Trainer Xabi Alonso

  • Das ist meine persönliche Meinung, die keiner teilen muss.


    Wenn die Intention der sportlich Verantwortlichen war, mit Alonso Glanz in die Hütte zu bekommen, dann ist es ihnen, das hat man schon gestern auf der Pressekonferenz mitbekommen, durchaus gelungen.

    Allerdings gewinnt man nur mit großen Namen keine Spiele. Und der, seit dem Abgang von Rudi Völler, durchaus notwendige Glanz in der Bayer 04 Fußball GmbH, der ist eher in der sportlichen Leitungsebene von Nöten. Mit Calmund und anschließend Völler hatte Bayer 04 ein Gesicht, welches auch in der Öffentlichkeit wahrgenommen wurde. Dieses Gesicht fehlt nun. Stattdessen hat man einen Dampfplauderer als Geschäftsführer des Unternehmens, der rhetorisch eine Katastrophe ist und besser im Hintergrund bleiben sollte, und einen blassen Geschäftsführer Sport, der zudem eher ein Azubi in diesem Bereich ist. Dass dieses Duo nicht in der Lage sein würde, einen Tuchel für das jetzige Bayer 04 Projekt zu begeistern, das war eigentlich irgendwie klar.


    Alonso hat als Spieler zweifellos seine Spuren im europäischen Fußball hinterlassen und ist ein absoluter Weltstar. Und bei Mannschaften wie Real Madrid, mit fertigen Ballkünstlern gespickt, die wissen, was sie im Spiel zu tun haben, könnte so eine Konstellation auch funktionieren – siehe Zidane.

    Aber wir haben eine Mannschaft, die zwar gespickt mit hochveranlagten Spielern ist, sich aber im Lernprozess befindet. Das bedeutet, dass die Ansprache, das Vermitteln von Trainingsinhalten und die Gabe, innerhalb der Mannschaft eine gewisse Begeisterung und Leidenschaft zu implantieren, von elementarer Bedeutung ist. Individuelle Fehler sind bei den jungen Talenten bei uns völlig normal und die müssen eben durch Leidenschaft und Begeisterung im Spiel wettgemacht werden.


    Wenn die Ansprache gegenüber der Mannschaft aber so ähnlich wie bei der jetzigen Pressekonferenz sein sollte, dann hat der jetzige Trainer schon verloren. Die Sprache ist mit das Entscheidende in unserer Mannschaft. Ich habe mich wirklich gewundert, dass Rolfes bei der Pressekonferenz den Vergleich zu Nagelsmann brachte. Nagelsmann ist ein komplett anderer Typ als Alonso. Zudem war in all seinen Teams Amtssprache deutsch und der deutschen Sprache ist Nagelsmann mehr als mächtig. Er hat durch sein natürliches Charisma und die Sprachbegabung die Fähigkeit, Menschen zu erreichen und sogar für etwas zu begeistern. Diese natürliche Gabe, die man eben hat oder nicht, habe ich bei Alonso auf der Pressekonferenz nicht gesehen. Und deshalb verbietet sich eigentlich auch der Vergleich zu Nagelsmann und das spricht eben auch nicht gerade für Rolfes Kompetenz in Sachen Trainerfindung.


    Ich habe zurzeit größte Bedenken, was die Zukunft unseres Vereins anbetrifft.

    Sollte dieses Experiment, bei wohlwollender Betrachtungsweise ist es das, nach hinten los gehen, dann sollte auch Rolfes seinen Hut nehmen, weil damit seine Inkompetenz bewiesen wäre – mal abgesehen davon, dass er nie ein Gesicht für diesen Verein wird, welches in der Öffentlichkeit wahr- und auch ernstgenommen wird. An dieser Stellschraube sollte, gerade bei einem Verein wie Bayer 04 und unabhängig von der jetzigen Situation, auch mal gedreht werden.


    Ich wünsche natürlich Alonso alles Gute und maximalen Erfolg. Ich hoffe er weiß, was man ihn mit dieser Aufgabe aufgebürdet hat. Es geht ja auch um seine Trainerzukunft.

    Und ich hoffe sehr, dass ich mit meiner Einschätzung komplett daneben liege und mich somit als jemand entlarvt habe, der absolut keine Ahnung hat.

    In diesem Sinne fiebere ich dem ersten Saisonsieg in der heimischen BayArena gegen Schalke 04 entgegen. Alles Gute, Xabi!

  • Mikar68


    In der Frage, auf die Rolfes mit Nagelsmann antwortete, ging es um die Erfahrung eine Bundesliga-Mannschaft zu trainieren. Und da hat Rolfes Recht. Als Nagelsmann Hoffenheim übernahm, war er jung und hatte vorher noch keine Bundesliga trainiert. Und geh mal davon aus, das die Ansprache in der Kabine und auf dem Platz eine andere sein wird, als wie bei der PK,

    Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. (Albert Einstein)
    Ich bin zu alt, um von der Angst vor dummen Menschen beherrscht zu werden. (Charlie Skinner)

  • Den Punkt mit der fehlenden Erfahrung sehe ich bei Alonso auch überhaupt nicht als Thema an. Er war jetzt 5 Jahre als Trainer aktiv, das ist ausreichend. Bei seiner Vita als Spieler macht es keinen Unterschied auf welchem Niveau er seine Trainererfahrung gesammelt hat, die kompensiert das locker.

    Bei unserem Kader gibt es keine Trainerlösung ohne Risiko

    w11 Liga2 2019/2020: Schwolow, Flekken - Sinkgraven, Sane, Zimmermann, Halstenberg, Torunarigha - Haberer, Duda, Sabitzer, Schmid, Serdar, Darida - Mateta, Weghorst, Finnbogason, Mamba

  • Das bedeutet, dass die Ansprache, das Vermitteln von Trainingsinhalten und die Gabe, innerhalb der Mannschaft eine gewisse Begeisterung und Leidenschaft zu implantieren, von elementarer Bedeutung ist. Individuelle Fehler sind bei den jungen Talenten bei uns völlig normal und die müssen eben durch Leidenschaft und Begeisterung im Spiel wettgemacht werden.


    Ich stimme dir in großen Teile zu, sowohl bei diesem - rhetorisch übrigens sehr schön zu lesenden Text - als auch bei deinem Post im Seoane Thread. Bei der Passage allerdings, bin ich der Meinung, dass das doch genau das ist was Seoane (noch) nicht bei uns geschafft hat. Und im Gegensatz dazu die Chance zumindest aus dem Bauchgefühl gut ist, dass es Alonso (vielleicht) besser macht.

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  • Dass die Geschäftsführung hier in einer entscheidenden Position regelrecht zockt, muss man nicht diskutieren. Dass der Spanier Carro auf die spanische Legende Alonso steht, ist klar. Ob Rolfes auch Überzeugungstäter oder nur ausführendes Organ war, werden wir wohl nie erfahren. Lassen wir uns mal überraschen wie der Coach die Jungs in den kommenden Wochen packt und anpackt. Dass er das kann, glaube ich. Ob seine Erfahrung reicht, in der äusserst knapp bemessenen Trainingszeit bis zum Winter die entscheidenden Inhalte zu vermitteln, so dass seine Ideen auch umgesetzt werden können, bleibt abzuwarten. In dieser Hinsicht traue ich einem Fuchs wie z.B. Heynckes in jedem Fall mehr Kompetenz zu.


    Einen Aspekt, den ich perspektivisch positiv finde ist der Druck, der durch den großen Namen Alonso auf Carro und Rolfes aufgebaut wird. Wenn alle gemeinsam entscheiden dass ein halbes Dutzend Spieler ausgetauscht werden sollen und das den Spielern durch GF und Coach logischerweise auch vermittelt wird (Situation in diesem Sommer), die Spieler dann aber dennoch hier bleiben, wird einer wie Alonso das hoffentlich auch öffentlich bemängeln und so den Spot auf die richten, die ihren Job nicht gemacht bekommen. Henyckes ist einfach gegangen als klar wurde dass die Transferpolitik nicht seinen Visionen entspricht. Alonso kann nicht einfach gehen sondern muss und wird dafür kämpfen, damit er nicht im ersten größeren Trainerjob gleich viel Reputation verliert. Daher erwarte ich, dass dann schon im Winter transfertechnisch Nägel mit Köpfen gemacht werden - oder Verträge auch mal einfach aufgelöst werden. Das sollte eines der Probleme lösen, das meiner Meinung nach mit zur aktuellen Situation beigetragen hat.

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    Der hat ja auch ein Englisch aus Kaugummiautomat, das kann ja was werden hier. Ich würde mal fest mit dem nächsten Trainer noch diese Saison rechnen, um den Abstieg abzuwenden.

  • Gerade ein Video vom Bayer rausgekommen:

    Xabi Alonsos erster Arbeitstag als Cheftrainer bei Bayer 04 Leverkusen - YouTube


    die Szene bei 3:59 wo er auf Andrich einredet. Hui hui hui, hat der Alonso ein Auftreten. Da weicht selbst der (mir sympathische) Raufbold Andrich rückwärts aus.

    Ja, das hat sich der Rob sicher auch nicht träumen lassen. Vor ein paar Jahren noch bei Dresden aussortiert worden, jetzt leitet ihn ein Xabi Alonso an.

  • Gerade ein Video vom Bayer rausgekommen:

    Xabi Alonsos erster Arbeitstag als Cheftrainer bei Bayer 04 Leverkusen - YouTube


    die Szene bei 3:59 wo er auf Andrich einredet. Hui hui hui, hat der Alonso ein Auftreten. Da weicht selbst der (mir sympathische) Raufbold Andrich rückwärts aus.

    Die 6er werden einen Crashkurs in Sachen taktisches Verhalten im defensiven Mittelfeld bekommen. Kann nur helfen...

  • Vor allem die Kommentare von Nicht-Leverkusener. Das könnte schon ein cleverer Schachzug sein. Mehr Aufmerksamkeit und Sympathien zu erreichen. Zum Nulltarif gibt es das nicht, aber da wird sich die GF schon etwas überlegt haben.

    „Manche Saisons sind einfach von Gott gesegnet." Roma Coach Daniele de Rossi nach dem 2:2 in Leverkusen