Leverkusen - Von einer Annäherung zwischen Jens Nowotny und Bayer Leverkusen kann noch keine Rede sein.
Das juristische Kräftemessen zwischen dem Ex-Nationalspieler und seinem Verein geht erst einmal weiter.
Der 31-Jährige ist bei seiner Klage um Lohnfortzahlung im Krankheitsfall in Berufung gegangen.
"Prozesstaktische Maßnahme"
"Es wäre fahrlässig, die Fristen nicht einzuhalten. Ich will hier jetzt noch keine Streitszenarien aufbauen", sagte Nowotnys Anwalt Stefan Seitz der Tageszeitung "Express".
Bayer Leverkusen reagierte ebenfalls mit einer Berufung im Rahmen der Gegenklage gegen die Firma GTS von Nowotny-Berater Georg Bischoff.
"Der jetzige Vorgang ist nicht so dramatisch, wie er aussieht. Ich betrachte dies als prozesstaktische Maßnahme", sagte Bayer-Finanzgeschäftsführer Wolfgang Holzhäuser. Für Holzhäuser habe sich an dem Verhältnis zu Nowotny auch nichts wesentlich verändert.
Holzhäuser glaubt nicht an eine Rückkehr Nowotnys
Vor drei Wochen hatte Bayer ein Gespräch mit dem Abwehrspieler, der nach vier Kreuzbandrissen derzeit zwar mit der Mannschaft trainiert, aber nicht spielen darf.
"Damals habe ich ihn lediglich gefragt, wie er sich seine weitere Zukunft bei Bayer vorstellt. Die Folgerung, es habe eine Annäherung gegeben, ist eine freie Interpretation", meinte Holzhäuser.
Offenbar schließt der Geschäftsführer eine Rückkehr von Nowotny in den Spielbetrieb bei Bayer weiterhin aus.
Bayer will sich hohe Abfindung ersparen
Nowotny hat in Leverkusen noch einen Vertrag bis 2008.
Leverkusen will sich wohl vorerst nur deshalb nicht von dem Abwehrspieler trennen, weil der Klub dann eine Abfindung in Millionenhöhe zahlen müsste.
Bayer würde es eher bevorzugen, wenn Nowotny ablösefrei wechselt.
Äußerungen von Völler und Skibbe verlieren an Bedeutung
Angesichts der aktuellen Aussagen von Wolfgang Holzhäuser verlieren die jüngsten Stellungnahmen von Rudi Völler und Michael Skibbe an Gewicht.
Der Sportdirektor hatte sich nach einem Treffen vor wenigen Tagen noch optimistisch hinsichtlich einer Rückkehr des einstigen Leistungsträgers geäußert: "Es war ein guter Termin und eine vernünftige Annäherung."
Auch Bayer-Trainer Michael Skibbe wollte wieder mit Jens Nowotny planen.
