Beherrscher des Aquaplanings
VON MICHAEL RAHM, 12.02.07, 06:45h, AKTUALISIERT 12.02.07, 11:26h
Sukuta und Teixeira treffen für den Leverkusener Regionalligisten.
Leverkusen - Die Fußballer, die momentan für Bayer 04 Leverkusen in der Regionalliga-West spielen, sind Jahrgang 1990 und 91. Das als Wasserschlacht von Frankfurt in die Fußballhistorie eingegangene Duell bei der Weltmeisterschaft 1974 zwischen Deutschland und Polen kennen die Spieler natürlich nur aus Erzählungen. Zukünftig können sie allerdings mitreden, wenn es darum geht, wie unter solchen Bedingungen tatsächlich Fußball gespielt werden kann.
Der Platz am Kurtekotten stand nach heftigen Regenfällen komplett unter Wasser, und der Schiedsrichter hätte die Partie gegen Borussia Mönchengladbach nicht anpfeifen dürfen, denn es war recht schnell klar, dass sich nur ein reines Glücksspiel entwickeln konnte. Die Leverkusener waren jedoch am Ende froh, dass der Unparteiische die Lotterie der Absage vorzog. Bayer 04 gewann mit 2:0 (1:0) und setzte sich in der Spitzengruppe fest.
Als wären die Bodenverhältnisse nicht schon irregulär genug, peitschte auch noch eine kräftiger Wind über die Anlage. Damit versuchte Trainer Markus von Ahlen zu erklären, warum seine Elf in der ersten Hälfte deutlich weniger Chancen hatte als der Gegner: „Wir mussten die ersten 45 Minuten gegen den Wind spielen, was unser Spiel nach vorne sehr erschwert hat. Ärgerlich vor allem daher, weil der Sturm nach dem Seitenwechsel plötzlich abschwächte.“ Das Wetter stand also nicht auf der Seite der Leverkusener. Zum Ausgleich hatten die Bayer-Akteure sehr viel Glück und die Gladbacher einen Keeper, der nicht seinen besten Tag erwischte. Nach gut 20 Minuten sah Richard Sukuta ein, dass die ewigen Laufduelle auf diesem Boden keinen Sinn machten. Also zog er einfach mal aus 20 Metern ab, und den harmlosen Schuss lenkte Gladbachs Torwart Joachim Ball ins eigene Netz. Der Keeper konnte hierbei noch nicht mal dem schlechten Boden die Schuld geben. Der Spielverlauf war zudem auf den Kopf gestellt. Bayer führte zwar zu Halbzeit, war aber nicht das bessere, sondern nur das glücklichere Team.
In der zweiten Hälfte verdienten sich die B-Junioren jedoch die Führung und übernahmen immer mehr die Kontrolle. Nach dem 2:0 durch Nils Teixeira (50.) war die Gegenwehr der Mönchengladbacher endgültig gebrochen. Viele Erkenntnisse konnten die U-17-Fußballer nicht gewinnen, sind aber um die Erfahrung reicher, wie man Aquaplaning-Fußball spielt.
Bayer Leverkusen: Giefer, Leikauf, Eichmeier, Petsos, Kiracti, Kaplan (50. Kampl), Sauerbier (Koronkiewicz), Teixeira, Sukuta, Schilling.
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