Abstiegsangst! Bayer in Trümmern
Von THOMAS GASSMANN
Leverkusen – Willkommen beim Krisenklub. Willkommen in Leverkusen! Gegen Hertha die zweite Heimpleite in Folge. Abstiegsangst statt Europa-Träume. Bayer liegt in Trümmern!
Wir müssen uns jetzt von den eigenen Ansprüchen total verabschieden“, sagte Trainer Michael Skibbe, „wir dürfen jetzt auch den Blick nach unten richten.“
Die Zuschauer wendeten sich bereits nach 70 Minuten mit Grausen ab. Und hatten den Buhmann gefunden. „Holzhäuser raus“, skandierte das zahlende Völkchen aus der Fankurve. Der Bayer-Boss hatte sich zu diesem Zeitpunkt bereits Richtung Kabine abgesetzt, um sich den Rest der grausamen Veranstaltung am Fernseher anzuschauen.
Es ist das Gesamtgebilde, das die Fans so auf die Palme bringt. Während die fleißig heruntergewirtschaftete Mannschaft immer mehr den Beweis antritt, dass sie höchstens graues Mittelmaß darstellt, hat die Klubführung mit ihren unseligen Gerichtsattacken gegen den einstigen Manager Reiner Calmund und Abwehrchef Jens Nowotny auch für einen riesigen Imageschaden gesorgt.
Sympathieträger Rudi Völler (siehe Bericht unten) weiß gar nicht, welchen Brandherd er zuerst löschen soll, den die Bayer-Bosse regelmäßig entfachen.
Nun versucht man sich in die Winterpause zu retten. Skibbe soll die offensichtlich konditionsschwachen Edelkicker wieder auf Trab bringen. Denn das die Profis nach einer Stunde das Laufen quasi einstellten und durch Treffer des Ex-Leverkuseners Bastürk sowie des überragenden Marcelinho abgeschossen wurden, soll daran liegen, dass Vorgänger Klaus Augenthaler die Spieler nicht fit übergab.
„Den Spielern ist nach einer Stunde die Luft ausgegangen“, zischte Sportchef Völler, „es war überhaupt kein Aufbäumen zu sehen.“