In meinen Augen ist er ein Selbstdarsteller und gleichzeitig sein grösster Fan. Aber letztlich auch egal
Die Zukunft von Bayer04
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Kapitel 8 etwas knapper;
und Kapitel 9 besonders aussagekräftig; denn da geht's schließlich um uns.Kapitel 8
Die Vereins-Legenden
8.1.Man vergraule jedweden ehemaligen Spieler, welcher nach seiner aktiven Karriere eine wie auch immer geartete andere Funktion im Verein übernommen hat.
8.2.Dieser Personenkreis birgt nämlich das Risiko, dass er vom Fußball - um den es hier ja nur am Rande geht - etwas versteht; und das könnte sich beim fachkundigen Zerlegen des Vereines als äusserst hinderlich erweisen.
8.3.Man vertreibe deshalb insbesondere solche Ehemaligen, welche sich während der Zeit ihrer aktiven Karriere bei den Fans zu den beliebtesten Spielern gemausert haben.
8.4.Aber Vorsicht! Solche Personen genießen bedauerlicherweise Legenden-Status; und müssen, mit Rücksicht auf die Außendarstellung des Mutterkonzerns (siehe Kapitel 14), deshalb wesentlich vorsichtiger demontiert werden, als das stinknormale Personal des aktuellen Kaders.
8.5.Man vergesse keinesfalls jene Vereins-Legenden zu vergraulen, welche selbst nie für den Verein gespielt haben, sich aber seit Jahrzehnten für den Verein aufopfern und deshalb bei den Fans Kult-Status genießen, auch wenn sie auf den ersten Blick mit nur unscheinbaren Tätigkeiten befasst sind; wie z.B. Physiotherapeuten oder Busfahrer.
8.6.Man sorge dafür, dass diese Demontage jede einzelne Abteilung im Verein bis ins Mark trifft; so schwer, dass allenthalben eine allgemeine Verunsicherung und Zukunftsangst um sich greift.
8.7.Man wickele den damit einhergehenden Niedergang der nur für das Image des eigenen Frauen-WM-Stadions 2011 kurzzeitig hochgepuschten Pseudo-Frauenabteilung in genau so bewährter Manier ab, wie den Niedergang des über Jahrzehnte sprudelnden Jugendquells der Teams U23, U19 und U17; und man blicke dabei in die freudestrahlenden Gesichter der im Westen beheimateten Konkurrenzvereine, welche die nicht mehr für möglich gehaltene Wende der Perspektive ihrer Jugendabteilungen kaum fassen können.Kapitel 9
Die Fans
9.1.Nun zum heikelsten Kapitel. Wie vergrault man jene Zigtausende, die sich von allen anderen Personen in dieser Zerlegungsanleitung dadurch unterscheiden, dass sie für ihr Kommen nicht nur nicht vom Verein bezahlt werden, sondern statt dessen auch noch Geld auf den Tisch des Hauses legen? Zugegebenermaßen schwierig. Aber machbar...
9.2.Man nenne die Anhänger des eigenen Vereins nicht mehr Fans, sondern Kunden.
9.3.Man kündige zum hundertjährigen Bestehen des Betriebssports (2004) ein „streng Kosten-Nutzen-orientiertes Sponsoring auf Basis moderner Strategien“ an; und lenke das durch die vielen Abteilungen zersplitterte und dadurch unübersichtliche Kundenpotential in geordnete und besser kontrollierbare Bahnen, indem man es für die öffenlichkeits- und imageträchtigste Sportart bündelt: Fußball.
9.4.In der Folge streiche man die Spitzensportförderung all derjenigen Abteilungen, welche auf Grund ihres relativ großen Kundenzuspruches dem Fußball langfristig Kunden streitig machen könnten; als da wären: Basketball, Handball, Volleyball (alle 2008) sowie auch noch die Leichtathletik (2009).
9.5.Man betreibe einen halbherzigen, dafür aber völlig überteuerten Stadionumbau, nenne diesen "Optimierung", und lasse dabei die schäbigen alten Pissrinnen vorsichtshalber schon mal an Ort und Stelle.
9.6.Man verhindere mit allen Mitteln, dass für mit der Heimmannschaft sympathisierende Kunden ein größeres Stehplatzkontingent zur Verfügung gestellt wird, als für Anhänger der Gastmannschaften; denn dies könnte den äusserst unerwünschten Effekt nach sich ziehen, dass die Stimmung im Stadion nicht als Auswärtsspiel-Atmosphäre empfunden wird - ein untragbarer Zustand, und kontraproduktiv hinsichtlich der angestrebten Zerlegung.
9.7.Man erhöhe die Eintrittspreise, insbesondere jene für Dauerkarten, durchschnittlich um fast die Hälfte, bringe diese aber trotzdem an den Mann; und zwar vermittels der vorsätzlich falschen Versprechung, für die Kunden im neuen Stadion würde eine große Mannschaft aufgebaut, die Stammkräfte würden mit langfristigen Verträgen gehalten, zu jeder neuen Saison würde das Team veritabel verstärkt, und so würden dann auch Titel geholt.
9.8.Kurz vor Saisonbeginn, also wohlgemerkt nach dem Verkauf der Dauerkarten, teile man Tausenden von Raucher-Kunden mit, dass ihr Typ - also der Raucher - nicht länger geduldet wird.
9.9.Zur darauffolgenden Saison verändere man die AGB möglichst unauffällig dahingehend, dass Dauerkarten nicht mehr in der Sommerpause vom Kunden bestellt werden; sondern dass diese, welche fortan Dauerabo heißen werden, vom Kunden nur noch auf Lebenszeit geordert werden können. Was bedeutet, dem Kunden bleiben nur zwei Möglichkeiten, aus diesem Abo auszusteigen; nämlich entweder durch seine Nachfahren unter Vorlage eines amtlich beglaubigten Totenscheines; oder aber noch vor Eintritt des eigenen Todes, dann aber nur per Kündigung bis zu einem 31.03., also spätestens ein halbes Jahr vor Beginn der nächsten Saison.
9.10.Man diskriminiere jene Sorte Kunden, die sich trotz aller Desidentifikationsversuche hartnäckig als Anhänger des eigenen Vereins erweisen, pauschal als Asoziale, Trunkenbolde, Schläger und Kriminelle; und gebe zu erkennen, dass am liebsten nur noch Vorzeige-Kunden in Anzug und Krawatte auf den Tribünen Platz nehmen sollten.
9.11.Man nehme voller Freude zur Kenntnis, dass selbst seit Jahrzehnten eingefleischte Fans zunehmend beklagen, sie fühlten sich nur noch als Zahlvieh für die Aktionärsrendite des Mutterkonzerns (siehe Kapitel 14).
9.12.Man kalkuliere die Problematik ein, dass selbst solche Kunden in weit fortgeschrittener Demotivierung in der Regel Jahre brauchen, bis sie endlich bemerken, dass falsch gespielt wird; und viele dieser lästigen Kunden wahrscheinlich selbst nach Jahrzehnten immer noch nicht begreifen werden, dass sie nach Strich und Faden verarscht wurden.
9.13.Man berücksichtige bei allen Kunden-Vergraulungs-Aktionen den ungemein störenden Umstand, dass diese (Kunden) nicht wie jenes gleichgültige Personal zu handhaben sind, welches einem aus dem eigenen Konzern-Alltag vertraut ist; sondern meist leider in Form äusserst unerwünschter weil gefühlsgesteuerter und sehr lebendiger Menschen ins Stadion pilgern; und gehe deshalb davon aus, dass die in diesen Gefühlen begründete, schier unbeschreibliche Treue Zigtausender zu ihrem Verein das größte Hindernis bei dessen angestrebter Zerlegung darstellt.In diesem Sinne wünsche ich frohe Feiertage allerseits.
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In diesem Sinne wünsche ich frohe Feiertage allerseits.
Ist der Mist damit beendet?
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Ist der Mist damit beendet?
Ich bezweifel das. Es wird wohl mindestens 14 Kapitel von diesem Müll geben.
9.11.Man nehme voller Freude zur Kenntnis, dass selbst seit Jahrzehnten eingefleischte Fans zunehmend beklagen, sie fühlten sich nur noch als Zahlvieh für die Aktionärsrendite des Mutterkonzerns (siehe Kapitel 14). -
Ich bewundere die Unverdrossenheit und Zähigkeit des Bergischen Löwen ungeachtet aller Kritik und abfälliger Bemerkungen seine ersten Romane hier im Forum zu veröffentlichen. Dafür wünsche ich auch im kommenden Jahr ein Dreifaches: toi,toi,toi.
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Bergischer Löwe: Daumen hoch!!!!
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Was mich insgesamt umtreibt.
Dass die Jungs sich nicht selbst in Grund und Boden schämen.
Wenn ich als Vollprofi im Fußballgeschäft anerkannt werden will, oder nicht ständig als Memme bezeichnet werden will, dann hänge ich mich doch schon allein aus Selbstachtung richtig rein.
Aber das scheint man von unserer Truppe definitiv nicht erwarten zu können. Scheint denen wurscht zu sein wie sie sich selbst in der Öffentlichkeit präsentieren.
Stattdessen wird aus niederen Beweggründen mehrerer Komfortzonen-Verteidiger das Team, der Trainer, die Fans und der Verein im Stich gelassen, gegen den Trainer gespielt, sich nicht richtig reingehangen. Weil einem das harte Training nicht so bekommt oder mal wieder die Schnitzel oder die Nutella verboten wurde? Oder weil da halt nun einer Trainer ist der eine etwas andere Ansprache, und andere Vorstellungen als der fürsorgliche und alle-Augen-zu-drückende Übervater J.H. hat!?
Genau! Und das ist auch der Grund warum die Bayer-Memmen in der Nationalmannschaft unter Löw auch nur in Freundschaftsspielen glänzen dürfen. Wenn es um was geht, spielen die Männer vom FC Bayern.
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Genau! Und das ist auch der Grund warum die Bayer-Memmen in der Nationalmannschaft unter Löw auch nur in Freundschaftsspielen glänzen dürfen. Wenn es um was geht, spielen die Männer vom FC Bayern.
Sehr gut!
P.S. Mich wundert es zudem sehr, dass es offensichtlich genug Bayerfans gibt, denen solche Gedanken völlig fremd sind bzw. die glauben, dass ein Trainerwechsel da Abhilfe verschafft!
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Genau! Und das ist auch der Grund warum die Bayer-Memmen in der Nationalmannschaft unter Löw auch nur in Freundschaftsspielen glänzen dürfen. Wenn es um was geht, spielen die Männer vom FC Bayern.
Da ist in der Tat was dran. Ich frage mich auch jedesmal wenn ich die Luschen die da außen verteidigen dürfen in der NM sehe warum Castro mal nicht ne Chance bekommt.. Spätestens 3 Spiele später von BAyer weiss ich wieder warum..
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Bergischer Löwe: Mit deiner Mixtur aus Ironie, Sarkasmus, Fakten und eigenen Einschätzungen wirst du hier nicht auf viel Verständnis stoßen, aber das dürfte dir wohl auch egal sein, oder? Man könnte auch sagen: Perlen vor die Säue geworfen...
Ich teile viele deiner Einschätzungen, die nur allzu wahr sind: Umgang mit Ehemaligen, Umbau des Stadions, Vertragssituation Vidal und Heynckes, Damenfußball, Umgang mit den eigenen Fans, Austrocknung der hiesigen Sportszene zum Wohl des Fußballs,...
Zu all diesen Themen könnte ich auch noch Geschichten beisteuern, die aber nicht in dieses Forum gehören. Vielleicht mal auf ein bis dröffzehn Bierchen irgendwann??
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Zitat
Diese fünf Bayer-Boys machen Dampf!
Samed Yesil (17), Okan Aydin (17), Kolja Pusch (18), Dominik Kohr (17) und Danny da Costa (18) gehören zum Leverkusener Reise-Tross, der sich am 4. Januar zum Trainingslager der Profis nach Lagos an die Algarve aufmacht.
Unglaublich...da hat die GF an uns allen vorbei schon wieder 5 gestandene, fertige Profi-Hochkaräter verpflichtet! Mei, was für ein Schachzug!
Da könnt ihr jetzt die dringend geforderten Neuverpflichtungen plus obendrauf Barnetta und Augusto sehen! Geht das jetzt wieder los?
Na dann können wir uns ja wieder auf die Rudi-Sprüche vom sehr jungen Kader freuen...
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Unglaublich...da hat die GF an uns allen vorbei schon wieder 5 gestandene, fertige Profi-Hochkaräter verpflichtet! Mei, was für ein Schachzug!
Da könnt ihr jetzt die dringend geforderten Neuverpflichtungen plus obendrauf Barnetta und Augusto sehen! Geht das jetzt wieder los?
Na dann können wir uns ja wieder auf die Rudi-Sprüche vom sehr jungen Kader freuen...
Keine Ahnung haben, aber einfach mal drauf los schreiben ne .... Das Jungendspieler mit ins Trainingslager fahren ist ein ganz normaler Prozess, der nichts mit der jetzigen sportlichen Situation zu tun hat. Die letzten Jahre war das immer so.
Weiß auch garnicht was es daran zu meckern gibt. Die 5 gehören zu den Top-Talenten unserer Jungend und die gilt es zu fördern. Wenn in derer Entwicklung nicht mehr viel falsch läuft werden uns einige von denen noch viel Spaß bereiten.
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Ähm wenn es ein ganz normaler Prozess ist warum muss unsere Geschäftsführung dann betonen, dass genau das jetzt die Maßnahme ist mit der man nun die Profis knallhart unter Druck setzen will? Das ist ja kaum auf unserem Mist hier gewachsen..
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Ähm wenn es ein ganz normaler Prozess ist warum muss unsere Geschäftsführung dann betonen, dass genau das jetzt die Maßnahme ist mit der man nun die Profis knallhart unter Druck setzen will? Das ist ja kaum auf unserem Mist hier gewachsen..
Hat die Geschäftsführung das explizit gesagt? oder haben die Medien das interpretiert? ... wie gesagt in den letzten Jahren sind immer Jungendspieler mitgefahren. -
Ich würd mal behaupten eine Mischung aus beidem siehe z.B. http://www.express.de/bayer-04…macher,3288,11368306.html
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Was den Medien in den Tagen von Bayer 04 diktiert wird, darauf gebe ich (noch) nicht viel.
Fakt ist: Wir haben einen sehr kleinen Kader und dazu verlassen uns zur Rückrunde noch zwei Spieler.
Fakt ist: Die Hinrunde lief nicht so wie gewünscht.Warum sollten die Verantwortlichen jetzt vermelden "wir werden definitiv einkaufen gehen!"
Das brächte nur Nachteile - öffentliche Spekulationen (wer kommt wohl) - siehe Berbatov.
- der abzugebende Verein wüsste "die sind verzweifelt = Preis hoch." usw.Da finde ich die Taktik "wir haben einen guten Kader und in Sachen Neuverpflichtungen können wir zwar aber wir müssen nicht" in der Öffentlichkeit recht gut.
Sollte es nach Schließung des Transfermarktes wirklich nichts getan haben, dann habe ich dafür absolut kein Verständnis.
Bis dahin sind aber alle Worte in Sachen Transfers Schall und Rauch.Von daher .. abwarten und Tee trinken sowie (ganz wichtig) die anstehendem Silvesterfeierlichkeiten genießen.
Und vielleicht trinken wir ja so viel, dass wir einen kompletten Gedächtnisverlust in Sachen Hinrunde erleiden -
Die derzeitige Situation erinnert mich aber stark an die Situation vor der Saison, als man fast verzweifelt jeden morgen ins Internet geguckt hat und sich über jedes Gerücht, sei es auch noch so winzig, gefreut hat und letztendlich doch niemand mehr verpflichtet wurde, obwohl es offensichtlich war und ist das der Kader zu klein ist.
Daher kann ich irgendwie nicht so wirklich an ein Taktieren unserer Geschäftsführung glauben. Andererseits kann ich mir aber auch nicht vorstellen, dass die Herren da oben so dämlich sind, denn spätestens seit der Hinrunde ist aber sowas von klar, dass wir Verstärkungen, sowohl im quantitativen als auch im qualitativen Bereicht benötigen!
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Ich denke, die Vorzeichen haben sich in so fern geändert, dass Holzhäuser sich durch ein nicht handeln da selber angreifbar machen würde.
Denn selbst bei einem Trainerwechsel, wenn wir mit dem Kader drei, vier verletzte haben wird es eng und da würden die Fans sicherlich nicht nur den Trainer in die Verantwortung nehmen.Wenn es etwas gibt auf das Holzi noch allergischer reagiert, als auf Rechnungen, dann sind es "Holzhäuser raus Gesänge". Sein Job ist es nun, dass alle optimistisch in die Rückrunde gehen und bei unserem Kader sind zwei Abgänge schwer zu verdauen, da muss er handeln. Wunderdinge wie Berbatov werden sicherlich nicht geschehen aber ich kann mir auch nicht vorstellen, dass nur aus der Jugend ein paar Spieler hochgezogen werden um den Kader aufzufüllen.
Sollte wieder erwarten nichts passieren, dürfte das Wohlfühlklima in der BayArena wohl dem der Kältekammer sehr nahe kommen
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Es wird von Seiten der GF ja auch in keinster Weise der finger in die Wunde gelegt!
Klar zieht der Verein Talente heran und baut diese auf wie alle anderen Vereine auch...aber doch nicht in der ersten Profimannschaft...und wenn ich dann die mantra-artig vorgetragenen Parolen (die Jungen sollen den "Platzhirschen" Beine machen und den Kampf ansagen) fürchte ich, das es wieder darauf hinausläuft statt fertige Fußballer wieder Jugendexperimente zu integrieren.
Und das kann nicht das Konzept für den Rest der Saison und drüber hinaus werden!
Wenn wir nicht wenigstens 2 bis 3 gute bis sehr gute Spieler in der Winterpause holen (also nicht wieder einen Backup für den Backup) sehe ich schwarz für die Rückrunde.
Du kannst halt nicht einem Ribery, Robben oder gar Messi einen U21-Frischling als Gegenspieler gegenüberstellen.
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Kapitel 10
Die Geschäftsführung
10.1.Man stinke aus allen Knopflöchern penetrant nach inkompetenter Arroganz; so wie es einem Leitenden Angestellten eines Weltkonzernes gebührt.
10.2.Mangels der Fähigkeit, eine eigene Idee für eine markante Schlagzeile einer Kolumne zu entwickeln, klaue man einfach in bewährter zu Guttenberg-Manier das geistige Eigentum Anderer, indem man den Original-Kolumnen-Titel "Auf einen Espresso" bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) für eigene Zwecke abkupfert; und man gehe unter Verwendung dieses gestohlenen geistigen Eigentums in Sachen Umweltverschmutzung und -zerstörung mit schlechtem Beispiel voran, d.h. man verschwende unnötig Ressourcen wie Papier und Druckerschwärze, weil man es für unverzichtbar hält, die eigene Profilierungssucht in Form verbaler "Auf einen Espresso"-Ergüsse in das vor jedem Heimspiel erscheinende vereinseigene Propaganda-Heftchen glaubt verschütten zu müssen.
10.3.Man sei bemüßigt, die sagenhafte Fehlerquote des eigenen Handelns zu überdecken, indem man als Verschleierungstaktik ein linguistisches Perpetuum mobile konstruiert; so dass viele Kunden dem Irrtum erliegen, man wisse etwas, und man könne auch etwas.
10.4.Zu diesem Zweck verwende man absichtlich den für ganz gewöhnliche Menschen kaum mehr verständlichen Sprachgebrauch jenes elaborierten Codes, welcher einem selbst zwar völlig unbekannt, welcher einem jedoch - exakte Verklausulierungsanleitung inbegriffen - von der Vorstandsetage des Mutterkonzerns (siehe Kapitel 14) auf den Schreibtisch gelegt, respektive auf die Festplatte installiert wurde; und in welchem sinnigerweise auch diese Zerlegungsanleitung hier formuliert wurde.
10.5.Man bemühe sich um einen Trikot-Sponsor, dessen windiges Geschäftsgebaren perfekt zum eigenen Arbeitsstil passt; und welches darüberhinaus unvermeidlich dazu führen muss, dass sich die eigenen Geschäftsbeziehungen zu diesem unseriösen Geschäftspartner nach dessen finanziellem Zusammenbruch in existenzbedrohenden Rückzahlungsforderungen und in einer maximalen Imageschädigung der Konzerntochter auswirken werden.
10.6.Man pflege im Umgangston gegenüber Mitarbeitern der Konzerntochter stets sein Ego; und zwar dergestalt, dass jene (seltenen) Phasen, in denen das kickende Personal sich in den obersten Tabellenrängen festsetzt, als Erfolg der eigenen Geschäftsführungspolitik - also als Erfolg für sich selbst - vereinnahmt werden; wohingegen jene (häufigen) Phasen, in denen das kickende Personal an dieser Vorgabe scheitert, als Misserfolg aller anderen Mitarbeiter ausgewiesen wird; die eigene Unfehlbarkeit dabei unantastbar belassend, vesteht sich.
10.7.Man bestehe auf diesem Standpunkt insbesondere zu jenem Zeitpunkt, wo man dem aktuellen Cheftrainer ein Scheinangebot für eine gar nicht erwünschte Vertragsverlängerng vorlegt, und diesem unmissverständlich zu verstehen gibt: "Cheftrainer, Sie sollten froh sein, dass Sie überhaupt im Dienste einer solch tollen Konzerntochter eines solch gottgleichen Mutterkonzerns stehen dürfen. Nicht dass wir Ihre Arbeit nicht zu schätzen wissen, aber wir sind nicht auf Sie angewiesen; andere Cheftrainer mit Ihren Qualitäten stehen Schlange, um endlich auch einmal für uns arbeiten dürfen!"
10.8.Man weise in seiner Ausbildung beim Thema "Menschenführung" ein schwarzes Loch vor; oder alternativ einen Nachweis des Bedauerns, diese Seminare wegen Krankheit leider komplett versäumt zu haben; oder schlicht und einfach die Note 6 (= ungenügend) in den Belegnachweisen eben dieser Seminarreihe.
10.9.In einem strebsamen Elternhaus aufgewachsen, welches unter erziehungsrelevanten Gesichtspunkten eine Leitende Anstellung bei Lehman Brothers Inc. aus moralischen und ethischen Gründen für erstrebenswerter propagierte, als eine wie auch immer geartete Anstellung im Vatikan; und von welchem (Elternhaus) deshalb niemals vermittelt werden konnte, was ein auf Achtung und Respekt begründetes Vertrauensverhältnis sei; stelle man sich ab dem Herbst 2010 die in diesem Nicht-Wissen begründete Frage, warum wichtige Stammspieler, welche zum vergraulten Trainergespann (siehe Kapitel 10.7.) ein solches auf Achtung und Respekt begründetes Vertrauensverhältnis haben, plötzlich - nämlich kaum dass die Neuigkeit vom Vergraulen des Trainergespanns innerhalb der Mannschaft die Runde macht - ihre Verträge nicht mehr verlängern wollen; und das, obwohl man mit ihnen eigentlich doch längst handelseinig war?
10.10.Man gehe bei der anschließenden Farce, die Öffentlichkeit dahingehend zu täuschen, es gebe weiterhin Aussichten auf Vertragsverlängerungen mit Trainern und Spielern, so vor; dass man die immer gleiche Unwahrheit kolportiert, die erwünschten Vertragsverlängerungen seien entweder auf Grund unverschämter Forderungen der Trainer und Spieler, oder auf Grund bereits feststehender Wechselabsichten leider nicht möglich. Ganz wichtig: Man wasche seine eigenen Dreckspfoten dabei stets in Unschuld.
10.11.Nach Jahren des Dahinwurstelns erkenne man, gebe dies um Gottes Willen aber bloß nicht - und schon gar nicht öffentlich - zu; dass man mit dem schnöden Temperament einer Büroklammer und der Mentalität eines Konkursverwalters nie einen den Anforderungen entsprechenden Führungsstil entwickeln, und schon gar nicht jenen mitreißenden Fußball-Verein am Leben erhalten kann, den Generationen von Menschen mit ihrer positiven Fußball-Beklopptheit, Leidenschaft und Hingabe überhaupt erst aufgebaut haben.
10.12.Man vergesse zum Schluss der Vereinszerlegung auf gar keinen Fall, den im Westen beheimateten Konkurrenzvereinen zur gelungenen Rückeroberung ihrer Vormachtstellung zu gratulieren.Kapitel 11
Die Sportdirektion
11.1.Man beachte die Vorgaben des Mutterkonzerns (siehe Kapitel 14), nach der die Person, welche den Posten des Sportdirektors bekleiden soll, vor allem folgende Eigenschaften aufzuweisen hat:
11.2.Die Person muss im Weltfußball bekannt sein wie ein bunter Hund, denn nur so ist die erwünschte Werbewirksamkeit zu erzielen.
11.3.Die Person muss stets korrekt und seriös gekleidet sein, und sie hat sich stets korrekt und seriös zu verhalten.
11.4.Die Person hat ihre Fußball-Ambivalenz dadurch zum Ausdruck zu bringen, dass sie hin und wieder von dieser Seriosität abrückt, indem sie mit wohl gesetzten Gefühlsausbrüchen eine scheinbare Authentizität vermittelt, welche vom gemeinen Fußballvolk als menschlich, und daher als sympathisch fehlinterpretiert wird.
11.5.Die Person soll sich auf die positive Außendarstellung der Konzerntochter konzentrieren; und im übrigen nur Geschäftsvorgänge tätigen, welche ihr, sowohl vom Rat der Greisen (siehe Kapitel 12) als auch von der Geschäftsführung (siehe Kapitel 10) abgesegnet, bereits unterschriftsreif vorgelegt werden.
11.6.So sich die Person im Sinne dieser Vorgaben bewährt hat, soll sie, noch während die in Kapitel 1 bis 9 beschriebenen Demontagearbeiten in vollem Gange sind, für die weitere Zukunft vertraglich an den Verein gebunden werden, damit eine ungefährdete Enddemontage gewährleistet ist. -