Die Zukunft von Bayer04

  • Statt der erhofften Wende erlebt LEVERKUSEN den nächsten Nackenschlag. So droht die Werkself endgültig alle Saisonziele zu verspielen.


    Vor dem Anpfiff hatte Sami Hyypiä noch Zuversicht ausgestrahlt: „Ich bin überzeugt, dass unsere schwere Periode heute vorbei ist“, sagte Leverkusens Trainer im Sky-Interview, „heute werden wir zeigen, was für eine Mannschaft wir sind.“ Was folgte, war freilich zunächst ein spielerischer Offenbarungseid, jedenfalls bis zur Pause. Danach zeigte Bayer zwar immerhin Moral – wurde mit dem 2:3 kurz vor Schluss aber eiskaltausgeknockt. Aus dem viel beschworenen Befreiungsschlag in Form eines „Dreiers“ wurde wieder nichts. Seit dem 1:0 in Gladbach am 7. Februar wartet Bayer damit weiterhin auf den 500. Sieg seiner Bundesliga-Historie.


    Am Ende nützt eben auch die engagierteste Leistung nichts, wenn es fußballerisch vorne und hinten nicht stimmt. Bayer Leverkusen ist nach der erneuten Pleite tatsächlich drauf und dran, noch sämtliche Saisonziele zu verspielen. An die direkte Champions-League-Qualifikation brauchen Simon Rolfes und Kollegen in der momentanen Verfassung und bei inzwischen sechs Zählern Rückstand auf Schalke ohnehin keinen Gedanken zu verschwenden. Vielmehr ist sogar Platz vier längst ins Wanken geraten. „Ich habe keinen Bock auf die Europa League“, meinte Lars Bender nach Abpfiff kämpferisch. Doch wäre angesichts des Trends sogar der jähe Absturz aus den Europa-League-Rängen eine logische und verdiente Konsequenz.


    Denn was die Werkself seit dem 16. Spieltag präsentiert, ist Abstiegskampf – ungewöhnlich im oberen Drittel, aber wahr. Sieben Zähler aus elf Spielen, die Bilanz eines Abstiegskandidaten. Und die Leistung war häufig genug dementsprechend, auch am gestrigen Sonntag lange konzeptlos und mit individuellen Unzulänglichkeiten gespickt. „Jeder weiß, dass wir in diesen Spielen entscheidend punkten müssen“, hatte Geschäftsführer Michael Schade vor Beginn der englischen Wochen unmissverständlich gefordert. Ein frommer Wunsch.


    Seinen Anteil daran besaß auch der schwache Schiedsrichter Dr. Jochen Drees, nicht nur mit der Fehlentscheidung Handelfmeter. Den größeren Part übernahmen die Spieler: Roberto Hilbert, der mit seiner Dusseligkeit seinen vierten Elfmeter verschuldete. Andres Guardado, der sich beim 1:2 wie ein taktischer Embryo verhielt und Volland auf Sicht deckte. Heung-Min Son, der alles schuldig blieb, ebenso Bender, der trotz Kampf und Laufbereitschaft für einen Führungsspieler viel zu wenig Führung übernimmt. Angesichts des desaströsen Einbruchs müssen die Verantwortlichen in ihrer Saisonanalyse die Qualitätsfrage stellen. Auch bezüglich etlicher Profis, die bislang als unantastbar galten.



    Quelle: kicker-Printausgabe vom 24.03.14

  • Angesichts des desaströsen Einbruchs müssen die Verantwortlichen in ihrer Saisonanalyse die Qualitätsfrage stellen. Auch bezüglich etlicher Profis, die bislang als unantastbar galten.



    Quelle: kicker-Printausgabe vom 24.03.14

    Hmmm, vielleicht sollte man die Frage anders formulieren und die Qualitätsfrage an die verantwortlich Handelnden -sprich GF, SD- stellen.


    Wer sich sehenden Auges bei RuReRa bedient und meint, den Kader -mit Blick auf die CL- "in der Breite" massiv verstärkt zu haben, handelt. Massiv vereinsschädigend.
    Da nutzt auch ein Kommunikations-Leerling mit dem Prädikat "zbV" nichts mehr.


    Oder, einfach ausgedrückt: seit 15 Jahren gibt es da personell nur noch eine Richtung: abwärts.

    Wenn ein Trainer so etwas sagt, muss man ihn nicht entlassen, sondern erschießen
    (Udo Lattek zu Thomas Hörsters Aussage, er habe die Hoffnung aufgegeben)
    (Osram zu Sami Hyypiäs Aussage, er habe keine Ideen mehr und brauche jetzt dringend Hilfe)
    wenn der FC Bayern schwächelt, ...

  • Vorausgesetzt wir schaffen den 4. Tabellenplatz und die damit verbundene CL-Quali. In welcher Runde müssten/dürften wir starten?

    "Mir blieb nichts anderes übrig, als den Ball rein zu schießen. Ich hätte 80 Meter wieder zurücklaufen müssen." L. Bender nach seinem EM-Tor gegen Dänemark


    "Er war einer der größten Dirigenten den der deutsche Fußball je hatte." M. Sammer über Toni Kroos

  • Playoffs, eine Runde vor der Gruppenphase. Wäre die vierte Qualirunde, glaube ich.

    You miss 100% of the shots you don't take
    damit jeder weiß woran er ist, damit jeder weiß worum das geht, damit jeder versteht worum es sich hier dreht
    Everything you do is to stop you from dying young, so you can reach your ultimate goal of dying old

  • Playoffs, eine Runde vor der Gruppenphase. Wäre die vierte Qualirunde, glaube ich.


    Danke

    "Mir blieb nichts anderes übrig, als den Ball rein zu schießen. Ich hätte 80 Meter wieder zurücklaufen müssen." L. Bender nach seinem EM-Tor gegen Dänemark


    "Er war einer der größten Dirigenten den der deutsche Fußball je hatte." M. Sammer über Toni Kroos

  • Man muss kein Prophet sein um zu ahnen, dass dieses Jahr vielleicht für einige Zeit letztmalig die Chance besteht, im kommenden Jahr Ch.-L. zu spielen. Schalke und Dortmund werden eher weiter aufrüsten, über Wolfsburg mit einem Sponsor kuweitscher Prägung ( Wieviel braucht ihr? Kein Problem!) brauchen wir uns nicht zu unterhalten. Mit Gladbach, vielleicht Hoffenheim oder dann wieder Stuttgart und den HSV werden wir uns um den Verlierercup kümmern. Eine eklige Perspektive. Ich werde mir den nicht mehr antun.
    Selbstverständlich wird es auch mal Jahre mit Überraschungen geben. Dafür wäre es dann allerdings sinnvoll nicht den Verlierercup zu spielen, sondern sich ganz aufs Kerngeschäft zu konzentrieren.

  • Zitat

    Schalke und Dortmund werden eher weiter aufrüsten, über Wolfsburg mit einem Sponsor kuweitscher Prägung ( Wieviel braucht ihr? Kein Problem!) brauchen wir uns nicht zu unterhalten. Mit Gladbach, vielleicht Hoffenheim oder dann wieder Stuttgart und den HSV werden wir uns um den Verlierercup kümmern


    Irgendwie liest man das gefühlt jedes Jahr...

  • Selbst wenn uns die Bayern, Dortmund, Schalke und WOB enteilen sollten weil deren Budgets anders gefüllt werden bedeutet dass doch längst nicht dass Fußball in Leverkusen keine Zukunft hat ! Man muß halt die Ziele richtig definieren. Wobei dies eigentlich auch so kommuniziert wird. Wir haben die da oben immer wieder geärgert, sind seit 20 Jahren nahezu jedes Jahr international vertreten, haben fast ausnahmslos die Gruppenphasen überstanden und sind last but not least nie abgestiegen. In diesen Genuss sind allerdings Schalke und Dortmund schon gekommen.


    Leute, lebt und liebt diesen Verein doch endlich so wie er ist ! Das macht vieles leichter !

  • Ist ja auch so. Um so trauriger, dass ein Übertreffen des realistischen Ziels als selbstverständlich angesehen wird aber sobald es nur die reine Zielerreichung gibt oder noch weniger gehen die großen Analysen los was hier alle überall und immer falsch machen.


    In letzter Konsequenz geht es nicht ums "falsch machen". Fehler machen alle. Es geht ums Geld und da sind wir nicht vorne weg. Und langfristig kann man sich daran nicht vorbeilügen. Wie gesagt, es gibt auch immer wieder Überrascchungen. Aber der Trend ist eindeutig und er verstärkt sich. Allerdings würden auch 20 Mio mehr vom Werk nicht viel bringen. Die Musik spielt in Zukunft in einer anderen Liga.

  • Also das Dortmund und Schalk vor uns landen werden, ist sicher. Gehe sogar davon aus das Schalke Vizemeister wird.


    Und das sogar verdient. Gefallen mir deutlich besser als Dortmund in der Rückrunde, und besser als wir sind die sowieso.



    Ich hab einfach nur Angst das wenn Wolfsburg vor uns Vierter wird, es in Sachen Champions Leauge die nächsten Jahre sehr Mau wird. Vorallem weil VW dann auch noch richtig pumpt :LEV16



    Und da in Leverkusen die Wirtschaftlichen Ziele, deutlich über den Sportlichen Ziele angesetzt werden wird die EL eh wieder ab dem K.O. System abgeschenkt ...



    Wir MÜSSEN einfach Vierter werden.

    Du bist für uns die beste Mannschaft auf der Welt, deine Fans sind immer bei dir...Wenn hier ein Spiel beginnt, gibt es nur einen der gewinnt ... Bayer 04!

  • Als Opfer seines schwächelnden Teams präsentiert sich SAMI HYYPIÄ (40). Seine Zeit bei Bayer neigt sich wohl dem Ende zu.


    Es liegt an den Profis von Bayer Leverkusen, ob ihr Trainer auch nach dem Spiel beim HSV noch Sami Hyypiä heißt. Eine ähnliche Vorstellung wie gegen Eintracht Braunschweig wird den Finnen wohl den Job kosten – er wäre gescheitert an der Mentalität seiner Spieler, der eigenen Unerfahrenheit, den Fehlern, die im Umfeld begangen wurden und den Verein in unterschiedlich langen Abständen einholen.


    Bayer Leverkusen, da beißt die Maus keinen Faden ab, arbeitet seit Jahren relativ erfolgreich. Doch seit Wochen wird ein guter Gesamteindruck aufs Spiel gesetzt, ja fast zerstört durch eine Entwicklung, von der alle überrollt wurden.


    Was läuft schief? Wohin führt die Entwicklung?


    Heute, in dieser schwierigen Situation, rächt sich, dass Sami Hyypiä – der ja bei aller Klasse als Spieler ein unerfahrener Trainer ist – kein routinierter Co-Trainer zur Seite gestellt wurde. Seine Assistenten Jan-Moritz Lichte und Daniel Niedzkowski verfügen in dieser Situation nicht über die nötige Akzeptanz im Kader, können aufkeimende Probleme weder beeinflussen noch abfedern.


    Jahrelang durfte sich die Abteilung „Einkauf“ feiern lassen. Zu Recht. Doch vor dieser Saison griffen Rudi Völler, Michael Reschke und Jonas Boldt in zu vielen Fällen daneben. Von Giulio Donati und Roberto Hilbert über Emir Spahic bis hin zu Heung-Min Son, Eren Derdiyok oder Andres Guardado ist viel zu viel Mittelmaß dabei. Die wirtschaftlichen Zwänge, die von der Bayer AG auferlegt werden, bergen dieses Risiko. Kaliber vom Schlage eines Sokratis oder Aubameyang sind gegen die Konkurrenz so eben nicht realisierbar. Man jubelt über Verpflichtungen von Top-Talenten wie Brandt und Öztunali, vergisst dabei aber, dass die aktuell wenig helfen können. Bayer verfügt über keinen Außenverteidiger von Klasse, trotzdem entschloss der Trainer sich nicht zu einer Modifizierung des Systems – das auf eben diesen Spielertypen angewiesen ist. Mittlerweile ist ein System gar nicht mehr erkennbar. Bayer spielte am Samstag, als hätten sich elf Unbekannte zufällig auf der Schwimmbad-Wiese zum Freizeitkick getroffen. Hyypiäs größtes Ärgernis: Ein Stefan Kießling beweist, wie man eine Krise bekämpfen und besiegen kann. Fußballerisch hochbegabte Profis wie Bender, Castro, Derdiyok, Sam oder Son aber kämpfen diesen Kampf nicht erkennbar verzweifelt, ergeben sich irgendwann in ihr temporäres Schicksal, entfernen sich innerlich vom Trainer, um dann beim Nachfolger wieder Vollgas zu geben. Wie es auch ausgeht – im Sommer dürfte die Zeit von Sami Hyypiä enden. Die gegenseitigen Zweifel dürften mittlerweile zu groß sein. Wie stilvoll es abläuft, darüber entscheiden die Profis.


    INFO
    Kießling in den Top 25
    In seinem 307. Bundesligaspiel erzielte Stefan Kießling sein 125. Tor, liegt in der ewigen Torschützenliste auf Platz 25. Der Leverkusener traf nun gegen alle 18 aktuellen Bundesligisten.



    Quelle: kicker-Printausgabe vom 31.03.14

  • Zitat

    ....Bayer spielte am Samstag, als hätten sich elf Unbekannte zufällig auf der Schwimmbad-Wiese zum Freizeitkick getroffen... /kicker print


    Sehr zutreffend formuliert. Man müsste noch hinzufügen: Und dass bei einem Übungsleiter, der seine Mitarbeiter wöchentlich nahezu anfleht, dem etwas ( team spirit, Einstellung) entgegenzusetzen!


    Das hat auch absolut nix mit (vglsw. bescheidenem) wirtschaftlichem Potenzial oder "realistischer Zielsetzung" zu tun.


    *PS: Schade, scheint es ähnlich einzuordnen.

  • Der Artikel des Kicker beschreibt sicherlich einige Wahrheiten. Allerdings wird vergessen dass die Leistungen der Mannschaft in der Fremde deutlich besser bzw. erfolgreicher sind als im Haberland. Zuletzt in Augsburg gewonnen, in München nur knapp nach recht guter Leistung verloren, ein Unentschieden in Hannover und bei PSG wurde ebenfalls trotz Niederlage eine mehr als zufriedenstellende Leistung abgerufen.


    So agiert keine Mannschaft die gegen den Trainer spielt ! Es liegt allerdings nahe dass die derzeitige Misere systembedingte Ursachen hat. Offenbar beherrscht die Mannschaft nur ein Mittel um erfolgreich Fußball spielen zu können: Den Konterfußball. Zum Sterben zuviel, zum Leben zu wenig.