Kicker: Bayer kommt auch unter Trainer Michael Skibbe nicht in Fahrt

  • Bayer Leverkusen: Butt - C. Fritz, Roque Junior, Juan - Ramelow, Rolfes - Freier, Babic - Barnetta - Voronin, Berbatov - Trainer: Skibbe


    Hertha BSC: Fiedler - A. Friedrich, van Burik, Simunic, Fathi - N. Kovac - Boateng, Bastürk, Gilberto - Marcelinho - Pantelic - Trainer: Götz


    Tore: 1:0 Berbatov (20., Rechtsschuss), 1:1 Bastürk (58., Linksschuss, Vorarbeit Marcelinho), 1:2 Marcelinho (64., Rechtsschuss, Pantelic)


    Eingewechselt: 69. Krzynowek für Roque Junior, 71. Athirson für Babic, 77. Lazovic für Freier - 74. Neuendorf für Pantelic, 87. T. Marx für Boateng, 90+1. Samba für Marcelinho


    Schiedsrichter: Kircher


    Zuschauer: 22500 (ausverkauft)


    Gelbe Karten: Babic, Berbatov - Simunic


    Spielbericht


    Bei Bayer Leverkusen gab es nach der 0:1-Niederlage gegen den Hamburger SV folgende personelle Änderungen: Babic und Ramelow kamen für Castro und Krzynowek.


    Herthas Trainer Falko Götz brachte im Vergleich zum 0:0-Unentschieden im UEFA-Cup bei Sampdoria Genua van Burik (nach Gehirnerschütterung), Gilberto und Pantelic (im UEFA-Cup gesperrt) für Madlung, Rafael und Marx.


    Der 15. Spieltag im ÜberblickFlotter Beginn in der BayArena. Zunächst schoss Marcelinho einen direkten Freistoß vom rechten Strafraumeck knapp drüber, dann wäre Leverkusen im Gegenzug beinahe in Führung gegangen: Babic spielte steil auf Berbatov, der schoss über Fiedler hinweg, doch auf der Linie rettete Fathi artistisch und schoss den Ball vor Voronin aus der Gefahrenzone.


    Beide Teams begegneten sich mit offenem Visier, suchten ihr Heil mit schnell vorgetragenen Angriffen in der Offensive und kamen durchaus zu Möglichkeiten, die aber hüben wie drüben zu unkonzentriert vergeben wurden.


    Die Defensivabteilungen standen nach einer Viertelstunde sicherer, Torchancen gab es auf beiden Seiten zunächst keine mehr. Das Geschehen spielte sich mehr und mehr im Mittelfeld ab, wo die Räume sehr eng waren. Aus diesem Gewühl heraus ging Bayer aber in der 20. Minute in Führung: Barnetta spielte rechts im Mittelfeld zu Berbatov, der zog unwiderstehlich an, wurde aber auch kaum gestört und schoss aus halblinker Position und 22 Metern trocken ins linke Eck.


    Die Partie war danach hart umkämpft. Das Tempo war hoch, die Fehlerquote aber auch. Keines der Teams gab einen Quadratmeter Raum kampflos preis. Die Defensive Bayers verrichtete ihre Arbeit noch einen Deut konsequenter als die der Hertha. Weitere Torgelegenheiten für Leverkusen ließen dennoch auf sich warten.


    Die nächste besaß Voronin, die der Ukrainer aber kläglich vergab: Voronin startete nach einem verlorenen Kopfballduell von Simunic durch, war schneller als van Burik, schoss aus neun Metern halbrechter Position aber schwach aufs Tor, Fiedler hatte keine Mühe.


    Hertha betrieb zwar hohen läuferischen Aufwand, machte diesen aber mit vergleichsweise leichten Fehlern oft wieder zunichte. Kein leichter, sondern ein katastrophaler Fehler verhinderte allerdings den Berliner Ausgleich in der 39. Minute: Bastürk schießt von halbrechts in den Strafraum, Marcelinho ist vor Butt am Ball. Das Spielgerät kommt vier Meter vor dem Tor zu Pantelic, der das Kunststück fertig bringt und über das leere Tor schießt!


    Nach dem Wechsel nahmen beide Teams ein wenig Tempo raus, agierten nicht mehr so hektisch, sondern versuchten, mit Übersicht zum Erfolg zu kommen.


    Leverkusen erspielte sich ein optisches Übergewicht, stellte auch das homogenere Team. Bei den Berlinern gab es zu viele Einzelaktionen, wobei sich die Initiatoren immer wieder festrannten.


    Zu diesem Zeitpunkt ein wenig überraschend gelang den Berlinern der Ausgleich: Es war ein toller Konter der Hertha direkt im Anschluss an eine Ecke für Bayer: Fiedler warf weit ab zu Marcelinho, der trieb den Ball und spielte dann in die Gasse zu Bastürk, welcher alleine vor Butt dem Keeper mit einem Flachschuss aus 13 Metern keine Chance ließ (58.).


    Und die Götz-Elf legte nach, bestrafte den nächsten Aussetzer der Bayer-Defensive eiskalt und ging mit 2:1 in Führung: Pantelic, von Roque Junior unbeachtet, spielte in die Gasse zu Marcelinho, der Juan aussteigen ließ und aus zwölf Metern mit rechts hoch ins rechte Eck einschoss (64.).


    Leverkusen war ein wenig geschockt. Es folgten die Auswechslungen von Babic und Rogue Junior, Krzynowek und Athirson sollten für neuen Schwung über die linke Bayer-Seite sorgen. Zunächst einmal herrschte nach den Umstellungen, auf Berliner Seite kam noch Neuendorf für Pantelic, ein wenig Unordnung. Es lief nicht viel zusammen, die Partie plätscherte vor sich hin.


    Hertha konnte sich gegen die etwas ratlos wirkenden Leverkusener auf eine sichere Defensive konzentrieren und setzte selbst auf schnelle Gegenstöße.


    Leverkusen fand kein Konzept gegen die kompakte Hertha-Defensive. Die Berliner waren bei Kontern gefährlicher als die Gastgeber bei ihren harmlosen Versuchen, zum Ausgleich zu kommen.


    Hertha BSC gewinnt nach einer Leistungssteigerung nach der ersten halben Stunde und besserer Chancenverwertung in Hälfte zwei verdient gegen letzten Endes zu harmlose Leverkusener. Dabei hatte Bayer gut begonnen und war zurecht in Führung gegangen. Nach den Gegentreffern allerdings fiel der Skibbe-Elf nahezu nichts mehr ein. Zum Matchwinner avancierte Marcelinho, der den Ausgleich vorbereitete und den Siegtreffer mit einem herrlichen Treffer selbst besorgte.


    Noten folgen am Montag


    quelle: kicker-online