Deshalb wird er ja auch so stark kritisiert (siehe Mehmet Scholl bei der EM). Gomez wird es künftig ebenfalls schwer haben, aber seine Torquote in Verein und Nationalmannschaft ist einfach bärenstark.
Stefan Kießling
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Kieß ist übrigens auf whoscored.com auf Platz 12 der "Top Goal Scorers in 2012" ligaübergreifend.
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Viele Fakten sprechen für ihn, doch zur Nationalelf wird Leverkusens Torjäger STEFAN KIESSLING (28) seit über zwei Jahren nicht mehr eingeladen. Warum eigentlich nicht?
Er ist einer der Typen, die man selten schlecht gelaunt antrifft. Das breite Lächeln gehört zu Stefan Kießling wie der Blondschopf. Und wenn er nach dem Training aus der Tiefgarage der Bay-Arena fährt und noch einmal anhält, um dem knappen Dutzend Fans Autogramme zu schreiben oder für Fotos zu posieren, dann ist das für ihn keine lästige Pflicht. In Leverkusen lieben sie ihren „Kies“, der mit stoischer Ruhe alle Angebote anderer Klubs ablehnt (zuletzt lockten sie mit ihren Millionen aus Russland und der Türkei) und sein Haus in der Chemiestadt gebaut hat und nicht im schicken Köln. Es ist diese Bodenständigkeit, die ihn auch auf dem Rasen auszeichnet. Er kann schlecht spielen, dennoch enttäuscht einer wie er nie restlos. Weil er kämpft wie ein Kesselflicker, weil er nie aufgeben will, weil er nicht verlieren kann. Wenn das droht, dann sind die Momente erreicht, in denen Kießling sein Lächeln vergisst. Weil verlieren auch für ihn nicht spaßig ist.
Umso besser, dass das Jahr 2012 für den Stürmer von Leverkusen bisher einer persönlichen Erfolgsgeschichte gleicht: Mit 14 Treffern in 19 Bundesligaspielen avancierte er bis zum Freiburg-Spiel saisonübergreifend hinter dem Schalker Klaas Jan Huntelaar (15) zum erfolgreichsten Angreifer der Liga. „Ich habe das am Montag im kicker gelesen, ich hätte es nicht gewusst“, so Kießling. In der vergangenen Spielzeit rangierte er hinter Mario Gomez, Marco Reus und Lukas Podolski als viertbester deutscher Stürmer.
Gomez, Reus und Podolski sind aktuelle Nationalspieler. Dass Kießling auch mal für die DFB-Auswahl kickte, ist im schnelllebigen 21. Jahrhundert fast in Vergessenheit geraten. 2007 begann eine kurze Karriere bei Joachim Löw, die 2010 nach der WM-Teilnahme in Südafrika und nur sechs Einsätzen torlos endete – seitdem hörte er nie mehr etwas von den Verantwortlichen der deutschen Auswahl. „Menschlich trifft mich das nicht“, sagt Kießling, „es ist mir relativ egal, ob mich da einer anruft oder nicht.“ Im Ergebnis bliebe sich das ja ohnehin gleich. Heute macht er sich keine Gedanken mehr über die Nationalelf, „gar keine mehr!“ Die Spiele der EURO verfolgte er lediglich, wenn im Urlaub auf Ibiza ein Fernseher in der Nähe war, „gezielt geschaut habe ich nur das Halbfinale.“ Kießling lacht: „Den Wecker stelle ich nicht mehr für die Nationalelf.“ Da hat einer abgeschlossen mit einer Sache, die ihm genommen wurde – die er wohlgemerkt nicht weggeschmissen hat. Geht es nach der Leistung, wäre der ein oder andere Versuch mit ihm beileibe kein Frevel gewesen. Kießling trifft zuverlässig, ist kopfballstark, gilt als Teamplayer, weiß sich im System mit einer Spitze zu behaupten und besitzt ein Auge für den Nebenmann, 41 Assists in 247 Bundesligaspielen, 87 Tore für Nürnberg und Leverkusen belegen dies. Es gibt auch schlichtweg niemanden, der es von der Effektivität ernsthaft mit ihm aufnehmen könnte. Entweder ist die Konkurrenz fußballerisch völlig anders gestrickt (wie Podolski, Reus oder Cacau), zu unerfahren (wie Julian Schieber, Kevin Volland oder Sebastian Polter) oder schlicht und einfach nicht so konstant gut, wie etwa Gladbachs Mike Hanke. Kießling aber greift in diesen Kampf verbal nicht ein: „Ich wünsche jedem das Beste.“ Den Konkurrenzkampf hat er längst hinter sich gelassen. Wer da wo ins Rennen eintreten könnte, lässt ihn mittlerweile kalt – über zwei Jahre nach dem letzten Einsatz in Südafrika (als er im Spiel um Platz drei gegen Uruguay für knapp 20 Minuten ran durfte) ein logisches Verhalten. Nicht dass ihm der Ehrgeiz fehlte. „Aber ich habe das Vertrauen nie gespürt, das man braucht. Ich will auch nicht sagen, dass es okay ist. Aber ich habe mich jetzt damit abgefunden.“ Stundenlang kann man mit Stefan Kießling über Fußball reden. Und nichts fuchst den Vollblutstürmer so sehr wie vergebene Chancen. Vergangene Woche in Frankfurt, als er zwei „sichere“ Kopfbälle übers Tor setzte, da hätte er ausrasten können: „Normalerweise mache ich von zehn Bällen dieser Sorte acht rein.“ Dagegen ist die neuerliche Nicht-Berufung für den Kader der Nationalelf keine verpasste Chance mehr. Da ist eine Mannschaft, die nun in die WM-Qualifikation für Brasilien 2014 eintritt mit einem Stürmerduo, das durchaus kritisch beäugt werden darf. Da ist Miroslav Klose, der bei allen Verdiensten in zwei Jahren satte 36 Jahre alt sein wird. Und da ist Mario Gomez. Kießlings Pech in den vergangenen Jahren war, dass er den beiden Platzhirschen in seiner Spielweise zu ähnlich und deshalb in den Augen der Verantwortlichen verzichtbar ist. Zudem gilt Klose als der klar bessere Kombinationsfußballer und Gomez als der komplettere Torjäger.
Ein Kießling-Comeback scheint in weiter Ferne, eher würde Löw wohl sein Spielsystem umstellen und ähnlich wie sein spanischer Kollege Vicente del Bosque mit verkappten Angreifern spielen. Marco Reus oder Mario Götze böten sich ja an für diese „falsche Neun“, diesen Job eines dribbelstarken, explosiven Technikers, der auf die Flügel geht und in den Strafraum einbricht, der treff- und kombinationssicher ist und offensiv alles kann – außer Kopfball vielleicht.
Kießlings Konzentration gehört dem Klub, mehr noch als früher. Und dem Töchterchen, das in gut vier Wochen auf die Welt kommen wird. Sohn Tayler ist vorbereitet, er freut sich auf den Zuwachs. Was noch fehlt, ist der Name: „Wir kriegen jede Menge Tipps, machen uns viele Gedanken“, lacht Kießling. Und suchen weiter nach einem Namen. Einem, der ihm viel wichtiger ist, als alle Namen im Aufgebot des Joachim Löw. Inklusive seines eigenen!
FRANK LUßEM
Quelle: kicker-Printausgabe vom 03.09.12 -
Unser Kieß!
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Wenn ich Löw im Videotext lese, dass man nicht kurzfristig einen neuen Stürmer finden könne, dass im Notfall auch Reus diese Position spielen könnte, dass das alles ein langfristiger Prozess sei und er dabei mit keiner Silbe Kießling erwähnt, da wird der Hass auf ihn einfach noch größer. Ich finde es einfach unfassbar, dass so ein menschliches Wrack die N11 führen darf.
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Man muß ja nicht gleich von Haß sprechen (unnötig aufwendiger Gefühlsüberschwang), es reicht doch, für den gesamten Nationalmannschaftsquatsch und seine Schießbudenfiguren nur ein ordentliches Auslachen übrig zu haben.
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Man muß ja nicht gleich von Haß sprechen (unnötig aufwendiger Gefühlsüberschwang), es reicht doch, für den gesamten Nationalmannschaftsquatsch und seine Schießbudenfiguren nur ein ordentliches Auslachen übrig zu haben.
Diese Groesse haben die wenigsten.
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Weiß jemand was über seine Verletzung?
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Platzwunde. Nix ernstes.
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ist in diesem System mehr als unbrauchbar...
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Absoluter Totalausfall.
Und immer wieder nur am Mosern und dem Gegner hinten in die Beine laufen.
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ist in diesem System mehr als unbrauchbar...
Leider ja. Völlig auf weiter Flur und gegen eine bessere Defensive, wie die des BVB, gänzlich abgemeldet.
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So wie er spielen muss wäre ich auch frustriert.
Einen Stürmer vorne so hängen zu lassen klappt auch in anderen Manschaften nicht. -
Vorbildlicher Kämpfer in einem System, daß sein Tod sein muß.
Na, Hauptsache, es paßt für Schü... -
dafür, dass man ihn ständig hoch anspielt, kann man weder ihn noch Schürrle verantwortlich machen
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ist in diesem System mehr als unbrauchbar...
Das ist leider so. In diesem System brauchst du vorne einen spielstarken Stürmer, der den Ball halten und weiterleiten kann. Einen Berbatov eben.
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Ibrahimovic würde es auch tun...
Doch Spaß beiseite, kann er nichts für das System, mit dem er nicht zurecht kommen kann.
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Kies ist fit:
Zitat[...] Meiner Platzwunde geht es soweit gut, wurde nur geklebt. Bis morgen und drückt die Daumen, wir brauchen die drei Punkte. Kies
...von seiner FB-Seite.
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Das ist leider so. In diesem System brauchst du vorne einen spielstarken Stürmer, der den Ball halten und weiterleiten kann. Einen Berbatov eben.
Ich denke, Messi wäre wesentlich besser geeignet für dieses System! -