Ulf Kirsten kann voraussichtlich auf Jan-Ingwer Callsen-Bracker und Clemens Fritz zurückgreifen.
Die meisten der 850 Zuschauer waren beim 2:3 gegen den Chemnitzer FC am Freitagabend vor den sintflutartigen Regengüssen bereits geflüchtet, als den Regionalliga-Fußballer von Bayer 04 II eine spektakuläre Szene gelang. Timo Röttger erzielte aus 40 Metern den Treffer zum Endstand. Auch das erste Tor war sehenswert vorbereitet durch Igor Bendovskyi und direkt verwandelt von Marcel Reichwein.
Es waren aber auch beinahe die einzigen Szenen, in denen die Leverkusener ihre spielerischen Qualitäten nutzten. „Trotzdem werden wir jetzt nicht den Kopf in den Sand stecken und versuchen, im nächsten Spiel die Punkte zurück zu holen“, erklärte Co-Trainer Dirk Dreher.
Eventuell erinnert sich das Team an die vergangene Saison, in der es den Aufstieg vor allem durch Erfolge auf fremden Plätzen erreichte. Am Mittwoch (19 Uhr) geht es zu Carl Zeiss Jena, die ihr erstes Spiel in Oberhausen mit 3:1 gewinnen konnten. Der Klub aus dem Osten der Republik ist zwar ebenfalls ein Aufsteiger, hat aber als einer der wenigen Vereine nicht den Klassenerhalt als Ziel, sondern will sich im Mittelfeld der dritthöchsten Liga etablieren. Zudem zeichnete sich Jena in der abgelaufenen Spielzeit als extrem offensivstark aus. Hier liegt aber auch eine Schwäche der Elf, da diese Spielweise dem Gegner Kontermöglichkeiten eröffnet.
Bayer II dagegen hat ganz andere Probleme: Vor allem erkannte Dreher, dass die Akteure, die bei den Profis mittrainierten, am Freitag nicht überzeugen konnten: „Alle zeigten noch nicht das, was sie können und die Abstimmung fehlte in einigen Situationen.“ Besonders Thomas Hübener und René Schnitzler, eigentlich ja als Leistungsträger angedacht, blieben unter ihren Möglichkeiten. Die Mannschaft wird gegen Jena kaum ihr Gesicht verändern. Eine Option ist aber, dass Jan-Ingwer Callsen-Bracker und Clemens Fritz mit nach Jena reisen. Für die bei hohen Bällen anfällige Leverkusener Defensive wäre vor allem der langaufgeschossene Innenverteidiger eine Verstärkung. „Wir können den Jungs aber kaum einen Vorwurf machen, da die Einstellung gestimmt hat“, führte Dreher aus. Ziel muss es sein, am Mittwoch an die zweite Hälfte gegen Chemnitz anzuschließen. Momentan steht Bayer in der wenig aussagekräftigen Tabelle auf einem Nicht-Abstiegsplatz. Ulf Kirsten hätte bestimmt nichts dagegen, wenn dies möglichst lange so bleiben würde.
Bayer 04 Leverkusen II: Adler - Cannata (46. Reichwein), Hübener, Schultens, Hergesell - Cozza, Student, Röttger, de Wit (78. Heber), Bendovskyi, Schnitzler (75. Döpper). - Chemnitzer FC: Süßner, Göhlert, Ahlf, Ensrud, Becker, Görke, Adamu (86. Vogel), Stark, Berger, Salonen, Mayer (76. Rolleder). - Schiedsrichter: Meyer (Burgdorf). - Zuschauer: 850. - Tore: 0:1 Mayer (19.), 0:2 Adamu (44.), 1:2 Reichwein (50.), 1:3 Mayer (75.), 2:3 Röttger (90.).