Microsoft startet Download-Sperre
Microsoft dreht den Download-Hahn zu. Am Mittwoch startet der Software-Riese offiziell sein "Windows Genuine Advantage"-Programm. Mit der Initiative soll die Verbreitung illegaler Windows-Versionen vermindert werden. Wer einen Rechner mit installiertem Windows 2000 oder XP besitzt, muss sein Betriebssystem künftig eine Gültigkeitsprüfung unterziehen, wenn er Updates und Programme über die Download-Server von Microsoft herunterlädt.
Gratis*-Vollversionen Zum Download
Microsoft will Raubkopien an den Kragen
Seit dem Start der Testphase im September 2004 wurden laut David Lazar, Direktor des Programms bei Microsoft, 48 Millionen Systeme auf freiwilliger Basis überprüft. Anwender, die feststellen, dass sie eine Raubkopie installiert haben, können laut Lazar entweder eine kostenlose oder eine vergünstigte Original-Windows-Version bestellen.
Neue Windows-Lizenz kostet Geld
Um eine Gratis-Version zu erhalten, müssen betroffene Anwender einen "Raubkopie-Report" mit Angaben zum Verkäufer der Software ausfüllen, einen Kaufbeleg beilegen und zusammen mit der CD mit der Windows-Kopie einschicken. Anwender, die diese Informationen nicht haben, können den Report so weit es geht ausfüllen und erhalten die Windows XP Home Edition für 89 oder die Windows XP Professional Edition für 139 Euro.
Hohe Dunkelziffer erwartet
Der Software-Riese geht davon aus, dass mehr als ein Drittel der installierten Microsoft-Produkte Raubkopien sind. Dabei beruft sich Microsoft auf Datenmaterial der BSA und der Marktforscher von IDC. Demnach handelt es sich bei 35 Prozent aller weltweit im Einsatz befindlichen Software-Produkte um Raubkopien. Für Nordamerika wird die Piraterie-Quote auf 22 Prozent beziffert.
Lizenz-Kontrolle vor jedem Download
Der Piraterie-Check läuft Microsoft zufolge vollkommen anonym ab und besteht aus einer Active-X-Control, die auf dem PC installiert wird sowie dem Windows Product Activation Service auf Seite von Microsoft. Bereits seit längerem überprüft Windows Update das System auf Keys einiger Volumenlizenzen, von denen bekannt ist, dass sie für die Aktivierung von Windows-Kopien eingesetzt werden.
Gültigkeitsprüfung soll Internet-Sicherheit erhöhen
Ausgenommen von dem Check bleiben Sicherheits-Updates. Diese sollen laut Microsoft auch weiterhin ohne Überprüfung von jedem Anwender herunter geladen werden können. Lazar zu diesem Punkt: "Wir wollen sicher gehen, dass niemand, der im Internet unterwegs ist, auf Grund unseres Programms von einem anderen System infiziert wird."
quelle: t-online