Schwere Sicherheitslücke im RealPlayer
Der Windows Media Player war schon betroffen, jetzt tickt die Viren-Bombe in der verbreiteten Konkurrenz-Software RealPlayer. Hacker können lokale Daten löschen oder auf das System zugreifen, warnt der dänische Sicherheits-Dienst Secunia. Hersteller Real hat bereits ein Sicherheits-Update für die verhängnisvollen Löcher veröffentlicht.
Amazon setzt auf RealPlayer
Wer schon mal bei Amazon online in eine CD reingehört hat, wird sicher Bekanntschaft mit dem RealPlayer gemacht haben. Der Online-Versender ist einer der zahlreichen Webseiten, die das spezielle Streaming-Format RealMedia (Endung rm) nutzen, um komprimierte Videos oder Sound zu übertragen.
Trojaner statt Video-Dateien
Insgesamt drei von vier Lücken im RealPlayer machen den Rechner anfällig gegenüber manipulierte Musikstücke. So kann etwa eine präparierte MP3-Datei dazu genutzt werden, Daten auf dem PC zu löschen. Eine weitere Lücke ermöglicht die Fernsteuerung des Computers. Auslöser dabei sind präparierte Video-Dateien vom Typ RealMedia und AVI. Nach Angaben der Experten kann dieses Schlupfloch auch über eine manipulierte Webseite unter Verwendung des Internet Explorers ausgenutzt werden.
Nur neueste Version nicht gefährdet
Betroffen von den Schwachstellen sind alle Versionen des RealPlayers mit Ausnahme der aktuellen Build 6.0.12.1212. Es empfiehlt sich deshalb, den aktuellen Player zu installieren. Alternativ lassen sich ältere Versionen über die interne Update-Funktion aktualisieren.
Windows: Media Player betroffen
Auch Microsoft musste kürzlich seine Mediaplayer-Software wegen einer ähnlichen Lücke nachbessern. Über einen Fehler im "Windows Media Digital Rights Management" (DRM) und einer präparierten Webseite können Angreifer den Computer mit Trojanischen Pferden bestücken. Erst das Update schließt die geöffnete Hintertür.
Update für Media Player 9 und 10
Bereits seit April existiert ein Patch, jedoch nur für die englischsprachige Version des Media Players 9 und 10. Der Setup-Assistent des neu veröffentlichten Updates erscheint zwar weiterhin in englisch, flickt nun aber deutschsprachige Windows-Versionen.
quelle: t-online