Die Zukunft von Bayer04

  • Also mit diesem Kader solche Grottenkicks am laufenden Band abzuliefern bzw. abliefern zu dürfen, das ist schon einzigartig. Mit dieser Punkteausbeute und dieser mehrheitlich in den letzten zwei Jahren miesen Performance der Mannschaft auf dem Platz, weiterhin am Trainer festhalten zu wollen, weil man von seiner Spielidee so dermaßen überzeugt wäre, ist einfach nur noch lächerlich.
    Man leistet sich den drittteuersten Kader der Liga, spricht von der dauerhaften Etablierung der Fußball GmbH in die Top 16 Europas und gibt dann in den vergangenen Tagen und Wochen ein dermaßen erbärmliches Bild in Sachen Krisenbewältigung ab, dass man schon von Dilettantismus sprechen muss. Indes, wundern tut es mich nicht. Die sportlichen Entscheidungsträger sind offensichtlich nicht in der Lage, Situationen richtig einschätzen zu können. Im Kicker wird Völler folgendermaßen zitiert:


    „Die Spieler sind jetzt gefordert. Wir dürfen den Kopf nicht hängen lassen. Wir sind in der Lage, in Berlin ein gutes Spiel hinzulegen. Es waren in den letzten Wochen immer ganz knappe Spiele - wie in der Hinrunde. Ich will da nichts schönreden, aber es fehlt nicht viel.“


    Nach den Pleiten gegen Bayern und Frankfurt prognostizierte Völler für die kommenden Spiele die passende Antwort auf dem Platz und auf die Frage einer sich vielleicht einschleichenden Krise, wie es sie in der Vergangenheit so oft gab, ließ er sich nicht ein, weil die Mannschaft viel zu stabil wäre. In das gleiche Horn blies Rolfes nach den Aussagen von Völler auch noch, so als ob er seinem Chef unbedingt noch seine große Loyalität ihm gegenüber beweisen müsste. Das hat sich bis heute nicht geändert. Rolfes, ein Sportdirektor in Ausbildung, mit null Charisma. Dagegen war und ist Völler eigentlich ein Glücksfall für unsere Fußball GmbH, weil er nach dem Ende von Calmund das so wichtige Gesicht von Bayer 04 war und ist. Aber er hätte nie und nimmer einen Teil des sportlich operativen Geschäfts übernehmen dürfen. Das Schlimme ist, dass er denkt, dass er die Weisheit mit Löffeln gefressen hat und ihm keiner das Wasser reichen kann.


    Das alles sind natürlich denkbar schlechte Voraussetzungen, um in der so wichtigen Frage des Cheftrainers ausnahmsweise mal nicht danebenzuliegen.
    Und als ob das nicht genug wäre, gibt es ja auch noch den mächtigen Gesellschafterausschuss, der den Daumen bei wichtigen Entscheidungen für die Zukunft hebt oder senkt. Ein Gremium, von dem Calli schon damals zu Recht behauptete, dass im Gesellschafterausschuss Leute säßen, die von vielem Ahnung hätten, nur nicht vom Fußball.


    Die bisher erfolgreichste Zeit, also ab Mitte der 90er Jahre bis 2002, war selbstverständlich kein Zufall, weil eben Leute wie von Einem, Vossen, Calmund, Daum oder Toppmöller am sportlichen Ruder saßen und so, aufgrund ihres Know-hows, dem Gesellschafterausschuss den nötigen Input und letztlich die Überzeugung für wichtige Entscheidungen geben konnten.
    Dieser wichtige Input kommt nun seit vielen Jahren von Völler und seit Kurzem auch von seinem Azubi und Lakaien Rolfes.


    Schließe ich also mit einem Zitat, einem meiner Lieblingszitate überhaupt, von Johann Wolfgang von Goethe ab:


    „Es ist nichts schrecklicher als eine tätige Unwissenheit.“

  • Der verspätete Saisonbeginn und dass wir mit dem 13. Spieltag in die Winterpause gegangen sind verschiebt auch die Art, wie unsere "Hinrunde" bewertet wird etwas.
    Mit 32 Punkten nach 17 Spieltagen kann ich tatsächlich nicht von einer sehr guten Hinrunde reden, wenn die CL das Ziel ist und man im Vorjahr mit 63 eben jene verpasste.
    Bis Spieltag 12 waren wir noch sehr gut dabei aufgrund unser Effizienz und aufgrund der Serie ab Spieltag 4.
    Wir hatten praktisch neun gute Spieltage die uns nach oben gespült haben, weil Leipzig, Dortmund und Bayern zwischendurch, auch durch direkte Spiele gegeneinander, Punkte haben liegen lassen.
    In der Phase waren unsere "größten" Gegner Gladbach und Hoffenheim. Wir haben also in der Zeit Spiele gewonnen, die für den Anspruch des Bayers Pflichtsiege sein müssten.
    Dazwischen dann der Kick gegen die Hertha.
    Von diesen neun Spielen (+Dortmund & Gladbach) leben wir hier hauptsächlich immer noch.


    Das Bild nach Spieltag 12 war zu trügerisch und täuscht eigentlich extrem. Wir hatten frühe Treffer, sonst hat sich eigentlich nichts geändert.
    Mit 1:0 im Rücken wirkt das ideenlose Ballgeschiebe gar nicht mehr so "ideenlos" sondern kontrolliert. Toll war es dennoch nicht, eben nur brutal effizient im Rahmen von Punkteausbeute und Chancenverwertung (Danke an Alario).
    Ich bin mir immer noch sicher, dass wir die Weichen für die gesamte Saison in der Sommerpause falsch gestellt haben mit den Nicht-Transfers. Irgendwann kam die Quittung dafür in der Auswirkung von Überspielung und Verletzungen.

    Unsere Ahnen sah'n Legenden, schon vor über hundert Jahr'n.
    Seitdem schreiben wir Geschichte, Schwarz und Rot ein Leben lang.

  • Die fehlerhafte Kaderplanung, vor allem offensiv, geht genauso auf die Kappe der sportlichen Leitung, wie auch das sträfliche Zögern in der Trainerfrage


    Eine verlorene Saison mit Ansage, die perspektivisch noch richtig teuer werden kann

  • Ich bin mir immer noch sicher, dass wir die Weichen für die gesamte Saison in der Sommerpause falsch gestellt haben mit den Nicht-Transfers. Irgendwann kam die Quittung dafür in der Auswirkung von Überspielung und Verletzungen.


    das ist natürlich der Hauptaspekt + das falsche Spielermaterial für Ballbesitzfußball. Für die ganzen Umstände stehen wir mit Platz 6 noch überraschend gut da.

    w11 Liga2 2019/2020: Schwolow, Flekken - Sinkgraven, Sane, Zimmermann, Halstenberg, Torunarigha - Haberer, Duda, Sabitzer, Schmid, Serdar, Darida - Mateta, Weghorst, Finnbogason, Mamba


  • Auweia, das tut weh! :LEV15 - Ich meine natürlich die Fehleinschätzung der beiden User. :LEV16

    Nein das stimmt schon. In den Hinrundenspielen haben wir dadurch gewonnen, dass wir, trotz des vielen Ballbesitzes, immer noch mal gut mehr Laufleistung hatten als die Gegner und das haben wir jetzt, durch Überspieltheit der Stammspieler halt nicht mehr. Das hatte aber die Abwehr so stark gemacht.

  • Die Zukunft ... Ach du Schande.


    Womit kann man sich denn aktuell indentifizieren bei diesem Club? Mit welcher handelnden Person? Unsere "Abiturientenriege" (so wirken die) mit Rolfes und Kießling in der sportlichen Verantwortung? Mit Käthe? Mit Carro? Mit den ganzen Söldnern, die hier rumlaufen aus aller Herren Länder? Der Laden hat keine Identität mehr. Seelenlos.


    Bevor wir hier über die Zukunft diskutieren, müsste mal jemand die Gegenwart meistern. Mal gründlich durchkehren, Bestandsaufnahme machen und neu aufsetzen.


    Aber eher bauen wir noch ein paar Toiletten oder eine Weinstube oder legen Wollsöckchen für alle nach dem Training parat.


    Ich habe die Lust verloren. Es kribbelt nicht mehr. Ich freu mich nciht mehr auf die Spiele.


    Vordringlichste Aufgabe: Bringt das Feuer zurück.

    "Der spielt so, wie seine Frisur ist ..." TBG, 29.07.2020 ...

  • Wahre Worte!



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    Zitat (Reiner Calmund)

    Zitat

    "2000 Unterhaching, 2001 Daum, 2002 dreimal Zweiter, 2003 Abstiegskampf - da hätte ich auch mal einen schöpferischen Gongschlag vertragen können."

  • Kießling wirkt wie ein Abiturient? :LEV18


    Ansonsten geht es mir ähnlich. Die Identifikation mit dem Verein wird immer schwieriger. Insbesondere das Auseinanderklaffen von Worten (formulierten Zielen) und Taten (Transfer-/Personalpolitik) stört mich massiv, genauso wie der nicht konsequent gelebte Ehrgeiz. Das ist seit Jahren so. Es gehört dazu, dass sportlich nicht immer alles rund läuft. Das ärgert einen, aber that's the game... bei uns hat man aber einfach oft das Gefühl, dass nicht alles rausgeholt worden ist.

  • Mir geht der Klüngel auf die Nerven. Rudi und Rolfes arbeiten fehlerfrei. Stellen den Kader in Rudis Fall quasi seit Jahrzehnten jede Saison perfekt zusammen. Nur die Trainer bekommen nie die PS auf die Straße... ja ne is klar.


    Der Klüngel sorgt jedenfalls dafür das es immer nur für Trainer oder einzelne Spieler Druck gibt.


    Ist der Kader nicht richtig zusammengestellt kann der Trainer zwar das Maximum aus dem schlecht zusammen gestellten Kader heraus holen. Aber erfolgreich sieht anders aus und genau das ist hier das Problem.


    Irgendwann verpuffen die Maßnahmen vom Trainer und es beginnt von vorne.


    Aber Rudi und Co. dürfen so lange weiter machen bis die Rente da ist.


    Und der Spruch damals vom Holzi mit weniger Geld nicht Meister werden ... unterm Calli wurde der erste Titel mit ner mittelmäßigen Bundesliga Mannschaft geholt aber einer Arbeitertruppe und mit Leidenschaft in der Führung des Vereins!



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    Zitat (Reiner Calmund)

    Zitat

    "2000 Unterhaching, 2001 Daum, 2002 dreimal Zweiter, 2003 Abstiegskampf - da hätte ich auch mal einen schöpferischen Gongschlag vertragen können."

  • Selbst wenn ich den Erik Meyer bei Sky sehe, wie der jedes Spiel oder jeden Spieler, mit Begeisterung, lesen kann. Der besitzt mehr Feuer, wie alle Angestellten beim Bayer. Das ist alles so eine seelenlose Luftblase geworden, die mal irgendwann irgendwelche Metaphern wie „Wir für euch, und ihr für uns“ oder die etwas andere Familie entwickelt haben, aber ansonsten das Rad der Geschichte in einem dunklem Eck abgestellt haben. Habe wirklich den dringenden Verdacht, das wir vor 30 Jahren besser und weiter voran waren, wie gegenwärtig, und in den letzten 3 Monaten haben wir noch einmal einen richtigen Einbruch erlebt. Es ist einfach an der Zeit, oder über der Zeit, das in diesem Verein alte Zöpfe abgeschnitten werden müssen.

    „Manche Saisons sind einfach von Gott gesegnet." Roma Coach Daniele de Rossi nach dem 2:2 in Leverkusen

    Einmal editiert, zuletzt von osito2409 ()

  • "Habe wirklich den dringenden Verdacht, das wir vor 30 Jahren besser und weiter voran waren, wie gegenwärtig..."


    Ja, das glaube ich mittlerweile auch. Ich überlege, wann ich das letzte mal eine Saison erlebt habe, bei der ich nicht das Gefühl hatte das da hätte mehr drin sein müssen. Das ist jedenfalls verdammt lang her. Selbst in der Saison 2010/2011 als die Bayern schwächelten wurde Dortmund Meister. Wir waren seit dem 19. Spieltag auf Platz Zwei, aber selbst da haben wir wieder diese Null Leistungen dabei gehabt (unter anderen gegen Köln) und selbst dieser zweite Platz hatte ein Geschmäckle.


    Die realistischste Titelchance der letzten 15 Jahre war das Pokalfinale gegen Bremen. Mit einem Trainer der (war es ein Tag vor dem Finale?) zu einem Rundumschlag in den Medien gegen der Verein ausholte und kurz danach entlassen wurde. Da hatte der Bruno keinen Bock mehr und hat Spieler wie Schneider einfach mal draußen sitzen lassen.


    Es scheint tatsächlich immer noch so, als wäre der Verein nach der Triplevize Sasion in eine Art Wachkoma gefallen und anstatt alles zu tun um den Patienten wieder aufzuwecken, hat man sich entschlossen diesen lieber künstlich zu beatmen. Dazu passt auch das man nach Callis Abgang, und der war unser Herzstück, eine Buchhalternase wie Holzi installiert hat. Mit dem waren wir 11 Jahre im Umbruch. Geändert hat sich bis aufs Stadion allerdings nichts. Darauf folgte ein Berufsbeamter der Bayer AG. Unser aktueller Geschäftsführer hat immerhin die Arvato AG zurück in die Konzernstruktur der Bertelsmann AG eingegliedert.
    Im Gesellschafterausschuss sitzt vollkommen ernst gemeint, neben ein paar Frühstücksdirektoren, als einziger "Experte" Heribert Faßbender.


    Rudi Riese korrigiert auch diese Saison wieder Ziele nach unten. Das Motto hier lautet: "Dabei sein ist alles!"
    Mit Rolfes haben wir das Gesicht der Komfortzone direkt in die sportliche Verantwortung übernommen.


    Ich musste gestern noch lachen als mir einfiel, das wir mal Jürgen Kohler als Verantwortlichen für irgendwas (der wusste selbst nicht was seine Aufgaben waren) verpflichtet haben.


    Es ist ja nicht mal so, dass es am Geld liegen würde...


    Hier fehlt tatsächlich Jemand mit Erfahrung und einem langfrstigen Plan, der das alles mal analysiert und dann auseinander nimmt. Ein neuer Trainer alleine wird hier gar nichts ändern.


    Der nette Herr Favre passt immerhin sehr gut in unsere Waldorfschule.

  • Hier fehlt tatsächlich Jemand mit Erfahrung und einem langfrstigen Plan, der das alles mal analysiert und dann auseinander nimmt. Ein neuer Trainer alleine wird hier gar nichts ändern.


    Der nette Herr Favre passt immerhin sehr gut in unsere Waldorfschule.


    also nett & bequem ist er sicher nicht zu seinen Vorgesetzten

    w11 Liga2 2019/2020: Schwolow, Flekken - Sinkgraven, Sane, Zimmermann, Halstenberg, Torunarigha - Haberer, Duda, Sabitzer, Schmid, Serdar, Darida - Mateta, Weghorst, Finnbogason, Mamba

  • Ein introvertierter Zauderer, der dafür bekannt ist an seinem System festzuhalten obwohl es in der Praxis gescheitert ist, und auch nach jeder Niederlage ein gutes Spiel gesehen haben will. Passt doch ganz gut.
    Im zweiten Jahr mit Favre suchen wir dann wieder einen Nachfolger.

  • Mein reden. Nachhaltigkeit ist hier nicht gefragt. Ob nun Bosz gescheitert ist, und trotzdem bleibt, oder Favre dem Konstrukt wieder auf die Sprünge hilft, in zwei Jahren den Bosz mimt, spielt da fast keine Rolle mehr. Es müsste erstmal weiter oben aufgeräumt werden. Passiert sicher nicht, deswegen einfach auch weniger Emotionen verschwenden.

    „Manche Saisons sind einfach von Gott gesegnet." Roma Coach Daniele de Rossi nach dem 2:2 in Leverkusen

  • Unfassbar, dass wir jetzt vor der Länderspielpause nicht reagieren um wenigstens die EL zu retten. Bosz liefert hier seit Monaten eine Bankrotterklärung nach der anderen und Völler schwingt die üblichen Durchhalteparolen. Das hat mit professionellem Arbeiten bzw. Profisport nichts mehr zu tun. Man kann nur hoffen, dass wir einen passenden Trainer in der Pipeline haben der erst ab Sommer verfügbar ist. Außerdem sollte diesen Sommer gründlich gekehrt und umstrukturiert werden - sprich über das Trainerteam hinaus.

  • Was für ein ambitionsloses Marketingkonstrukt gespikt mit Akteuren vom Typ Stadtbeamter. Ein Schlag in die Fres*e für jeden Fan mit Feuer und Leidenschaft. Man ich glaube auch meine Identifikation war noch nie so krass am Nullpunkt angelangt. Dann macht mal so weiter die nächsten 2-3 Spiele bis dahin ist die Messe eh gelesen. Es braucht dringend frischen Wind in den Führungspositionen

  • Dazu passt auch das man nach Callis Abgang, und der war unser Herzstück, eine Buchhalternase wie Holzi installiert hat. Mit dem waren wir 11 Jahre im Umbruch.

    :D


    Und was sehr peinlich ist. Ein Havertz, der gefühlt schon 62 Jahre im Verein ist, erkennt dass er hier niemals was gewinnen wird und haut ab.
    Der junge hat alles richtig gemacht. Ich an seiner Stelle möchte auch nicht als großes Talent bei einem Abschreibeobjekt der Firma gelten.
    Lieber dahin wo auch der Fussball etwas gelebt wird, und nicht verwaltet!