Schneiders Traumtor erlöst Bayer

  • LEVERKUSEN STOPPT TALFAHRT
    Schneiders Traumtor erlöst Bayer


    Von ALEXANDER HAUBRICHS

    Nürnberg – Es scherte Bernd Schneider nicht, dass auch Paul Freier den vor ihn kullernden Ball anvisierte. „Ich habe durchgezogen. Und habe ihn voll getroffen“, sagt der Vize-Weltmeister.
    Der Ball krachte in den Winkel. Das 1:1 war das letzte Tor des Tages. „Ein Traumtor“, jubelte Sportchef Rudi Völler.


    Und es war so wichtig! Bayer Leverkusen verhindert durch ein Remis in Nürnberg den totalen Absturz in den Abstiegskampf.


    Ausgerechnet Schnix. Den 31-Jährigen hatte Michael Skibbe vor dem Spiel zum Heilsbringer auserkoren. Und der Mittelfeldspieler, bei den Pleiten gegen Hamburg und Berlin verletzt, rettete den Bayer-Coach vor der dritten Niederlage in Serie. Es war eine echte Anti-Stress-Pille.


    „Zum Glück haben wir jetzt den Abwärtstrend gestoppt und den Rückstand auf die Abstiegsplätze gewahrt“, sagte der Trainer. Und so sah das auch Keeper Jörg Butt: „Von UEFA-Cup braucht hier niemand mehr reden, es geht darum, den Anschluss ans gesicherte Mittelfeld zu wahren.“


    Das Niemandsland, vor Wochen noch Schreckensvision, löst nun schon Glücksgefühle aus. Weil die Nürnberger, die mit 13 Punkten weiter fünf Zähler hinter Bayer stehen, weite Strecken mindestens ebenbürtig waren.


    „Bei richtigen Torchancen habe ich uns sogar im Plus gesehen“, weinte Trainer Hans Meyer den Großchancen kurz vor Schluss nach. „Aber insgesamt geht das Remis in Ordnung.“


    Bayer-Coach Michael Skibbe hatte den Gastgeber mit einer 3-3-3-1-Taktik überrascht. „Ich wollte es über die Außen versuchen.“ Das klappte mehr schlecht als recht.


    Völler: „Dieses Spiel riss niemand vom Hocker. Jetzt müssen wir das Heimspiel gegen Hannover gewinnen um nach einer enttäuschenden Hinrunde zumindest noch eine einigermaßen akzeptable Punktezahl zu erreichen.“