten war und nicht die Frage nach Einzelschicksale. Aber echt, manchmal nervt es nur noch. Arias bricht sich das Bein = böses Corona. Und dann bei jeden Spiel: "es sind Coronabedingt nur so viel Zuschauer (oder gar keine) da". Ja ich weiß es. Muss man mir nicht ständig sagen. Dieses ständige: Wenn Corona nicht wäre....". Ja Fuck, Corona ist aber da. Sicherlich ist es schade, das ich aktuell nicht die Möglichkeit habe ins Stadion zu gehen. Aber am Fernseher beeinträchtigt mich das weniger. Im Gegenteil, find es ganz interessant, das man teilweise das Coaching von der Linie mit kriegt. Wie beim letzten Spiel, wie Krüzen ständig Diaby gepusht hat. Wie Bosz öfters Bellarabi aufgefordert hat, schneller zu agieren.


    PS: Ich hatte vergessen zu erwähnen, wäre dies ein Musik-Forum würde meine Antwort etwas lauten. Es ist aber ein Fußball Forum.

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    2 Mal editiert, zuletzt von Tapeworm ()

  • Schade, dass die interessante Eingangsfrage spätestens ab Seite 2 mit der Auseinandersetzung von Santander und Tapeworm (wobei ich hier bei Tapeworm bin) wieder persönlich wird. Hatte mich ja zu der Eingangsfrage positioniert. Um es deutlicher zu machen...es gibt einige Aspekte, die mir den Spass und die Bedeutung am Fussball nehmen. Da ist erstmal die wahnsinnige Übersättigung. Früher (also richtig früher, als es nur ARD ZDF das dritte Programm gab), ich bin 1965 geboren, war man glücklich, wenn abends um 23.00 Uhr Ausschnitte von Europacupspielen gezeigt wurden, die Sportschau Samstags zeigte zwei bis drei Spiele, das war es. Und heute...gestern Pauli gegen Nürnberg, heute und morgen CL, Donnerstag der Bayer, Freitag-Montag Buli usw usw...Dauerbeschallung ohne Ende. Vor einiger Zeit hätte ich z.B. heute Rom gegen Dortmund geschaut, sicherlich eine interessante Partie.Ob ich es heute schaue...ich weiß es nicht...
    Seit 20 Jahren habe ich eine DK, seit Anfang/ Mitte der 90er verfolge ich den Bayer, viele große und kleine Änderungen für den aktiven Fan kamen (Holzhäusers Weinbude, bargeldloses Zahlen, Abschaffung vom geliebten DIN A4 Stadionmagazin, der McDo IM Stadion, die genialen Heizstrahler unterm Dach, das jährliche Vorverkaufschaos, als ich noch keine DK hatte und und und), aber ich bin immer gerne nach LEV gefahren. Obwohl in der Gesamtbetrachtung ergebnistechnisch die Enttäuschungen überwiegen (ok, es gab einige richtige Highlights, an die ich mich wirklich gerne erinnere...als wir die "Galaktischen" 2004 3-0 besiegten, 2011 die Siege gegen Chelsea und San Sebastian in der Nachspielzeit, der 5-1 Sieg an einem frühlingshaften Dienstagabend 2006 bei der Hertha in Berlin und einige mehr...aber auch herbe Enttäuschungen).
    Corona macht es nun, wie auch immer, anders. Privat berührt mich der Virus noch nicht, gesichertes Einkommen, keine Krankheitsfälle im Umfeld, Einschränkungen für mich akzeptabel. Der Stadionbesuch fehlt, die Planungen, wann die nächste Auswärtsfahrt ansteht, dieses ganze drum herum...das sind Gründe, weshalb z.Zt. der Fussball für MICH an Bedeutung verloren hat. Kommen dann noch so Spiele wie letzten Samstag vs. die Äußerungen von Top16 dazu, sieht es düster aus...
    Ich hoffe, wir kommen irgendwann gut aus dieser Coronakacke raus, es bleibt spannend, ob nicht sogar "Traditionsclubs" auf der Strecke bleiben.

  • Schade, dass die interessante Eingangsfrage spätestens ab Seite 2 mit der Auseinandersetzung von Santander und Tapeworm (wobei ich hier bei Tapeworm bin) wieder persönlich wird. Hatte mich ja zu der Eingangsfrage positioniert. Um es deutlicher zu machen...es gibt einige Aspekte, die mir den Spass und die Bedeutung am Fussball nehmen. Da ist erstmal die wahnsinnige Übersättigung. Früher (also richtig früher, als es nur ARD ZDF das dritte Programm gab), ich bin 1965 geboren, war man glücklich, wenn abends um 23.00 Uhr Ausschnitte von Europacupspielen gezeigt wurden, die Sportschau Samstags zeigte zwei bis drei Spiele, das war es. Und heute...gestern Pauli gegen Nürnberg, heute und morgen CL, Donnerstag der Bayer, Freitag-Montag Buli usw usw...Dauerbeschallung ohne Ende. Vor einiger Zeit hätte ich z.B. heute Rom gegen Dortmund geschaut, sicherlich eine interessante Partie.Ob ich es heute schaue...ich weiß es nicht...
    Seit 20 Jahren habe ich eine DK, seit Anfang/ Mitte der 90er verfolge ich den Bayer, viele große und kleine Änderungen für den aktiven Fan kamen (Holzhäusers Weinbude, bargeldloses Zahlen, Abschaffung vom geliebten DIN A4 Stadionmagazin, der McDo IM Stadion, die genialen Heizstrahler unterm Dach, das jährliche Vorverkaufschaos, als ich noch keine DK hatte und und und), aber ich bin immer gerne nach LEV gefahren. Obwohl in der Gesamtbetrachtung ergebnistechnisch die Enttäuschungen überwiegen (ok, es gab einige richtige Highlights, an die ich mich wirklich gerne erinnere...als wir die "Galaktischen" 2004 3-0 besiegten, 2011 die Siege gegen Chelsea und San Sebastian in der Nachspielzeit, der 5-1 Sieg an einem frühlingshaften Dienstagabend 2006 bei der Hertha in Berlin und einige mehr...aber auch herbe Enttäuschungen).
    Corona macht es nun, wie auch immer, anders. Privat berührt mich der Virus noch nicht, gesichertes Einkommen, keine Krankheitsfälle im Umfeld, Einschränkungen für mich akzeptabel. Der Stadionbesuch fehlt, die Planungen, wann die nächste Auswärtsfahrt ansteht, dieses ganze drum herum...das sind Gründe, weshalb z.Zt. der Fussball für MICH an Bedeutung verloren hat. Kommen dann noch so Spiele wie letzten Samstag vs. die Äußerungen von Top16 dazu, sieht es düster aus...
    Ich hoffe, wir kommen irgendwann gut aus dieser Coronakacke raus, es bleibt spannend, ob nicht sogar "Traditionsclubs" auf der Strecke bleiben.


    Sehr guter Beitrag! :bayerapplaus

  • Schade, dass die interessante Eingangsfrage spätestens ab Seite 2 mit der Auseinandersetzung von Santander und Tapeworm (wobei ich hier bei Tapeworm bin) wieder persönlich wird. Hatte mich ja zu der Eingangsfrage positioniert. Um es deutlicher zu machen...es gibt einige Aspekte, die mir den Spass und die Bedeutung am Fussball nehmen. Da ist erstmal die wahnsinnige Übersättigung. Früher (also richtig früher, als es nur ARD ZDF das dritte Programm gab), ich bin 1965 geboren, war man glücklich, wenn abends um 23.00 Uhr Ausschnitte von Europacupspielen gezeigt wurden, die Sportschau Samstags zeigte zwei bis drei Spiele, das war es. Und heute...gestern Pauli gegen Nürnberg, heute und morgen CL, Donnerstag der Bayer, Freitag-Montag Buli usw usw...Dauerbeschallung ohne Ende. Vor einiger Zeit hätte ich z.B. heute Rom gegen Dortmund geschaut, sicherlich eine interessante Partie.Ob ich es heute schaue...ich weiß es nicht...
    Seit 20 Jahren habe ich eine DK, seit Anfang/ Mitte der 90er verfolge ich den Bayer, viele große und kleine Änderungen für den aktiven Fan kamen (Holzhäusers Weinbude, bargeldloses Zahlen, Abschaffung vom geliebten DIN A4 Stadionmagazin, der McDo IM Stadion, die genialen Heizstrahler unterm Dach, das jährliche Vorverkaufschaos, als ich noch keine DK hatte und und und), aber ich bin immer gerne nach LEV gefahren. Obwohl in der Gesamtbetrachtung ergebnistechnisch die Enttäuschungen überwiegen (ok, es gab einige richtige Highlights, an die ich mich wirklich gerne erinnere...als wir die "Galaktischen" 2004 3-0 besiegten, 2011 die Siege gegen Chelsea und San Sebastian in der Nachspielzeit, der 5-1 Sieg an einem frühlingshaften Dienstagabend 2006 bei der Hertha in Berlin und einige mehr...aber auch herbe Enttäuschungen).
    Corona macht es nun, wie auch immer, anders. Privat berührt mich der Virus noch nicht, gesichertes Einkommen, keine Krankheitsfälle im Umfeld, Einschränkungen für mich akzeptabel. Der Stadionbesuch fehlt, die Planungen, wann die nächste Auswärtsfahrt ansteht, dieses ganze drum herum...das sind Gründe, weshalb z.Zt. der Fussball für MICH an Bedeutung verloren hat. Kommen dann noch so Spiele wie letzten Samstag vs. die Äußerungen von Top16 dazu, sieht es düster aus...
    Ich hoffe, wir kommen irgendwann gut aus dieser Coronakacke raus, es bleibt spannend, ob nicht sogar "Traditionsclubs" auf der Strecke bleiben.


    Bin da sehr bei Dir, nur schon einen Schritt weiter, wobei ich Dir gönne, dass dieser Dir erspart bleibt. Habe seit einiger Zeit keine DK mehr und inzswischen, nach 26 Jahren Premiere / Sky, gar kein Abo mehr. Und ich lebe sehr gut damit. Klar, schaue ich an Spieltagen regelmäßig auf den Ticker, aber ich richte nicht mehr meine ganze Freizeit auf Fussbaltermine aus. Tapeworm und Du haben viele Gründe dafür genannt, die ich überwiegend teile.


    Wenn Bayer früher verlor, war ich stundenlang nicht ansprechbar. Heute ist das eher eine Randnotiz...

  • Schade, dass die interessante Eingangsfrage spätestens ab Seite 2 mit der Auseinandersetzung von Santander und Tapeworm (wobei ich hier bei Tapeworm bin) wieder persönlich wird. Hatte mich ja zu der Eingangsfrage positioniert. Um es deutlicher zu machen...es gibt einige Aspekte, die mir den Spass und die Bedeutung am Fussball nehmen. Da ist erstmal die wahnsinnige Übersättigung. Früher (also richtig früher, als es nur ARD ZDF das dritte Programm gab), ich bin 1965 geboren, war man glücklich, wenn abends um 23.00 Uhr Ausschnitte von Europacupspielen gezeigt wurden, die Sportschau Samstags zeigte zwei bis drei Spiele, das war es. Und heute...gestern Pauli gegen Nürnberg, heute und morgen CL, Donnerstag der Bayer, Freitag-Montag Buli usw usw...Dauerbeschallung ohne Ende. Vor einiger Zeit hätte ich z.B. heute Rom gegen Dortmund geschaut, sicherlich eine interessante Partie.Ob ich es heute schaue...ich weiß es nicht...
    Seit 20 Jahren habe ich eine DK, seit Anfang/ Mitte der 90er verfolge ich den Bayer, viele große und kleine Änderungen für den aktiven Fan kamen (Holzhäusers Weinbude, bargeldloses Zahlen, Abschaffung vom geliebten DIN A4 Stadionmagazin, der McDo IM Stadion, die genialen Heizstrahler unterm Dach, das jährliche Vorverkaufschaos, als ich noch keine DK hatte und und und), aber ich bin immer gerne nach LEV gefahren. Obwohl in der Gesamtbetrachtung ergebnistechnisch die Enttäuschungen überwiegen (ok, es gab einige richtige Highlights, an die ich mich wirklich gerne erinnere...als wir die "Galaktischen" 2004 3-0 besiegten, 2011 die Siege gegen Chelsea und San Sebastian in der Nachspielzeit, der 5-1 Sieg an einem frühlingshaften Dienstagabend 2006 bei der Hertha in Berlin und einige mehr...aber auch herbe Enttäuschungen).
    Corona macht es nun, wie auch immer, anders. Privat berührt mich der Virus noch nicht, gesichertes Einkommen, keine Krankheitsfälle im Umfeld, Einschränkungen für mich akzeptabel. Der Stadionbesuch fehlt, die Planungen, wann die nächste Auswärtsfahrt ansteht, dieses ganze drum herum...das sind Gründe, weshalb z.Zt. der Fussball für MICH an Bedeutung verloren hat. Kommen dann noch so Spiele wie letzten Samstag vs. die Äußerungen von Top16 dazu, sieht es düster aus...
    Ich hoffe, wir kommen irgendwann gut aus dieser Coronakacke raus, es bleibt spannend, ob nicht sogar "Traditionsclubs" auf der Strecke bleiben.


    zu 1.) Ja das waren noch Zeiten. Mittwochs Nachmittags noch Training beim Jugendverein FC Britannia 08. Schnell nach Hause, weil die ARD ein Europapokalspiel übertrug. Damals die einzige Möglichkeit sich ein Spiel anschauen. Obwohl einem der Verein vielleicht nicht interessiert. Aber man war hungrig nach Live-Fussball.


    zu 2.) Was auch völlig okay ist. Nur bei mir hat sich der Fußball schon im Vorfeld so weit entfernt, das Corona da keine Auswirkung mehr auf mich hat. Wie ich schrieb, wäre es Musik-Forum, würde die Antwort anders lauten. Off-Topic Erklärung: Was bei dir die Auswärtsfahrten sind/waren, sind/waren bei mir Konzerte. Auch wenn es nicht mehr so viel waren wie früher, als ich noch jung, knackig und unabhängig war (locker bis zu 10 Konzerten im Monat, im Sommer Dynamo-Festival in Eindhoven, dazu später noch das Bizarre Festival oder PinkPop + diverses Einzelfesivals, Urlaub = Festivals), waren es doch monatlich noch um die 4-5 Konzerte. Und ich habe auch mehr Befürchtungen um Bands als Profi Fußballvereine. Denn ich bevorzuge ne Musikrichtung, wo die Musiker in der Regel durch Konzerten/Touren ihre Einnahmen generieren. Daher hält sich meine Befürchtung zu den Traditionsvereinen in Grenzen, denn...


    Zu 3.) Wenn es so weiter geht, werden wohl Vereine auf der Strecke bleiben. Und hier tut es mir auch für die Mitarbeiter (vom Bilanzbuchhalter bis zum Pförtner) leid. Spieler weniger, die finden nen Verein. Wird dann so sein, wie zu Zeiten vom Mauerfall.

    Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. (Albert Einstein)
    Ich bin zu alt, um von der Angst vor dummen Menschen beherrscht zu werden. (Charlie Skinner)

  • Mit Beginn der Pandemie und später der sehr frühen Wiederaufnahme des Spielbetriebs in Deutschland, habe ich komplett die emotionale Bindung zum Spiel und dem Verein verloren. Das war auch der Hauptgrund, warum ich hier nicht mehr geschrieben habe. Die ist seitdem auch nur teilweise zurückgekommen, was zum Teil an Corona liegt und zum Teil an den Abläufen in diesem Verein. Immer, wenn man denkt, der Bayer würde jetzt wirklich mal einen Schritt nach vorne machen, kommt ziemlich schnell die Ernüchterung hinterher. Ich hatte große Hoffnungen in Fernando Carro und seine Aussagen zu den Zielen waren wunderbar, doch dann kamen die Transferphase und Völler/Rolfes und alles ist futsch.


    Aus beruflichen Gründen darf/muss ich weiterhin extrem viele Fußballspiele gucken. Das Interesse ist inzwischen rein sportlicher Natur, emotional ist da nicht viel. Wie alle vermisse ich das Stadionerlebnis, Auswärtsfahrten, Fachsimpeln vor Ort, Schreien, Brüllen, Fluchen. Das erscheint gerade ziemlich weit weg und aufgrund der Pandemie auch ziemlich irrelevant. Ich hoffe, dass wir irgendwann auf diese Zeit zurückgucken und denken, dass es doch eigentlich gar nicht so schlimm war, aber trotzdem gut ist, dass es vorbei ist. Und hoffentlich wird uns der Verein irgendwann auch mal wieder einen Grund geben, leidenschaftlich Spiele zu gucken. Normalerweise würde ich es feiern, alle drei oder vier Tage den Bayer spielen sehen zu können. Aber im Moment fühlt es sich eher wie Pflichtprogramm an.


    Ob der Fußball insgesamt an Bedeutung in der Bevölkerung verloren hat, wird man nach der Pandemie sehen. Er hat die Chance, aus den Entwicklungen zu lernen, was die Bedeutung von Fans und Geld angeht.


  • Das trifft ziemlich genau meine Emotionen. Ich glaube allerdings, dass das auch etwas mit dem Alter zu tun hat. Als junger Mensch ist man einfach begeisterungsfähiger. Als Jahrgang 1984 hatte ich meinen Peak etwa 1993-2006. Danach nahm das sukzessive ab. Und ich erinnere mich daran, wie ich mich damals darüber gewundert habe, dass die ältere Generation zunehmend gleichgültig wird. Ich glaube das ist der normale Lauf der Dinge. Die heutigen Kinder aus meiner Familie sind genauso euphorisch wie ich vor 25 Jahren.


    Das geht mir genauso ... mein Sohn hält das alles irgendwie mit einer stoischen Geduld aus, die ich von mir nur von früher kannte. Um Nichts in der Welt würde er auf die Gelegenheit verzichten, ins Stadion zu kommen und Bayer 04 zu sehen. Ich war auch mal so, war in einer Saison 63 mal im Stadion (Bundesliga bis Oberliga) und noch mit Dauerkarte beim KEC, und hab noch selber gespielt.... diese Begeisterung, dieses Feuer ist weg.

  • Auf Strecke wird sich am und im Fussballgeschäft im wesentlichen nichts ändern. Ich habe erlebt, wie in den USA ganze Spielzeiten durch selbstverschuldete Lockouts ausgefallen sind oder deutlich verkürzt wurden. Also weil die Liga, Spieler, Besitzer sich nicht aufs Geld einigen konnten. Die Fans waren extrem stinkig, die Reaktionen und Äusserungen zur drohenden Bedeutungslosigkeit des Sports ähnelten denen hier im Forum. Wenige Wochen nachdem es wieder losging, war jedoch wieder alles beim Alten. Würde mich wundern, wenn es hier anders liefe.


    Nicht wundern würde es mich jedoch, wenn ab dem Frühjahr mehr Vereine in deutliche finanzielle Schieflagen geraten. Im Fussball und natürlich auch in den Sportarten die noch ehr von Zuschauereinnahmen abhängig sind, weil sie keine fetten Fernsehverträge haben.

  • @BigB...deine Ausführungen unterschreibe ich zu 100% sofort, sehr sehr gut formuliert!!!!!
    Lediglich der letzte Satz lässt Zweifel aufkommen. Der Fussball= die Vereine/Verbände= werden es nicht als Chance nutzen. Die verlorenen Einnahmen müssen reinkommen...wie auch immer...die Schere zwischen Arm und Reich (oder Gut und Böse) wird grösser werden. Und dabei werden einige auf der Strecke bleiben. Die jungen "Fans" werden es nicht anders kennenlernen, die fragen sich in vielleicht 10 Jahren "was, Schalke (oder nehme einen x-beliebigen anderen Verein) war mal in der Bundesliga????" Schau dir den Abstieg von Lautern, 1860, RWE, Rostock, Waldhof, Uerdingen.....an. Nur das Corona und die fehlenden Zuschauereinnahmen nun denen, die mit heißer Nadel gestrickt haben, in kurzer Zeit das Genick brechen kann. Bin gespannt, wie lange Dortmund die Verluste von 80.000 fehlenden Zuschauern alle 2 Wochen übersteht.
    So, genug Trübsal geblasen ;) Spannende Zeiten stehen uns bevor...

  • In den letzten Jahren hat sich die Bedeutung des Fußballes für mich schon etwas abgeändert. Ob es am "steigenden Alter" (dafür bin ich aber eigentlich noch zu jung) liegt oder an der emotionalen Entfernung...ich habe keine Ahnung.
    Aber ich habe schon vor Corona gemerkt, dass ich im Zweifel mal ein Termin zur Zeit der Spieltage hatte und mich das nicht so gestört hat wie früher. Gut, dass ich weniger im Stadion war hatte finanzielle und zeitliche Gründe, aber auch die wenigen Male wo ich dann da war, kam die Stimmung fast nie so auf wie vorher. Die Spiele waren fast schon langweilig, spielerisch nur naja, die Spieler haben sich selten zerissen und auch so. Die letzten Spiele, wo ich emotional voll dabei war war die Saison vor 4(?) Jahren in dem Dreh. Als das giftige Spiel gegen Atletico war (gegen Simeone) oder das Spiel gegen Rom und Stuttgart mit den kuriosen Verläufen, gegen Gladbach kurz vor Weihnachten sensationell gewonnen obwohl der Lauf eigentlich gegen uns war, das Playoff-Rückspiel gegen Lazio, der hart erkämpfte Punkt einmal gegen Bayern, wo sich jeder in jeden Schuss reingeworfen hat. Das Stadion war auch entsprechend dabei und es hat in Summe Spaß gemacht.


    Diese Saison hatte ich in der Rückrunde gegen Dortmund vor dem Tablet zwischen meiner Lernpause kurz vor meiner Prüfung diesen emotionalen Höhepunkt. Aber ich müsste schon überlegen, ob ich ansatzweise einen ähnlichen Moment diese Saison hatte. Nicht mal beim gewonnen Halbfinale gegen Saarbrücken. Und wenn ich mich im Vergleich zu meinem Gefühl damals 2009 erinnere...wie wir hupend und feiernd auf dem Rückweg durch diesen Tunnel gefahren sind zu diesem mittlerweile dämmlichen Fliegerlied...
    Ich bin Anfang der 2000er Jahre Bayer-Fan geworden. Mit etwas mehr als 10 Jahren. Erinnere mich noch damals an Unterhaching, das habe ich im Wohnzimmer per Videotext verfolgt. Da habe ich zum ersten Mal bewusst Notiz genommen und mein Interesse war geweckt. Spätestens 2004 war ich voll dabei. Weiß noch, wie ich beim Pokalfinale mitgezittert habe. Aber in dieser Zeit waren es auch einfach unfassbar geniale Spieler aus meiner Sicht gewesen. Richtige Charaktere. Für mich damals allen voran Berbo und Kirsten und Schneider. Dann aber auch Lucio, Juan, Placente, Kryznowek (?), Bastürk, Franca...dazu die Siege damals gegen Bayern (4:1?), mit diesem genialen Tor über Berbo und Franca...oder das Spiel gegen Madrid mit dem Kracher von Kryznowek und darauf die Woche glaube ich gegen Mainz verloren :D Als jemand, die selbst aktiv im Tor gespielt hat zu der Zeit habe ich damals sowohl Butt als auch Adler sehr gemocht. Das erste Spiel von Adler auf Schalke, wo er einfach jeden Ball irgendwie gehalten hat war einfach wahnsinn. Aber auch das 7:4 gegen Schalke war ein wahnsinns Spiel, obwohl man verloren hat.


    Um 2010 +/- war ich so oft auch unterwegs, auch auswärts, und habe mir so viele Spiele gerne angeschaut. Auch da so viele tolle Erlebnisse gehabt. Sei es die Auswärtsspiele in Hamburg :D , Derbysiege in Köln :D, Tolle Stimmung in Bochum, Eiseskälte und Niederlage in Freiburg :LEV7 , die bittere Niederlage in Berlin und der Schmerz den Bremern beim feiern zuzusehen :LEV15 .Aber auch in jüngerer Vergangenheit. Der Sieg im Wembley war einmalig, für mich auch das Spiel in Rom an meinem Geburtstag damals ein tolles Erlebnis. Wie ich damals für diese beiden Spiele alle Hebel in Bewegung gesetzt habe, damit es finanziell irgendwie passt.
    Die letzten beiden Saisons bin ich nicht einmal auswärts gefahren. Aber auch kein Verlangen dazu gehabt. Momentan spielen die Jungs seit 3/4 Saisons eher mau, wenig emotionale Spiele dabei, aber hauptsache nach dem Spiel Fotos von tollen Autos oder toller Kleidung auf Instagram posten. Die müssen nicht die Sterne vom Himmel spielen und jedes Spiel gewinnen, wer das erwartet sollte Richtung Süden abwandern, aber der Wille sollte vorhanden sein. Typen auf dem Platz stehen. Man schaue mal nur nach Frankfurt, wie die in der EL gekämpft haben.


    In den letzten Jahren hatte ich immer mal wieder Hoffnung auf Besserung, eine gute Saison und ich dachte mir: ok, wenn die Automatismen nun greifen mit 1,2 guten neuen können wir richtig vorne angreifen...nichts. Diese Saison und teilweise auch letzte Saison eher enttäuschend auf dem Transfermarkt. Die Spieler spielen teils egoistisch (Diaby) oder einfach eher schlecht.
    Aber auch generell hat mein Interesse nachgelassen. Gab Zeiten, da habe ich immer Sportschau und Sportstudio geschaut. Aber nun mache ich das nur, wenn ich mal Zeit und nichts besseres zu tun habe. Einige Spiele interessieren mich gar nicht, dann kommt die langeweile hinzu, weil Bayern Dauer-Meister wird aber die Alternativen noch schlimmer sind...Es ist quasi klar, dass jede Saison Bayern, Dortmund und Leipzig Platz 1-3 haben, danach wir, Gladbach, Wob, Hoffenheim und X um die restlichen Plätze kämpfen. Lediglich im Keller herrscht Spannung. Wünsche mir auch nicht, dass Schalke absteigt oder auch Köln. Lieber den viele schlechte Spiele "gönnen", aber am Ende drinnen bleiben. Auch der HSV kann gerne zurück, obwohl ich es immer sehr amüsant fand, wenn sie es wieder versaut haben. Aber ein Spiel Hamburg gegen Schalke gucke ich mir lieber an als zum Beispiel Hoffenheim gegen Wob oder Mainz oder so.


    Von der Nationalmannschaft ganz zu Schweigen. Eigentlich schon das ganze Jahrzehnt nicht wirklich "Fan", bis auf 2014. Vorher dem Schweinsteiger nie wirklich gemocht, aber wie er sich im Finale zerissen hat war genial. Das werde ich wohl nie vergessen.


    Aber Löw und viele teile der Mannschaft passen gar nicht. Schlimm anzusehen, Löw total stur und arrogant. Obwohl Material da sein sollte für vernünftige Spiele. Aber die emtotionale Bindung kommt nicht auf. Ich erinnere mich noch an 2002, wie ich das geschaut habe und danach geheult habe, oder auch 2006 wo ich mitgefiebert habe und total traurig war. Selbst 2008 und 2010 war ich noch traurig...aber 2018 total emotionslos. Dazu diese unsinnigen Nations League.


    Cl ist insofern langweilig geworden teilweise, weil es fast immer die gleichen sind. Vorletzte Saison war toll, als Liverpool, Tottenham und Ajax im Halbfinale waren. Konnte mich nicht entscheiden, wem von den 3en ich es mehr gönne. Aber es gibt zu selten mal wirkliche Überraschungen, weil die großen Teams einfach viel zu viel Geld im Vergleich zu den "normalen" verdienen. Dazu Teams wie City oder PSG. Sehr viele auf dem Platz unsymphatische Spieler (Neymar, Ramos). Wobei ich Ramos, wenn man seine Fouls mal auf Seite lässt, seinen Siegeswillen hoch anrechne. Ich schaue es mir zwar an, da ab und an schon mal nette Spiele zum anschauen dabei sind, aber auch die CL hat vor Jahren mal mehr Spaß gemacht.
    Lange Rede gar kein Sinn, viele Kleinigkeiten in Summe ergeben (enorme Gehälter, Zerstückelung, Bayer "Enttäuschung", fehlende Typen, aber zeitgleich "Typ" Neymar), dass ich nicht mehr so dabei bin wie früher. Unabhängig von Corona, wenn überhaupt verstärkt Corona diese Grundstimmung nur. Und ähnliches beobachte ich bei anderen Leuten.

  • Ich bin inzwischen 34 und verfolge auch nur noch den Bayer. Es gab mal Zeiten – so um die 20 rum – da habe ich mir wirklich alles bei Sky reingezogen, natürlich zusätzlich zu den Besuchen im Stadion. Inzwischen ist die eigene Familie da, ist der Fokus doch deutlich kleiner geworden.


    Ich fahre immer noch sehr gern ins Stadion – dieses Erlebnis mit meinem Vater bei Heimspielen (wir haben seit 1998 unsere Dauerkarten) oder mit Freunden bei Auswärtsspielen ist unvergleichbar mit jedem anderen Hobby. Aktuell fehlt das natürlich komplett, was einen schon etwas runterzieht. Ich habe mir kürzlich erst die Bilder von unserem Trip nach Berlin im Februar angeschaut… Mann, war das eine coole Auswärtsfahrt. Und jetzt fühlt es sich an, als wäre das schon 5 Jahre her…


    Abseits von Leverkusen ist das Interesse aber echt verschwindend gering geworden. Gruppenspiele der CL / EL, andere Bundesligaspiele oder auch Länderspiele ignoriere ich inzwischen ganz bewusst. Selbst wenn mal nichts anderes ansteht und ich Zeit hätte – nach 10 Minuten wird mir das einfach zu langweilig und ich mach lieber die Playstation an. Das CL-Finale hab ich mir dann schon angesehen, aber ob jetzt der eine Geld-Schweine-Club oder der andere Geld-Schweine-Club gewinnt – das hat mich insgesamt doch ziemlich kalt gelassen.


    Deswegen: ja, das Interesse am Profifussball allgemein ist bei mir definitiv weniger geworden. Fussball selbst liebe ich aber nach wie vor. Und anstatt Sky, DAZN usw. das Geld in den Rachen zu werfen, gehe ich lieber zum Landesligisten um die Ecke und schau mir dort ganz entspannt das eine oder andere Spiel an. Das ist deutlich günstiger, als Laie sieht man spielerisch kaum einen Unterschied und macht insgesamt einfach viel mehr Spaß. Von daher auch mein Tipp an alle, denen das Fussball-Business auf die Nerven geht: Schaut euch doch mal ein Spiel bei einem Amateur-Club in Eurer Nähe an!

  • Mmh. Ich habe geschrieben: "Ich glaube". Du kennst doch die Bedeutung von "ich glaube", oder? Ich habe weiter vorne geschrieben, das die Bedeutung nachgelassen hat (ausführliche Begründung meiner Meinung extra für dich weiter unten).


    Wobei ich das hier eigentlich differenzierter sehe. Denn der Fußball als solches, hat die selbe Bedeutung wie die, als ich noch Kind war. Sobald ich ein Ball sehe, möchte ich gegen Ball treten und kicken. Die Freude und der Spaß hat nicht nachgelassen. Aber ich (vorsichtig) glaube, dass das auch das nicht gemeint war, sondern die Entwicklung des Profifußball. Das lese ich aus den Beispielen heraus, Zitat: "Insbesondere an der Nationalmannschaft und dem bescheidenen Nations Cup". (beides hat meines Wissens recht wenig mit Corona zu tun). Schon mal extra dafür ein neuer Thread eröffnet wurde. Denn ein "Meinungen zu Coronamaßnahmen im Fußballgeschäft" Thread gibt es ja schon.


    Warum hat die Bedeutung des (Profi)Fußball nachgelassen: Korruption bei den Verbänden (hat nichts mit Corona zu tun), Explosion der Transfersummen (hat nichts mit Corona zu tun), Explosion der Kosten für Übertragungsrechte (hat nichts mit Corona zu tun), WM's in solch Staaten wie Russland oder/und Katar, hier auch besonders die Verlegung in den Winter (hat nichts mit Corona zu tun), das aufblähen einer EM, die dann über den kompletten Kontinent verteilt statt findet (hat nichts mit Corona zu tun), die Einführung von neuen (in meinen Augen sinnlosen) Wettbewerbe wie Nationsleague oder der dritte europäische Vereinswettbewerb (hat nichts mit Corona zu tun), die Zersplitterung eines Spieltages von Freitag bis Montag mit bis zu sechs Anstoßzeiten (hat nichts mit Corona zu tun). Allgemein die mediale Überhöhung des Fußballs. Sowohl die Quantität (es wird fast nur über Fußball berichtet) als auch Qualität von heuchlerisch bis zu heißer Luft. Würde fast (überspitzt) sagen, widert mich an (hat nichts mit Corona zu tun). Das man gezwungen wird, wenn man ein Wettbewerb (Bundesliga) am Fernseher schauen möchte, gezwungen wird zwei Abos abzuschließen (hat nichts mit Corona zu tun). Alles Gründe, die mir spontan einfallen, warum die Bedeutung des (Profi)fußball nachgelassen hat und wie du siehst, hat Corona Null Auswirkung darauf.


    Wenn du das alles gut findest/fandest, okay, und erst Corona deine Bedeutung/Sicht beeinflusst. Und wenn du mein Beitrag zu Ende gelesen hättest, hättest du gelesen das ich mich im Vorfeld sogar dafür schon entschuldige, wenn es jemand anders sieht.


    Okay, Corona zerstört gerade dein Leben. Meines nicht. Meiner Meinung nach Leben wir immer noch im Jahr 2020 und nicht im Jahr 0. Beeinträchtigung sicherlich, aber zerstören, nein. Aufgrund der oben aufgeführten Argumente würde ein Saisonabruch mich auch nicht treffen. Ich gebe gern zu, dass mich dieses ständige Corona ist Schuld auf die Eier geht. Und mich veranlasst hat, diesen Beitrag in einem Fußballforum bei dieser Frage zu schreiben. Und bin noch immer überzeugt, das diese Frage in einem Augen in einem Fußballforum eher allgemein gehalten war und nicht die Frage nach Einzelschicksale. Aber echt, manchmal nervt es nur noch. Arias bricht sich das Bein = böses Corona. Und dann bei jeden Spiel: "es sind Coronabedingt nur so viel Zuschauer (oder gar keine) da". Ja ich weiß es. Muss man mir nicht ständig sagen. Dieses ständige: Wenn Corona nicht wäre....". Ja Fuck, Corona ist aber da. Sicherlich ist es schade, das ich aktuell nicht die Möglichkeit habe ins Stadion zu gehen. Aber am Fernseher beeinträchtigt mich das weniger. Im Gegenteil, find es ganz interessant, das man teilweise das Coaching von der Linie mit kriegt. Wie beim letzten Spiel, wie Krüzen ständig Diaby gepusht hat. Wie Bosz öfters Bellarabi aufgefordert hat, schneller zu agieren.


    PS: Ich hatte vergessen zu erwähnen, wäre dies ein Musik-Forum würde meine Antwort etwas lauten. Es ist aber ein Fußball Forum.


    Danke für die ausführliche Antwort. So wünsche ich mir das :), so macht mir das Ganze Spaß. ... Und jetzt ist genau der Punkt erreicht, wo ich lieber mit dir bei einem Bier (oder Cola oder Wasser) labern würde, als auch nur eine Zeile weiter zu tippen. Denn alles, was du als störend empfunden hast, hat mich NULL belastet. Normale Entwicklung. Alles, was du als Null belastend beschreibst, macht mir zu schaffen. - Das kann ich respektieren und zum Glück sieht es ja im realen Leben genau so aus.


    Ich hoffe, dass irgendwann wieder vieles in geregelte Bahnen läuft - u.a. auch die abnormalen Summen im Profifußball.


    Schönen Abend!

    "Der spielt so, wie seine Frisur ist ..." TBG, 29.07.2020 ...

  • Schade, dass die interessante Eingangsfrage spätestens ab Seite 2 mit der Auseinandersetzung von Santander und Tapeworm (wobei ich hier bei Tapeworm bin) wieder persönlich wird. Hatte mich ja zu der Eingangsfrage positioniert. Um es deutlicher zu machen...es gibt einige Aspekte, die mir den Spass und die Bedeutung am Fussball nehmen. Da ist erstmal die wahnsinnige Übersättigung. Früher (also richtig früher, als es nur ARD ZDF das dritte Programm gab), ich bin 1965 geboren, war man glücklich, wenn abends um 23.00 Uhr Ausschnitte von Europacupspielen gezeigt wurden, die Sportschau Samstags zeigte zwei bis drei Spiele, das war es. Und heute...gestern Pauli gegen Nürnberg, heute und morgen CL, Donnerstag der Bayer, Freitag-Montag Buli usw usw...Dauerbeschallung ohne Ende. Vor einiger Zeit hätte ich z.B. heute Rom gegen Dortmund geschaut, sicherlich eine interessante Partie.Ob ich es heute schaue...ich weiß es nicht...
    Seit 20 Jahren habe ich eine DK, seit Anfang/ Mitte der 90er verfolge ich den Bayer, viele große und kleine Änderungen für den aktiven Fan kamen (Holzhäusers Weinbude, bargeldloses Zahlen, Abschaffung vom geliebten DIN A4 Stadionmagazin, der McDo IM Stadion, die genialen Heizstrahler unterm Dach, das jährliche Vorverkaufschaos, als ich noch keine DK hatte und und und), aber ich bin immer gerne nach LEV gefahren. Obwohl in der Gesamtbetrachtung ergebnistechnisch die Enttäuschungen überwiegen (ok, es gab einige richtige Highlights, an die ich mich wirklich gerne erinnere...als wir die "Galaktischen" 2004 3-0 besiegten, 2011 die Siege gegen Chelsea und San Sebastian in der Nachspielzeit, der 5-1 Sieg an einem frühlingshaften Dienstagabend 2006 bei der Hertha in Berlin und einige mehr...aber auch herbe Enttäuschungen).
    Corona macht es nun, wie auch immer, anders. Privat berührt mich der Virus noch nicht, gesichertes Einkommen, keine Krankheitsfälle im Umfeld, Einschränkungen für mich akzeptabel. Der Stadionbesuch fehlt, die Planungen, wann die nächste Auswärtsfahrt ansteht, dieses ganze drum herum...das sind Gründe, weshalb z.Zt. der Fussball für MICH an Bedeutung verloren hat. Kommen dann noch so Spiele wie letzten Samstag vs. die Äußerungen von Top16 dazu, sieht es düster aus...
    Ich hoffe, wir kommen irgendwann gut aus dieser Coronakacke raus, es bleibt spannend, ob nicht sogar "Traditionsclubs" auf der Strecke bleiben.


    Komisch, wenn mal ein bisschen schärfer diskutiert wird, kommt gleich die Polizei :) ... Mach dir mal keine Sorgen, Tapeworm ist ein knorke Typ und wir beharken uns schon so lange, ich glaube nicht, dass das einen von uns umhaut oder gar persönlich angreift. Und: sowohl er als auch ich können uns - glaube ich - ganz gut wehren, wenn es nötig ist :D ...


    Da ich nur vier Jahre jünger bin als du, kann ich dir in ganz vielem nachfühlen und zustimmen und schon wären wir drei in der Bierrunde, Chancentod und TBG hätte ich auch gerne noch dabei ... und einige andere mehr.

    "Der spielt so, wie seine Frisur ist ..." TBG, 29.07.2020 ...