In Berlin bei der Hertha geht es doch schon seit über 10 Jahren drunter und drüber. Also zumindest die Erkenntnis von Windhorst ist für mich überraschender als der Werdegang von Hertha selbst.
Janz Berlin is eene Wolke.
Aber aus dem Fußball ist die Luft raus, und das längst nicht nur in Berlin.
Nur 2 der 20 deutschen Großstädte mit mehr als 300.000 Einwohnern haben es fertiggebracht, einen Profifußball-Standort zu etablieren, dessen Team nicht nur vor der Jahrtausendwende mehr oder weniger regelmäßig im oberen Tabellendrittel der Bundesliga mitgemischt hat, sondern auch über die Jahrtausenwende hinaus weiterhin und nachhaltig oben mitmischt:
München und Dortmund.
Es ist nachvollziehbar, dass nachrangige Ü-300.000-Großstädte wie Duisburg, Bochum, Wuppertal, Bielefeld, Bonn oder Münster es gegen die Konkurrenz wesentlich größerer Städte naturgemäß schwer haben, einen dauerhaft um die Europacup-Plätze mitspielenden Verein vorweisen zu können.
Weshalb die in noch kleineren Städten diesbezüglich erbrachten Leistungen als um so erstaunlicher und lobenswerter zu gelten haben.
Als Inbegriff des totalen Versagens hingegen muss das Bild gebrandmarkt werden, welches sowohl die drei großen Millionenstädte Berlin, Hamburg und Köln, als auch die Ü-500.000-Metropolen Frankfurt, Stuttgart, Düsseldorf, Essen, Bremen, Dresden, Hannover und Nürnberg abgeben:
Nicht eine einzige von ihnen kann einen Europacup-Anwärter vorweisen, der diesen Anspruch in den zwei Jahrzehnten nach der Jahrtausenwende hätte stetig und nachhaltig untermauern können.
Dies muss umso mehr schmerzen, als die Ü-500.000-Stadt Leipzig unbeirrt ein fußballerisches Niveau aus dem Boden stampft, welches die Phalanx der Versager gerne (gehabt) hätte.
Diese Metropolen.
Mit ihren einst großen Mannschaften und verstaubten Titelsammlungen aus längst vergangenen Jahrzehnten.
Mit ihren schier unbegrenzten und beneidenswerten wirtschaftlichen und infrastrukturellen Ressourcen.
Welche ihnen eigentlich alle Türen öffnen müssten, die dauerhaft erfolgreichen Fußball garantieren.
In den Metropolen Englands fluppt das.
In denen Italiens ebenso.
In denen Spaniens dito.
Nicht so in den Metropolen unserer doch einwohnerstärksten unter den großen europäischen Fußball-Nationen.
Warum nicht?
Was zum Kuckuck ist hier eigentlich los?
Die Saturiertheit und träge machende Arroganz des teutonischen Wohlstandes?