Aus dem Welt-Artikel:
ZitatDas sieht auch Wolfgang Holzhäuser so. Leverkusens Geschäftsführer sagte der "Welt": "Wenn es uns gelingt, die Mannschaft zusammenzuhalten und an der einen oder anderen Stelle zu ergänzen, sind wir in der Lage, in der kommenden Saison ganz vorn mitzuspielen." Holzhäuser nahm sogar das Wort "Titel" in den Mund. Um einen solchen zu holen, müsse Bayer "viel Glück" haben. Es entsteht der Eindruck, als wolle sich Bayer 04 aus der Komfortzone herausbewegen.
Wer in Leverkusen Fußball spielt, musste sich bislang nicht sorgen, unter dem Druck zusammenzubrechen, der von Verein und Umfeld ausgeübt wird – es hat nämlich niemand Druck ausgeübt. Wo sie stolz auf den Titel "Vizekusen" sind, ist die Gier nach maximalem Erfolg weit weg. Aber wie lange noch?
Wolfgang Holzhäuser, so scheint es, plant den großen Wurf. Und einen wie André Schürrle, einen zuweilen eigensinnigen, aber blitzschnellen und dribbelstarken Kicker, einen für die genialen Momente, können sie dafür gut gebrauchen. Gerade weil er unbequem ist und keine Lust hat, immer nur Zweiter, Dritter oder Vierter zu sein. Weil er nicht Stefan Kießling ist, dem es egal ist, ob er von Joachim Löw nominiert wird, sondern eben André Schürrle, der glitzernde Ohrringe trägt und vom großen Fußball träumt.
Es ist ja wirklich schön, wenn Holzhäuser den großen Wurf und den Sprung aus der Komfortzone plant, aber dann sollte man Andre Schürrle lieber gehen lassen als ihn zu halten.
Vielleicht pokert er auch einfach nur, um im Sommer die Ablöse in die Höhe zu treiben.