Wiederherstellung der staatlichen Souveränität der Ukraine in den Grenzen von 1991: FIFA, UEFA, DFB und Vereine in der Zwickmühle

  • A) das und B) was ist Wohlstand? Bzw wer definiert Wohlstand? Gab da mal ne interessante Doku in der ARD, wie unterschiedlich Wohlstand in Europa ist. Während der rumänische Mercedes Facharbeiter davon träumt, sich ein neues Auto zu leisten, jammert die deutsche Familie (Einfamilienhaus, zwei Autos) das alles so teuer sei und der dritte Urlaub wohl nicht machbar ist.


    BTW der Wohlstand in Europa beruht teilweise auch auf Ausbeutung der Entwicklungsländer. Nicht immer, ist der Ami der Böse...

    In der Tat. Mir gefällt aber diese Rhetorik: "der Ammi" oder "die Russen" überhaupt nicht, denn es gibt nicht DEN Amerikaner und Russland ist von seiner Bevölkerung her auch kein homogener Staat. Zudem finde ich es erstaunlich, dass man glauben kann, dass es für alles einen "wahren Grund" gibt - als wäre die Welt so einfach.

  • die Welt ist auch einfach. Es gibt die Völker, die eigentlich friedlich leben wollen. Es gibt die herrschenden Klassen, die nach Macht und Einfluß streben und die Völker dahingehend beeinflußen. In der Ukraine treffen jetzt diese Bestrebungen aufeinander, ganz neutral formuliert. Hier geht es um geopolitische Machtverhältnisse und nichts anderes. Von der einen Seite wurde die Ukraine seit Jahren aufgerüstet nachdem ein Regime Change vorgenommen wurde und von der anderen Seite will man seine angeblichen Minderheiten schützen. Hier gibt es keine Wohltäter, von beiden Seiten nicht. Das Leben ist kein Disney Film mit Gut und Böse.


    Das Einfache an der Sache ist: Die Völker sind immer die Opfer bei Machtkämpfen der Eliten, welche einfach den Hals niemals voll bekommen werden. Der einfache Russe oder Ammi oder sonstwer verliert dabei nur. So lange sich Menschen vor den Karren spannen lassen, wird es auch solche Kriege geben.

  • In der Tat. Mir gefällt aber diese Rhetorik: "der Ammi" oder "die Russen" überhaupt nicht, denn es gibt nicht DEN Amerikaner und Russland ist von seiner Bevölkerung her auch kein homogener Staat. Zudem finde ich es erstaunlich, dass man glauben kann, dass es für alles einen "wahren Grund" gibt - als wäre die Welt so einfach.

    Jap, aber ich sach mal so, der "einfache" Mensch braucht diese Rhetorik. Der Ami, der Russe, Team Freiheit, Team Vorsicht, der Mensch klassifiziert gerne. Dabei, der in Leverkusen wohnt; wird feststellen das es sogar nicht den Leverkusener gibt. Der eine fährt mit LEV Nummernschild rum, während der Andere ach so stolz auf sein OP-Kennzeichen ist.


    Ach die Welt könnte so einfach sein, wenn man sich nur dem Club of Rome Report "Die Grenzen des Wachstums" zu Herzen genommen hätte. Aber wie sagte einst Agent Smith im Film Matrix: ""Es fiel mir auf, als ich versuchte eure Spezies zu klassifizieren. Ihr seid im eigentlichen Sinne keine richtigen Säugetiere! Jedwede Art von Säugern auf diesen Planeten entwickelt instinktiv ein natürliches Gleichgewicht mit ihrer Umgebung. Ihr Menschen aber tut dies nicht. Ihr zieht in ein bestimmtes Gebiet und vermehrt euch bis alle natürlichen Ressourcen erschöpft sind. Und der einzige Weg zu überleben ist die Ausbreitung auf ein anderes Gebiet. Es gibt noch einen Organismus auf diesen Planeten der genauso verfährt. Wissen sie welcher? Das Virus! Der Mensch ist eine Krankheit, das Geschwür dieses Planeten. Ihr seid wie die Pest."

    Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. (Albert Einstein)
    Ich bin zu alt, um von der Angst vor dummen Menschen beherrscht zu werden. (Charlie Skinner)

  • die Welt ist auch einfach. Es gibt die Völker, die eigentlich friedlich leben wollen. Es gibt die herrschenden Klassen, die nach Macht und Einfluß streben und die Völker dahingehend beeinflußen. In der Ukraine treffen jetzt diese Bestrebungen aufeinander, ganz neutral formuliert. Hier geht es um geopolitische Machtverhältnisse und nichts anderes. Von der einen Seite wurde die Ukraine seit Jahren aufgerüstet nachdem ein Regime Change vorgenommen wurde und von der anderen Seite will man seine angeblichen Minderheiten schützen. Hier gibt es keine Wohltäter, von beiden Seiten nicht. Das Leben ist kein Disney Film mit Gut und Böse.


    Das Einfache an der Sache ist: Die Völker sind immer die Opfer bei Machtkämpfen der Eliten, welche einfach den Hals niemals voll bekommen werden. Der einfache Russe oder Ammi oder sonstwer verliert dabei nur. So lange sich Menschen vor den Karren spannen lassen, wird es auch solche Kriege geben.

    Meine Hypothese ist, dass ALLE Völker in Frieden leben wollen. In der Tat gibt es immer Bestrebungen einzelner, die Macht und Einfluß vergrößern wollen - die einen vielleicht aus wirtschaftlichen Interessen, die anderen evtl. eher aus nationalistischen Gründen, was unter dem Strich vielleicht nicht den Unterschied macht. Die Wahl der Mittel, finde ich hingegen beachtenswert.


    Mit sind bislang keine eindeutigen Beweise dafür bekannt, dass eine Veränderung des Regimes in der Ukraine von außen vorgenommen wurde. Ich halte das für möglich, so wie ich es für möglich halte, dass dies vom Volk ausging und dann von außen befeuert wurde, oder dass es komplett von der Bevölkerung ausging. Immerhin haben die Wahlen in der Ukraine einen "Comedian" an die Macht gebracht und das "Establishment" abgewählt. Das finde ich durchaus beachtenswert und halte es in Ländern wie Rußland oder Weißrußland für unmöglich.


    Was die Aufrüstung angeht: Wenn ich mir die militärischen Auseinandersetzungen Rußlands mit Nachbarstaaten der vergangenen Jahrzehnte ansehe, dann noch berücksichtige was auf der Krim passierte und die in Texten und Reden formulierten Gedanken und Wünsche eines Wladimir Wladimirowitsch Putin hinsichtlich der sowjetischen Geschichte und Zukunft angehört habe ... ich kann es nachvollziehen, dass man sich aufrüstet und die Waffen nicht unbedingt in dem Land erwirbt, dass mir ein Existenzrecht absprechen möchte. Hinzu kommen dann sicherlich noch die wirtschaftlichen Interessen anderer Staaten.


    Meiner Meinung nach geht es aber in diesem Konflikt aber weder um eine NATO-Osterweiterung, noch um eine akute Bedrohungslage oder die Unterdrückung einer Minderheit im Donbas oder die Frage ob die Ukraine ein Existenzrecht hat (die Begründungen von Seiten der Kremelführung variierten ja im Laufe der Monate). Vielmehr befürchte ich, dass sich jemand in die Geschichtsbücher schreiben möchte und ureigenste und persönliche Interessen verfolgt. Was aber schlußendlich egal ist, denn - und da gebe ich dir recht - der einfache Bürger zahlt bei derartigen Konflikten immer die Zeche.

  • der Regime Change 2014 in der Ukraine ist keine Theorie sondern Fakt. Das machen die Amis auf der ganzen Welt: Venezuela, Lybien, Irak, Ukraine uvm.

    Wen es interessiert: "ukraine on fire" von Oliver Stone anschauen, gibt es auch auf youtube.


    Und nein, das machen natürlich nicht die "normalen" Amis, da leben die meisten von paycheck zu paycheck. Das machen die Eliten die dahinter stehen und für die die NATO nur Mittel zum Zweck ist um Macht auszubauen. "Verteidigungsbündnis" ist ein großer Witz als Name.


    Und nein, Russland ist nicht besser und will auch für sich die größtmögliche Macht und Ausbreitung.


    Bitte auch nicht vergessen, dass dort seitdem Regime Change Krieg herrscht. Komisch dass der uns plötzlich so interessiert. Vielleicht weil jetzt die falschen sterben?

  • Sorry, aber Fakt ist das selbst bei Oliver Stone nicht, sondern eine These - für mich eine steile dazu. Diese basiert auf drei Säulen:


    1. Die Gründung von drei Fernsehkanälen NACH dem Maidan


    2. Dem Telefonmitschnitt zwischen Victoria Nuland, im Dienst des US-Amerikanischen Außenministers und dem US-Amerikanischen Botschafter in der Ukraine, Geoffrey Pyatt


    3. Das Wahlergebnis des Referendums über den Status der Krim, das als gefälscht gelten solle


    Nur das Gespräch zwischen Nuland und Pyatt kann als Fakt im Vorfeld gelten. Die Gründung der Fersehkanäle NACH dem Maidan und das Anzweifeln des Wahlergebnisses auf der Krim sind bestenfalls Indizien. Russland wird in dieser Dokumentation als friedliebend und defensiv beschrieben. Wiktor Janukowytsch und Wladimir Putin sind in meinen Augen nie friedliebend gewesen, werden aber in der Doku und durch die Interviews so dargestellt. Hier möchte ich mal erneut darauf hinweisen, was so im Vorfeld des Maidan so alles von russischer Seite militärisch passiert ist:

    1991–1992 Georgisch-Südossetischen Krieg
    1992: Nordossetien
    1992: Transnistrien-Konflikt
    1992–1997: Tadschikistan
    1992–1993: Georgisch-Abchasischen Krieg
    1994–1996: Erster Tschetschenienkrieg
    1999–2009: Zweiter Tschetschenienkrieg
    1999: Dagestankrieg
    2008: Militäreinsatz im Kaukasuskrieg auf der Seite südossetischer Rebellen
    2014: Invasion und nachfolgende Annexion der Krim
    Seit 2014: Unterstützung der prorussischen Kräfte im Krieg in der Ostukraine


    Russland fand immer einen Grund für einen militärischen Konflikt. Was darf es denn dieses Mal sein? Eine reiche Auswahl hat uns ja der Kremel im Abstand von einigen Tagen geliefert


    - Genozid an russisch stämmigen Bürgern im Donbas

    - die Ukraine hat an biologischen Waffen gearbeitet

    - die Ukraine hat kein Existenzrecht, weil es immer zu Russland gehörte

    - die NATO Osterweiterung

    - der Eintritt der Ukraine in die EU

    - Entnazifizierung


    Ich mag hier nicht den von Oliver Stone gezeichneten Wladimir Putin erkennen. Wir könnten auch stundenlang über Wiktor Janukowytsch diskutieren, nur einen noblen, ehrenwerten Mann kann man aus ihm nicht mehr machen - da könnte man mal bei Wiktor Juschtschenko nachfragen. Huch, da wird doch zufällig ein Gegenspieler Russlands vergiftet ... na sowas, das ist bestimmt Zufall, kommt ja sowas von selten vor.


    Mit dem Begriff "Eliten" kann ich gar nichts anfangen, diese scheinbar gut organisierte und vernetzte Gruppe von was auch immer herrscht ja scheinbar in jedem Land. "Die da oben" - "wir die Kleinen" ... komischer Weise werden diese Begriffe nur von denen verwendet, die zwar alles durchschauen, aber sich selten engagieren und Veränderungen antreiben ... ausser verbal in diversen Foren und anderen sozialen Medien. Es würde mich wundern wenn eine "Elite", die aus mehr als 1000 Personen bestehen muss und aus unterschiedlichen Ländern kommt, sich auf Dauer einigen könnte und das Ganze so toll geheim hält, dass nur die ganz, ganz schlauen Normalbürger das durchschauen. Der Rest besteht ja eh nur aus Schlafschafen.


    Fakt für mich ist: Es wird immer Leute geben, die mehr Geld haben als ich, mehr verdienen, mehr Einfluss haben. Das ist im Großen so, das ist im Kleinen so (z. B. Arbeitsstelle). Wenn man etwas ändern möchte, dann raus aus der Komfortzone und rein in aktives Engagement - im Kleinen (Betriebsrat, Gewerkschaft) oder im Großen (Politik, Verbände, Organisationen).


    Und hinsichtlich deines letzten Satzes: Es geistern immer Zahlen von durch Ukrainer getöteten russisch stämmigen Bürgern im Donbas durch den Raum. Wollen und können wir hier wirklich zählen? Wurde im Donbas nur in eine Richtung geschossen? Und da fange ich gar nicht erst mit MH17 an. Fakt ist: es sterben immer die Falschen, ganz einfach aus dem Grund, weil es die Richtigen nicht gibt.

  • Axl und Merkwuerden


    Nur zum Verständnis, um eure Diskussion einzuordnen. Oliver Stone?!? Handelt es sich um den Oliver Stone, der den Autokraten-Porno "Putin-Interviews" gemacht hat?

    Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. (Albert Einstein)
    Ich bin zu alt, um von der Angst vor dummen Menschen beherrscht zu werden. (Charlie Skinner)

  • Nur zum Verständnis, um eure Diskussion einzuordnen. Oliver Stone?!? Handelt es sich um den Oliver Stone, der den Autokraten-Porno "Putin-Interviews" gemacht hat?

    Nun, dies ist eine vertrackte Frage. Nur die Süddeutsche Zeitung nannte es "Autokraten Porno" - die leider eingestellte Nowaja Gaseta nannte es „Werbegeschenk. Aber unter dem Strich könnte man deine Frage mit "ja" beantworten.


    Er hat übrigens auch ein tolles filmisches Bild von Fidel Castro gezeichnet: Comandante - wie es halt ein Freund und Bewunderer tut.

  • Naja, sie waren mal bei Sky zu sehen und ich hab sie mir angeschaut. War damals schon teilweise schwer zu ertragen, zu sehen was aus Stone geworden ist. Daher fand ich die Kritik von der Süddeutschen treffend.


    Dann weiß ich (ohne es gesehen zu haben) wie das youtube-Filmchen einzuschätzen habe.

    Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. (Albert Einstein)
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  • Mit dem Begriff "Eliten" kann ich gar nichts anfangen, diese scheinbar gut organisierte und vernetzte Gruppe von was auch immer herrscht ja scheinbar in jedem Land. "Die da oben" - "wir die Kleinen" ... komischer Weise werden diese Begriffe nur von denen verwendet, die zwar alles durchschauen, aber sich selten engagieren und Veränderungen antreiben ... ausser verbal in diversen Foren und anderen sozialen Medien. Es würde mich wundern wenn eine "Elite", die aus mehr als 1000 Personen bestehen muss und aus unterschiedlichen Ländern kommt, sich auf Dauer einigen könnte und das Ganze so toll geheim hält, dass nur die ganz, ganz schlauen Normalbürger das durchschauen. Der Rest besteht ja eh nur aus Schlafschafen.

    Diese Eliten sind das Produkt eines automatischen, kapitalistischen Systems, aus dem sie massiv strukturell profitieren bzw. aus der Vergangenheit profitiert haben. Profiteure geben ihren zusammengeklauten Reichtum niemals freiwillig ab - im Gegenteil. Für ihren eigenen Nachwuchs zum Erhalt und Ausbau ihrer Vormachtstellung schaffen die sogar ihre eigenen Spielwiesen wie z.B sogenannte "Eliteschulen".

    Es kann nur Sieger geben, wenn es auch Verlierer gibt.

    Je reicher die Sieger, um so ärmer die Verlierer - ein Problem in diesem System, das auf das stetige Verkaufen von Waren und Dienstleistungen aller Art + Vernutzung von Lebenszeit der arbeitenden Menschen als Gewinnquelle angewiesen ist...


    Lustig finde ich die gesamte grüne Umwelt- und Klimadebatte. Da wird der verblödeten Mittelschicht deren eigene Verarmung unter dem Werbelabel "Umwelt- und Klimaneutral" verkauft, damit die an ihrem eigenen Untergang ihres Lebensstandards noch fleißig mitmachen.

    Frieren macht frei.

    Mc Kinsey lässt grüßen und sackt dafür die Milliarden ein.



    Wenn man etwas ändern möchte, dann raus aus der Komfortzone und rein in aktives Engagement - im Kleinen (Betriebsrat, Gewerkschaft) oder im Großen (Politik, Verbände, Organisationen).

    Diese althergebrachten Formen bürgerlicher Opposition haben sich als gänzlich untauglich erwiesen und jegliches Engagement im Keim erstickt da an vorderster Spitze entweder korrumpiert oder unfähig.

    Es wird neue Formen des Widerstandes geben.

    Auf diesem Planeten heißt das Zauberwort: Anpassung.


    Naja, wenn nur ein Grund davon zutrifft, reicht das.


    komischer Weise werden diese Begriffe nur von denen verwendet, die zwar alles durchschauen, aber sich selten engagieren und Veränderungen antreiben ... ausser verbal in diversen Foren und anderen sozialen Medien.

    Ich gehe spazieren, neben vielen anderen Menschen. Aber die da oben wollen das nicht. Das ist denen zu "wild". Die brauchen diese Organisationen wie Betriebsräte, Vereine, Gewerkschaften, Parteien u.s.w. worauf die leichter medial schiessen können und die leitenden Führungsfiguren besser identifizieren und gezielt entfernen können.

    "Vieles wünscht sich der Mensch und doch bedarf er nur wenig." (J.W.Goethe)

  • Er hat übrigens auch ein tolles filmisches Bild von Fidel Castro gezeichnet: Comandante

    Naja, immerhin hat Castro den Massenmörder, Folterer und Freund von amerikanischen Mafiosos Batista verjagt. Der hatte Kuba zu einer Spielhölle und Prostituierten-Zentrum "entwickelt".

    Seit dem Sturz dieser US-Marionette und Plünderers Batista muss dieser kleine Karibikstaat seit 62 Jahren (!) mit massiven Wirtschafts-Sanktionen der USA leben.

    "Vieles wünscht sich der Mensch und doch bedarf er nur wenig." (J.W.Goethe)

  • Anatoly Scharij, einer der populärsten ukrainischen Video-Blogger mit 2,4 Millionen Abonnenten auf YouTube, wurde am 5. März 2021 vor ein Kiewer Gericht zum Verhör geladen. Da der Journalist, der im spanischen Exil lebt, nicht erschien, setzte Kiew ihn auf die Fahndungsliste. In seinen Videos kritisiert Scharij das am 16. Januar 2021 in der Ukraine in Kraft getretene Sprachengesetz. Es schreibt vor, dass man in Geschäften und Restaurants kein Russisch, sondern nur noch Ukrainisch sprechen darf. Der ukrainische Geheimdienst erklärte, die Forderung des Bloggers nach Mehrsprachigkeit in der Ukraine sei eine „subversive Aktivität“. Scharij ist nicht das einzige Opfer einer zunehmend repressiven Politik der Ukraine. Am 3. Februar 2021 ließ der ukrainische Präsident die oppositionellen Fernsehkanäle 112, NewsOne und ZIK abschalten.


    Hunderte prorussische Bürger der Ukraine verschwanden seit 2014 in ukrainischen Gefängnissen, worauf Amnesty International wie Human Rights Watch hingewiesen haben.


    Einer der Gründe für das Scheitern von Selenskys Plänen für eine Befriedung des Konfliktes ist zudem der überaus starke Einfluss rechtsradikaler und faschistischer Kräfte auf die Regierung in der Ukraine. Aus innenpolitischen Gründen gibt Selensky ihnen immer mehr nach. „Frieden auf der Basis von Minsk-II steht nicht auf der Agenda der politischen Eliten der Ukraine, weder der Regierung noch der Opposition, diese versucht den Präsidenten Selensky mit noch aggressiver Rhetorik vor sich herzutreiben“, schreibt der Journalist und Friedensaktivist Reiner Braun in einem Beitrag für die Website Nachdenkseiten.


    So sind Mitte April 2021 beispielsweise mehrere hundert Menschen durch Kiew gezogen, um des 77-jährigen Jahrestag der Gründung der Waffen-SS-Division Galizien am 28. April 1943 zu gedenken. Mit SS-Symbolen, Flaggen der Ukraine, Blumen und Fahnen von Freiwilligenverbänden zogen die Teilnehmer*innen durch die Straßen. Veranstalter war die rechtsradikale Organisation „Golosiivska Kryivka“.


    „Der andauernde Gewaltkonflikt im Osten der Ukraine hat zu einer deutlichen Steigerung der Militarisierung der Ukraine geführt, so dass das Land heute zu den am höchsten militarisierten Staaten weltweit zählt. Im Ranking des Globalen Militarisierungsindex belegt es 2019 Platz 22 von 151. Der Militäretat der Ukraine wuchs seit 2014 um 62 Prozent auf 4,6 Milliarden US-Dollar, was einem Anteil von 3,4 Prozent des Bruttoinlandprodukts entspricht“, schreibt das BICC (International Center for Conversion). Bei den Waffenlieferungen erhält das Land vor allem Unterstützung durch die USA, die der Ukraine seit Beginn der Kämpfe militärische Ausrüstung und Waffensysteme geliefert haben.


    Die Regierung der Ukraine verfügte – einem Bericht der Deutschen Welle zufolge –nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums im Februar 2021 über 195.000 Soldaten, von denen 40.000 am Einsatz in Donbass beteiligt waren. Am 21. April unterzeichnete der Präsident der Ukraine Wolodymyr Selensky ein Gesetz, das eine raschere Einberufung von Reservisten zum Militärdienst erlaubt. Die Ukraine verfügt über eine Reserve von rund 400.000 Soldaten. Anfang März berichtete die OSZE von Truppenbewegungen auf ukrainischer Seite – unter anderem seien Panzer, Raketen und Luftabwehrsysteme verlagert worden. Die Ukraine lässt zudem mehr ausländische Soldaten auf ihrem Gebiet zu. Laut einem von der Deutschen Presseagentur am gleichen Tag vermeldeten Parlamentsbeschluss vom 26. Januar 2021 dürfen sich 2021 bis zu 2000 US-Soldaten und weitere 2000 Militärs aus Nato-Staaten dauerhaft im Land aufhalten.



    Angelika Wilmen ist Friedensreferentin der IPPNW - Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges/
    Ärzte in sozialer Verantwortung e.V.


    >>>Berliner Zeitung - 19.05.2021

    "Vieles wünscht sich der Mensch und doch bedarf er nur wenig." (J.W.Goethe)

  • Die Geschichte des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ist umso unglaublicher, weil sie von dem Mann selbst geschrieben wurde. Bereits vor seiner Wahl im Jahr 2019 hatte der ehemalige Komiker bereits einen Probelauf als Präsident hinter sich, in dem er die Hauptrolle in seiner eigenen Comedyserie über einen einfachen Lehrer spielte, der zum Präsidenten gewählt wird.


    In dem jüngsten Kapitel seiner Präsidialgeschichte ist er aber von seinem Drehbuch abgewichen. Denn das Datenleck der Pandora Papers deckte auf, dass Selenskyj zu den 38 ukrainischen Politikern gehört, die Geld auf Offshore-Konten versteckt haben. Dabei wurden aus keinem anderen Land mehr Politiker in den Papers genannt als der Ukraine, mit doppelt so vielen Amtsträgern wie das Land auf dem zweiten Platz – Russland.


    41 Millionen Dollar, die nicht verschwinden wollen


    Im Fall Selenskyj handelt es sich um ein Netzwerk von Offshore-Firmen in Belize, Zypern und den Britischen Jungferninseln, an denen nicht nur er vermutlich beteiligt ist (oder einst war), sondern auch einige wichtige Figuren in seinem Präsidialteam und Mitarbeiter seiner Produktionsfirma Kvartal 95. Selenskyj hatte seine Beteiligung an nur einigen dieser Unternehmen während seiner Kandidatur erklärt.


    Auch dabei ist der berüchtigte Oligarch Ihor Kolomojskj, in dessen Fernsehkanal die Sendungen von Kvartal 95 ausgestrahlt wurden. Die ukrainischen Aufsichtsbehörden glauben, dass Kolomojskj Milliarden von Dollar aus der PrivatBank abgezweigt haben könnte. Er selbst hatte diese inzwischen größte Bank der Ukraine in den 90er-Jahren mitgegründet. Er verließ das Land, nachdem eine Lücke von 5,5 Milliarden Dollar in den Büchern der Bank entdeckt und mit Steuergeldern gestopft worden war, und kehrte erst zurück, als Selenskyj Präsident geworden war.


    Schon während seines Wahlkampfs warfen Selenskyjs Gegner ihm vor, bloß eine Marionette Kolomojskjs zu sein, und verwiesen auf nicht näher erläuterte Zahlungen von insgesamt 41 Millionen Dollar von der PrivatBank an sein Offshore-Netzwerk. Die ukrainische Investigativseite Slidstvo.Info enthüllte, dass diese Firmen dazu benutzt wurden, Luxusimmobilien im Zentrum Londons zu kaufen.


    >>>Berliner Zeitung - 16.10.2021

    "Vieles wünscht sich der Mensch und doch bedarf er nur wenig." (J.W.Goethe)

  • "Clare Daly, irische Politikerin und Europaabgeordnete für den Wahlkreis Dublin, hat die doppelzüngige Haltung der EU zur Krise in der Ukraine aufgedeckt."


    Ah ja..toll! Vielleicht erklärt sie uns noch, wie man mit rachitischen Dumpfbacken, die solche Konflikte anzetteln, in konstruktive "Negotiations" geht oder zumindest deren Interesse daran weckt. Alternativ: den kleinen Heiner mal fragen, wie der's nach dem 3. Knockout im Sandkasten angestellt hat.


  • Bergischer Löwe

    Hat den Titel des Themas von „Ukraine-Konflikt: FIFA, UEFA, DFB und Schalke in der Zwickmühle“ zu „Völkermord in der Ukraine: FIFA, UEFA, DFB und Vereine in der Zwickmühle“ geändert.
  • "Clare Daly, irische Politikerin und Europaabgeordnete für den Wahlkreis Dublin, hat die doppelzüngige Haltung der EU zur Krise in der Ukraine aufgedeckt."


    Ah ja..toll! Vielleicht erklärt sie uns noch, wie man mit rachitischen Dumpfbacken, die solche Konflikte anzetteln, in konstruktive "Negotiations" geht oder zumindest deren Interesse daran weckt. Alternativ: den kleinen Heiner mal fragen, wie der's nach dem 3. Knockout im Sandkasten angestellt hat.


    Durch den Verbot des Exports irischer Kerry Gold Butter werden wir der Ukraine zum Sieg verhelfen.


    Da bin ich mir sicher!