Bernd Schneider

  • Zitat

    Original von Optimist
    Schneider war nie ein schlechter, nur über eine gewisse Zeit nach der WM war seine Leistung ein gutes Stück schlechter als zuletzt.


    Als zuletzt meinetwegen, aber generell hat doch kein Nationalspieler die WM so gut verkraftet wie er. Die Lahms und Schweinsteigers und wie sie alle heißen waren doch in August und September weitestgehend abgemeldet. Nur unser Schnix war klasse wie eh und je :LEV3

  • Danke, bernd. Danke für alles!


    Mehr kann man nicht sagen. Mehr muss man nicht sagen. Die Vorstellung Bernd nichtmehr bei lev zu haben hinterlässt ein ziemlich heftiges Loch.
    Bernd gehört zur absoluten Oberklasse in Deutschland. Kein Makaay und lkein Gekas kommen da ran. Die Tore macht er natürlich nicht so oft wie die genannten herren, aber ich frag mich wer bei uns zu Torn kommen würde, wenn Bernd die Bälle nichtmehr verteilen würde.

  • Zitat

    Original von ElFundi
    Die Lahms und Schweinsteigers und wie sie alle heißen :LEV3


    Himmles Willen!


    Schweinsteiger
    Lahm
    Podolski


    Nurnoch schatten ihrer selbst.


    Klose. Was ist denn mit dem Los?
    Frings. zeigt auch kaumnoch was.


    eigentlich ist es schade. trotz ihrer miesen leistung werden die hochgelabert das is unglaublich :LEV11


    :bayerapplaus BERND SCHNEIDER :bayerapplaus

  • Zitat

    Original von MeisterJäger-Chef
    Wahnsinn, wie der rackert. In seinem Alter noch so flotte Sprints über rechts, da kann sich ein Barbarez mal ganz viel von abgucken! :bayerapplaus


    da sitzt man normalerweise in gelbbraun karierten Pantoffeln und einer Decke über dem Schoß mit warmen Tee in der Hand am Fernseher :LEV19


    Und der hochbetagte Schnix rennt noch rechts auf dem Fußballplatz herum ... und Barbarez guckt nur ... :D

    Einen auf die eigene Mannschaft meckernden Rüdiger Vollborn werden wir also im Fanblock nicht erleben? VOLLBORN: Nein! So etwas mache ich nicht!
    Pyro--NEIN DANKE !! ANFEUERN statt ABFEUERN !!

  • Zitat

    Original von Grimaudino
    kicker-note 4 sagt diesmal alles :LEV16


    Jetzt ist mal erst ein bisschen Erholung bei der Nationalmannschaft angesagt und anschließend gibt es wieder wie gehabt Spitzenfussball :LEV2


    Die ich diesmal nun wirklich nicht gerechtfertigt finde.
    War sicher keine 1,5 aber ne 4?

  • Zitat

    Original von Buli


    Die ich diesmal nun wirklich nicht gerechtfertigt finde.
    War sicher keine 1,5 aber ne 4?


    Also 4 muß ein Schreibfehler sein. Was sollen dann einige andere verdient haben.

  • kolumne


    19.03.2007


    Es läuft gut

    Hallo Sportsfreunde,


    ich hoffe, ihr hattet ein schönes Wochenende. Wir können bei Bayer 04 im Moment sehr zufrieden sein. Am Mittwoch haben wir gegen Lens souverän mit 3:0 gewonnen und sind verdient ins Viertelfinale des UEFA-Pokals eingezogen. Dort wartet nun der spanische Vertreter aus Pamplona auf uns. Diese Aufgabe wird nicht so einfach werden, aber ich bin sicher, dass wir gute Chancen haben, auch gegen diesen Gegner eine Runde weiterzukommen.


    Gestern Abend haben wir in der BayArena gegen die Gladbacher Borussia gespielt. Der Sieg war zugegebenermaßen ziemlich glücklich. Aufgrund der Doppelbelastung mit UEFA-Cup und Meisterschaft hat man uns gestern doch einen gewissen Kräfteverschleiß angemerkt in den 90 Minuten. Dennoch ist uns zum Schluss noch das entscheidende Tor gelungen. Nun stehen wir auf dem fünften Tabellenplatz. Das war und ist unser Ziel. Wenn möglich, wollen wir uns dort nun einnisten und nicht mehr weiter runter rutschen.


    Ganz wichtig finde ich übrigens, dass wir in den vergangenen Partien hinten die Null gehalten haben. Das war ja vorher eher selten der Fall. Nun hat sich unsere Defensive richtig gut eingespielt und macht einen guten Job -- wie im übrigen das ganze Team! Einige profitieren nun auch aus der Situation. Das in dieser Woche mit Stefan Kießling, Gonzalo Castro, Paul Freier und mir insgesamt vier Bayer-Spieler bei der deutschen Nationalmannschaft eingeladen sind, ist schon eine gewisse Anerkennung, wie ich finde.


    Apropos Nationalelf: Morgen Mittag um 12 Uhr treffen wir uns alle in Frankfurt, wo wir uns bis Freitag aufhalten werden. Dann geht es los nach Tschechien. In der Toyota-Arena in Prag steht uns ein richtig schweres Qualifilationsspiel bevor. Die Tschechen haben seit Jahren ein gutes Team mit vielen Stars, die in den besten Mannschaften Europas zu Hause sind. Aber wir wollen natürlich den ersten Platz in unserer Gruppe, die insgesamt doch sehr schwer ist, verteidigen.


    Anschließend geht es weiter nach Düsseldorf, wo wir uns auf das Freundschaftsspiel in der Duisburger MSV-Arena gegen Dänemark vorbereiten. Allerdings kann ich euch heute noch nicht sagen, ob ich bei dem Testspiel dabei sein werde oder der Trainer mich ein wenig schont.


    Ich melde mich wieder bei euch, wenn ich von der Reise mit der Nationalelf zurück bin.


    Bis dahin


    euer Bernd Schneider


    http://www.bernd-schneider.lu

  • Nicht seine beste Partie gestern und Freistöße hat er auch schon mal bessere geschossen. Aber insgesamt immer bemüht und sogar mit einigen netten Ideen. Der "alte Mann" war halt ein wenig müde...


    Diesem "alten Mann" ist daß aber aufgrund vorher gezeigter Leistungen jedoch absolut verziehen!

  • Die Konkurrenz abhängen


    Frankfurt/Main - Mit Black Jack, Poker und Roulette hat sich die deutsche Nationalmannschaft am Dienstagabend im noblen Frankfurter Team-Hotel "Villa Kennedy" auf das EM-Qualifikationsduell am Samstag in Tschechien eingestimmt.


    "Wir wollen vor dem Spiel eine entspannte Atmosphäre schaffen", erklärte Manager Oliver Bierhoff die Maßnahme.


    Alles anderes als entspannt ist dagegen die Personalsituation, denn Bundestrainer Joachim Löw muss gleich auf neun gesperrte oder verletzte Spieler verzichten.


    Umso wichtiger, dass "Dauerbrenner" Bernd Schneider nach seiner Zwangspause gegen die Schweiz wieder dabei ist.
    Seit Wochen in bestechender Form


    Der 33-Jährige präsentiert sich seit Wochen in bestechender Form und hat maßgeblichen Anteil am derzeitigen Höhenflug von Bayer Leverkusen.


    "Er ist ja schon in Normalform Weltklasse. Aber jetzt spielt er noch eine Stufe drüber", meint sein Teamkollege Tranquilo Barnetta.
    So sehen es eigentlich alle Fachleute, doch Schneider nimmt die Komplimente gelassen.


    Im Gespräch mit Sport1.de erklärt der 75-malige Nationalspieler die Gründe für sein Hoch und die Marschroute gegen die Tschechen.
    Sport1: Sie bekommen derzeit Lob von allen Seiten. Tut Ihnen das gut, nachdem es auch schon mal anders war?


    Bernd Schneider: Ja, das freut einen natürlich. Ganz klar. Aber die Wertschätzung in Leverkusen war eigentlich schon immer da.
    Sport1: Die Boulevard-Presse hat die Fuß-Entgiftung von Masseur Dieter Trzolek als Geheimnis Ihres Erfolges ausgemacht…


    Schneider: Das mache ich doch schon seit drei Jahren, genauso wie andere Spieler bei uns. Allerdings würde ich nicht unbedingt sagen, dass meine Leistung unmittelbar damit zusammenhängt.


    Sport1: Wo liegen dann die Gründe für Ihre gute Form?


    Schneider: Schwer zu sagen. Es gibt eigentlich kein Erfolgsgeheimnis. Das Wichtigste für mich ist immer, dass ich die Vorbereitung gut mitmachen kann und verletzungsfrei bleibe. Und das war in der Winterpause der Fall.


    Sport1: Im Gegensatz zu vielen anderen Nationalspielern sind Sie nach der WM nicht in ein Leistungsloch gefallen.


    Schneider: Stimmt nicht, nach meiner Verletzung im Herbst hatte ich auch ein kleines Tief. Grundsätzlich muss man einfach ordentlich trainieren können. Sonst hat man fast zwangsläufig Probleme - so wie viele WM-Teilnehmer. Das lag vor allem an den körperlichen Defiziten, weil wir die Saison-Vorbereitung nicht voll mitmachen konnten.


    Sport1: Rudi Völler hat daher Joachim Löw gebeten, Ihnen für das Testspiel gegen Dänemark eine Pause zu geben. Brauchen Sie die?


    Schneider: Sicherlich spüre ich die Mehrfach-Belastungen und bin ein bisschen kaputt. Aber das muss ja auch so sein. Grundsätzlich habe ich lieber alle drei bis vier Tage ein Spiel. Das bringt mir mehr als wenn ich die ganze Woche trainiere und dann nur einmal spiele.


    Sport1: Zunächst einmal kommt es am Samstag zum Spitzenspiel in Tschechien. Hat die Partie eine besondere Bedeutung für die EM-Qualifikation?


    Schneider: Auf jeden Fall. Wir wollen unbedingt auch nach dem Spiel Erster in unserer Gruppe bleiben. Ein Sieg würde uns ein großes Stück näher zur Endrunde bringen und je schneller wir das schaffen, umso besser. Ich glaube, wenn wir gewinnen, wird es für die anderen Mannschaften schwer, uns noch abzufangen.


    Sport1: Die Tschechen waren bei der EM 2004 im Halbfinale, sind dann bei der WM aber schon in der Vorrunde ausgeschieden. Wie schätzen Sie die Mannschaft aktuell ein?


    Schneider: Für mich gehörten sie bei der WM eigentlich zu den Geheimfavoriten. Aber vor allem die frühe Verletzung von Jan Koller hat sich offenbar sehr negativ ausgewirkt, weil er einer der Schlüsselspieler und für die Tschechen nicht zu ersetzen ist. Trotzdem kann ich mir immer noch nicht so richtig erklären, warum sie das Achtelfinale verpasst haben.


    Sport1: Also ist das Team über seinen Zenit hinaus?


    Schneider: Nein, die Tschechen besitzen eine sehr gute Mannschaft, die nach wie vor spielerisch ganz stark ist. Wir dagegen haben einige Verletzungsprobleme und müssen auf ein paar Stammspieler verzichten, von daher wird es eine schwere Aufgabe.


    Sport1: Machen Ihnen die zahlreichen Ausfälle, unter anderem von Miro Klose, Sorgen?


    Schneider: Nein, so etwas kann ja auch bei einem Turnier immer passieren. Den ein oder anderen Ausfall können wir kompensieren. Wir haben ein gutes Team, das in Prag bestehen kann. Ich denke, dass wir nach den gemeinsamen Trainingseinheiten in dieser Woche gut gerüstet in die Begegnung gehen werden.


    Sport1: Sieben Spieler aus dem aktuellen Kader standen bei der letzten Niederlage auf dem Platz, dem 1:2 gegen eine tschechische B-Elf bei der EM 2004. Will sich die Mannschaft für das damalige Vorrunden-Aus revanchieren?


    Schneider: Nein, das ist vorbei.


    Sport1: Haben Sie sich persönlich etwas vorgenommen, nachdem Sie damals nach der Niederlage in den Medien der große Buhmann waren?
    Schneider: Nein, auch das ist für mich kein Thema mehr. Sicherlich gibt es im Fußball immer Momente, die nicht so schön sind. Aber damit muss man genauso umgehen wie mit den Erfolgen. Das gilt für 2004 ebenso wie für 2006.


    Das Gespräch führte Martin Volkmar


    sport1

  • Leverkusens Nationalspieler Bernd Schneider gibt so gut wie nie längere Interviews. Für das Fußball-Magazin RUND hat er eine Ausnahme gemacht. Der 33-jährige Nationalspieler spricht über Thüringer Würstchen, Angebote von großen Clubs und das Halbfinal-Aus bei der WM gegen Italien.


    Frage: Herr Schneider, man hat bei Ihnen das Gefühl, dass Sie nicht so gerne im Mittelpunkt stehen. Dass Sie lieber Fußball spielen und Ihre Ruhe wollen.


    Bernd Schneider: Das kann sein, dass das manchmal so rüberkommt. Aber ich renne nicht weg vor der Kamera. Andererseits bin ich aber auch nicht der Typ, der nach jedem Spiel seinen Kopf ins Bild halten muss.


    Frage: Was mögen Sie nicht an der Öffentlichkeit?


    Schneider: Alles ist übertrieben, es fehlen die Zwischentöne.


    Frage: Wären Sie heute bei Real Madrid, wenn Sie eine große Klappe hätten?
    Schneider: Das glaube ich nicht. Nach dem guten Jahr 2002 hatte ich auch Angebote, die aus verschiedenen Gründen nicht geklappt haben. Das hat nichts damit zu tun, ob man leise oder laut ist. Sondern, ob man gut Fußball spielt.


    Frage: Da waren Angebote von den besten Clubs Europas dabei?


    Schneider: Ja.


    Frage: Bereuen Sie das nicht? Viele sagen, Sie müssten längst woanders spielen.


    Schneider: Das gehört im Fußball dazu. Das ist Tagesgeschäft, Jahresgeschäft. Der eine wechselt drei Mal, der andere kein Mal, der andere sechs Mal.


    Frage: Herr Schneider, das ist keine Antwort. Fehlt Ihnen etwas in Leverkusen?


    Schneider: Ich fühle mich sehr wohl hier. Es macht Spaß, auch wenn es in Anführungszeichen ein kleinerer Verein ist als noch 2002. Also was soll mir fehlen?


    Frage: Ein internationaler Spitzenclub, der regelmäßig Champions League spielt.


    Schneider: Gut, ich wäre gerne mal ins Ausland gegangen, das hätte ich gerne ausprobiert. Um Erfahrungen zu sammeln, die Sprache zu lernen, die Mentalität kennen zu lernen. Aber es ließ sich nicht realisieren.


    Frage: Welches Land hätte Sie interessiert?


    Schneider: Von der Art her, wie ich Fußball spiele, wäre es am ehesten Spanien gewesen.


    Frage: Die technisch stärkste der großen europäischen Ligen.


    Schneider: Ja, das glaube ich auch. Das wäre mit Sicherheit interessant gewesen, wie man da zurecht gekommen wäre. Aber letztlich ist das spekulativ. War nicht, ist nicht, hätte, wenn und aber gibt es nicht im Fußball.


    Frage: Glauben Sie, dass Sie unterschätzt werden?


    Schneider: Manchmal ja. Das hängt mit meinem Naturell zusammen.


    Frage: Sie müssten doch einen viel höheren Stellenwert in der Öffentlichkeit haben.


    Schneider: Was wollen Sie denn? Darauf habe ich doch schon geantwortet. Ich bin absolut zufrieden mit dem, was ich erreicht habe.


    Frage: Das glauben wir nicht. Sie verkaufen sich unter Wert.


    Schneider: Ich bin vielleicht von außen her ruhig, und vom Charakter her. Aber wenn es was zu sagen gibt, spreche ich die Dinge auch an. Allerdings intern, wo so etwas hingehört und nicht da, wo ich meine, dass es nicht hingehört. Wenn Sie die Bundesliga verfolgen, haben Sie das auch schon mitbekommen.


    Frage: Sie sind für einen Spieler mit enormen Fähigkeiten absolut uneitel.


    Schneider: Ich weiß nicht, was Sie damit meinen. Ich tu mit Sicherheit nicht rumprotzen, das ist klar.


    Frage: Sagen wir so: Sie verstehen sich lediglich als ein Rädchen im Betrieb, das erfolgreich sein will.


    Schneider: Ja. Auch wenn es keiner mehr hören kann: Fußball ist Mannschaftssport.


    Frage: Wundert es Sie, dass Sie als Langweiler gelten?


    Schneider: Ich glaube nicht, dass ich als Langweiler gelte.


    Frage: Wollen Sie nicht manchmal sagen: Leute, ihr kennt mich doch gar nicht?


    Schneider: Meine Freunde kennen mich und wissen, wie ich bin. Das muss ich nicht nach draußen zeigen.


    Frage: Das heißt aber, es gibt einen anderen Bernd Schneider ...


    Schneider: ... nein, es gibt keinen anderen Bernd Schneider. Aber man muss wissen, was man sagt und das hinterfragen. Es gibt ein Erscheinungsbild in der Öffentlichkeit, und es ist ja ganz klar, dass ich mich da anders verhalte als privat. Ich habe schon früh entschieden, dass mein Privatleben nichts in der Öffentlichkeit zu suchen hat.


    Frage: Sie beklagen sich, dass es so viel schwarz-weiß gibt. Wenn man bei Ihnen aber ein paar Zwischentöne Ihrer Persönlichkeit ausleuchten möchte, stellen Sie auf stur.


    Schneider: Mit 33 brauche ich mein Image nicht mehr zu verändern.


    Frage: Es ist zu spät dafür?


    Schneider: Es ist nie zu spät, aber sagen wir mal so: Ich bin damit glücklich.


    Frage: Wenn Sie jünger wären, würden Sie es dann verändern?


    Schneider: Nee. Ich würde genauso alles noch mal machen.


    Frage: Im WM-Halbfinale gegen Italien hatten Sie eine der besten Chancen. Denken Sie noch daran?


    Schneider: Natürlich, das war ärgerlich. Wenn ich den rein gemacht hätte, wer weiß, wie das Spiel ausgegangen wäre. Ich habe den Ball auch gut getroffen, hatte aber etwas Rücklage. Ich weiß nicht, ob der Torhüter noch ganz knapp dran war, ich habe es selber noch nicht gesehen.


    Frage: Xavier Naidoo hat in seinem Song "Danke" jedem Nationalspieler eine Strophe gewidmet. "Wir haben uns so gewünscht, dass Bernd Schneider dieses eine Tor macht. Doch es wurde nichts, leider. Aber Kopf hoch, Bernd, wir haben dich mehr als gern, als du spieltest, flogen Funken. Du bist ein Pfundskerl". Ist Ihnen diese Hymne unangenehm?


    Schneider: Es stört mich jetzt nicht. Ganz im Gegenteil.


    Frage: Ist es normal, wenn man als Fußballer von einem Popstar besungen wird?


    Schneider: Ich muss ihn mal fragen, wie er das gemeint hat, dass bei meinem Spiel die Funken flogen.


    Frage: Sie wussten lange Zeit gar nicht, was Zerrungen sind. Müssen Sie sich jetzt mit 33 besser pflegen?


    Schneider: Im jungen Alter legt man nicht so viel Wert darauf wie später. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Pflege sehr wichtig ist, gerade bei englischen Wochen, wo man nicht mehr so viel trainiert und alle drei vier Tage Topleistungen bringen muss.


    Frage: Vorher mussten Sie sich nicht mal warm machen.


    Schneider: Ach was, ich kann immer noch auf den Platz gehen und spielen, ohne mich besonders warm zu machen. Das ist auch vom Typen abhängig.


    Frage: Sie als weißer Brasilianer können sich zudem nicht über fehlende Technik beklagen.


    Schneider: Nein, Technik gehört sicher zu meinen Stärken. Aber wir haben auch viele andere deutsche Spieler, die technisch sehr beschlagen sind wie zum Beispiel Bastian Schweinsteiger und Philipp Lahm. Die Grundvoraussetzungen zwischen Brasilianern und Deutschen sind allerdings unterschiedlich.


    Frage: Warum haben gerade Sie so eine ausgezeichnete Technik?


    Schneider: Es gibt viele Punkte. Ich habe viel trainiert, ich komme ja aus den neuen Bundesländern, dort wurde von Kindesbeinen an viel Wert auf Technikschulung gelegt, gerade was die Beidfüßigkeit angeht. Da hat man den schwachen Fuß auch mitgenommen und intensiv trainiert. Allerdings kann man auch genetisch Glück haben, dass man ein feinerer Spieler wird als andere.


    Frage: Rafael van der Vaart hat seine gute Schusstechnik trainiert, indem er die leeren Bierflaschen abgeschossen hat, die sein Vater auf dem Campingplatz aufgestellt hat.


    Schneider: Wir hatten auch Übungen, aber so etwas nicht. Wir haben zum Beispiel mit dem Tennisball gespielt, wenn mal kein anderer Ball da war.


    Frage: Sie hatten jede Menge Trainer. Eberhard Vogel, Klaus Schlappner, Horst Ehrmantraut ...


    Schneider: 13 müssten das sein. Von jedem habe ich was mitbekommen.


    Frage: Egal, wer Sie trainiert, Ihnen kann man die Freude an der Arbeit immer ansehen.


    Schneider: Ich habe eine gewisse Verspieltheit in mir, die nie nachgelassen hat. In den englischen Wochen liegt bei mir zuhause auch ein Ball rum. Wenn man mit dem Fußball aufgewachsen ist, ist es schwer, davon wegzukommen. Ich spiele jetzt schon beinahe 30 Jahre, da gehört das dazu.


    Frage: Sie sind sehr bodenständig und haben immer noch eine gute Verbindung nach Jena.


    Schneider: Ja. Ich war 24 Jahre in Jena, ich war Fan von Jena als ich noch ein kleiner Junge war und habe noch meine ganzen Freunde in Thüringen. Das verbindet halt.


    Frage: Da fahren Sie auch regelmäßig hin?


    Schneider: Ja, immer an Weihnachten und im Sommer.


    Frage: Und Sie essen auf der Fahrt immer noch an einer bestimmten Raststätte Thüringer Bratwurst?


    Schneider: Das habe ich lange gemacht, jetzt aber nicht mehr.


    Frage: Aus Ernährungsgründen?


    Schneider: Nein, wir machen es meistens so, dass wir die Würste kaufen und am nächsten Tag selber braten. Die Thüringer gehört auf alle Fälle dazu.


    Frage: Thüringer Spezialitäten müssen sein?


    Schneider: Meine Freundin kommt aus Jena, die kann die einheimischen Spezialitäten sehr gut, Thüringer Klöße oder Rouladen. Aber ich bin ja Sportler und wenn mich ein Reporter fragt, was ich gerne esse, sage ich natürlich Nudeln. Wie alle Fußballer.


    Frage: Können Sie sich vorstellen, Ihre Karriere in Jena ausklingen zu lassen?


    Schneider: Wenn von der Gesundheit her keine großen Verletzungen kommen, dann kann ich mir das auf alle Fälle vorstellen. Aber ich habe letztens ein Interview geführt und zwei Tage darauf habe ich mich verletzt. Deswegen bin ich da vorsichtig.


    Frage: Können Sie sich auch vorstellen, als Trainer oder Manager zu arbeiten?


    Schneider: Nein, da hat man noch weniger Freizeit als die Spieler. Aber ich will mich jetzt nicht festlegen, sonst heißt es irgendwann wieder: Vor vier Jahren hat er noch was ganz anderes erzählt.


    Frage: Aber was wollen Sie dann machen?


    Schneider: Im Fußball will ich schon bleiben, zum Beispiel als Koordinator oder Scout.


    Frage: Vor Ihrer Karriere haben Sie als Zerspannungsmechaniker gearbeitet. Was haben Sie denn heute noch handwerklich drauf?

  • Schönes Interview von dem Bernd.
    Wirkt irgendwie ehrlicher als bei manch anderem Spieler der ins Mikro faselt. Jedenfalls auf mich.



    Das Bernd die gute ostdeutsche Sportschule erwähnt freut mich um so mehr. Hatte selbst das Glück den Fussball im Osten zu erlernen.


    Und gegen echte Thüringer Rostbratwürste ist eh kein Kraut gewachsen. Den Unterschied merkt man als Thüringer schon 300m hinter der Grenze zu Sachsen. Ein Unterschied wie Tag und Nacht.


    Das Bernd nie ins Ausland gewechselt ist, freut mich, als Bayer-Fan. Gegönnt hätt ich ihm die Erfahrung allemal.


    Die Leistungsträger der Weltmeistermanschaft 90 waren alle Legionäre. Dümmer wird man davon jedenfalls nicht.


    Alles Gute Bernd, und tausend Dank für tollen Fussball von dir für uns Fans.

    Stromberg: " Von Frauen hab ich erstmal genug. Gibt ja auch noch andere Leute."

  • "Ich habe diese Verspieltheit in mir"


    Leverkusens Nationalspieler Bernd Schneider ist in Thüringen groß geworden und gilt als der weiße Brasilianer der Fußball-Bundesliga. Auch mit 33 Jahren freut sich "Schnix" noch auf jede Trainingseinheit mit Ball, nur Auftritte in der Öffentlichkeit meidet er nach Möglichkeit.



    RUND: Im Gegensatz zu anderen Nationalspielern sieht man Sie kaum im Werbefernsehen.
    Bernd Schneider: Ich habe vor und nach der WM jede Menge Angebote gehabt. Ich bin mit meinen Zusagen sehr sparsam umgegangen. Ich habe einen karrierebegleitenden Vertrag mit adidas und werbe für Uhren der Firma Glashütte. Das reicht.


    RUND: Im Fußball gibt es wenig echte Freundschaften. Sie sind mit Oliver Neuville befreundet, mit Jörg Böhme und Alexander Schur?
    Bernd Schneider: Mit Jörg Böhme bin ich in Jena aufgewachsen. Mit dem Olli Neuville habe ich in Leverkusen fünf Jahre das Zimmer geteilt, wir waren auch bei der Nationalmannschaft. Mit Alex Schur habe ich eigentlich nur ein Jahr zusammen gespielt. Das ist doch ganz normal und nicht nur im Fußball so: Mit dem einen klappt's, mit dem anderen nicht. Mit Schur und Böhme habe ich gerade die letzten zwei Tage telefoniert.


    RUND: Die Kontakte, die Sie haben, pflegen Sie auch.
    Bernd Schneider: Was heißt pflegen?


    RUND: Dass Sie telefonieren, so wie gestern.
    Bernd Schneider: Wir telefonieren ab und zu, aber man trifft sich jetzt nicht immer. Mit Neuvilles Familie waren wir früher öfter unterwegs, wie das bei Fußballern üblich ist. Haben zusammen Geburtstage gefeiert oder waren im Freizeitpark.


    RUND: Ihr Vater hat Sie mit fünf Jahren im Verein angemeldet. Was hatte er mit Fußball zu tun?
    Bernd Schneider: Er hat früher selber gespielt.


    RUND: Auch in Jena?
    Bernd Schneider: Auch in Jena.


    RUND: Sie hatten jede Menge Trainer. Eberhard Vogel, Klaus Schlappner, Horst Ehrmanntraut ...
    Bernd Schneider: 13 müssten das sein. Von jedem habe ich was mitbekommen.


    RUND: Egal, wer Sie trainiert, Ihnen kann man die Freude an der Arbeit immer ansehen.
    Bernd Schneider: Ich habe eine gewisse Verspieltheit in mir, die nie nachgelassen hat. In den englischen Wochen liegt bei mir zu Hause auch ein Ball rum. Wenn man mit dem Fußball aufgewachsen ist, ist es schwer, davon wegzukommen. Ich spiele jetzt schon beinahe 30 Jahre, da gehört das dazu.


    RUND: Fußballer fassen sich vor Freistößen und Elfmetern immer an die Nase. Sie machen das sehr häufig.
    Bernd Schneider: Ja? Mache ich das? Ich habe schon öfter auf Bildern gesehen, dass meine Finger gekreuzt sind, wenn ich in der Aktion drin bin, beim Schießen, beim Sprinten, beim Zweikampf, ganz komisch, immer sind drei Finger gekreuzt. Ich sehe das auch bei anderen Fußballern, dass sie sich an die Nasen oder an die Ohren fassen. Aber warum, weiß keiner. Wahrscheinlich denkt man da gar nichts, vielleicht ist es ein Reflex, den man sich irgendwann angeeignet hat.



    - Online-Extra RUND 04/07 -
    Interview Malte Oberschelp und Rainer Schäfer