CHRISTIAN OEYNHAUSEN, 29.11.05, 21:00h
Jens Nowotny legt Berufung gegen Urteil im Lohnfortzahlungs-Prozess ein.
Köln - Die juristischen Auseinandersetzungen zwischen Bayer 04 Leverkusen und dem vom Spielbetrieb suspendierten Profi Jens Nowotny (31) um die Millionen-Deals (230 000 Euro Grundgehalt monatlich, 10,2 Millionen Euro Handgeld) von 2002 gehen weiter. Sowohl im Streit um die Versteuerung des Handgelds zwischen der Beraterfirma GTS Consulting und Bayer 04 als auch im Fall der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall haben die Parteien Berufung eingelegt. Gleichwohl betonen beide Seiten, ihnen sei an einer außergerichtlichen Einigung gelegen. Die Berufungen seien aus „prozesstaktischen“ (Bayer-04-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser) und formaljuristischen Gründen eingelegt worden. Man habe Fristverlängerung beantragt, um Zeit für außergerichtliche Verhandlungen zu gewinnen, ehe ein Gerichtstermin angesetzt werde. „Wir sind ständig in Gesprächen über alle Varianten einer Lösung, aber wir haben noch kein Ergebnis. Da können wir unsere Position nicht aufgeben, indem wir die Frist verstreichen lassen“, begründete Nowotnys neuer Anwalt Stefan Seitz den Gang in die Berufung. Beide Seiten haben sich laut Seitz im Vorfeld über die gegenseitigen Schritte informiert. Der Kölner Anwalt, Nachfolger des Stuttgarters Harald Martin, unterstrich Nowotnys grundsätzliche Bereitschaft zu einer Einigung: „Er will spielen. Er steht hinter Bayer 04, und er ist kompromissbereit.“ An dem zwischenzeitlich entstandenen Eindruck leichten „Tauwetters“ zwischen den Parteien hat sich aus Seitz Sicht „nichts verändert“.
Keine Annäherung gibt es vorerst zwischen Bayer 04 und Stürmer Michal Papadopoulos (21, Banik Ostrau). Holzhäuser sagte, die Ablösesumme für den Tschechen sei ihm zu hoch. Angeblich verlangt Ostrau 1,5 Millionen Euro.
quelle: (KStA)