Leverkusen – Zumindest vor Gericht kann Bayer gewinnen…
Nach rund einer halben Stunde war am Donnerstag Mittag der brisante juristische Schlagabtausch zwischen dem Krisen-Klub und seinem Ex-Boss (EXPRESS berichtete exklusiv) entschieden.
Reiner Calmund erlitt vor dem Kölner Landgericht eine Niederlage. „Mister Bayer“ erhält die geforderten 141.000 Euro von seinem Ex-Arbeitgeber nicht zurück.
„Ich nehme die Entscheidung ganz locker zur Kenntnis und akzeptiere sie sportlich fair“, kommentierte der Ex-Manager die Entscheidung der 22. Zivilkammer um den Vorsitzenden Theo Dahl, „mein Anwalt ist total deprimiert und tut mir leid. Er hat mir am Telefon gesagt: Verklagen Sie mich, Herr Calmund.“
„Der Calli kann nichts dafür“, flüsterte Preußer nach der Verhandlung, „wenn jemand Schuld hat, dann ich. Deshalb stehe ich für die Summe auch gerade.“
Nun wird es nämlich ziemlich kurios. Calmund braucht keine Diät zu beginnen. Trotz der Pleite vor Gericht bekommt er die Kohle bald auf sein Konto überwiesen. Sein Anwalt hatte im Vorfeld eine Versicherung abgeschlossen, die bei einer Niederlage für den Verlust aufkommen soll.
Geht Bayers ehemaliger Geschäftsführer nun in die Berufung? „Nein. Jetzt geht es erst einmal in den Urlaub“, flachste Calmund.
Am Rande der Verhandlung, an die auch der Sportbeauftragte der Bayer AG, Meinolf Sprink teilnahm, tauchten Details auf, die EXPRESS bereits veröffentlichte.
Calmunds Rücktritt 2004 wurde ihm mit einer Abfindung in Höhe von 445.000 Euro versüßt. Außerdem erhält der 57-Jährige bis zum 65. Lebensjahr eine Direktorenpension von 185.000 Euro jährlich.