Als er am 9. Spieltag in Mainz sein 300. Bundesligaspiel absolvierte, war dies ein wenig erbaulicher Ehrentag für Carsten Ramelow. Die 1:3-Niederlage nach katastrophaler Leistung verhagelte dem Blondschopf jegliche Jubiläumsfreude.
Nach der Partie resümierte er frustriert: "Wir müssen hier taktisch bei null anfangen."
Pech für Ramelow: Der Neubeginn unter Michael Skibbe fand ohne ihn statt. Während sich die Kollegen an den neuen Trainer und dessen Methoden im Alltag gewöhnen konnten, lag Ramelow zunächst mit kaputtem Meniskus auf dem Operationstisch, anschließend quälte er sich in der Reha ab. Immerhin so ehrgeizig, dass er wieder fit ist. Eigentlich.
Bedingt durch die kalte Witterung und den harten Untergrund zeigt das Knie Reaktionen", so Ramelow nach dem Training am Mittwoch. Ob er am Samstag gegen den HSV auf der Bank sitzt? "Ich hätte kein Problem damit, mich auch mal auf die Bank zu setzen. Aber die Frage ist, ob es Sinn macht, wenn ich nicht bei hundert Prozent bin."
Möglicherweise fehlt er also erneut, wie bereits in Mönchengladbach, im Bayer-Kader. Dabei brennt er auf sein Comeback: "Ich bin überzeugt davon, bei normaler Fitness und Leistung den Sprung zurück in die Mannschaft zu packen. Ich bin hier Kapitän und ich will spielen. Das ist doch klar."
Die Ansprüche, die Ramelow über Jahre stellen konnte, die untermauerte er stets durch Leistung. Dass es wieder so sein wird, davon kann man getrost ausgehen. Ob er dann statt Simon Rolfes, seinem Platzhalter, spielt oder neben diesem? Angedacht war in der Saisonplanung der sportlichen Leistung ohnehin das Modell mit zwei "Sechsern". Wie so vieles in dieser bislang nicht gerade freudvoll verlaufenen Spielzeit, kam es auch in dieser Sache anders.
kicker.de