Die Zukunft von Bayer04

  • Das will ich jetzt auch so nicht stehen lassen. Von der her Breite haben wir diese Saison vielleicht den besten Kader, den wir je hatten, aber sicherlich nicht in der Spitze. 2001/2002 waren wir da definitiv besser aufgestellt. Da hatten wir mit Lucio (23), Ballack (24), Ze Roberto (26), Schneider (27) und Berbatov (20) gleich 5 Spieler im Kader, die zu absoluten Weltstars geworden. Die vier erstgenannten waren dabei bereits in einem Alter, dass Sie Ihr Leistungsvermögen konstant auf dem Platz bringen konnten. Dazu kam dann Nowotny (27) und Sebescen (25), die überragend gespielt haben und ohne ihre Verletzungen eine ähnliche Entwicklung hätten nehmen können. Ergänzt wurde der Kader dann durch Ramelow (27), Placente (24) und Neuville (28), die in dem Jahr einen absoluten Lauf hatten und etwas über Ihren Möglichkeiten gespielt haben, aber auch kicken konnten.


    Diese Klasse sehe ich in unserem aktuellen Kader eben nicht. Spieler wie Tah (19) und Calhanoglu (21) sind noch zu jung. Toprak (26), Papadopoulus (23), Bender (26), Kampl (25) und Bellarabi (25) sind sicherlich sehr gute Spieler, aber eben am Ende doch nicht zu vergleichen mit Ballack, Lucio und Co. Einzig Leno (23) und Chicharito (27) erfüllen hier diese Anforderungen.

    Der Kader 01/02 war besser. Aber auch deutlich älter.

  • In diesem Winter lehnt Leverkusen alle Anfragen für seine Stars ab. Aber im Sommer ändert sich das. Dann gibt es Schmerzgrenzen.


    BERND LENO
    Der Torwart spielt seit 2011 für Bayer. Vertrag bis 2018. Hat Im Sommer 2016 eine Ausstiegsklausel. Ablöse: 18 Mio. Euro
    KEVIN KAMPL
    Der Mittelfeldspieter kam im Sommer 2015 für elf Millionen Euro von Dortmund zu Bayer. Vertrag bis 2020. Atletico Madrid lockt
    CHICHARITO
    Der Stürmer kam 2015 für elf Millionen Euro von Man United. Vertag bis 2018. Jetzt sind der FC Arsenal und Liverpool dran
    KARIM BELLARABI
    Der Mittelfeldspieler kam 2014 nach Ausleihe an Braunschweig zu Bayer zurück. Vertrag bis 2020. Der FC Arsenal beaobachtet ihn
    HAKAN CALHANOGLU
    Der Mittelfeldspieler kam 2014 für 13,5 Mio. vom HSV. Vertrag bis 2019. Manchester United beobachtet ihn seit Monaten
    CHRISTOPH KRAMER
    Der Mittelfeldspieler kehrte 2015 nach einer Ausleihe aus Gladbach zurück. Bei Bayer kommt er nicht in Fahrt, Neapel lockt


    Fast täglich flattern Rudi Völler (55) Anfragen für seine Stars auf den Tisch. Kopfzerbrechen bereitet das dem Sportdirektor von Bayer Leverkusen und seinen Kollegen in der Klubführung nicht. Derzeit wird jedes Angebot für Leistungsträger abgelehnt. „Wir geben niemanden ab“, sagt Völler. Zuletzt ließ er den spanischen Spitzenverein Atletico Madrid bei Mittelfeldspieler Kevin Kampl (25) abblitzen. Klar ist aber: Die Blockade-Haltung gilt nur für diese Transferperiode. Im Sommer sieht das schon ganz anders aus. „Dass es Begehrlichkeiten gibt, ist bekannt“, sagt Geschäftsführer Michael Schade (63). Das gilt für seine Spieler wie für andere Klubs, die seine Spieler wollen. Bayer droht im Sommer ein Ausverkauf! Schade: „Fakt ist, dass wir mit allen Leistungsträgern über den Sommer hinaus und auch über 2017 hinaus Verträge haben. Wir können entscheiden, das ist wichtig.“ Einzig Bernd Leno (23) hat für dieses Jahr eine Ausstiegsklausel. Der Torwart kann nach Informationen von SPORT BILD im Sommer für 18 Millionen Euro gehen. Leno strebt danach, nicht nur in der Champions League dabei zu sein, sondern auch weit zu kommen. Dafür müsste er zu einem internationalen Top-Klub gehen. Den gleichen Anspruch haben Hakan Calhanoglu (21), Karim Bellarabi (25), Chicharito (27) und auch Kampl, der erst im vergangenen August von Dortmund zu seinem Heimatverein Leverkusen zurückgekehrt ist. Schade sagt offen: „Wir wollen niemanden abgeben. Aber wir sind auch ein Wirtschaftsunternehmen und haben Schmerzgrenzen.“ Heißt: Niemand ist unerkäuflich. Völler formuliert es so: „Mit Fabel-Ablösen müssen wir uns beschäftigen.“ Egal, wo die Angebote herkommen. England, Spanien, Italien. Der SSC Neapel ist schon seit Monaten scharf auf Weltmeister Christoph Kramer (24). Bei Bayer hat der defensive Mittelfeldspieler, der im vergangenen Sommer nach einer Ausleihe aus Gladbach zurückgekehrt war, Anpassungs-Schwierigkeiten an Leverkusens Pressing-Spiel. Die Tendenz ist mittlerweile ansteigend. Völler ist deshalb überzeugt, dass er in den nächsten Wochen und Monaten zum Führungsspieler aufsteigt. Sollte das aber nicht der Fall sein, wird Kramer ein Kandidat für einen Verkauf der 30-Mio.-Kategorie. Chicharito, 2015 für elf Millionen Euro von Manchester United gekommen ist noch teurer. Wenn das richtige Angebot kommt, will der Stürmer mit eingebauter Torgarantle (19 Treffer in 23 Pflichtspielen für Bayer) weg. Den Vertrag bis 2018 sieht er nicht als Hindernis. Vor dem Rückrundenstart in Hoffenheim (1:1) sagte der Mexikaner: „In diesem Sport spielt es keine Rolle, ob man für zehn, zwölf Jahre unterschreibt oder jedes Jahr um eine Saison verlängert. Es kann sich nach sechs Monaten alles verändern.“ Bei ihm hängt das vor allem von der Teilnahme an der Champions League ab. Verpasst Bayer die, wird es schwer, Chicharito zu halten. Das ist auch ein Grund, warum Jürgen Klopp und Liverpool (Platz 7) nur geringe Chancen haben mit ihrem Werben. Anders ist das schon bei Englands Tabellendritten Arsenal. Die Londoner beobachten auch Bellarabi. Calhanoglu steht bei Man United hoch im Kurs. Die Engländer beobachten ihn trotz bisher bescheidener Leistungen in dieser Saison dauerhaft und halten den Kontakt zum türkischen Nationalspieler. Bange ist den Bayer-Bossen trotzdem nicht. Völler sagt: „Es ist unsere Qualität, dass wir Top-Alternativen haben, wenn wir einem Verkauf zustimmen.“


    Bericht von Axel Hesse
    Quelle: Sport Bild - Printausgabe vom 27.01.16

  • wäre traurig, würde es keine anfragen geben. Die meisten sollten bleiben, sollten keine unmoralischen angebote kommen.
    Kann mir aber ehrlich gesagt nicht vorstellen, wohin leno wechseln sollte.. Glaube an einen verbleib

  • wäre traurig, würde es keine anfragen geben. Die meisten sollten bleiben, sollten keine unmoralischen angebote kommen.
    Kann mir aber ehrlich gesagt nicht vorstellen, wohin leno wechseln sollte.. Glaube an einen verbleib

    Glaubst du das ehrlich? Mit Donati hat doch der erste das sinkende Schiff verlassen.

    Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. (Albert Einstein)
    Ich bin zu alt, um von der Angst vor dummen Menschen beherrscht zu werden. (Charlie Skinner)

  • Wichtig ist halt die Teilnahme an der CL- egal wie man es dreht. Wenn man für viel Geld verkaufen will, braucht man zumindest die Quali, um gute Ersatzleute zu holen, die zumindest die Chance auf CL haben wollen. Und wenn man Spieler mit Ambitionen halten will, fällt das ebenfalls leichter, wenn man CL spielt.

  • Der sucht doch nur eine andere Herausforderung. Bei uns hat er doch alle besser gemacht, das will er jetzt auch in mainz probieren

    Ja ist schon schade, dass wir ihm keine Perspektive mehr bieten konnten.


    Wobei in der Aufzählung von Sport Bild ( :LEV18 ) fehlen mir noch solch Namen, wie Yurchenko oder Henrichs.

    Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. (Albert Einstein)
    Ich bin zu alt, um von der Angst vor dummen Menschen beherrscht zu werden. (Charlie Skinner)

  • Die sollen mal alle die Füße stillhalten. Kampl und Kramer wären ziemliche Heuchler mit ihrer angeblichen Bayer-Verbundenheit, wenn sie im Sommer direkt wieder die Biege machen. Calhanoglu, Bellarabi und Leno spielen für ihre Verhältnisse eine ziemlich dürftige Saison, da stehen die Traum-Angebote wohl eher erstmal in den Sternen.


    Aber so ist das halt. Wenn du dir 11 möglichst hochtalentierte Spieler in den Kader holst, wirst du nie "fertig" und bereit sein. Weil dir immer was wegbricht.

  • Die sollen mal alle die Füße stillhalten. Kampl und Kramer wären ziemliche Heuchler mit ihrer angeblichen Bayer-Verbundenheit, wenn sie im Sommer direkt wieder die Biege machen. Calhanoglu, Bellarabi und Leno spielen für ihre Verhältnisse eine ziemlich dürftige Saison, da stehen die Traum-Angebote wohl eher erstmal in den Sternen.


    Aber so ist das halt. Wenn du dir 11 möglichst hochtalentierte Spieler in den Kader holst, wirst du nie "fertig" und bereit sein. Weil dir immer was wegbricht.

    Das denke ich nicht. Sie haben ja allemal bewiesen, dass sie es können. Du kaufst Aktien ja auch nicht auf dem Höchststand. Also kommen mit Sicherheit Angebote von den üblichen Verdächtigen.

  • Das habe ich am Samstag gelesen:

    Zitat

    Leverkusen (1150) ist seit Beginn der Saison 1996/97 das BL-Team, das nach dem FC Bayern (1437) die meisten Punkte gesammelt hat.

    Das ist wahrscheinlich die deprimierendste Statistik, die ich je gelesen habe.


    Deutsche Meister in diesem Zeitraum:


    1. FC Kaiserslautern
    Bayern München (12)
    Borussia Dortmund (3)
    Werder Bremen
    VfB Stuttgart
    VfL Wolfsburg


    Pokalsieger in diesem Zeitraum:


    VfB Stuttgart
    Bayern München (9)
    Werder Bremen (3)
    Schalke (3)
    1. FC Nürnberg
    Borussia Dortmund
    VfL Wolfsburg


  • Letztendlich sind das Daten, die zusammenkommen, wenn ein Team ohne aussergewöhnliche Ups & Downs 20 Jahre lang kontinuierlich oben mitspielt. Im Schnitt ist man dann halt auch mal zweibestes Team und kann dennoch ohne Titel dastehen. Das wird man so ähnlich wohl in vielen Sportarten finden. Die Frage ist doch, warum das so ist!
    Spekuliert wurde über die imaginäre Komfortzone, die oft an einzelnen Spielern festgemacht wurde. OK, diese Spieler sind nun allesamt nicht mehr da. Geändert hat das scheinbar erst mal nichts. Streichen wir sie also von der Verdächtigenliste. Am Trainer kann es eigentlich auch nicht liegen, denn der wechselte in den letzten Jahren bekanntlich mehrfach und das auch noch recht häufig. Und Schmidt macht mir aktuell nicht den Eindruck als wenn er nicht erfolgreich sein wollte. Übrig blieben das Umfeld (Fans, Stadt und die Struktur als Werksclub), das hat sich sicher kaum geändert, und die sportliche Leitung mit den Konstanten Calli & Rudi Völler, die jeweils eine Hälfte des betrachteten Zeitraums prägten) sowie dem verfolgten Konzept. Letzteres hat sich seit 1996 jedoch auch mächtig geändert. Calli war ehrgeizig wie nur was - an dem hat es meiner Meinung seinerzeit sicher nicht gelegen. Völler ist wohl eher etwas zurückhaltender, aber insb. seine jüngsten Kommentare strahlen auch nicht unbedingt Zufriedenheit aus. Und dass man als Werksclub prinzipiell nicht erfolgreich sein kann, halte ich auch für ein Gerücht. Ich habe die glorreichen Zeiten 88 und 93 ja live und in Farbe miterlebt. Wann immer es um die Wurst ging (z.B. UEFA-CUP Quali am letzten Spieltag), waren wir eigentlich zur Stelle. Wir waren im UEFA-CUP insgesamt bis zum Finalhinspiel ungeschlagen und haben einen unmöglichen Rückstand noch umbiegen können. Das nächste Finale (DFB-Pokal) haben wir ebenfalls gewonnen. Kurz vorher hatte Uerdingen als Werkself gegen die Bayern bei der ersten Finalteilnahme den Pokal gewonnen und bot begeisternden Fussball auf internationaler Ebene. Beide Teams genossen damals durchaus den Ruf, eine sich bietende Chance auch konsequent zu nutzen.
    Wenn man die letzten 20 Jahre Revue passieren lässt, dann lag es meiner Meinung nach unter Daum und Topmöller schlicht und ergreifend am Pech, dass am Ende nichts zählbares heraussprang. Ich kenne zwar auch den Spruch von Emerson, meiner Meinung nach sind aber damals einzelne Spiele extrem dumm gelaufen oder es hagelte Verletzungen zum unglücklichsten Zeitpunkt. Das würde ich mal als "Shit Happens" abhaken. In den Jahren danach hatte das Team meiner Meinung nach z.T. nicht das Niveau, um ganz oben mitzuspielen und seitdem wir dem "Jugendwahn" verfallen sind, passte doch nach eigentlich vieles zusammen. Was da aber zum letzten Schritt fehlte, sind meiner Meinung nach gestandene Kerle, die wissen, wie man Erfolge einfährt, unumstritten akzeptiert sind, das auch vorleben und mit breitem Kreuz vorangehen. Ballack sollte so jemand sein. Das hat aus verschiedenen Gründen nicht funktioniert. Heynckes war so eine Figur außerhalb des Platzes und wer weiß wo die Reise hingegangen wäre, wenn er noch 2 Jahre geblieben wäre. Wenn man also der sportlichen Leitung etwas vorwerfen kann, dann dass sie zuletzt eher zurückhaltend war, wenn es um die Verpflichtung von unumstrittenen "Alpha-Tieren" auf und neben dem Platz ging. Ist im Fußball vielleicht nicht mehr en vogue, aber ich denke unseren meist jungen Teams würde das klar helfen. So ein "Experiment" würde ich mir für die Zukunft wünschen.

  • Was da aber zum letzten Schritt fehlte, sind meiner Meinung nach gestandene Kerle, die wissen, wie man Erfolge einfährt, unumstritten akzeptiert sind, das auch vorleben und mit breitem Kreuz vorangehen.

    Sehr reflektierte und auch treffende Analyse!


    Wo aber finden sich diese Leader-Typen, die auch zu Bayer 04 wechseln würden? Mir fehlt da momentan die Phantasie.

  • und die sportliche Leitung mit den Konstanten Calli & Rudi Völler, die jeweils eine Hälfte des betrachteten Zeitraums prägten)

    Moment, Rudi Völler hat nicht die Hälfte geprägt, sondern fast die komplette Zeit. Außer den paar Jahren, in denen er DFB-Teamchef und kurz in Rom war. In den Zeitraum fällt auch die Triple-Vize-Saison. Im Endeffekt ist er dennoch die einzige Konstante seit dem letzten Titelgewinn.


    Ich stimme dir aber zu, dass uns Leute fehlen, die wissen, wie Erfolg funktioniert. Deshalb hatte auch ich so große Hoffnungen in Ballack gesteckt, aber das war im Endeffekt ein großes Missverständnis zwischen Völler und Heynckes. Dutt hat es nicht besser gemacht. Im aktuellen Kader haben wir doch außer Hilbert und Chicharito niemanden, der in seiner Karriere mal etwas gewonnen hat. Nach Simon Rolfes wird auch Stefan Kießling seine Karriere titellos beenden. Für eine Vereinslegende eine ziemlich bittere Bilanz.

  • Es ist ja nicht so, dass man es nicht versucht hat. Hyypiä, Ballack, Spahic waren alles Persönlichkeiten. Aber entweder zu alt oder ausschließlich für den Defensivverbund. Das ist dann einfach zu wenig in der Richtung gewesen.


    Routiniers sind nicht der Heilige Gral. Aber ohne echte Führungsspieler ist es schwer. Besonders für uns.

  • Spahic mag eine Persönlichkeit gewesen sein, aber sicher kein Führungsspieler. Ballack und Hyypiä schon, gerade Letzterer hat der Mannschaft unheimlich viel gegeben. Die Verpflichtung von Chicharito war auch ein Schritt in die richtige Richtung, aber auch der ist kein Führungsspieler.