Alles anzeigenWahrscheinlich bekomme ich gleich "Haue" im Forum, aber ich finde die Entscheidung der FIFA zur "OneLove"-Binde grundsätzlich richtig.
Die Entscheidung zugunsten von Katar, die Rahmenbedingungen, die Menschenrechte dort, klimatisierte Stadien, der Termin - das ist alles mehr als nur kritikwürdig. Infantino, seine Rede, die willkürlichen Regeländerungen - geschenkt - alles mehr als einen Shitstorm wert.
ABER - auf dem Platz will ich keine Politik. Heute der Westen mit OneLove, morgen irgendwer mit ProRussland oder pro Kurdistan, für Menschenrechte in China oder "Allah ist groß".... Das ist potentiell eine "can of worms". Wer entscheidet denn bei der Weltmeisterschaft, welche politischen oder moralischen Botschaften am Arm erlaubt und richtig sind? Der Respekt vor dem Sport und dem Gegner gebietet hier weltanschauliche Neutralität = "für 90+X Minuten" einfach mal still sein.
Während des Spiels sollten die Spieler meiner Meinung nach unpolitisch sein und Fussball spielen. Das habe ich schon immer so gesehen und das ändert sich auch in Katar nicht.
Drumherum, im Vorfeld, in der Berichterstattung - wenn es denn sein muss, meinetwegen - aber dann bitte mit Konsequenzen und nicht mit Gratismut, billiger Effekthascherei und Heucheln ohne Konsequenz.
Wem es wirklich wichtig ist, der darf nicht übertragen und in letzter Konsequenz nicht hinfahren.
Ich bin es leid, dass wir unsere Moralvorstellungen ständig in die Welt hinaus trompeten, wenn es billig ist - und wenn erforderlich machen wir doch unsere Geschäfte.
Ausserdem gibt es in D genug zu kritisieren und zu tun. Die ständige Politisierung des Sports nervt mich sehr.