Wolfgang Holzhäuser

  • Dass überhaupt noch auf diese Traditionsmär aufgesprungen wird, ist schon verwunderlich. Ich habe im Zusammenhang mit dem FC Bayern noch nie den Begriff Traditionsclub gehört. Das ist im Regelfall der Erfolgsclub. Traditionsclubs sind Köln, Lautern, St. Pauli und für die älteren Semester noch Rot-Weiß Essen oder Westfalia Herne (5.Liga?). Wem nichts geblieben ist, der bezeichnet sich gerne als Traditionsclub. Völlig richtig von Holzhäuser nicht auf diesen "Romantik-Zug" aufzuspringen. Wenn eines Tages RB Leipzig in der Bundesliga spielt, dann ist das so und letztlich spiegelt sich da eine Entwicklung in Sport und Gesellschaft, die ein Heini wie Watzke, der so tut, als würde er die Hand zum Raffen von Kohle nicht ständig aufhalten, nicht stoppen wird.

  • Dass überhaupt noch auf diese Traditionsmär aufgesprungen wird, ist schon verwunderlich. Ich habe im Zusammenhang mit dem FC Bayern noch nie den Begriff Traditionsclub gehört. Das ist im Regelfall der Erfolgsclub. Traditionsclubs sind Köln, Lautern, St. Pauli und für die älteren Semester noch Rot-Weiß Essen oder Westfalia Herne (5.Liga?). Wem nichts geblieben ist, der bezeichnet sich gerne als Traditionsclub. Völlig richtig von Holzhäuser nicht auf diesen "Romantik-Zug" aufzuspringen. Wenn eines Tages RB Leipzig in der Bundesliga spielt, dann ist das so und letztlich spiegelt sich da eine Entwicklung in Sport und Gesellschaft, die ein Heini wie Watzke, der so tut, als würde er die Hand zum Raffen von Kohle nicht ständig aufhalten, nicht stoppen wird.


    Ohne Abstieg wird man nicht zum Traditionsclub. Das passiert bei der gemeinsamen Heulveranstaltung, wenn es passiert ist. Dann schreibt die Presse: Nach x Jahren muss der Traditionsklub xyz die Liga verlassen :LEV15 :LEV15 :LEV15


    Von da an heißt man Traditionsklub und sucht sich wen, der an diesem Dilemma Schuld ist und eigentlich! in der Bundesliga nichts zu suchen hat.


    Bayern München ist kein Traditionsklub und ich schätze sie wollen mit diesen bemitleidenswerten Heulsusen auch nicht in einen Topf geworfen werden.
    Wollen wir das eigentlich?

    Einen auf die eigene Mannschaft meckernden Rüdiger Vollborn werden wir also im Fanblock nicht erleben? VOLLBORN: Nein! So etwas mache ich nicht!
    Pyro--NEIN DANKE !! ANFEUERN statt ABFEUERN !!

  • Zitat

    Warum hat Bayer kein Gewaltproblem?...Zynisch könnte man sagen: Für Bayer prügelt sich keiner, weil es an Empathie fehlt.


    :wacko: Tja, sowas liesst man in Interviews nur äusserst selten. Muss man auch erstmal drauf kommen.


    Insgesamt eine etwas verwurstet-schräge Befragung mit teilw. ebenso schrägen Antworten: "Warum soll Tradition gut sein? Bayer ist gut."


    Mag ja im Detail manches richtig sein, interessieren wirds aber nur die Oberlehrer-Abtlg. der Sportinteressierten GA Leser...halt ne sympathische Randgruppe. :LEV19


    Da ist der Spruch vom Jens Lee-man einfach griffiger. :D


    ach so: "Als die Reifen brannten, bin ich mit meinem Kumpel zum Schachspielen in das Café Sauer gegangen."


    Wolle unser Feierabend-Revolutionär!

  • Die Frage mit der Empathie versteh ich sowieso überhaupt nicht. Wem fehlt Empathie? Und was hat das bitte damit zu tun, dass man sich deshalb nicht für den Bayer prügelt? Ich kann mir beim besten Willen kein Szenario vorstellen, indem das fehlen von Empathie Gewalt reduziert.


    Naja ansonsten, ein typisches Holzi Interview, man versucht sich eben eine eigene Nische zu suchen, will anders bzw besonders sein. Sich einfach als Fußballverein darzustellen und dabei bleiben, passt da wohl nicht ins Bild und dass "Erstfans" es nicht gerne hören, wenn sich der Verein als "zweitverein" für andere Fans etablieren will ist auch logisch, daher total unpassend. Wenn sowas passiert, mein Gott, dann ists so, dass aber öffentlich zu forcieren halte ich für extrem daneben.

  • Ich finde das Interview ziemlich Ok und kann die meisten seiner Antworten nachvollziehen. BEsonders seine Aeusserungen zum Financial Fair Play finde ich bemerkenswert!


    Die heftigen Reaktionen hier zeigen meiner Meinung nach, dass die permanenten Zeckereien aus Köln und anderen Ecken doch den ein oder anderen Wirkungstreffer verurscaht haben. Ich finde, dass man als Bayer 04-Fan so selbstbewusst sein kann, sich davon komplett frei zu machen. Ich bin z.B. seit über 40 Jahren Mitglied im Verein und ich bin als Kind von Goldmedaillengewinnern aus dem Verein auf der Kurt-Riess-Anlage betreut worden, ich habe im Sommer-Camp mit einem ehemaligen Bayer 04ler gezockt, der inzwischen in der NBA spielte, mein Club spielt seit 35 Jahren ununterbrochen in der Bundesliga, Teams und Athleten aus meinem Verein haben vermutlich mit Abstand die meisten Titel und Medaillen im Lande gesammelt, internationale Sportstars wie Völler, Schuster, Cha haben für meinen Club gegen den Ball getreten, ich habe Spiele mit Beckenbauer, beiden Ronaldos, Messi und wie sie alle heissen bei meinem Club gesehen, mein Club hat den zweitbesten Punkte-pro-Spiel-Schnitt aller Teams, die je in der Liga gekickt haben, er hat nationale und internationale Titel - warum also solte ich mich auf eine solche Debatte einlassen?


    Leute, das ist doch unter unserem Niveau! Was stört sich die Eiche, wenn sich eine Schwein an ihr kratzt?


    Wenn mich Herr Watzke und der gemeine FC-Fan als Plastikclub sehen wollen, können sie das gerne tun! Mich juckt es nicht im geringsten, so lange wir das nächste Spiel gegen sie gewinnen! :D

  • Zitat

    ...Teams und Athleten aus meinem Verein haben vermutlich mit Abstand die meisten Titel und Medaillen im Lande gesammelt, internationale Sportstars wie Völler, Schuster, Cha haben für meinen Club gegen den Ball getreten, ich habe Spiele mit Beckenbauer, beiden Ronaldos, Messi und wie sie alle heissen bei meinem Club gesehen, mein Club hat den zweitbesten Punkte-pro-Spiel-Schnitt aller Teams, die je in der Liga gekickt haben, er hat nationale und internationale Titel - warum also solte ich mich auf eine solche Debatte einlassen?


    Watzke & Bruchhagen haben das Thema zum 3millionensten Mal angestoßen, und Holzi hat sich explizit drauf eingelassen (was soll er auch anderes auf so 'nem Vertreter-Treffen machen). Ich finds teilw. amüsant, und wir Fans reagieren halt darauf. Solches Dummgeschwätz kann man aber auch mit ein paar konkreten Hinweisen (s. deine Beispiele) oder souverän knapp a la Lehmann & kürzlich was erlaube-Strunz abhandeln. So füllt das ausgelutschte Topic wieder ganze Interview-Seiten (s.GA).

  • Ewige Tabelle 11. Platz, relativ 4. 34 Jahre Bundeliga ohne Abstieg. Damit ist das Thema eigentlich beendet. Aber einen kommunikationsfaehigeren und kompetenteren Geschaeftsfuehrer haette ich trotzdem gerne.

    Es sind ja sogar nicht nur diese genannten Fakten, die das Thema beenden. Aber du hast vollkommen Recht!

    Ungeschlagen Meister, SVB! 28-6-0

    ...doch wir singen immer weiter, denn nur dir gehört mein Herz - allez allez allez

  • Es sind ja sogar nicht nur diese genannten Fakten, die das Thema beenden. Aber du hast vollkommen Recht!


    Naja... "Kompetenter"? Aufgrund welcher Fakten zweifelt ihr an Holzhäusers Kompetenz?
    Kommunikationsfähig, nun gut. Er redet halt nicht so, wie es der Fan gerne hätte. Trifft es aber oft ziemlich trocken und pointiert auf den Punkt. Aber klar hätte auch ich gerne einen, der etwas mehr meine Weltanschauung im Bezug auf Fussball vertreten würde. Dennoch müsste eine Laberbacke ala Calmund auch nicht mehr sein.

    ... es ist egal woher du kommst,
    es ist wichtiger wohin du gehst,
    auf welcher Seite du dann stehst...

  • Naja... "Kompetenter"? Aufgrund welcher Fakten zweifelt ihr an Holzhäusers Kompetenz?

    Ja, der Einwand ist berechtigt. "Fankompetenter" / Außendarstellungsmäßig-kompetenter würde es wohl besser treffen. Was das fachliche angeht, ist er ja gewiss kein Schlechter - das wird denke ich niemand bestreiten.

    Ungeschlagen Meister, SVB! 28-6-0

    ...doch wir singen immer weiter, denn nur dir gehört mein Herz - allez allez allez

  • find auch das dieses Traditionsgeblubber in der heutigen Zeit total überbewertet wird. Tradition ist für mich ein nach hinten blicken 'Oh wie doch alles toll war früher'. Für Menschen, die irgendwie nicht im hier und jetzt angekommen sind und sich an vergangen festhalten. Ich fand das Interview eigentlich sehr gut, denn nichts anderes erwarte ich von einem Geschäftsführer eines Unternehmen. Die Gesellschaft entwickelt sich von Generation zur Generation weiter und da muss ein Geschäftsführer nach Vorne blicken und die Weichen für die Zukunft stellen. Und wenn ich manch Definitionen von 'Tradition' hier lese, möchte ich auch kein Traditionsverein sein, denn das würde heißen das wir in 6-7 Jahren da sind wo Alemannia Aachen zum Beispiel jetzt ist.

    Hai


    ich möchte dein Post nochmal aufnehmen, um zu erklären, warum Tradition wirklich wichtig ist, und möglicherweise von dir zu negativ besetzt ist.


    zunächst möchte ich aber feststellen, das eure oben eingesetzten Wörter "Traditionsgeblubber und Gelabere" schon recht schnell das Wort Tradition zu Unrecht abwerten, und auch der hier recht sachlichen Diskussion nicht gerecht werden.


    Ohne tradition und Traditionsbewusstsein gäbe es den Bayer04 in der heutigen Form nicht, denn was einige Gründungsmitglieder in der Versammlung 1904 beschlossen und 1907 als Fussballabteilung durchsetzten ,ist die Grundlage des weiteren Vereins- und Fussballgeschehens in Wiesdorf gewesen.Der Verein hiess auch nicht Wiesdorf oder gar Leverkusen, welches ja erst 1930 durch Fusion mehrerer Orte entstand.


    Das Zugehörigkeitsgefühl dieser Fussballer zum Werk war die Grundlage für die spätere Verschmelzung - als der Konzern die Werbetauglichkeit des zum Massen- und Medienspektakel aufgestiegenen Profifussballs erkannte.


    Die Einstellung dieser Gründer - und Weiterführenden wird durch die Hochhaltung der "Tradition" geehrt.


    Tradition ist zwar nicht immer nur mit "guten Werten" beinhaltet, aber im Zusammenhang mit Sport,Kultur,..schon.
    Dazu gehört nämlich die für Identifikation nötige Bildung einer Identität des Objektes. Standardmässig zum Beispiel im Fussball gehören dazu Namen wie
    "Fortuna,Borussia,Preussen...etc", aber natürlich auch die gewählten Vereinsfarbenund das Wappen. Und manchmal in der "Philosophie" eines Vereins sogar die Attribute
    wie Arbeiterverein,DJK, etc (siehe Bsp. Rot-Weiss Essen vs Schwarz-Weiss Essen) oder Spielauffassung "Vorwärts" ,"Sturm",.. ;)


    sicher ist innerhalb eines Werdegangs eines traditionellen Vereins auch eine Wandlung vorhanden - und natürlich zeitbedingt auch sinnvoll und notwendig.
    Deshalb muss ich den Vorwurf, das Traditionalisten nicht im hier und jetzt leben würden, deutlich zurückweisen.
    Und sicher ist im Rahmen einer modernen Gesellschaftsentwicklung das Erkennen der Notwendigkeit von guten Traditionen abhanden gekommen,aber das heisst noch lange nicht, das diese nicht mehr sinnvoll wären.
    Desto mehr Tradition abhanden kommt, umso austauschbarer und beliebiger wird ein Verein. Eigenständigkeit und "persönliche Note" bringt aber gerade das, was auch heute noch für die Fan-Kultur wichtig ist.


    Wenn Bayer-Fans darauf verweisen, das es ihnen in erster Linie um Tore und Punkte "aktuell" geht,ist das auch absolut verständlich und vollkommen richtig.
    Aber der Hintergrund und die Geschichte eines Vereins, und die Stellung in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit bleiben genauso notwendig.


    In einem letzten Beispiel führe ich mal Musik an, in der Tradition auch immer wichtig war.Durch die ständige Reduzierung bodenständiger, z.B. regionaler Musikkultur
    sind wir -mal westlich gesehen" - mittlerweile da, das anglo amerikanische Kultur fast alles dominiert. An sich ist das Produkt "nicht schlechter oder besser",aber durch die gewaltigen Geschäftsinteressen einer Mainstream orientierten Massenverwertung werden beliebig gleichklingende Produkte erzeugt, die dem "anders" oder ursprünglich und individuell klingenden Sparten kaum gleichwertige Überlebenschancen bieten.


    Ich sehe bei allem drehen und wenden da keine positive Entwicklung, und ich würde wünschen,das man ähnliche Entwicklung im Vereinswesen unterbindet.
    Das aktuell kluges besonnenes Wirtschaften,Vermarktung,etc ,.alles wichtig ist, wird ja nicht in Abrede gestellt, und das andere Traditionsvereine sich da bestimmt
    zu viel auf ihre Tradition eingebildet haben, darf auch vermutet werden - aber: wenn der Bayer04 TRadition und gute moderne Tauglichkeit zusammengebracht hat,
    wäre es erstrebenswert, das in der Öffentlichkeit exakt so darzustellen.


    wenn Callmund sagt, "Tradition schiesst keine Tore" ist das richtig.Aber das ist nur ein kleiner Ausschnitt in einer von der Konkurrenz angezettelten Traditionsdebatte,
    in welcher gerade der Bayer04 als "klarer Sieger" hervor gehen könnte.
    Nur vermute ich, das es Holzhäuser,Sprink oder anderen, und auch Callmund nicht ganz so wichtig ist.
    Dann kann man auch mal die Spielfraben schnell in rot-weiss ändern. Ne Bagatelle... für viele, aber für mich und auch,wie ich lese, einige nicht.


    http://www.bayer04.de/B04-DEU/…42-4758-B050-F1580CBE7150


    Und diese Haltung würde ich hier gerne nicht nur respektiert sehen, sondern auch, das das mal versucht wird, zu verstehen. fg

  • Wird jetzt ein bischen pathetisch und polimisch, das Ganze.


    Als ich Bayer-Fan wurde, habe ich mich nicht um Traditon geschert. Ich wollte, das der Schwatte seine Tore macht....


    Was ich alles in allem sagen will...Tradition ist nicht das Wichtigste. Es ist nicht der Faktor, der für mich die Treue und Liebe zu einem Verein ausmacht. Bestenfalls der (nicht unbedingt notwendige) Sahneklecks obendrauf.




    ...ich habe schon viel geknipst damals :LEV6 :LEV6


    Mir geht dieses ganze Anti-HH-Gelabere so dermassen auf den Keks. Ist doch eh egal, was er sagt, es ist sowieso falsch. :LEV17
    Ich sehe es ähnlich wie Bird...wenn Bayer irgendwann mal Meister werden sollte, muss nicht Traditionsverein auf dem Pokal stehen.

  • Als ich Bayer-Fan wurde, habe ich mich nicht um Traditon geschert. Ich wollte, das der Schwatte seine Tore macht....

    Und genau das ist der Punkt. In meinem Kollegenkreis habe ich Bayern,BVB,S04 und Club-Fans. Und andauernd höre ich nur:"Tradition,Tradition,Tradition....". Ich finde Tradition auch gut und wichtig. Aber da ist es wirklich nur:"Meine Mannschaft ist ein Traditionsverein, also muss das,dass Maß aller Dinge sein und über was Anderes diskutiere ich nicht...". Dabei hat ja keiner von denen, als Kind sich diesen Club ausgesucht, weil er so traditionsreich ist. Fan von einem Verein wird man nur,weil einem das Spiel oder das Auftreten oder die Spieler oder die handelnden Personen sympathisch sind oder weil der Vater und der Opa schon Fan von der Truppe waren und man keine andere Wahl hat. Und nicht anders.