Heynckes war ein Glücksgriff, die Ergebnisse sprechen für sich. Ändert nichts an der Tatsache, dass ich kein Freund von ihm und seiner Spielweise war. Bei Labbadia und Dutt war es umgekehrt. Die mochte ich von ihrer Art und zumindest bei Labbadia der Spielweise her, aber die waren im Endeffekt Fehlgriffe, weil sie überhaupt nicht zu dieser Mannschaft gepasst haben bzw. die charakterlich schlecht zusammengestellt war, was Völler und Schade ja inzwischen eingeräumt haben.
Völler und Schade haben sich aber doch nicht zur Mannschaft aus jener Zeit geäussert! Aus der Labbadia-Saison kicken inzwischen z.B. nur noch ganze 4 (!) Spieler bei uns. Wie kann man da den Schluss ziehen, dass nur weil heute jemand behauptet, das Team sei charakterlich nicht gut zusammengestellt (was auch immer das heisst), müsse das damals auch so gewesen sein?
Mir ist das auch zu billig von Völler und Schade! Die ominöse Charakterfrage ist so ein wunderbar unangreifbarer Parameter, den man immer aus der Ecke zerren kann, wenn einem nichts besseres mehr einfällt. Ähnliches habe ich auch bei knapp verpassten Titeln Ende der 90er und zu Beginn dieses Jahrtausends gehört. Da fragt man sich doch, warum es ausgerechnet so sein sollte, dass ausgerechnet wir seit Jahrzehnten immer die Charakterpfeifen verpflichten. Da lachen ja die Hühner.
wäre labbadia in seiner "menschenführung" etwas sensibler bzw. nicht so verbissen und stur, wäre der heute noch trainer hier
Labbadia hatte in der Tat offenbar noch einiges an Nachholbedarf in Sachen Leadership, aber meiner Meinung nach ist auch er daran gescheitert, dass er es nicht geschafft hat, Flexibilität in unser Spielsystem zu bringen. Als die anderen Teams sich zur Winterpause darauf eingestellt hatten, wie man gegen uns spielen sollte, war es vorbei mit der Herrlichkeit. Diese Dinge lernt man aus meiner Sicht aber im Laufe der Jahre und ich denke der schöne Bruno im Jahre 2014 würde nicht mehr auf diese Art und Weise bei uns scheitern. Man könnte ihm aber durchaus zutrauen, dass gerade er jederzeit in der Lage ist, neue Wege des Scheiterns zu erfinden und auch mutig zu beschreiten .