Bernd Schneider

  • Deutschland schafft es ins Viertelfinale


    Das Daumendrücken von Bernd Schneider in Klagenfurt half gegen Kroatien nicht wirklich


    Klagenfurth – Der einstige Jenaer und jetzige Leverkusener Bernd Schneider wollte in diesen Tagen eigentlich das Nationaltrikot bei der EM tragen. Eine Rückenverletzung stoppte den 34-Jährigen jedoch. Nun ist er in Österreich als Fan dabei.



    stz: Herr Schneider, schön dass Sie trotz Verletzung zur Mannschaft gestoßen sind. Aber besonders wohl fühlen Sie sich sicher nicht, oder?


    Bernd Schneider: Warum? Am Anfang tat mein verletzungsbedingter Ausfall für diese EM sicherlich weh. Aber die Gesundheit geht vor. Das ist das Wichtigste im Leben. Außerdem habe ich ja schon drei große Turniere mitgemacht. Da kann ich jetzt nicht mehr trauern. Ich freue mich trotzdem auf die EM, bei der ich jetzt als Zuschauer dabei sein kann.



    Welche Spiele können Sie sehen?


    Nach dem Spiel gegen Kroatien in Klagenfurt kommt am Montag in Wien noch die Begegnung gegen Österreich hinzu. Am Wörthersee ist allein schon das Ambiente wunderschön. Schade nur, dass wir gegen Kroatien verloren haben. Deutschland schafft es aber trotzdem ins Viertelfinale. Da bin ich mir sicher.



    Wie geht es Ihnen nach der Operation an der Bandscheibe? Trainieren Sie schon wieder?


    Ich bin auf dem Rad und zu Hause auf dem Hometrainer unterwegs, ohne dabei großartige Sprünge zu machen. Ich muss mich meistens geradeaus bewegen. Mehr kann ich noch nicht machen.



    Wann können Sie wieder spielen?


    Das weiß ich noch nicht genau. Für eine Prognose ist es natürlich noch zu früh. Es stehen auch noch einige Untersuchungen an. Dann kann ich mehr sagen.


    Bruno Labbadia heißt ab 1. Juli Ihr neuer Trainer bei Bayer Leverkusen. Konnten Sie schon mit Ihm über Ihre Situation sprechen?


    Ja, wir haben uns schon unterhalten. Er freut sich auf die neue Aufgabe. Und ich kann ihm hoffentlich bald helfen.



    Clemens Fritz hat es abgelehnt, mit Ihrer Rückennummer 19 aufzulaufen. Was halten Sie von diesem Freundschaftsdienst?


    Ich wusste lange nichts davon. Er hat es mir im Nachhinein erzählt. Die Nummer soll ihm angeblich zu groß gewesen sein. Nein, im Ernst: Auf jeden Fall ist das eine schöne Geste.



    Werden Sie sich einmal die Quartiere der DFB-Elf in Ascona und Tenero anschauen?


    Ich hatte das eigentlich vor. Ich wusste aber nicht, dass sie so weit weg von Österreich sind. Mal sehen, ob es klappt.


    Was erwarten Sie von der deutschen Mannschaft bei dieser EM?


    Auch nach der Niederlage gegen Kroatien sollte sich die Mannschaft in dieser Gruppe durchsetzen und im Turnier so weit wie möglich kommen. Die deutsche Elf gehört weiterhin zu den Favoriten. Sie braucht an gewissen Tagen aber auch das Quäntchen Glück wie zuletzt bei der Weltmeisterschaft 2006 im Viertelfinale im Elfmeterschießen gegen Argentinien.



    Hat sich etwas im Vergleich zur Fußball-WM vor zwei Jahren geändert?


    Ich glaube nicht. Einige Teams spielen 4:5:1, andere 4:4:2. Es geht auf jeden Fall weiterhin schnell und direkt zu.



    Ihr Heimatverein FC Carl Zeiss Jena ist ziemlich traurig aus der Zweiten Bundesliga abgestiegen. Wie bewerten Sie das?


    Das ist bitter für die gesamte Region, zumal es ja auch noch Erzgebirge Aue erwischt hat. Jena hat dennoch teilweise zwei schöne Jahre in der Zweiten Liga erlebt. Jetzt ist es bergab gegangen, irgendwann wird es auch wieder nach oben gehen.



    Sie tragen in diesen Tagen das Nationaltrikot mit der Nummer 19. Wird es irgendwann Ihr 82. Länderspiel geben?


    Schauen wir mal. Wichtig ist für mich, dass ich erst mal gesund werde.




    Interview: Matthias Koch


    [URL=http://www.stz-online.de/sport/sport/thueringensportstz/art2476,804357]südthüringer zeitung[/URL]


    Erschienen am 14.06.2008 00:00

  • Zitat

    Original von Stefan 1968
    Ich wünsche Schnix auch das er bald wieder gesund ist und wieder Gas geben kann... :LEV2



    RICHTIG PRO SCHNIX! :LEV3 :LEV3

    Man lebt nur einmal - EIN LEBEN LANG SVB!!!


    Arturo Vidal 23 & Simon Rolfes 6

  • SCHNEIDERS EM-ANALYSE
    Jetzt schlagen wir auch die Türkei


    SPIEGEL-ONLINE-Kolumnist Bernd Schneider ist entzückt, das deutsche Team hat ihn verzaubert. Im Halbfinale gegen die Türkei wird es keine Probleme geben, der Endspielgegner ist dann ein alter Bekannter. Schneider selbst hat auch ein großes Ziel: die WM 2010.


    Was soll ich sagen? Ich habe zwar die ganze Zeit schon angedeutet, dass ich an diese deutsche Mannschaft glaube und die Jungs im Verlauf des Turniers zu ihrer Bestform auflaufen werden, aber dass sie gleich so perfekt spielen, hätte selbst ich mich nicht getraut, vor diesem tollen Spiel gegen Portugal zu behaupten. Respekt! Für mich steht das Finale jetzt schon fest: Deutschland gegen Italien. Auch, wenn es noch ein langer Weg wird.


    Das Viertelfinalspiel gegen Portugal habe ich zu Hause im Fernsehen angeschaut, da ich zurzeit öfter zur ärztlichen Kontrolle muss, damit ich pünktlich zum Saisonauftakt wieder fit und einsatzfähig bin. Schon beim Einlaufen ins Stadion konnte ich in den Gesichtern und an den Gesten der Spieler erkennen, wie konzentriert sie waren. Da wusste ich, dass das Spiel nur erfolgreich für uns ausgehen kann.


    Bevor ich mir aber die Leistung einzelner Spieler herauspicke, weise ich auf die größte Stärke meiner Mannschaft hin: ganz eindeutig die Teamleistung. Das ist mir deshalb so wichtig, weil genau diese in den Spielen zuvor noch gefehlt hat. Haben Sie gesehen, wie sich einer für den andern aufgeopfert hat? Da gab es nicht nur einen Spieler, der kilometerlang gerannt ist, wie es in den Spielen zuvor Michael Ballack getan hat. Gegen Portugal hat die gesamte Mannschaft einen Marathon hingelegt.


    Darüber hinaus haben die Jungs nicht nur technisch sauber gespielt, sondern auch sehr clever. Natürlich war Portugal trotz der außergewöhnlichen Klasse ihrer einzelnen Spieler ein angenehmerer Gegner als Kroatien oder Österreich, weil sie nicht mit zehn Mann hinten drin standen. Aber auch gegen solche Gegner, die Raum zum Kontern lassen, weil sie offensiv nach vorne spielen, muss man erst mal in sein eigenes Spiel finden. Das haben wir - und wie!


    Innerhalb der ersten 25 Minuten waren die Portugiesen so von unseren Kombinationen überrascht und anscheinend auch geschockt, dass sie sich bis zum Schlusspfiff nicht mehr erholten. Wir haben Portugal unser Spiel aufgezwungen, genau so, wie Joachim Löw es seit Jahren fordert.


    Dass Simon Rolfes der Herausforderung gewachsen ist, das erste Mal in diesem Turnier gegen die am Boden kaum zu überwindenden Portugiesen aufzulaufen, daran habe ich nicht gezweifelt. Ich kenne ihn ja aus Leverkusen. Er ist in solchen Momenten ganz cool und souverän.


    Wir sagen immer wieder zu den jungen Spielern, dass sie genauso wichtig sind wie alle anderen erfahrenen Kollegen. Egal wann und wie lange sie in einem Turnier zum Einsatz kommen, sie müssen genau zu diesem Zeitpunkt perfekt funktionieren. Das haben sie. Ohne die intelligenten Pässe von Rolfes und Thomas Hitzlsperger hätte auch Bastian Schweinsteiger nicht so auftrumpfen können. Er hat sich mittlerweile schon so gegen Portugal eingespielt, dass wir beantragen sollten, noch mal gegen sie antreten zu dürfen.


    Natürlich ist Bastian Schweinsteiger der Held des Spiels. Das hat er auch verdient, aber ich will noch mal die gute Abwehrleistung erwähnen. Erinnern Sie sich, wie bis zur EM und während der ganzen Vorrunde über die fehlende Spielpraxis und die fehlende Fitness Christoph Metzelders diskutiert wurde? Oder die Kritik an der Nominierung Jens Lehmanns? Beide sind da, jetzt, wo es um was geht. Sowohl im Spiel gegen Österreich, als auch gegen Portugal. Das ist es doch, was einen guten Spieler auszeichnet.


    Einen guten Trainer zeichnet übrigens aus, dass er auch mal von seiner eigentlichen Philosophie abrückt und offen ist gegenüber Änderungsvorschlägen. Genau das ist Joachim Löw, er hört zu, wenn man ihm einen konstruktiven Vorschlag macht. Er hat die Systemänderung in Absprache mit dem Kapitän umgesetzt (mehr...). Er war bereit, sein 4-4-2-System zu ändern, Michael Ballack nach vorne zu ziehen und ihm zur Absicherung zwei Sechser in den Rücken zu stellen. Eine klasse Entscheidung, die mindestens genauso viel Respekt verlangt, wie die Leistung der Spieler.


    Der Bundestrainer hat schon nach dem Match angekündigt, dass das Trainerteam die nächsten Tage nutzen will, um Reizpunkte zu setzen.


    Das heißt, dass Löw jetzt hauptsächlich mit hoher Intensität trainieren lassen wird. Das kann Sprungtraining sein, oder die Spieler trainieren mit Gewichten. Nicht ganz so lange wie bisher, dafür aber intensiver, so dass der Puls möglichst schnell ganz hoch geht. Oder die Trainer setzen Reize beim Sprintantritt der einzelnen Spieler, bei der Schnelligkeit also.


    Eigentlich geht es darum, gezielt an den Schwächen jedes Einzelnen zu arbeiten und die Konzentration möglichst hoch zu halten bis zum Halbfinale am Mittwoch, das wir gegen die Türkei übrigens gewinnen werden.


    Ich merke schon: Ich bin zum richtigen Fan meiner Jungs geworden. Dabei plane ich, wenn meine Gesundheit mitspielt, bei der WM 2010 noch mal selbst dabei zu sein.


    spiegel.de

  • Weiß man eigentlich langsam ab wann er wieder mittrainieren kann?

    C. Streich: "Ich habe zwar einen deutschen Pass, aber ich fühle mich nicht als Deutscher. Ich bin ein Mensch, der einen Pass hat, in dem deutsch drin steht"
    Möge die Macht mit Bayer04 sein!

  • Wie es mit der Rehabilitation von Mittelfeld-Ass Bernd Schneider nach einer Bandscheiben-Operation im Halswirbelbereich weitergeht, soll eine medizinische Untersuchung an diesem Donnerstag klären....ksta.de

    W11 ist echt das Sammelbecken, der geballten Doofheit ~Zitat~
    ...und immer öfter überfüllt:-/

  • Zitat

    Original von marion
    Wie es mit der Rehabilitation von Mittelfeld-Ass Bernd Schneider nach einer Bandscheiben-Operation im Halswirbelbereich weitergeht, soll eine medizinische Untersuchung an diesem Donnerstag klären....ksta.de


    Dann bin ich ja mal gespannt. Drücke ihm die Daumen. :bayerapplaus

    "Wir sind zufrieden", schöner konnte man die Komfortzone nicht beim Namen nennen!
    Völler raus!!!

  • Zitat

    Original von turtle 04


    Oh ja! Komm schon Bernd! Wir brauchen dich!


    Also am besten wäre es, wenn die Diagnose auf Ausfall für die nächsten 6 Monate lauten würde, Bayer endlich richtig im Mittelfeld einkauft und sich dann rausstellt, dass es nicht sechs Monate sondern 6 Tage sind, die Schnix ausfällt. :D

    Neverkusen. Es ändert sich ein Buchstabe, aber das verändert die Welt. :bayerapplaus

  • Die Nachrichten klingen ja gut. Jetzt nicht zu früh starten und alle Erfolge versauen. Hätte er die EM gespielt würde er auch erst in ein paar Wochen in die Vorbereitung einsteigen.


    :LEV3 :LEV3 :LEV3

    "Ich hab mir mal richtig was vorgenommen, Torjäger Kanone und so....." Calle Ramelow 12.08.2006