• Bayer Aktie: Experte erwartet deutlichen Kursanstieg - spannender Chart

    Es wird spannend bei der Bayer Aktie: Die mögliche Bodenbildung in der Zone bei 24,86/25,02 Euro ist zwar noch längst nicht abgeschlossen, doch die DAX-notierte Aktie bemüht sich zumindest über die 50-Tage-Linie - derzeit knapp unter 27 Euro - auszubrechen. Am vergangenen Freitag misslang dies, doch der Aktienkurs bleibt in der Nähe. Gestern beendete die Bayer Aktie den XETRA-Handel bei 26,68 Euro (+2,4 Prozent), heute Morgen liegen die aktuellen Indikationen auf Tradegate bei 26,730/26,775 Euro.

    Derweil trauen die Analysten von JP Morgan dem DAX-Titel deutlichere Kursgewinne zu. Man stuft die Bayer Aktie (WKN: BAY001, ISIN: DE000BAY0017, Chart, News) zwar weiter nur mit „Neutral“ ein, sieht deren Kursziel aber bei 34 Euro. Jüngste News von Bayer zum Krebsmedikament Darolutamid (Nubeqa) in der Behandlung von Prostatakrebs sehen die Analysten positiv.

    Von einer Wende nach oben bleiben Bayers Aktien damit weiter einige Schritte entfernt, während der Kurs sich nahe der potenziellen Bodenzone zwischen 24,86/25,02 Euro und 25,46/25,65 Euro bewegt. Ein Rutsch unter diese Zone, die sich in den vergangenen Monaten zu einem starken charttechnischen Support entwickelt hat, könnte ein massives Verkaufssignal für die Aktien von Bayer entstehen lassen.

    Wird diese Zone nicht unterschritten und folgen nun erste kleinere Kaufsignale bei 26,91/27,05 Euro, könnte eine solche Spekulation an Fahrt gewinnen. Vollendet wäre die Formation allerdings erst mit einem Anstieg über 30,22/30,45 Euro und einem anschließenden Kursanstieg über den EMA 200 bei aktuell 32,127 Euro, Tendenz fallend. Käme dies zustande, wäre es nach enttäuschenden Jahren für die Bayer Aktie aber ein wichtiger Fingerzeig. Dem gegenüber bleibt das Risiko neuer Verkaufssignale am Support um 25 Euro und damit einer Bestätigung der Baisse, solange die Bodenbildung bei den Aktien von Bayer nicht abgeschlossen wurde.

    "Vieles wünscht sich der Mensch und doch bedarf er nur wenig." (J.W.Goethe)

  • Bayer feiert Glyphosat-Sieg: Warum die Aktie trotzdem kein Kauf ist

    Montag, 19.08.24 09:46


    Vergangenen Freitag sahen Börsianer ungewöhnliche Kursbewegungen im Dax: Die krisengeschüttelte Bayer-Aktie schoss um rund zehn Prozent nach oben und sicherte sich den Tagesgewinn. Investoren fragen sich jetzt vermutlich, ob die grünen Vorzeichen eine nachhaltige Trendwende bei der Bayer-Aktie einläuten, oder ob es sich dabei nur um ein Strohfeuer gehandelt hat. Werfen wir deshalb einen Blick auf das Gesamtbild des Chemie- und Pharmakonzerns.

    Im Zuge der Monsanto-Übernahme 2018 hat sich Bayer für den Kaufpreis von 66 Milliarden Dollar einen Haufen Probleme ins Haus geholt. Vor allem wegen Monsantos umstrittenem Roundup Glyphosat, das wegen seiner krebserregenden Wirkung eine enorme Klagewelle ausgelöst hat. Bayer versucht dies zwar mittels zahlreicher Studien zu widerlegen, doch verschiedene US-Gerichte haben geschädigten Klägern bereits recht gegeben. Deshalb mussten die Leverkusener bis dato rund 16 Milliarden Dollar an Rückstellungen bilden.


    Vergangene Woche gab es jedoch einen juristischen Lichtblick, der der Aktie Rückenwind verlieh: Ein Kläger, der Bayer vorgeworfen hatte, dass kein Warnhinweis vor einer möglichen Krebserkrankung auf der Verpackung des glyphosathaltigen Unkrautvernichters Roundup steht, war vor Gericht gescheitert. Ein Bundesberufungsgericht in Philadelphia kam am Donnerstag zu dem Schluss, dass das Bundesrecht zu Warnhinweisen beim Verkauf von Unkrautvernichtern über dem Recht des Bundesstaates Pennsylvania steht. Dieses Urteil macht eine Überprüfung durch den Supreme Court, das höchste US-Gericht, erforderlich. Falls Bayer auch an dieser Stelle Recht bekommt, könnte sich das Unternehmen zehntausende Klagen ersparen, die sich ebenfalls um fehlende Warnhinweise drehen.


    Großbaustelle Bayer


    Es darf jedoch bezweifelt werden, dass der Zwischenerfolg für Bayer die endgültige Wende hin zum Positiven bringen wird. Sogar das Unternehmen selbst bezeichnet die Glyphosat-Klagewelle als “existenzielles Risiko”, da das Geld an anderer Stelle im Konzern fehlt, und weil noch längst nicht alle Klagen abgewickelt sind: Ende Januar 2024 waren noch rund 54.000 von circa 165.000 Fällen offen. Durch die fehlenden Milliarden bleiben zudem Innovationen auf der Strecke, die gerade in der kostenintensiven Pharma-Sparte nötig wären, um neue Blockbuster auf den Markt zu bringen.


    Auch die Anfang August veröffentlichten Quartalszahlen verheißen nichts Gutes. Trotz eines leicht gestiegenen Umsatzes von etwa elf Milliarden Euro ist das bereinigte Ergebnis (Ebitda) im zweiten Quartal um 16,5 Prozent auf rund zwei Milliarden Euro eingebrochen.

    "Vieles wünscht sich der Mensch und doch bedarf er nur wenig." (J.W.Goethe)