Simon Rolfes

  • Der Leverkusener Simon Rolfes ist auf dem Sprung in die Nationalmannschaft. Grund genug für uns, den Bundestrainern ein wenig Arbeit ab zunehmen und seine charakterliche Eignung zu prüfen. Der 24-Jährige redet am RUND-Lügendetektor über sein Faible für Indianer, was ihm kürzlich nach der Sauna passiert ist und ob er der geeignete Mann ist, die Welt zu retten. Interview von Sven Bremer und Oliver Lück (RUND)


    LÜGENLEGENDE
    +___ Flunkern
    ++__ Leichte Lüge
    +++_ Mittelere Lüge
    ++++ Große Lüge


    Was denken Sie gerade?


    Simon Rolfes: Was jetzt wohl passiert. Es ist schon ein bisschen ungewöhnlich, hier so verkabelt zu sitzen. Etwas angespannter als sonst bin ich schon.


    Was war der peinlichste Moment, an den Sie sich erinnern können?


    Als meine Freundin Anfang des Jahres eine Überraschungsparty für mich organisiert hatte, ich das aber gar nicht lustig fand. Wir hatten an dem Tag ein Vorbereitungsspiel, das ziemlich scheiße war. Ich kam nach Hause, wollte meine Ruhe – und auf einmal war die Bude voll. Man merkt mir immer sehr schnell an, wie meine Laune ist. Da konnte ich mich jedenfalls überhaupt nicht entspannen – und die Gäste konnten die Party auch nicht mehr so richtig genießen. Eigentlich hätte ich mir fünf Kurze reinhauen sollen, dann wäre es lockerer gewesen. (+___)


    Ist es Ihnen unangenehm, im Mittelpunkt zu stehen?


    Wenn ich weiß, dass der Fokus wie bei einer Autogrammstunde auf mich gerichtet ist, dann ist es okay. Dann kann ich mich darauf vorbereiten. Aber wenn es so überraschend kommt, ist das nicht mein Ding.


    Was sollte verboten werden in Deutschland?


    Rauchen in Gaststätten. Ich hoffe, dass das bald kommt. Mich nervt nichts mehr, wenn ich abends mal weg bin und am nächsten Morgen an meinen stinkenden Klamotten rieche.


    Haben Sie nie geraucht?


    Nein, noch nie. Ich bin wirklich total allergisch dagegen.


    Und was sollte erlaubt sein?


    Mich stört, dass alles immer total geregelt ist. Ich fände es besser, wenn dem Einzelnen ein bisschen mehr Freiheit gelassen würde. Wenn man einen Laden eröffnet zum Beispiel, dann muss man erst mal fünfzig Behördengänge machen, bis man seine eigenen Ideen verwirklichen kann. Dieses typisch Deutsche, wo alles bis ins kleinste Detail geplant ist. Ich bin doch selbst für mich verantwortlich. Andererseits bin ich auch dafür, dass manche Sachen schön geregelt sind, dass ich weiß, wo dieses oder jenes bleibt.


    Aber ein bisschen mehr Anarchie …


    … wäre manchmal schon gut.


    Und Sie brauchen Freiheiten, aber auch gewisse Sicherheiten.


    Das ist schon ein schwieriger Mix: Mal bin ich etwas spontaner, mal habe ich es lieber geregelt. Gerade beim Mannschaftssport gehört Disziplin dazu. Ich bin sportlich gesehen schon sehr ehrgeizig und diszipliniert. Ich bin aber auch launisch. Das ist die andere Seite. Ich finde es gut, nicht immer in dieses Korsett eingezwängt zu sein. Ich brauche meine Freiheiten.


    Haben Sie ein Faible für Helden, die die Menschheit vor dem Weltuntergang retten?


    Manchmal finde ich das schon geil, dieses Heroische in den amerikanischen Filmen. Und so ein Happy End ist doch schöner als wenn du ein trauriges Ende hast. James Bond finde ich cool. Oder auch Bruce Willis.


    Taugen Sie selbst zum Helden?


    Nein, ich wäre keine gute Besetzung für einen James-Bond-Film. Von meiner ganzen Art und Weise. Nein, das bin ich nicht. Auch zum Willis-Double tauge ich nicht. Der hat schon ein paar mehr Muskeln als ich. Ich mag es aber sehr, wenn es im Fußball zur Sache geht, wenn Action drin ist, wenn man Körperkontakt hat. Vielleicht lebe ich da den James Bond in mir aus. (+___)


    In welchem Zeitalter würden Sie gerne einmal leben?


    Karl May habe ich schon immer gerne gelesen. Ich finde es faszinierend, wie sich bei ihm die Indianer in der Natur nur auf ihre Instinkte verlassen konnten. Ob ich da gerne hätte leben wollen, weiß ich nicht, aber auszuprobieren, ob das möglich ist, so feine Sinne zu entwickeln, fände ich spannend.


    Wie sehr sind Sie Indianer auf dem Platz und verlassen sich dort auf Ihre Instinkte?


    In meinen besten Spielen sehr. Da denke ich nicht groß nach. Die besten Szenen, die ich in einem Spiel habe, passieren immer aus dem Instinkt heraus.


    Ein Fußballindianer.


    Ja.


    Glauben Sie, dass die Instinkte durch die fortschreitende Technisierung mehr und mehr verdrängt werden?


    Ja, und das finde ich schade. Die Indianer brauchten zum Beispiel ihre Instinkte, um sich zu beschützen. Heutzutage kauft man sich eine Alarmanlage.


    Sind Sie zurzeit nervös, wenn das Telefon klingelt?


    Nein, warum? (+___)


    Es könnte der Bundestrainer sein.


    Der hat meine Nummer gar nicht.


    Joachim Löw hat Sie noch nie angerufen?


    Nein, darüber mache ich mir aber auch keine Gedanken. Entweder es passiert oder es passiert nicht. Ich denke, dass ich auf einem guten Weg dahin bin. Wenn ich so weiterspiele, wird es sicher irgendwann klappen. Zu meiner Bremer Zeit wollte ich unbedingt den Sprung in die erste Elf schaffen. Aber ich war zu verbissen und zu ungeduldig. Jetzt bleibe ich da doch lieber locker.


    Ist es einfach, den Angeboten von Groupies zu widerstehen?


    Das ist kein Problem. Hier in Leverkusen gibt es nicht viele. Sie können ja mal beim Training zuschauen. Da ist nichts los in dieser Richtung. Aber das wäre auch nicht mein Ding. Da kommt wieder die Disziplin bei mir durch. Oder anders gesagt, da gibt es schon gewisse Werte, nach denen ich lebe.


    Noch nie heimlich in die Mädchenduschen geschaut?


    Ich kann mich jedenfalls nicht daran erinnern. Und? Lüge ich?


    Nein, sehr ehrlich! Sind Sie schon mal in Ohnmacht gefallen?


    Gerade neulich bin ich nach der Sauna abgeklappt. Ich habe mich mit dem Trainer lange unterhalten, bin zu lange drin geblieben und habe danach unter der Lüftung gestanden – zack, weg war ich. Ich habe nur noch gemerkt, wie Michael Skibbe mich in die Ecke gelegt hat.


    Was war der letzte Traum, an den Sie sich erinnern können?


    Das war heute Nacht. Ich habe geträumt, dass die ganze Kabine rappelvoll war, obwohl trainingsfrei war! Im Traum habe ich mich gewundert und gedacht: Wow, so viele sind da, obwohl gar kein Training ist.


    Sie fühlen sich wohl in dieser Mannschaft.


    Ja, dieses Jahr haben wir ein super Team mit Perspektive. Der Geist, mit dem wir in dieser Saison auftreten ist ein ganz anderer. Zu sehen, dass wir mutig nach vorne spielen und Vertrauen zueinander und in unsere technischen Fähigkeiten haben, macht wahnsinnig Spaß.


    Kennen Sie das Spiel „Tat oder Wahrheit“?


    Ja, von früher. So mit Flaschendrehen – der auf den die Flasche zeigt muss entweder etwas preisgeben oder etwas Verrücktes tun. Bei uns hieß das „Wahrheit oder Pflicht“.


    Und? Wahrheit oder Pflicht?


    Hier mit Ihnen kann ich ja locker „Pflicht“ sagen. (++__)


    Und wenn wir uns ausdenken, dass Sie nun nackt durchs Hotel laufen müssen?


    Dann würden meine Mannschaftskollegen auf jeden Fall komisch gucken. Das würden sie mir ganz sicher nicht zutrauen. Dann also doch lieber „Wahrheit“.


    Schon mal Strippoker gespielt?


    Ich habe neulich im Trainingslager das erste Mal Poker überhaupt gespielt. Nach einer Runde war ich raus, weil ich gleich alles gesetzt hatte. Mir war das irgendwie zu langweilig, bis zur nächsten Runde zu warten. Deshalb habe ich wohl auch nie Strippoker gespielt.


    Fazit: Selten war jemand so ehrlich wie der Leverkusener Fußballindianer. Simon Rolfes hat keinen Spaß an unzeitigen Überraschungen und am Pokerspiel. Das kann schon sein, denn für so ein ausgebufftes Spiel ist er einfach zu launisch. Eines glauben wir ihm jedoch überhaupt nicht: Dass Bundestrainer Jogi Löw seine Nummer nicht kennt.

    Im Übrigen bin ich der Meinung, daß wir Meister werden !!! -Irgendwann

  • ganz starkes Spiel als Abfangjäger und Ballverteiler. Hat mir sehr gut gefallen. Und ein Traumpaß auf Voronin vor dem 1:0. Wie mit dem Messer durch Butter ging der Pass durch die Abwehr...

  • Zitat

    Original von Erik M.
    ganz starkes Spiel als Abfangjäger und Ballverteiler. Hat mir sehr gut gefallen. Und ein Traumpaß auf Voronin vor dem 1:0. Wie mit dem Messer durch Butter ging der Pass durch die Abwehr...


    Aber leider den Fernandes beim Gegentor laufen lassen! Ansonsten seh ich das aber genauso wie Erik: Sehr gutes Spiel! :bayerapplaus

    "Wenn du mit Bayer den Titel holst, dann schreibst du Geschichte. Das ist etwas für die Ewigkeit."

  • Nach dem Sieg gegen den FC Sion wurde bei uns so richtig tief durchgeatmet. Da ist extrem viel Druck von uns abgefallen. Und für mich war es umso schöner, dass wir es noch geschafft haben, immerhin war ich beim Gegentreffer nicht ganz unschuldig. Mein Gegenspieler hatte sich in meinem Rücken davon gestohlen. Das darf nicht passieren. Wenn wir deswegen ausgeschieden wären, hätte ich mich einbuddeln lassen können.



    So aber kann ich mich freuen, dass ich auch mit meinem dritten Verein (nach Bremen und Aachen) UEFA-Cup spielen kann.


    Wieviel Last von uns abgefallen war, konnte man sogar noch in der Schlussphase dieser Partie erkennen, als der Ball wirklich gut lief. Bernd Schneider hat ein überragendes Spiel abgeliefert. Er scheint einer der ganz wenigen Nationalspieler zu sein, denen die WM-Belastung nichts ausmacht.


    Wichtig war es auch nach zuletzt vier sieglosen Auswärtsspielen, Selbstvertrauen über unsere Heimstärke zu sammeln. Gegen den FC Sion war ein ganz anderer Geist spürbar, als noch bei unseren vergangenen Bundesliga-Spielen. Wir standen kompakter, waren aggressiver, haben mit mehr Tempo gespielt und uns endlich mal wieder viele Chancen herausgearbeitet. Eigentlich so, wie wir es an den beiden ersten Spieltagen schon gezeigt hatten.


    Das macht Mut für das Spitzenspiel gegen Schalke am Sonntag. Ich habe ein gutes Gefühl. Wenn wir diese Partie gewinnen könnten, dann hätten wir einiges wieder gerade gerückt.


    Ein Wort noch zu Gerald Asamoah. Ich hoffe, dass er nach diesem brutalen Foul schnell wieder auf die Beine kommt. Ich konnte mir die Bilder und die Fotos, die im Umlauf waren gar nicht anschauen, so schlimm sahen sie aus. Da läuft es Dir als Profi immer kalt den Rücken runter.


    30.09.06


    http://www.simon-rolfes.de/

  • 08.10.06


    Die Ergebnisse der Auslosung zur UEFA-Cup-Gruppenphase machen mir richtig Spaß. An der Stärke fast aller Gruppen kann man sehen, dass der Wettbewerb einen deutlichen Schritt in Sachen Attraktivität nach vorn gemacht hat. Das liegt vor allem an der sinnvollen Reform des UI-Cups, in dem nicht mehr nur drei Sieger ausgespielt werden, die dann im UEFA-Cup starten, sondern mehrere Teams die Möglichkeit erhalten in die UEFA-Cup-Qualifikations-Runden einzugreifen.



    Gerade im UI-Cup hatten sich früher viele hochkarätige Mannschaften gegenseitig rausgeschmissen, was dadurch jetzt ausgeblieben ist.


    Das Ergebnis: Namhafte Vorrunden-Gruppen, die jedem Fan Spannung und Freude bringen werden. In meinen Augen ist das eine Champions League light. Persönlich bin ich mit der Bayer-Gruppe sehr zufrieden. Es wird uns entgegenkommen, dass wir nicht automatisch zu den Favoriten gehören. Besiktas Istanbul und Tottenham Hotspurs, aber auch Dinamo Bukarest und Brügge, müssen ihren Fans ebenfalls etwas anbieten. Jeder kann die Gruppe überstehen. Aber ich sage auch, dass wir uns vor niemandem verstecken müssen. Wir können auch Gruppen-Erster werden.


    Auf diese Aufgaben freut sich jeder von uns. Dafür spielt man doch Fußball, um dieses internationale Flair zu erleben. Ich erinnere mich noch genau, wie ich vor solchen Spielen als Kind am Fernseher zugeschaut habe und unbedingt dabei sein wollte.


    Gegen Besiktas und Tottenham wird es in unseren Heimspielen richtig abgehen. Besonders in der Verantwortung stehen wir aber auch in den Begegnungen gegen die Rumänen aus Bukarest, die Deutschland bei der UEFA-Fünf-Jahres-Wertung im Nacken sitzen. Wir müssen einfach weit kommen.


    Selbstvertrauen bauen wir immer mehr auf. Ich hoffe, dass jetzt noch ein paar Spiele folgen, wie das gegen Schalke 04. Diese Partie haben wir nach einem schwierigen Start völlig verdient gewonnen. Allerdings muss ich zugeben, dass ich selten so eine extreme Wende in einem Spiel erlebt habe. In der Anfangs-Viertelstunde war Schalke klar besser, dann hatten wir eine gute Offensiv-Aktion, schießen nur ein paar Minuten später den Ausgleich und waren plötzlich die klar bessere Mannschaft bis zum Ende.




    http://www.simon-rolfes.de/

  • Simon Rolfes hat das Zeug zum Nationalspieler. Heute Abend muss er sich mit Bayer Leverkusen im Uefa-Pokal beim FC Brügge beweisen.


    Der Mann sieht gut aus, unverschämt gut. Einer, der den Schwiegermüttern ebenso gefallen dürfte, wie deren Töchtern. Denn Simon Rolfes paart Lässigkeit mit einem offenen, gewinnenden Lächeln und einem Hauch von Schüchternheit. Und wenn der blonde Mittelfeldrenner von Bayer Leverkusen dann in unauffälligem, lässigen Sportswear-Look vor einem steht, muss man unweigerlich an Kurt Cobain denken. Cobain war Sänger der wichtigsten Rockband der frühen Neunziger, Nirvana, und avancierte zum Role Model des Rockstars, das keines sein will.


    Es sind wohl die Ähnlichkeit und diese Mischung aus offensiver Attraktivität, defensivem, aber freundlichem Entgegentreten und einem Hauch von Melancholie im Gesicht, die bei Rolfes an die Rock-Ikone erinnern.


    Eine Fußball-Ikone ist der 24-Jährige zwar längst noch nicht, aber in der zweiten Hälfte der vergangenen Saison hat der ehemalige Bremer derart überzeugend gespielt, dass er heute kaum noch wegzudenken ist aus dem defensiven Mittelfeld von Bayer Leverkusen. Mit sieben Toren war der klassische "Sechser" nach Dimitar Berbatov zweitbester Torschütze bei Bayer. "Das war eine tolle Rückrunde", sagt Rolfes, "bei der Mannschaft und auch bei mir hat nahezu alles gepasst". Die Frage, ob er sich damals ein wenig Hoffnung gemacht habe, von Jürgen Klinsmann noch in den WM-Kader berufen zu werden, verneint er zwar. "Aber ich wäre natürlich gerne der Überraschungskandidat gewesen, der David Odonkor aus Leverkusen."


    Mit der bisherigen Saison kann Rolfes hingegen nicht zufrieden sein. "Wir haben bisweilen sehr schönen Fußball gespielt", sagt er und erinnert an den 3:0-Auftaktsieg gegen seinen Ex-Verein, Alemannia Aachen, oder die beiden 3:1-Erfolge gegen Schalke und im Uefa-Cup gegen Sion. Am vergangenen Samstag aber in Stuttgart versagte beim 0:3 die gesamte Bayer-Elf und mit ihr auch Rolfes. "Wir haben gedacht, dass wir schon stabiler sind. Eine vernünftige Erklärung für die schlechte Leistung habe ich nicht", sagt der Mittelfeldspieler. Da verwundert es auch nicht, wenn Trainer Michael Skibbe über ihn sagt, dass er sich noch auf allen Gebieten verbessern könne und sich weiter so engagieren solle.


    Engagiert gab sich Rolfes auch in Aachen. Als unterlegener Pokal-Finalist durfte die Alemannia in der Saison 2004/05 im Uefa-Cup antreten und machte dort eine gute Figur. Sieben Partien absolvierte Rolfes und erwarb sich dabei die respektable Durchschnittsnote 2,86. Er weiß einzuschätzen, wie wichtig diese Spiele für ihn waren: "Dort habe ich erstmals so richtig beweisen können, auf welchem Niveau ich spielen kann." Ein Beweis, den er zuvor in Bremen nicht antreten durfte. "Thomas Schaaf hat mich verkannt", sagt er. Der Trainer des SV Werder habe ihm einfach nicht vertraut. Anders als in Bremen die Einschätzung in Aachen: "Simon hat Möglichkeiten, um schwierige Situationen auf dem Platz zu lösen, die nur wenige besitzen", schwärmte Sportdirektor Jörg Schmadtke schon in der Saison 2004/05. "Er war eine ganz wichtige Figur in unserem System."


    Und vielleicht bald auch im System "Löw"? Kontakt zum Bundestrainer, "den gab es überhaupt noch nicht", sagt Rolfes, der immerhin ab der U-18 alle DFB-Nationalmannschaften bis zum mittlerweile sanft entschlafenen "Team 2006" durchlaufen hat. "Das ändert aber nichts daran, dass die Nationalmannschaft mein Ziel bleibt." Dort würde sein Problem allerdings "Frings" heißen. Bleibt Löw bei der Klinsmann'schen Aufstellung, dürfte er in aller Regel mit der Doppel-Sechs - Ballack und Frings - spielen. Das erklärt auch, warum Löw jüngst gegen Georgien und die Slowakei zwar Clemens Fritz, Piotr Trochowski und Jan Schlaudraff nominierte, aber nicht Rolfes.


    Um sich anzubieten, kommen internationale Spiele, wie das heute Abend beim FC Brügge wie gerufen. "Wie alle belgischen oder niederländischen Mannschaften ist Brügge taktisch sehr gut geschult. Das wird auf jeden Fall eine Bewährungsprobe für uns."


    Taktisch gut geschult ist auch er selbst. So bescheinigte ihm Aachens Schmadtke schon vor zwei Jahren eine "hohe Spielintelligenz". Grundsätzlich hat die WM Rolfes' Situation denn auch eher bestätigt. Wie Löw setzt auch Skibbe auf das "Doppelsechs"-System, das neben Rolfes Carsten Ramelow ausfüllt. Der Bayer-Trainer sieht in Rolfes trotz Löws augenblicklicher Personalpolitik "einen kommenden Nationalspieler, vorausgesetzt, dass er auf dem Teppich bleibt." Da brauche sich der Trainer keine Sorgen zu machen, sagt der große Blonde, dessen überlebensgroßes Konterfei im Presseraum von Bayer als Foto-Tapete klebt. Rolfes, der sein Abitur gemacht, sich auch schon an einem Fernstudium versucht hat und augenblicklich mit Keeper Jörg Butt einen Englisch-Kurs absolviert, scheint intelligent genug, sein Leben in der Öffentlichkeit zu meistern. "Mein Bild auf der Wand ist eine große Ehre und zeigt, welchen Stellenwert man mir hier zuschreibt", sagt er. "Aber es ist wohl gut, dass ich nicht mehr ganz so jung bin. Für einen 18- oder 19-Jährigen wäre das alles wohl viel schwerer zu verkraften."


    Andreas Kötter


    Handelsblatt

    Im Übrigen bin ich der Meinung, daß wir Meister werden !!! -Irgendwann

  • Hm....quasi glänzen durch Abwesenheit ?


    Calle müßte "naturgemäß" doch wohl gegen den HSV fehlen - oder ?

    I've given a million ladies a million foot massages and they all meant somethin'. We act like they don't, but they do.That's what's so fuckin' cool about 'em.

  • Wie kann man einen Spieler auf Grund seiner Torgefährlichkeit überschätzen, bzw. wie meinst du das ?


    Wird nicht eher Ramelow wegen seiner (gelegentlichen :LEV18) Torungefährlichkeit unterschätzt?