Leverkusen - Die Trennung von Bayer Leverkusen und Reiner Calmund hat ein juristisches Nachspiel. "Die Sache liegt bei meinen Anwälten", sagte der vor 17 Monaten zurückgetretene Geschäftsführer des Fußball-Bundesligisten dem Kölner "Express". Auslöser des Streits sei ein anwaltliches Schreiben von Wolfgang Holzhäuser. Bayers jetziger Geschäftsführer habe über Haus-Juristen auf "redaktionelle Unstimmigkeiten" des Auflösungsvertrages mit Calmund hingewiesen.
Nach Express-Informationen will Holzhäuser die "Direktorenpension" von Calmund in Höhe von angeblich rund 300 000 Euro pro Jahr wegen dessen Nebentätigkeiten kürzen lassen. "Dabei geht es nur um den Zeitraum eines Jahres", bestätigte Calmund der Zeitung, "allerdings kann ich ganz klar sagen, dass es an dem Vertrag überhaupt nichts auszusetzen gibt." Nach 27 Jahren bei Bayer sei er emotional "natürlich irritiert". "Aber das müssen jetzt die Rechtsanwälte klären", sagte der 57-Jährige.
Der WM-Botschafter von Nordrhein-Westfalen. wies in einer offiziellen Erklärung am Mittwochnachmittag noch einmal darauf hin, dass es über sein Ausscheiden als Geschäftsführer bei Bayer Leverkusen keinen Streit gebe und vor allem sein Verhältnis zu Bayer-Vorstand Werner Wenning absolut in Ordnung sei: "Herr Wenning hat sich bei meinem Ausscheiden als absolut fairer und vertrauensvoller Partner erwiesen." Die Zusagen, die ihm Wenning seinerzeit in dessen Funktion als Vorsitzender des Gesellschafterausschusses von Bayer bei der Vertragsverlängerung im Jahr 2001 für den Fall eines früheren Ausscheidens gemacht habe, seien alle eingehalten worden.
Der ehemalige Bayer-Manager betonte, dass er in dieser Auseinandersetzung weder emotional noch in die juristische Abwicklung involviert sei. Unabhängig davon möchte er sich nach "meiner rund 30-jährigen Vereinszugehörigkeit mit juristischen Themen in diesem Zusammenhang nicht befassen". (mit sid,dpa)