Die Zukunft von Bayer04

  • Ein zwingend zu berücksichtigender Faktor jeder verantwortungsvoll vorausschauenden Führung eines professionellen Fußball-Unternehmens ist das Einkalkulieren von Saisons mit suboptimalen Ergebnissen.

    Die bis hin zu erfolgsverwöhnten Spitzenclubs ausnahmslos jeden Verein jederzeit eiskalt erwischen können.

    Dazu bedurfte es gar nicht erst anschaulicher Beispiele wie jenem der in der ersten Hälfte der 2010er Jahre megaerfolgreichen Dortmunder, die zur Saisonhalbzeit Weihnachten 2014 sensationell auf einem Abstiegsplatz rangierten.

    Wohlgemerkt mit ihrem auch für dieses Desaster verantwortlichen Meistertrainer Jürgen Klopp.


    Wer dem Irrglauben verfällt, man könne ausgerechnet einem potentiell jederzeit fragilen Gebilde wie dem Kader eines Fußballclubs am Reißbrett jene Saisonziele zuweisen, welche in DDR-Fünfjahresplanmanier ohne Abstriche geschweige denn Rückschläge erreicht werden müssen, der trägt letztendlich die Verantwortung dafür, dass das in die Hose geht.

    Gehen muss.

    Nicht, weil ein krasser Leistungseinbruch zu verkraften ist.

    Sondern deshalb, weil ein solcher weder vorausschauend einkalkuliert, noch zielführende Planungen zu einem besonnenen Umgang mit zu erwartenden Krisensituationen betrieben wurden.


    Was die Zukunft von Bayer 04 betrifft, ist im Rahmen des aktuellen Fünfjahresplanes nur eines sicher:

    An den zementierten Führungsstrukturen der Bayer AG samt ihrer Fußball-Tochter Bayer 04 wird sich nichts ändern.

    Bayer 04 Leverkusen.
    Weil seit 1904 drin ist, was drauf steht.

  • ......das Einkalkulieren von Saisons mit suboptimalen Ergebnissen.

    Die bis hin zu erfolgsverwöhnten Spitzenclubs ausnahmslos jeden Verein jederzeit eiskalt erwischen können.

    Dazu bedurfte es gar nicht erst anschaulicher Beispiele wie jenem der in der ersten Hälfte der 2010er Jahre megaerfolgreichen Dortmunder, die zur Saisonhalbzeit Weihnachten 2014 sensationell auf einem Abstiegsplatz rangierten.

    Wohlgemerkt mit ihrem auch für dieses Desaster verantwortlichen Meistertrainer Jürgen Klopp.

    Am 34. Spieltag dann Tabellen 7. mit 15 Punkten Abstand zum Tabellen 4. Bayer 04 Leverkusen. :saint:

  • Heute ist ein m. E. guter Artikel von F. Nägele im Stadt-Anzeiger, der einige der Probleme benennt, die auch hier schon oft genannt wurden: fehlende Hierarchie, fehlende Leader, fehlende Kommunikation.

    All das waren und sind Punkte, die auch unserer Gf (Rolfes, Carro) hätte auffallen müssen, wo sie hätte gegensteuern müssen.


    Die Lösung, in Seoane einen vielsprachigen Trainer einer vielsprachigen Mannschaft zu präsentieren, klingt auf den ersten Blick charmant, wird aber irgendwann zum Rohrkrepierer, wenn die Spieler nicht mehr gezwungen sind, sich eine GEMEINSAME Sprache anzueignen, um MITEINANDER kommunizieren zu können.

    Früher hatten unsere Brasilianer ihren Dolmetscher dabei, mussten trotzdem Deutsch lernen; "Amtssprache" war Deutsch. Man konnte sich wunderbar anschreien, wenn man einen Hals auf jemanden hatte; man konnte sich aber auch gegenseitig beglückwünschen, loben, trösten ... Hincapie ging ohne aufmunternde Worte in Frankfurt vom Platz...


    Dass in der Zeit von Seonane Mannschaftsansprachen in vier verschiedenen Sprachen abgehalten wurden, macht eine Aufsplittung besonders deutlich.

    Alonso ist nicht so vielsprachig, spricht einigermaßen deutsch und englisch und natürlich als Muttersprachler spanisch.

    Ich bin gespannt, wie jetzt intern kommuniziert wird. Hierarchie und Leadership werden aber auch in seiner Zeit hier Knackpunkte sein.

  • Alonso ist nicht so vielsprachig, spricht einigermaßen deutsch und englisch und natürlich als Muttersprachler spanisch.

    Ich bin gespannt, wie jetzt intern kommuniziert wird.

    Englisch ist wohl die Kabinensprache, habe ich zumindest kürzlich irgendwo aufgeschnappt.


    Zum Thema Sprachen auch noch eine Kleinigkeit: Oft wird ja den Spielern fehlende Identifikation vorgeworfen, weil sie nicht mal versuchen die Sprache zu lernen. Andrich hat letztens in einem Video erzählt, dass Adli sich viel Mühe gibt die Sprache zu lernen und Andrich inzwischen deutsch mit ihm spricht.

    Hätte ich so nicht erwartet ehrlich gesagt.

  • Früher hatten unsere Brasilianer ihren Dolmetscher dabei, mussten trotzdem Deutsch lernen; "Amtssprache" war Deutsch. Man konnte sich wunderbar anschreien, wenn man einen Hals auf jemanden hatte; man konnte sich aber auch gegenseitig beglückwünschen, loben, trösten ... Hincapie ging ohne aufmunternde Worte in Frankfurt vom Platz...


    Andrich hat letztens in einem Video erzählt, dass Adli sich viel Mühe gibt die Sprache zu lernen und Andrich inzwischen deutsch mit ihm spricht.

    Hätte ich so nicht erwartet ehrlich gesagt.

    glaube auch das es da heute einen größeren Willen zum deutsch lernen gibt. Viele Brasilianer konnten hier früher nach 3 jahren nicht ein Wort deutsch.

    w11 Liga2 2019/2020: Schwolow, Flekken - Sinkgraven, Sane, Zimmermann, Halstenberg, Torunarigha - Haberer, Duda, Sabitzer, Schmid, Serdar, Darida - Mateta, Weghorst, Finnbogason, Mamba

  • Das ist natürlich ein wichtiger Punkt. Ebenso relevant sind hausgemachte Probleme in der Transferpolitik. Ich rede nicht über Fehleinkäufe - die gibts überall und bei uns vermutlich nicht häufiger als woanders. Mir geht es um das Thema Kaderpflege und -entwicklung. Dass im Sommer nur wenig gemacht wurde, kann man bemängeln - wobei ich es da noch nachvollziehbar finde. Aber es ist doch eigentlich schon seit mehreren Jahren so, dass Spieler, die auch nach einer angemessenen Probezeit nicht funktionieren, nicht schnell wieder abgegeben werden. Die Gründe mögen vielschichtig sein und mangels Unkenntnis will ich da gar nicht drauf eingehen. Im Interesse des Vereins kann das allerdings nicht sein.


    Beispiele:


    - Weiser und Amiri wurden irgendwann verliehen. Nach Ablauf der Leihe stehen sie aber hier wieder auf der Matte. Schwer vorstellbar, dass ihr Kaderplatz so wieder aufgefüllt wurde, wie es bei einem vollständigen Abgang der Fall wäre.

    - Sinkgraven ist eigentlich schon lange aussortiert. Seit Ende der Saison 2020/21 kommt er nur noch auf 430 Einsatzminuten insgesamt.

    - Der Abgang von Wendell zog sich gefühlt über mehrere Spielzeiten hin. Fosuh-Mensa, Pohjanpalo, Paulinho, Jedvaj, Retsos sind ähnliche aktuelle oder vergangene Beispiele.


    Mir ist klar, dass es immer Spieler gibt, die nicht viel spielen, sondern eher bereitstehen. Optimalerweise üben die Druck auf die aus, die aktuell oben schwimmen. Das ist aber schwer, wenn eigentlich jedem, inkl. den Spielern selbst, klar ist, dass sie eigentlich keine Perspektive haben, weil es auf Dauer nicht reicht. Wir haben dadurch zwar immer einen größeren Kader, eine nominell gute erste Elf, ein paar gute Ergänzungsspieler, aber irgendwie immer auch "den Rest", der irgendwie nur mitläuft. Macht dieser Rest, wie aktuell, 4-5 oder sogar mehr Spieler aus, ist das nicht nur aktuell schlecht, weil das mit Sicherheit für negative Vibes in der Kabine sorgt, sondern auch perspektivisch, weil die Plätze, die man jemandem geben könnte, der wirklich Perspektive hat, blockiert sind.



    Durch diese "Praxis" gibts hier auch eher selten mal einen Spieler, der sich völlig überraschend in den Vordergrund und dauerhaft in die Startelf spielt. Ausser den Hochtalentierten Havertz und Wirtz fällt mir in der jüngeren Vergangenheit niemand ein, der sich aus dem Hintergrund überraschend ganz in die vorderste Reihe spielen konnte. Das ist meiner Meinung nach kein spezielles Rolfes oder Trainerproblem, sondern eigentlich schon seit vielen Jahren so. Kann mir nicht vorstellen, dass so etwas den internen Wettbewerb fördert.

  • Bin kein ksta+ user, kann somit nur lesen:


    Mit Xabi Alonso ist erst einmal alles schlimmer geworden


    "Bayer 04 Leverkusen befindet sich in der gefährlichsten Situation seit dem Fast-Abstieg von 1996. Die nackte Tabelle würde genügen, um zu diesem Schluss zu gelangen. Aber die Wahrheit hinter ihr ist noch schlimmer als Platz 16 mit acht Punkten nach zehn Spieltagen."


    sowie beim Spielbericht:


    Bayer schlecht wie nie - Xabi Alonso steht vor einem Scherbenhaufen


    und: "Beim 1:5 in Frankfurt versagte eine traumatisierte Gruppe, die keine Mannschaft ist"



    Das klingt dramatisch (schlecht), könnte ein User (von k+) event. mal den Nägele-Kommentar hier einstellen/präzisieren? Danke vorab.


  • Vielsprachigkeit ist immer ein Problem; erschwert wird es, wenn mehrere Spieler einer weiteren Sprache Minigruppen bilden können.

    Im Training hilft das, weil man Zeit hat.

    Im Spiel ist das in kritischen Situationen und unter Druck einfach nur dysfunktional.


    Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Tchechisch, Holländisch (englisch) und bei Koussonou und Tspsoba (Englisch oder Französisch als Zweitsprache) - das ist irre!


    Vor allem in der Abwehr und im DM muss es eine klare Ansage in einer Sprache geben.

  • Als hätte der alte Martin Luther das schon bei seiner Genesis-Übersetzung vor 500 Jahren geahnt:

    Selbst anno 2022 immer noch Babylonische Sprachverwirrung.


    Dazu keine teaminterne Verständigungsmöglichkeit auf Englisch, der einfachsten unter den weitverbreitetsten Weltsprachen.

    There can one yes the hairs to mountain stand.

  • Naja, ich find diese Thema mit den Sprachen, im Jahre 2022, ziemlich überbewertet. Wir leben in einer globalisierten Welt, wo Fußballspieler in jungen schon ihr "Heimatland" verlassen. Oder anders ausgedrückt, Schick trifft nicht, weil er kein Deutsch kann. Tapsoba lässt sich abkochen, weil er kein Deutsch kann. Hincapie verursacht einen Elfmeter, weil er kein Deutsch kann. Demirbay verschießt einen Elfmeter, obwohl er Deutsch kann. Mmh, welche Sprache war dann letzte Saison in der Kabine angesagt.

    Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. (Albert Einstein)
    Ich bin zu alt, um von der Angst vor dummen Menschen beherrscht zu werden. (Charlie Skinner)

  • Naja, ich find diese Thema mit den Sprachen, im Jahre 2022, ziemlich überbewertet. Wir leben in einer globalisierten Welt, wo Fußballspieler in jungen schon ihr "Heimatland" verlassen. Oder anders ausgedrückt, Schick trifft nicht, weil er kein Deutsch kann. Tapsoba lässt sich abkochen, weil er kein Deutsch kann. Hincapie verursacht einen Elfmeter, weil er kein Deutsch kann. Demirbay verschießt einen Elfmeter, obwohl er Deutsch kann. Mmh, welche Sprache war dann letzte Saison in der Kabine angesagt.

    Nebenbei: Die globalisierte Welt scheint derzeit eher auf dem Rückzug zu sein/ abgerissen zu werden.

    Im Kern geht es um Beziehung, Empathie , Miteinander - alles das, was du nicht verstehst. So ähnlich in der Privatwirtschaft - viele machen einen guten Job, sind richtig gute Fachkräfte, kennen ihr Berufsfeld. Trotzdem laufen Projekte immer wieder schief weil zwischen diesen Fachabteilungen Grauzonen versteckt sind da letztlich alles miteinander verbunden sein muss. Aufmerksame Mitdenker merken das und arbeiten zusammen, helfen sich untereinander und respektieren sich. Dazu bedarf es der Kommunikation.

    Funktions-Fachidioten arbeiten nur für sich und schieben die Schuld bei Misserfolg auf andere. Grauzonen gibt es für sie nicht. Das Ganze interessiert sie nicht. Aufgrund ihrer Qualifikation bekommen sie überall einen Job.

    "Vieles wünscht sich der Mensch und doch bedarf er nur wenig." (J.W.Goethe)

  • Ja ist denn schon Wochenende?

    Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. (Albert Einstein)
    Ich bin zu alt, um von der Angst vor dummen Menschen beherrscht zu werden. (Charlie Skinner)

  • Naja, ich find diese Thema mit den Sprachen, im Jahre 2022, ziemlich überbewertet. Wir leben in einer globalisierten Welt, wo Fußballspieler in jungen schon ihr "Heimatland" verlassen. Oder anders ausgedrückt, Schick trifft nicht, weil er kein Deutsch kann. Tapsoba lässt sich abkochen, weil er kein Deutsch kann. Hincapie verursacht einen Elfmeter, weil er kein Deutsch kann. Demirbay verschießt einen Elfmeter, obwohl er Deutsch kann. Mmh, welche Sprache war dann letzte Saison in der Kabine angesagt.

    Bitte nicht überzeichnen - es geht um kritische Momente unter Zeitdruck oder wenn es laut ist - UND um den Teamspirit. Selbst Akademiker tun sich im Ausland aufgrund der Sprachbarriere oft schwer.

    Man kann argumentieren, dass das keine Rolle spielen sollte - ich habe von aussen nunmal den Eindruck, dass es eine Rolle spielt.

  • Bitte nicht überzeichnen - es geht um kritische Momente unter Zeitdruck oder wenn es laut ist - UND um den Teamspirit. Selbst Akademiker tun sich im Ausland aufgrund der Sprachbarriere oft schwer.

    Man kann argumentieren, dass das keine Rolle spielen sollte - ich habe von aussen nunmal den Eindruck, dass es eine Rolle spielt.

    Ich nicht, weil es letzte Jahr auch funktionierte.

    Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. (Albert Einstein)
    Ich bin zu alt, um von der Angst vor dummen Menschen beherrscht zu werden. (Charlie Skinner)